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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.09.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130913029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913091302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913091302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-13
- Monat1913-09
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flbenb-fluggabe »ejuflepteife: «wnatlldj, 2.74 Ulf. »ltrt»Ijät>rlid>. 6*| unfern flüalen und Rnnabme- fteUra obgtbolt: 73 pf. monatlld), iM mt. eterteljäbrlid,. ?•**’ ‘"“«bolb Drutr<J)lanöf> und der dentften Konnten Bl«rt«ljäl>rlid) 3.54 ffif., mnnatlid) 1.20 mt., auef<blieBll<b PoftbefleUaeld. bMleipjiger Tageblatt crfd>eint 2mal tägltd), 6onn> u.jelcrtage nur imal» KedattUn und 0efd)äft«n»U»: ^ebanntegafTe Ur. «, Sernfpre<b*flnM)lub Ur. 14642, 14643 und 14644. CerUner RedaMien: 3n den Jetten 4. fernfrredi'JInföluß: flint liloablt tlr. 447. Amtsblatt bes Kates unb bespolijtiatntes ber Stabt ieipjio 107. Jahrgang OHiktAAHHiiAlfA• für Onftratt au» teipjlg und Umgebung dH nnjeigenpreJjK. |fpoth9«p»tlh»H»MPf.,ditRcflamMtlUime. eon auswärts 34 Pf., Retlamen 1.24 Ulf. Onferatc oon ßcbdrden im amtlidien teil die Petitjelle 54 Pf. Cefdiäfteanicigen mit PlatjooefArift im Preife erhöbt. Rabatt nach üarif. Oeilagegebübr: Ccfamtauflage 3 Ult. pro laufend extt. Poßgebübr. Jetlbeilage böber. ftnjelgen.ftnnabme: JohannlsgalfeS, bei fämtllcbcn fltiolcn und allen ftnnoncen>Cxpcöitioncn des Ja» und Auslands*. 6ef<bäftsfteUe für Berlin und die Vrooinj Brandenburg: Serliit Ü). 14, UlargaretbenftraRe 8. $ernfpred)er rüjoco 8471. Dircction Walter $iiegct. flr. 466 Sonnabend den 13. September. 1913. Das Wi&tigjte. * Der Nat ter Stabt fieipjig tjat bie Nusgabe einer Nnlciße int betrage von 6 SJiiHionen Nlart bef^Ioffen. * Sic (Sißungcn ber paria mentari- f dj c n 11 n t c r f u d) u n g 31 o in nt i f f i o n für bie N ü ft u n g ö (i c f c r u n g c n an ba3 Neid) follen Slnfang November beginnen. (Sielje Vol. lieber f.) * Japan verlangt von Gfjina bie Ver längerung ber Vadjtung von Vort Nr- t p u r. (-Siebe 9lu3l.) * Jn '-ö e r C i n ivurbe geftern bas $ a u p t einer neunföpfigen ft a l f d) ntünfl c r» banbe feftgenommen. ((Siebe Nadjr. v. Tage.) Bulgarien tiadj den fiviegen. Sie SB ul gar en madjen es uns nidjt eben leidjt, tn ihrer Voltsjeelc ju lejen. 23ieIIeicf>t bat niemals eine Station nach einer Nieberlage fo gerabeju totettiert mit ihrer Demütigung. Jn; minbigen Dcmotratien, bejonbers alter Hafiijdjcr 3eit, mag bem „himmelhoch jaudjflenb“ ber (Siegesjett reißenb fdjnell ber Juftaub bcs „ju Dobe betrübt“ nad) Set)l= fcßlägen gefolgt fein; aber bas fdjien bodj bisher nicht bie 2Irt biefes brutal»robuiten Vauernvoltes ju fein. Daß fic jo rafd) bie Äonfequenj ber naepgewiefenen Unmöglidjtcit flogen, fiep gegen Numänen, Serben unb Giicdjcit gleidjjoitig flu mehren, unb barum bie harten Vcbingungen ber Sieger opne allflu langes Sträuben annapmen, war ein anertennenswertes Jcicpen pernunftgeleitetcr (Energie, bie bem Unab» wendbaren feft ins Nuge blidt. 'Uber vertrug es ipre nationale (£i)re, vor ben eben erjt burd) fie bejiegten Dürfen fampflos bie SBajfen ju ftreden? Der Ver» lüft Nbrianopels mar auf ben Vlättern bcs flmeiten Krieges flu buchen, ba bas gejaulte \fjecr an ber Sßi’ft- unb ber Sübgrcnje bcjdjäjtigt mar. Nber jeßt ijt ftrieben geworben mit Numänien, mit Serbien unb Griedjcnlanb, unb troßbem fteigert fidj bie bul» garifepe Nadjgkbigteit täglicp mit ben maepienben Nnjprüdjen ber Ottomanen, bie fdjon auf bas w e ft» l i d) e SJC a r i ß a - U f e r tjinülxrgrcifen. Jjt biefes Verhalten, bas taum Scproädje fein miro, für D r o ß flu palten? SBfU man ben IBerbün- beten oon Dorgejtern reept jinnfällig unter bie Siaje reiben, bafj ipre Streitjucpt bie allgemeine Sache ber cprijtlidjen '-Diätpte ju Stpabcn bringe, bag bie Dürfen» perrjdjaft auch im SBeften ber SJaltanbalbinfel mie» bertommen werbe, wenn ^Bulgarien niept mepr mit» mache? Sie paben ^Bulgarien jur „Demobilifation“ geflmungen: nun gut, in Sofia legt man bieje Slb» rüitungsvcrpflicptung in bem . meugepenben Sinne aus, bag man nidjt einmal ein paar ^Bataillone flu» rüdbchält, um bie SJiopammebaner von (Sümüb- b f ä) i n a im 3aume ju palten, bie fid) bes bulgarb jepen 3°^°® entlebigcn, roäprenb (Enoers SSiertel» 3ens peter 3aiiablen. (1847—1885.) Der Iräumcr unter ben Didjtcrn tft Jatobjcn, ein ißrinfl Ejamlei ber Dicpttunft. IBcnn er am Scprcibtifd) faß unb bie 'Büdjer fcprtcb, bie man lieben mug, eilten feine (gebauten gern flu anberen Dingen, unb läfjig fripelte feine xianb, ieinc fdjöne, meif?c panb, Äarifaturen aufs '-ßapicr. iBlumcn, flarte, buftenöe Blumen liebte er über alics. 3’t all feinen Dtdjtungen tommen jie vor. Die Dichtungen fclbit finb wie Blumen aus oem Xiaitbc feiner Xräume. Sftan crfläplt fiep aus ben leptcn, fepweren, tropfen Japrcn feines liebens, bag et ba oicl im Garten umperging unb mit feinen 'JJflaitflen fpracp, als wären fic feine oertrauten rfteunbe. (Er tröftetc jie mit lieben ilBorten unb itreicpclte fie leifc. örjajintpen mußten in feinem 3immer ftepen, wenn er jepreiben roollte. Scpniucpt nad} großen laten, ewig ■ idjonen ßänbcrn eignet ipm wie oielen feiner Uanosleute, wie ben gelben feiner iBücper. 2lber vor bem ÜBoll» bringen ber öeibentaten roeiepen fie icpeu flurüd. iBieücid)t i)\ es bas iBlut in ihren Albern, Jßiftngcr» blut, bas fie in bie bremse flieht uno bod) immer roieber peimmärts lodt. Die beutfepen Gebirge, bie italienifcpe Sonne jepeinen ihnen nur ein fcpwadier 'llbglanfl all ber Fracht flu fein, bie fie fid) erträumten. Sie fliehen immer wieber in bas ßanb ber SBudjen» wälber, ber weiten Reiben unb ber oielen Seen. Draußen fühlen fie pep niebergebrürft. 3lur in ber Öcimat tonnen fie träumen. 3iiels £tjb«es 9Jiutter jtirbt enttäufept tn bet 3r«mbe. • Sie patte ni|pt bas ßanb ihrer Wäbcpenfebniucpt gefunben. 'llutp pier war alles „ganj gewöhnlich oon Oerweltsfpnne unb ailcrweltsmonb beleuchtet". 3lur bie ßiebe flu Dänemart ift in ^atobfen wach auf all feinen weiten jfeijen. 9lur in Dänemart werben feine Dichtungen. (Eine leblofc Oebe ift ipm bie ?5rooence. Der 3auber all ber ßänber, bie er fab, ift ipm oerKblonen, Unb audj im 9lorben, im ßanoe ber langen 'Jtäcpte, ge wann nur bie unanfehnHcpe Sinnenlanbfcpaft bas 5erj bes Dichters. Son ber Allgewalt bes fDieeres bat er in feiner feiner vielen Scpilherungen berichtet. millicn ausgcbilbiter Ärieger nod) öftlidj ber SJlaritja, bei 2lbj.ianopel ftept. Gilt oielleicpt jener oerbiffene Drop aud) nod) einem anberen, bet allflawifcpen flKutter im popen korben, bie feinen Singer rührte, als ber Eigenwille biefes ftinbes, bas immer nur platonijcpe Dantbefleugungen für feinen „3arbcfrcicr“ patte, ipm jüngft fo berbc 3ü^t’9ungcn fluflog? ßlber cs ift wopl niept ber Drop allein, ber '-Bub gariens gegenwärtige 23o!itit leitet, fonbern aud) bas lebenbige Sebürfnis, bas 2Bcrf ber fünftigen 9?ad)c oorflubereiten. Die Selbfttäufd)ung, baß ber Ueber» fcpuß ber bulgarifcpen SBolfstraft fluni Äampfe gegen A w e i geinbe binreidje, ift graufam fluniepte gemacht. 'Jftan war bereits auf beiben Sdjaupläßen ge= fchlägen, epe bie Rumänen als brittcr ins ßanb fielen. SBie ben Dürfen, fo haben aud) bem SSoltc Serbinanbs bie (Ereigniffe bewiefen, baß cs nimmer guttut, fid) oon ber golbcncn fiepte: Deile unb bcrrjdjc! flu entfernen. Die ^Bulgaren finb fläpe genug, ben füpncn Draum, bas §crrfd)croolf ber Saltanbolbinfel flu werben, nidjt fo opne weiteres aufflugeben. ßlber fie ’epen ein, baß eine 2lus» Peilung ber iprem Siceresorgantsmus gefcplagencn 2Bunben bei weitem nid)t ausreiept, um einen flweiten IBerfud) wagen flu bürfen. 33or adern gilt cs aud), bie bamals oerfäumte biplomatifcpe Sßorbercitung bes flweiten Krieges jeßt nacpflupolen. Die Gegner müffen g c t r e n n t werben. Gegen welchen ber beiben Sieger bes Juli fid) ber erfte Stoß bcs fKacpeburftigen riepten wirb, pat General Sawow oerraten. Seine 23crfünbung, baß fiawala binnen fünf SRonatcn in ^Bulgariens Sjanb flurüdfallcn werbe, ift natürlich eitel 9?e= nommagc eines ißramarbas. Jn fo fnapper <Vrift fönnen bie befleiepneten beiben Sßorbebingungen eines befferen Erfolges nidjt erfüllt fein. Silier feine fRichtigfcit pat es bamit, baß Gtietpenlanb fluerft an bie 9tetfje fomnten Voll, fobalb bas SBerf ber bulgarifdjen Sßiebcrcrljebung genügenb weit not» gefchriffett fein wirb. So lange muß ber Serben» paß in bie hinteren Ejcrflfammern jurüdweidjen, minbeftens bie Neutralität biefes anberen SBibet» faihers burtp Srcunbfdjaftstjeucpeleien ufw. gefidjert werben. SBie wilb fidj ber ftärfere 3orn auf bie Gricd'en gebärbet, fleigt am beutlicpften bie lebhafte Erörterung bes Gebantens, baß bas gefamte 23ul» garenoolf flur Ißapftfirdje übertret en Jolle. SBor flwanflig Jahren flwang es feinen Eierrfdjer, ben ältcften Sopn ortpoboj umflutaufen! Jn biefem fiiepte wirb audj bie Nadigicbigfeit gegen bie Dürfen begreiflich. Silles liegt baran, bie Griechen ausfluftccpen, bie nad) wie vor bem flweiten Äriegc fiep um ein SBünbnis mit bet Pforte be» müpten. 3ür biefe ift natürlich bie Entfdjeibung nidjt Ieid)t, bei welcher Bcrbinbung fie ipre befjere Nedjnung madjen werbe. Die SBapl barf nidjt bloß nacp ben fdjeinbaren ober audj wirtlidj>en SNadjtoerbältniijen getroffen werben, fonbern bie Ejauptfrage muß für bie türfifepen Staatsmänner fein: SEelcper ber beiben Staaten bebeutet für ben Neft unferer Sejipungcn bie bauernb größere Ge» fepr? Jnbeffen ift einftwcilcn nid)t flu überfepen, baß jeßt bod), nadj SSerbefferung ber tpraflifepen Sius vielen tleincn Silbern finb feine Sücper gieid) iliojaifen flujammengefeßt. Er ift ilialcr, wenn er bidjtct. „Sommer war es. SJlittcn am Dage. Jn einer Ede bes Geheges.“ 3Rit biefen Sßorten fängt „Diogens“, feine erfte reiflenbe Novelle, an. So biepter, jo malt er. Sßic mit einem flarten Sinfel jeßt er leicht Dupfen neben Dupfen, bis wir plößlid) bas ganfle '-Bilb oor Slugen haben. Etwas oon ber Slrt ber franflöfijepen Jm» preffioniiten pat er an jidj. SBer ift imftanbe, bie Handlung oon „Niels ßtjhne“. oon „Jrau Nlarie Grubbe“, oon „Nlogens“ orbnungsgemäß flu er» fläplen? Er fclbit jagt oaoon in feinen Südjcrn eigentlich gar nichts. Nur ein furfles Stüd bcs SBegcs fleigt er uns unb ift bann gieid) ein paar Eden weiter. Unb meijt finb es nicht einmal bie eigentlichen fjöhepunfte, bie er gibt. Selbstherrlich unb bod) fieber greift er heraus, was er gerabe fdiilbern will. So fommt es, baß er oft 3«it» abfepnitte, bie febem anberen Erfläpler fepr wichtig erfdjicnen wären, ganfl außer aept läßt. Es mag ihn nidjt intcreffiert haben, unb mit leichter Gelte, ein wenig gelangweilt, fepiebt er es lange Jahre beifeite. Slnberfeits ift er forgfam peinlid) in ber S3ot= bereitung irgendeiner Sflene, eines SBilbes, bis flum Ueberbruß fluwcilen fogar. jn ber Schilderung eines Nläbdiens, eines Heinen Jßinfels ber ßanbfcpajt fann er weitfepweifig werben, fo fepr, baß wir anfangen, flüchtig über bie SBorte pinflulcien unb bas ®ilb bod> nur oerfdjwommen ift. 2lber lieft man es nod) ein» mal SBort für SBort, fo oergißt man’s nie wieber, bann ift es lebenbig geworben. 21 ber er ift ein Dichter, ben man lieben muß. Nicht bie fcheue, fefraubernbe Ehrfurcht, bie uns einen Doftofewfti etwa ftaunenb bewunbern läßt, jtept flwifchen uns unb Jatobfen unb fepafft eine tiefe Rluft um ipn. Er ift ein ffaeunb jedem, ber in bie 2Itmo» jphäre feiner Äunft tommt. SBenige Sücher gibt es, bie fo oielen bas ßieblingsbudj geworben finb, wie „Niels fippne", unb bennoeb ift er ein Großer, ein 'B r i n ) Hamlet ber Did)ttunft, leinet oon ben flahb lofen SNobegrößen, bie peute auftaueben; — unb ’Üe iperren begeiftert ben SRunb auf — unb morgen vor» finten — taum baß einer oon feinem Sarge was < flüftert —. Seine Dichtungen tönnen nicht oeralten; benn dauerndes fieben ift in ipnen, leine moralifcben Grenflc burdj ben SBiebcrerwcrb Nbrianopels, eine übermächtig werbenbe Neuerftarfung '-Bulgariens bie fernere Sorge geworben, bie J n f c l f r a g c aber nod) ungclöft ift. Sluf alle ftälle müffen bie Hellenen auf iprer E>ut fein unb ihren berechtigten Siegcrftolfl ihre '-Borficpt nid)t mit Bbrafen von ber „ u n ü b e r » winblid)en Dapfcrtcit ihrer 2lrmcc" ein» lullen laßen: ein SBort, bas überhaupt ber SBefiegte von 1897 beffer ungejprocpeii gelafjen hätte! 3itr braunidMueioisdieit frage. Die Nad)rid)t, cs werbe mit bem '-Brinjen Ernft 2luguft v e r l) a n b c 11, um ihn - ur Abgabe eines ftaatsre.ptlid) binbenben IB e t j i d) t e s auf E>an» nover ju veranlpifen, ift flwar autpentijd) bisher niept beftaiigt worben. Jnbejfen fdjeint es für ipre Niiiitigtcit flu ipredjen. baß'-Brofeßor Dr. Stephan k e t u l e von 61 r a b o n i ß fie in bet neueften Nus» oabe ber „Deut eßen Juriftenfltg.“ (Berlin, £>. fiieb» mann) als D a 11 a d) e bepanbelt unb im Niifdiluß baran bie auaenblidlicpe ©ad)» unb Necptslage erörtert. Eine Nenberung ber S a d) läge erlennt ber genannte Nutor wegen ber Verheiratung bes '-Brinflen mit einer preußiidjen ^Srtnjeffin. wegen feinet Nb» leiftung bes Japneneibes unb wegen feines Ver» fpredtens, „nichts flu tun unb nidjts flu unterftüßen, was baraui gerietet ift, ben beseitigen Vefißftanb Vreußcns flu veränbern“, flwaran; weshalb aber bie Ned)tslage unverändert geblieben fei, weift er in folgenden Nusführungcn nad): „'.Bisher liegt weber em Verflicht bes Ejerjogs von Eumbcrlanb, nod) ein foldjer bes Vrinjcn vor. Jolglid) finb bie in früheren, redjtsförmlidien Äunbgebüngen ausbrüdlid) aufrcdjterpaltenen Nn» fprüdje beider für fic felbft unb bie etwaige Nad)» tommcnfdjaft bes Vrinjcn, abgefepen davon, baß im Ejerfloqtume Vraunjcpweig unb im norm. Äönigreidje Hannover fubfidiär lognatifdjc Erb» folge gilt, als aufrediterpaltcn anflufepen. Daburd) ift aber, gemäß Vunbesratsbeidjlufien von 1885 unb 1S07, bie Nedjtslage eben unveränbert, felbit wenn man bavon abfiept, baß ber J a p n e n = e i b bcs Vrinjen weber feine Naditommen» fdjaft nod) feine Negierungsnad). folger b i n b e t, ja. ipn felb|t iopar nur für bie Dauer bcs Sc ft ehe ns bcs 'JRilitär» verbältniffes, unb, wenn man, wie ber Vrinj • felbft gejagt bat, bas in biciem Eibe liegenbe Ser» Sprechen, „nidjts ju tun unb nichts ?,u unteritüßen, was darauf gerichtet ift, ben beseitigen Sefißjtanb Vreuße;;s ju veränbern“, als ausreidjenb er» aeptet.“ Nus ber eingangs erwähnten Nadjricpt folgert Äelule von Straboniß, „baß m e p r e r e Stimmen im Bunde state bal)in geben, bie Veränberung ber Necptslage leitens bes Vtinflen, b. p. feinen, feine Nacplommen unb Ncgierungsnadjiolger binbön» ben jtaatsrecptlicpen Verjicpt auf bas cpemaligc Äönigrctd) Sjannooer für notwenbig ju er» Hären.“ — Jebe Nbweicpung oon biefem ftaats» redjtlid) felbftoerftänblidjen Stanbpunlte wäre, wie wir wiederholt betont haben, gleichbedeutend mit einer fepweren Erfcpütterung ber Nutorität bes Sunbcsratcs. Glaubt Vrof. Dr Kclulc oon Strabo» niß. baß für jene Stellungnahme meprerer Sunbes» ftaäten bloß bie Haltung oer wclfifcpcn Vattei maß» gebenb war, fo ift bieje Ertlärung nid)t nur wegen bes eben angeführten Gifidjtspunltes, fonbern aud) barum unjurcicpenb, weil bas heftige Nufflammen ber welfiitpen Ngitation für bie '-IBieberheritellung bes Äönigreidjs ^annoocr weber burd) ben Sjer-og von Cumberland noch durch ben Vrinjcn Ernft Nuguft in irgend einer Jorm flurüdgewiefen worben ift. fieprfäßc, aber echter Didjtcrgciit. Ein Sewcis dafür ift es ichon, baß cs beute wenig Gr,Wähler gibt, oon benen aus nidjt Jädeu ju ihm juriidfübren, und baß in ben 28 Jahren feit feinem Dobe bie immer mehr werben, bie ihn lieben. Die Erfüllung feines Jugenbtraumcs, Jüljrer ju werben in einer bänijepen fiitcraturrcoolution, blieb ipm oerjagt. Seine flarte Seele, jein tränier Körper hätten bie Nnftrengungcn unb Nnfeinbungen aud) taum ertragen. Das war nur ein Draum für ipn. Nbcr er ijt oielen 2Jlenfd)en Jüpter geworben in bie ftillc, pcimlidje Schönheit ber Natur. Unb fie bauten ipm dafür unb lieben ipn. Jeßt ift bas ganje unftcrblidje 2Bcrt feines ficbcns in einem handlichen Vanbe im Jnfcloerlag ju fieipjtg nereint, auf Dünnbrudpapier gebrudt, crfcpiencii. Nur bie Vriefe fehlen leiber. Nad) ben wenigen Vrobcn, bie id) bis jeßt gelegentlich las, crjd)cinen fic mir aber eine nicht unwefentlicpe Grgänjung feiner 2Berte ju fein. Vier Vlättcr mit Jeicpnungcn Jatobfcns finb beigegeben unb ein Driginalabflug ber ergreifenden Heinen Nabicrungcn oon Nrel Ejelfteb aus bcs Dichters leßtcm fiebensjapre. Rudolf Bürsch. ftunlt und WtHenldiaft. * Vudjgewerblidie SBeltausftcIIung fieipjig 1914 unb 2Bertbunb»Nusitellung Röln. Es ift oct» fcpiebentlid) aufgefallen, baß die Nusftellung bes Deutfcpen Sßertbunbcs in Äöln 1914 in iprem Vro- gramm eine NnflapI oon Gruppen oorfiept, bie aud) einen rrefcntlidjen Veftanbteil ber im fclbcn Jahre tn ficipflig ftattfinbenben Jnternationalen Nus» itellung für Vudjgewerbc unb Graphit bilden wer» ben. Um NlißocrftänbniiJen oorjubeugen, legen ba» per bie beiben Nusftellungslcitungen 2Bert auf bie Jeftftellung. baß in Äöln lebiglid) eine befepräntte Nuswapl beutjeper Erfleugniffe unter bem fpc» jtellen Gepcptspunttc bes 'jßerfbunbgebantcns, b. p. bc,r gesteigerten Qualität in Jorm unb Dcdinit, ge» fleigt werben lann und foll, bie einen oercinbartcn . Umfang leinesfaUs überfepreiten wirb, während fieipjig bie allgemeine große (JadjausiteUung bes ge» tarnten Vucpgewerbes unb ber Graphit auf intet» ©muß vor (BeiltesPranPeu. Die 9. Ejauptocrfammlung bcs Deut» I d) e n 'JJl e b i j i n a l b e a m t e n o e r c i n s begann am Sceitag in V res lau unter bem Vorfiß von Geb. Nat 31 a pm unb» Nlinbcn unb unter Deil» nähme ber ftäbtiidjen unb ber Negierunqsbepörben. Nadjbcm Niebijinalrat Dr. J l i n 3 e r» Vlauen ben Gefd)äftsberid)t erftattet, hielt Gcp. Nat fiepp» m a n n » Verlin bas fdjon längft vor ben jüngften Greigniffen auf bie Dagesorbnung gefeßte Nefcrat über Schuß oor Gciftcstranten. Seine ^orberungen geben bapin: Der Sdjuß ber Geiftestrantcn ift ein wefentlitfier Deil ber öffentlichen Jüriorge, feine Nusfüljrung ge» bührt in erfter Neiße ben Vcrwaltungs» b e p ö r b e n. Der Sdjuß gegen Gciitestrante muß burd) eine Umgeftaltung ber Gefeßgebung bie flweifelsfrcie 'JNöglicptcit geben, gemeingefährliche Gciftcstrantc in geeigneten Nnftaltcn unversüg» lief) unterflubringen unb hort 3u oerwapren. Die Necptspflcgc foll nur infoiern an ber Unter« bringung gemeingefährlicher Geiftestrantcr beteiligt werben, als bie ertennenben Strafgerichte bie Scpußunterbringung wegen Unflurechnungsfäpigteit greigeiproepener burd) Urteil verfügen. 'IBünidjenswert wäre bie gefeßlid) ju fdjaffenbe Nlöglicptcit. aud) geijtig Nlinberwcrtige mit wcicntlicber '-Betätigung antijosialer Gigen» fepaften burd) anhaltende Verwäßrung minbeftens scitwcilig unidiäblirf) 311 machen. Dies gilt befon» bers von ben 'minderwertigen, bie wiederholt ober in erbeblidjer 2Beife ftraflare Ejanblungen begangen haben. Vei ipnen würbe bie erfte Unterbringung ebenfalls ber Nedjtspflege, nämlid) bem Straf» geridjtsurtcil Vorbehalten bleiben. Notwenbig ift ferner eine Vcaufficptigung ber außerhalb ber Nnjtalt befindlichen Geiftestranten, bie von Ni e b i 3 i n a I« beamten ausgeübt bjw. geleitet werben foll. Es muß ferner ein '2Beg gefunben werben, alle einen Geiftestranten betreffenden wichtigen '.Ungelegen» beiten an geeigneter Stelle fo 3U jammeln, baß jeberjeit darüber Nustunft erteilt werben tann. Es empfiehlt fid) jedenfalls bei triininell geworbenen Geiftestranten eine '.Mitteilung an bas Strairegifter. ÜBünfcpenswert wäre ferner eine Nenbcrung bes bürgerlichen Nedjts in bejug auf bas (Entm ün« bigungs«, Vflcgfdjafts» unb Entfcpä» b i g u n g s v e r f a h r e n in ber Nidjtung. baß bie 3nterej|en ber Gefunden gegenüber einem Geiftes« tränten mepr gewahrt werben als bisher. Einen wesentlichen Nachteil bei bem Scpuß vor Geiftes» tränten bildet bas mangelhafte Verftänbnis für bas lüBcfen ber geiftigen Grtrantungen in fiaientreifen. Durd) geeignete '-Belehrung, insbesondere aud) burd) bie Ginwir'tung bes Dagespreffe muß bics ju ändern verfuept werben. Die Verfammlung begleitete bie Nusfiiprungen fieppmanns, ber als fieiter ber Nbtcilung für Geiftes» tränte im 'JJioabitcr Gefängnis über eine ungewopn» lid) große Sadjtenntnis verrügt, mit lebhaftem Vei» fall, ber audj in ber nachfolgenden Nusipradje erneut jum Nusbrud tarn. Die fieitfäße würben ein» ft i m m 1 g angenommen. Sobann befepäftigte man fid) nod) mit ben Nuf» gaben ber gerid)tltcf)»meb!fliniid)en Jmtitute unb mit ber modernen Vroitituiertenuntcrjudjung. nationaler Vafis bringt, auf ber jcbod> fclbjt» verftänblid? bie tünftlerifdjen Veftrebungen gleich» falls voll jur Geltung gelangen Jollen. * ficipfligcr Siunjtoerein. Der fieipnger Äunft» verein beginnt fein neues Vereinsjapr mit einer Nusitcllung von ÜBerien oon Ernft 9Ji ü Iler- Gräfe, Dresden, Vaul Sd)ab = Noffa. Verlin unb Ejuqo Guqg, Saaled, bie heute, Sonntag, er» öffnet wirb, jm Nnfdjluß an bie piefige Jnter» nationale VauradpNusftellung werben im Dberlicpt» faal :<J(iillcr=Gräfes Entwürfe für bie Nusjcpmüdung bcs Nlufeums in Nltenburg als Vcifpiel moderner Detorationstunjt gejcigt. Die fepr großen Äompo» fitionen finb, ebenfo wie bie jablreicben Natur» itubicn, nur als Vorarbeiten für bas große 2Bert aufjufaffen. — Scpao«Nofjas farbenfrohe 'IBerte aus Spanien unb Dirol nehmen ben Vorlragsfaal ein. Jm Gingangsjaal finb bie leßten N beiten non Ejuco Gugg» Saaled, meift Stilleben. Vor» träte unb fianbjdiaftcn aus ber Saalcgegenb, aus» geftellt. * Munftßanblung V> Vcijcr & Sopn, Thomas» ring 22. Die e r ft e N u s ft e 11 u n g in ben neuen Näumen Dfjomasring 22 (gegenüber bem 3entral- theater) wirb am 22 September eröffnet unb nerfpridjt vielfeitig unb jetjensivert ju werben. Von ßeipjiaer Äünftlern ftellen aus Jran; Nitfdjc ber durch feine tünftleriichc Dätiglcit an ben Stabt»’ ipeatern bereits betannt ift. eine Sammlung Ge» mälbe, Graphit unb Äoftürnftubien — Ebuarb E i n j d) l a g fjanbäcidinungen unb Nabierungen — ft. D. V e p r i 11 g c t Gemälbe. — Nlajr Älingcr unb Otto Greiner finb mit Eianbjeictjnungcn unb feltcnen gtaphifdicn Vlättern glänjenb vertreten. Von ben bebeutenben modernen 'JNeiftcrn bet '.Malerei iinb mit Gemälben unb Ecanbjeichnungen beteiligt 'JJI a j ß i e b e r m a n n mit 15 JBetten, ferner E>. von Vartels, Corinth, Dettmann, ftriß Gtler, Gb. von Gebtjarbt, Dß. Dß. Ejeine, Jan!, Jsracl, N. von Äellet, Äaifer, Äüßl, ficiftitow, fie n bad), fiangßammer, N. von Nienjel, Nißl, Spißweg, Doni Stäbler, Slevogt, Scpönlebet, S t a u f f e t - Vern, Dßoma, Stucf, £ügel uiw. Die Vertaufsräume finb be« reite eröffnet unb 3eigen u. a. intereffante grapßifeße Nrbciten unb Vronjen
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