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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110208016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911020801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911020801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1911
- Monat1911-02
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für Melilla erreicht 15 Millionen, ferner wurde der außerordentliche Kredit zur Unter st iihuna der Fam ilien der bei den letzten Stürmen an der Mtttelmeerküste Umgekommenen bewilligt. Persten. * Lod de» Finauzministero. Reuters Bureau meldet aus Teheran: Der Finanzminister Sa«» ed Dauleh ist seinen Verletzungen erlegen. Der Polizei gelang die Festnahme der beiden Mörder, wobei einer von ihnen verwundet wurde. Da beide russische Untertanen sind, verlangte die russische Gesandtschaft die Auslieferung. In Ispahan herrscht große Erregung darüber, daß der russische Konsul sich weigert, den Mann auszuliefern, der am 1. Februar den Gouverneur durch mehrere Schüsse verwundete. Es heißt, die Geistlichkeit reize die Bevölkerung auf, sich der Eröffnung der Filiale der Russischen Bank zu widersetzen. Letzte Lvksl-Nachrichten. Leipzig, K. Februar. * Der Konservative Verein zu Leipzig hielt gestern im „Künstlerhaus" seine diesjährige Gene ralversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Kod, begrüßte die Erschienenen und eröffnete die Versammlung mit einem Hoch auf den Könia. Der Schriftführer des Vereins, Amtsgerichtssekretär Schaarschmidt, trug den Jahresbericht vor, der in knappen Zügen ein Bild von der Tätigkeit des Vereins und eine Uebersicht über die bemerkens werten Vorkommnisse im Berichtsjahre gab. Der Vorsitzende ergänzte diese Ausführungen durch Mit teilungen über die Tätigkeit des Vorstandes. Kam merrat Thieme, Schatzmeister des Vereins, legte den Rechnungsabschluß vor, der eine Einnahme von 2110 lK, eine Ausgabe von 1854 und einen Be stand von 106 -4l nachwies. Dem Verein gehören zurzeit über 600 Mitglieder an. Der Antrag des Vorstandes, dem Patriotenbund auch in diesem Jahre wieder 100 zu überweisen, wurde einstimmig an genommen. Beschlossen wurde ferner auf Antrag, des Vorstandes, den bisherigen Mindestbeitrag der Mitglieder von 1 auf 2 zu erhöhen. Die Dor standsneuwahl, die durch Zuruf erfolgte, ergab die Wiederwahl der Herren Postsckretär Börner, Tischlerobermeister Fischer, Lehrer Friedrich, Hofrat Dr. Hinze, Geh. Negicrunasrat Jahne. Kaufmann Kob und Amtsgerichtssekretär Schaar schmidt, neugewählt wurde Generalmajor z. D. Brox an Stelle des verzogenen Landaerichtsdirek- tors Dr. Degen und Glascrobermeister Koch an Stelle des seine Wiederwahl ablehnenden Maler meisters Bringezu. Es folgte ein Vortrag des Landtagsabgeordneten Dr. Böhme- Großröhrsdorf über: „Die Lage der Konservativen vor der Neichstagswah l." In seinen Ausführun gen gab der Redner ein Bild von der gegenwärtigen politischen Parteilage und hieran anschließend ein Bild, wie sich dieselbe in Zukunft gestalten wird. Die Haltung und Tätigkeit der einzelnen Parteien wurde hierbei kritisch beleuchtet. Er bedauerte den Frontwechsel eines Teiles der Nationalliberalen nach links und wies die von anderer Seite der konser vativen Partei gemachten Vorwürfe als unberech tigt zurück. Betont wurde besonders vom Redner, daß die von einem Teil der Nationalliberalen be absichtigte Liberalisierung des Volkes zur Demo kratisierung der Masse führen würde, und gelangte zu dem Schlüsse, daß die nationalliberale Partei bei den künftigen Wahlen die ausschlaggebende Partei sein werde, daß dagegen seiner Meinung nach die konservative Fraktion im Reichstage aus schlaggebend sein werde. Es schloß sich eine Be sprechung dem Vortrage an. Letzte Oepelchen MÄ Kernlprechmelüungen. Eine Informationsreise der Schiffahrtsabgaben kommission. O. Berlin, 7. Februar. (Priv.-Tel.) Die Schiff fahrtsabgabenkommission wird vermutlich demnächst eine Informationsreise an den Rhein zum Besuch von Duisburg und Mannheim unternehmen. Ein endgültiger Beschluß liegt freilich noch nicht vor. Die Privatbeamtenversicherung und die Journalisten. München, 7. Februar. (Priv.-Tel.) Auf eine Anfrage des Münchener Journalisten- und Schrift, stellervereins an den Staatssekretär des Innern, ob die Redakteur« und festangestellten Mitarbeiter von Zeitungen unter das neue Versicherungsgesetz für Angestellte fallen, wurde vom Reichsumt de» Innern folgende Ainworr erteilt: Die Redakteure und angestellten Journa listen gehören zu denjenigen Personen, für welche nach dem Entwurf des Versicherungs gesetzes für Angestellte der Versicherungszwang einge führt wird. Zur ettsh-lotbrlngttlben vertaNunyskrage. II Straßburg i. E, 7. Februar. (Eig Drahtmeld.) Zu Beginn der Sitzung des Landesaus schusses gab der Staatssekretär Freiherr Zorn von Bulach eine Mitteilung des Statthalters be kannt, aus der hervorgebt, daß Wetterle dem Unterstaatssekretär Petri in der vorigen Woche Ein sicht in die angebliche Abschrift eines Teiles eines vertraulichen Erlasses, den der Statt halter am 28. September 1910 an das kaiserliche Ministerium richtete, gestattet habe. In dem nur durch «inen groben Bertrauensbruch eines vflichtver- gcssenen Beamten und vermutlich auf anonymem Wege an Wett er 16 gelangten Schriftstücke sind, wie die Zuschrift des Statthalters feststellt, gewisse tendenziöse, ja geradezu perfide Fälschungen ent halten; so werden die Landesausschußmitglieder als meist auf niederer Bildungs- und Ge sellschaftsstufe stehend bezeichnet und die Sache so dargestellt, als ob der Statthalter von den Vertretern des Landesausschusses eine abfällige, geringschätzige Meinung hätte. Demgegen über gibt die heutige Zuschrift des Statthalters den authentischen Worlaut des Erlasses an den Bezirks präsidenten unter gebührender Brandmarkung der verächtlichen Machenschaften bekannt, die das Brandmal der Pflichtverletzung und niede rer Gesinnung auf der Stirn trügen. X Straßburg i. E., 7. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Staatssekretär Zorn von Bulach und Unter staatssekretär Mandel begaben sich heute nach Ber lin, um morgen an den Arbeiten der Reichs tagskommission teilzunehmen, die die Re vision der elsaß-lothringischen Verfassung berät. Oesterreichisches Abgeordnetenhaus. Wien, 7. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Das Abgeordnetenhaus nahm m allen Lesungen den Ge- fetzentwurf über die Nachtarbeit von Frauen in industriellen Betrieben an in der Fassung des Herrenhauses, nach der das Gesetz am 1. August in Kraft tritt. Das englische Parlament. Die Potsdamer Entreoue im Oberhaus. H: London, 7. Februar. (Eig. Drahtmeldung.) Im Oberhause fragte Lord Lamington, ob die britische Regierung von der russischen über den Gegenstand de: Erörterungen informiert wor den sei, die kürzlich zwischen der russischen und der deutschen Regierung bezüglich der Ent wicklung der Bahnen in der asiatischenTürkei und Persien stattgefunden hätten, und wenn, ob die Regierung bei der Art der Erörterungen mit teilen könne, welches die Haltung Rußlands in der Frage sei und ob die britischen Interessen in Meso- potamien und Persien irgendwie berührt würden. Lord Lansdowne erwiderte, daß die Beantwortung der Frage nicht möglich sei, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien. Unterhaus. H: London, 7. Februar. (Eig. Drahtmeldung.) Im Unterhause teilte heute der Premier minister mit, die Regierung werde nach der Adretzdebatte das Daus ersuchen, alle Sitzungen bis Ostern den Vorlagen der Regierung zu widmen. (Die Sitzungen am Dienstag, Mittwoch abend und Freitag werden den Mitgliedern für Reso lutionen und Anträge Vorbehalten. Die Red.) Balfour beschwerte sich, daß die Regierung aus einem beispiellosen Grunde einen beispiellosen Eingriff in die Rechte der Mitglieder mache. (Heiterkeit auf Seite der Ministeriellen.^ Die Regie rung mache den Vorschlag nicht zu dem Zweck, drin. gen de Finanzvorlagen durchzubringen, son dern das gesetzgeberische Programm des Jahres in Angriff zu nehmen. Darauf erwiderte John Redmond: „Was für eine Heuchelei ist es von seilen Balfours, daß er nach seinen Erfah rungen ans zwei Wahlen von der Parlamentsbill als dec gewöhnlichen gesetzgeberischen Arbeit der Session spricht. Wenn die Regierung nicht unter Beiseitelegung aller anderen Geschäfte jedes Mittel benützte, um die Parlamentsvorlage durch zubringen, so würde sie vor ihren eigenen An hängern in höchst nachteiligem Lickte er scheinen." (Beifall bei den Ministeriellen.) Darauf folgte die allgemeine A d r e ß d e b a t t e. Italien und England. Rom, 7. Februar. (Eüg. Drahtmeldung.) In der Kammer dankte Pinchia für die sympathischen Worte des Premierministers Asquith im eng lischen Unterhause anläßlich der bevorstehenden Feier des 50. Jahrestages der Schaffung des geeinten Italiens. (Lebh. Beifall.) Ministerpräsident Luzatti schloß sich im Namen der Negierung dem Vorredner an. Er erinnerte an die alten Bande, die zwischen Italien und Eng land beständen, und schilderte die Verdienste Englands bei der Wiedergeburt Italiens. (Leb Hafter Beifall.) Kammerpräsident Marcora dankte Pinchia dafür, daß er sich zum treuen Dol metsch der Gesinnung der Kammer gemacht habe, und dankte dem Ministerpräsidenten ebenfalls, der die Gefühle des ganzen Landes so treffend ausgedrllckt habe. (Lebhafter Beifall.) Der Straßenbahnerstreik in Athen. zM Athen, 7. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die Polizei hatte in der vergangenen Nacht einen Z u - sammenstoß mit ausständigen Straßenbahn bediensteten, wobei gegen MAusständige ver haftet wurden. Verletzt wurde niemand. — Der Straßenbahnbetrieb, der seit einigen Tagen ruhte, wurde auf fünf Linien unter militä rischem Schutz wieder ausgenommen. „m. III" in Metz. ----- Metz, 7. Februar. (Priv-Tel.) Das Luft schiff „M. TU" ist hier k Uhr 20 Miu. glatt ge - landet. Der Defraudant. H) Wiesbaden, 7. Februar. (Priv.-Tel.)^ Die Unterschlagungen des gestern verhafteten Kassierers Vertina betragen nach den jetzigen Feststellungen nur 20 000 Die Pelt. ** Peking, 7. Februar. (Gig. Drahtmeld.) Die Lage in dem von der Pest ergriffenen Teil der Mandschurei zeigt wenig Veränderungen. Im ganzen sind bis jetzt 7000 Personen an der Pest gestorben, insbesondere in der Ehinesenstadt von Th ar bin. Der Mange! an Geldmitteln zur Bekämpfung der Pest wird schwer empfunden. Unterstützungen von auswärts würden den Notstand lindern. Bis jetzt wurden 3800 Leichen ver brannt. Weitere tausend harren noch der Ver brennung, da es an Brennmaterial fehlt. Letzte Ssnaelsnsckriütten. * Düsseldorf, 7. Februar. (Eig Drahtmeldung.) Die Hauptversammlung der Stabeiscnvereinigung beschäftigte sich mit dem weiteren Ausbau der Vereinigung und arbeitete einen Vertraa aus, dem die überwiegende Mehrheit zustimmte. Die end gültige Beschlußfassung wurde bis zur näch sten Hauptversammlung, die im Laufe des Mo nats stattfinden soll, vertagt. * Petersburg, 7. Februar. (Gig. Drahtmeldung.) Der Finanzminlster brachte im Mtnisterrat eine Vor lage ein betreffend den Rückkauf der Sptoz. Soldrente von 1884 sowie die noch in Umlauf befindlichen üproz. Obligationen der Moskau-Iaroslaw- Bahn von 1868, wofür 44900000 Rbl. angewiesen werden sollen. * Hamburg, 7. Februar, 6 Uhr. Zucker markt. Rübenzucker i. Produkt Basis 88proz. Rendement neue Uiance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Februar 9,20, März 9,275. Mai 9.40. August 9,60, Oktober 9,575, Dezember 9,625. Matt. * Prag, 7. Februar. Zucker. Aussig Landung platz Fevr. 20,20—21,35. Ruhiger. weiter Erde, im Glauben gleich stark ist wie im Hassen. Vergeben, nimmermehr! Feindschaft zwischen Bauern. Bruder und Bruder, Vater und Sohn, hat noch kein Sakrament, kein Pfarrer aus der Welt gebracht. Sie hassen übers Grab hinaus. Und vollends jenen, der sie von ihrem Hofe trieb, der ihren Stamm im Sohn zerschmetterte! Wie abgrund tief und unermeßlich müßte wohl dieser Steinschädel von Rott in den Thristenglaubcn binabgedrungen sein, wollte er dem Ritterreiter Sohnesmord und blutigen Haß mit verzeihender Liebe vergelten! Ich finde diesen Schluß, den so viele bei Schönherr aufs höchste loben, konventionell, oberflächlich, unwahr, ja erlogen Freilich, es wäre auch wieder ein häßlicher Ausgang gewesen, hätte Rott dem Retter im Ab wandern den Schädel mit der Art zerschmettert, und man kann mir entgegenhalten: Bauern, die um des Glaubens willen Heimat und Hof verlassen, können auch Großes vergeben. Bleibt doch immer die Pose des Reiters, der sein Schwert zerbricht. Sei es drum, denn das übrige, das ganze Stück ist so gewaltig, so erbaulich, daß man mit Recht nicht müde wurde, gestern abend Beifall zu klatschen, zu jubeln. Den ganzen Ibsen gebe ich für diese Äauern* tragödie mit beiden Händen hin und manches dazu. Die Steinsckädel der Dauern im Dergtal. die drei Generationen Rott, bodengesessene Dauern, das ist ein Geschlecht! Gott erhalte es uns. Was soll ick Schönherr selber noch zu Lobe sagen? Die drei Akte sind in einem Fluß heruntergeschrieben. Szene steht wie gemeißelt bei Szene. Bi« auf den Schluß keine Schwäche, kein Ermüden. Wie eickenstark und eisenfest die Menschen alle, wie treu und herzhaft Gattenliebe. Sohnestreue bei den Rott»! Selbst das heitere Paar der Kessel flicker Wolf und Trapperl Kat seinen tiefen Sinn als landfahrende« Volk, und alles erscheint uns wie von selbst symbolisch, weil es lauter Leben, schicksals- sckweres Leben ist. Rur ein Tor kann dies Drama ein Tendenzstua schelten. Es wird uns doch wohl noch frei stehen. zu bekennen, daß wir evanaelilch sind, feder auf sein« Art. der Dauer auf die treueste Art. An all« Herzen aber, die es vernehmen, schläat die« Drama mit wuchtigen, donnernden Hammerschlägen: Halte dein« Heimat heilig, deinen Glauben? Denn in Glaube und Heimat bist du stark, bist d« allein du lelLerI Die Ausführung stand in allem unter dem Zeichen der Größe. Kommt es dock, in erster Linie fast allen Darstellern zugute, daß sie den österreichischen Dialekt durchau« »«-«rrschen und durch den AnrengruLer- Zyklus auf derartige Stücke gewissermaßen einge spielt sind. So kam ein vortreffliches Zusammen gehen zustande. Allen voran Herr Haas war als Alt-Rott bewundernswert, ein alter Bauer von echtem Kern. In einzelnen Momenten hätte ich ihn mir weniger greisenhaft, dafür starrer, stärker ge wünscht. Den Rott Sohn spielte Herr Walter voll Kraft und bewußter Würde. Vereinzelt ging ihm die Rede für einen Bauern zu rasch von den Lippen. Ein urwüchsiges Dauernweib. Mund und Herz auf dem rechten Fleck, war Frl. Nolewska, und Frau Retty-Großmüller machte aus dem kecken Spatz einen rechten Wildfang. Der schwierigen Rolle de» Reiters wurde Herr Decarli durchaus gerecht und deutete vor allem die schwache Schluß szene durch lein erschütterndes stummes Spiel ganz au». Die übrigen Rollen, Bauern im Glaubensleid und Menschen, die zu und ab gehen, lagen sämtlich in guten Händen. Herrn Demme gebührt noch ein besonderes Lob. desgleichen Herrn Hellmuth- Bräm. Herr Wind«, dessen umsichtiger Regie der glänzende Abend zu danken ist. dürfte vielleicht künftig da» Tempo des Spiels hie und da noch etwas langsamer und den Ton noch etwas schwerer nehmen, denn es sind ja Bauern, die schwerfällig reden und handeln. Im Laufe der Wiederholungen stellt sich dann ohnehin ein rascheres, hier nicht gut zuheißendes Tempo ein. Die Aufnahme des Dramas war fast beispiellos. Schon nach dem ersten Akte mußten sich die Darsteller viele Male zeigen. Endlich haben wir ein gute«, echt deutsches Drama, dem seine 25 Wiederholungen sicher sind. Laus ZabrnimdnrU. Theater unü Sanierte. Leipzig 8. Februar. Klauterabentz v«n Bort» Kamtschatoss. Da« Pro gramm verhieß Vach-Tausigs D-Moll-Iokkata, Beethoven» Et»-Moll-Sonate, Robert Schumann« „Tarneval". Tonpoeme von Chopin und eine An- zahl von kleineren, mehr dem Salongenre angehörig« Werke. Sie blieben aber sozusagen mehr auf dem Papier stehen oder im Nlüthner stecken. Denn dem Pianisten fehlte es wohl nicht an achtunggebieten der Technik, dafür aber um so mehr an der Möglich keit, warm und lebendig zu reproduzieren, an seelisch« Wärme und Kultur und an seinem Emp ¬ finden für Klang und Tonsarbe. Die Wiedergabe von Bach, Beethoven, Schumann und Chopin ließ im Hörer kaum mehr als da» Gefühl leerer Nüchtern heit und musikalischer Unbefriedigung aufkommen, weil sich der Vortragende nicht al» musischer Schwärmer und künstlerischer Lebenserneuerer, son dern als Realist und mittlerer Virtuos erwies. Und das ist heute, wo sich so viele Talente hervor tun, unter Umständen nicht gar viel. Von einem fruchtbringenden Zusammenwirken der Persönlichkeit und des Kunstwerke», vom Heraustreten selbst schaffender Kraft und von Beherrschung und Aus nutzung der Technik al« edlerem Kunstmittel zur Darstellung der poetischen Idee war gestern leider so gut wie niemals die Rede. Auch der willigste und empfänglichste Hörer vermochte hier aus allem donnernden Klavierspiel einen persönlichen Grund ton der Seele nicht zu erlauschen. V. 8. Klavierabend von Franz Wagner. Der junge Pianist hat, wie so viele seiner jungen Kollegen, die Sturm- und Drangperiode noch nicht hinter sich. Denn auch er benutzt )ede Gelegenheit, mit voller Kraft den Flügel zu bearbeiten. Dabei spielt er nicht nur mit Unter- und Oberarm, der ganze Körper ist mit tätig. Auf diese Weise wird ein hartes Forte erzeugt, dem es an eigentlicher Klangfülle gebricht, und das daher, wie auch die so scharf hervorgestochenen Sforzati, nicht gerade angenehm berührte. Doch wußte er durch ein zartes, weiches Piano wieder zu entschädigen. Von größeren Werken spielte er Beethoven« As-Dur-Sonate Op. 110 und Brahms' Händel-Variationen, deren Reichtum an Gedanken und Empfindungen nickt im entferntesten im Vortrag zum Ausdruck kamen. Selbst technisch war noch nicht alles fertig. Dazu wurden besonder» einzelne Stellen in den Variationen nickt rhythmisch scharf genug um rissen hingestellt, da« Tempo einiger Nummern ver schleppt. die Fuge aber von vornherein zu hastig und unruhig gespielt. Ueber Beethoven« Sonate läßt sich nur sagen, daß sie korrekt wiedergegeben und die Vortragrzeichen gut beachtet wurden, sonst nicht«. In sehr lobenswerter Weis« aber fand sich Herr Wagner mit den kleineren Sachen ab. mit Stücken von Mozart, Mendelssohn, Debussy, Arensky, Rach- .maninoro und Zanella, in denen sein fein ausge glichener Pianoanschlaa zu schönster Geltung kam und die nach selten des Ausdruck« vollauf befriedigten. Hier war der reich gespendete Beifall durchaus be rechtigt. O. B. Rew York, 7. Februar. Fondsbörse. (Schluß.) > kMt I oorver i vorder l,«UI .12 Utah Nopper 4.8230 4L220 1l 4»55 99.12 9912 82.25 KL- ! > «ui« j vorder 1 l v«uie ! vorder slS prompt i Uonn«N«vwe 1.40-1.N 1.« 1.50 »rt 4.H 445 56.50 56.50 ft 4.S0 4.50 14.75 1015 2.955 7.90 125 >0 22.75 19 2. - 37.50 4.50 4.8555 520 N» 8225 624. 97.75 101.- 100- 12.10 12.50 5-45 41.37 541 U.- 23 1.25 Februar. (Eig. Kabelgramm.) eröffnete heute weiter in abge- 22.75 19 bis 1625 t v!« 15,75 W 14.41 1446 1448 i EiazrlmnkStze in Steel» umon PaoMc 5S«u»Ma .tmalaom<rt«> .',rct»son Brnnivlvanta .Oorw.ru Vor. volnmor« Mo H» ! 6uao 200., M.> «MO 6000 6o0 I IW itols prompt lkUrt «npfer Elan- vaid loko «Xktrot. Zink 40.90 5.40 10.10 7.90 4.40 1025 81.50 15 6? . »«adtnp 1)8 62 >No<k .Island 85 59 common« INI? ! do. vreicrred ZZ 75 SouNirrn iUatlw Z0, - SoinvernPaetNc 164.12 Eterl comm. LS.N Union tvactN« dLsO Utah koprvr Suoer «malaamaked Aoierie. Smrll. Nm«, le. Ooroui. American kair Nnacondu AlltUlon Baltimore Kanada UhNaveake kbtcaao, MUw.§ Tcnver komm ttrte Kommon , General iS,-ctNcl lSreaiNonnprci chrrolNorid t^rc .'<lltnot»L«nrr«l Lrhtav Ballen Ooutsv.u.Raitw. 1^50 4.50 12L) ILbZ <,. Thicago, 7. Ter Weizenmarkt schwächtcr Haltung auf niedrige Auslandsmeldungen sowie auf wohltätige Schneefälle. Weiter trug zur Abschwächung die enttäuschende Promptnackfrage bei. — In Uebereinstimmung mit dem Weizenmarktc eröffnete auch der Maismarkt auf Abgaben der Kom- missionshäuser in abgeschwächter Haltung. 4»r«roieum renn. Barrel» do. vo. Bun vo. krude LrrpentlnEav. tNeireloekrachi nach Ütverpool nach Hainvurg naLRotlrrdam untre NtoNr.7 loko März .'.unt Dezember s. New Pork, 7. Februar. (Eig. Baumwolle. Auf Abgaben der Kommissionshäuser zeigte der Markt ansangs eine schwache Haltung. Später setzte sich jedoch eine Erholung durch, da die Stimmung zu den ermäßigten Preisen Kauflust zeitigte. Ehiegao, 7. Februar. Produktenbörse. (Schluß.) 11,- 23 lO-ol 9.9-l Kabclgramm.) kirnen «roicr > W,nt.Nr.2)lo!o Mat Nult Mai» Nr. mixe» loko L ater Nr. 2 rvdtte lolo ! Banmmoue tot«! 7? drnar Mitrz Mat Juli AuquN -eptembcr Lkiover New r)rl. loko :Uodettrn Nr. t ,'rounorr, -o. . Nr. 2 Southern 7>oun. orn Nr. 1 do. «welch) ZUdltche« Not>. eilen Nr. 0 SlaylknUvpei lPmsvurg) riahlschtencn lPlllsvurntz) lS«ld au' 2-i St., vo.f.d.'«Hi«D >rl. Wechsel u. Land. I Lage« I Oonvon -tade -l udcrwetsunn Svechs. a. Barlt Wechs. a. Berlir? Eouwern Bari>.I 4 "n Bond» El. oout» L 71! 4^« rcl. Bono«, Slandarv O.l ' New York, 7. Februar. (Eig. Kabelgramm.) Die schwache Haltung, die gegen Schluß der gestrigen Fondsbörse herrschte, eröffnete auch den heutigen Markt. Auf Deckungsabgaben nahmen auch die Baissiers Lcerverkäufe vor. Die herauskommenden Waren nahmen jedoch keinen großen Umfang an und fanden bei der Stimmung der interessierten Kreise, den Markt zu halten, nur geringen Ablatz. Kupserwerte wurden stark umssefstzt, da für morgen eine ungenügende KupferstatlsNk erwartet wurde. Schwache Haltung zeigten auch die westlichen Bahnen, da man wegen der im Westen herrschenden Schnee türme einen größeren Einnahmeausfall befürchtete, lngünstig wurde auch die Lage des Roheisenmarktes beurteilt^ während die weiterverarbeitenden In dustrien im allgemeinen bessere Beschäftigung aus weisen können. Das Geschäft im Roheisenmarkt liegt schwach, die Eisenproduktion im Januar ist um 9000 Tonnen hinter der Produktion des Dezembers zurückgeblieben. Eine Ausnahme von der schwachen Haltung zeigten heute wieder Gouldwerte auf die bekannten Gründe. Im weiteren Verlaufe machte sich wieder ein Tendenzumschwung geltend und das Kursniveau konnte sich allgemein wieder heben, als die Baissiers Deckungskäufe vornahmen und bei dem niedrigen Kursniveau sich eine größere Kauflust des Publikums zeigte. Für Eanada, die anfangs abgc- schwächt waren, stimulierten die besseren Aussichten in den Reziprozitätsverhandlungen zwischen der Union und Tanava. Für Kupferwerte bestand zum Schlüsse auffallende Neigung zu Deckungskäufen, be sonders von London wurde viel aus dem Markte herausgenommen. Die Börse schloß in fester Hal tung bei einem Gesamtumsatz von 7,60 000 Shares. — Ter Bondsmarkt zeigte beute wieder eine lebhafte Haltung. Der Gesamtumsatz betrug 3,9 Millionen Dollar. Für einzelne Vonds konnte eine Kurs steigerung bis zu 1 Proz. erzielt werden. New Pork 7. Februar. Produktenbörse. (Schlu, .) ?4 45 :'.Ur!>IM nn.Dai 1415 Lihmnl, ctwic« 1424 E<hw«ii,«NrUch Ml mess. 1»,44 jOces lamUr, i4^8 ,,>ju>1«r granut. —(ni«dr.Nrttopr. 14.12 ! a",. 1°/- k. »assa 14,75 vo. muocovado ! krii vcuu vorvcr t vcul > vorder itUeizen irolcr Wim.Nr^-ioko Mat HuU Eepiemkxr Mais Nr. lokc 'Mat :mit W KL vO.87 l Mats Sopr. Hafer Nr. 2 loko Ma, öchmai, Mat 'Oklpvra Mat Lchwrine» UeitNi Mai N W 18.05 51.87 1827 Vmdvu vollvncket kiiinrsncl evnoviort tksu möd»li«kt block»rn»k«r tzowkoet wimmer vov »n, mitLri«»tbi»ä voa 9.00^ »a. ljesitrvr: kck. 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