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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.01.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140116028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914011602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914011602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-16
- Monat1914-01
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FrrUss. is. Januar 1914. Berliner Schutzmänner" gegründet worden ist. Ich verbiete sämtlichen Beamten der Schutz« Mannschaft im Landespolizeidezirk Berlin Ein« ladungen zu solchen Veriammlungen zu erlassen oder sich an derartigen Versammlungen zu beteiligen." Auf das am 8. Dezember 1S13 eingereichte Gesuch um Genehmigung der Bereinssatzung erteilte am 24. Dezember der Polizeipräsident den Bescheid, daß die Genehmigung zur Gründung der Bereinigung nicht erteilt sei. Gründe der Versagung der Ge nehmigung find nicht angegeben und aus dem satzungsgemäßen Zweck der geplanten Bereinigung gewiß nicht zu entnehmen. Bereits unterm 16. Dez. wurde der Vorsitzende der Vereinigung unter schwerer Schädigung seiner persönlichen In teressen gegen seinen Wunsch nach Zabrze ver setzt. Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um der im Reichsvereinsgesetz auch den Berliner Schutzmännern garantierten Vereinsfreiheit gegenüber dieser Maßnahme preußischer Behörden Geltung zu verschaffen?" * Rach Baden auch Bayern. Authentischem Ver nehmen zufolge hat die bayrische Regierung am 8. Januar einen Antrag auf Milderung der Bestimmungen des Jesuitengesetzes dem Bundesrat zugehen lassen. * Abschluß der internationalen Titanic-Konferenz. Dem Vernehmen nach wird in dielen Tagen die Unterzeichnung des internationalen Abkommens für Sicherheitsmaßnahmen für die überseeische Perionen- beförderung in London stattfinden. Die Konferenz tagte vom 11. November bis unmittelbar vor Weih nachten und wurde gleich nach Neujahr fortgesetzt. Für die Ratifikation des Abkommens dürfte eine Frist bis zum Ablauf dieses Jahres gesetzt sein. Bis dahin mutz auch der Bundesrat und der Reichs tag dem Abkommen seine Genehmigung erteilt haben. Wie verlautet, enthält der internationale Vertrag eine ganze Reihe wichtiger Bestimmungen zur Sicherung der überseeischen Personenbeförderung. Unter anderem ist auch ein internationaler Eisnach richtendienst vorgesehen, der von zwei Schiffen im Atlantischen Ozean ausgeübt werden soll und zu dem an der Vermittlung von Nachrichten über die Eisgefahr interessierte Staaten finanzielle Zu schüsse leisten. * Zurückgezogene Anfrage. Nachdem der Oberst Langner in Stargard das Verbot, das „Neue Pommersche Tageblatt" zu lesen, aufgehoben da mit also das Fehlerhafte seines Vorgehens selbst zugegeben hat, ist die Anfrage, die deswegen von forrschrittlichen Abgeordneten an den Reichs kanzler gerichtet worden ist, nunmehr zurück gezogen worden. Ausland. Frankreich. * Aus den Parlamenten. Der Senat wählte Dubost mit 203 von 328 Stimmen wieder zum Präsidenten. — Aristide Briand ist einstimmig zum Präsidenten der Vereinigung der Linken ge wählt worden. Zu Vizepräsidenten wurden Louis Bartbou, Millerand und Klotz, zum Ge neralsekretär Chdron gewählt. — Mehrere radi kale Deputierte haben beschlossen, eine neue Parteigruppe zu bilden, die die Deputierten umfassen soll, die weder der Vereinigung der Linken noch der Partei der geeinigten Radikalen angehören. * Der „Figaro"-Feldzug gegen Caillaux. Aus Paris, 16. Januar, wird uns drahtlich gemeldet: Finanzminister Caillaux hat die gestrigen An griffe des „Figaro" unbeachtet gelassen und ist, wie in einer anscheinend offiziösen Meldung erklärt wird, entschlossen, auf die Artikel des „Figaro" über haupt nicht mehr zu antworten. Der „Figaro" setzt seine Fehde gegen Caillaux fort und behauptet heute, daß der Finanzminister unbeküm mert um die Beschlüsse der Kammer, einen neuen Vertrag mit der Südatlantischen Schiffahrts-Gesell schaft begünstigt habe. Die von Taillaux dieser Ge sellschaft bewilligten Konzessionen sollen von dem Unterstaatssekretär der Handelsmarine im voran gegangenen Ministerium Monzie durchweg abgelehnt worden sein. Türkei. * Die Untersuchung des Mordanschlages gegen Scheris Pascha. Aus Paris, 16. Januar, wird uns drahtlich gemeldet: In Paris ist ein gewisser Jskan- del, der im Freundeskreise scher ff Pa chas ver kehrte, verhaftet worden. Er erklärte, von der türkischen Regierung beauftragt zu sein, Scherif zu überwachen, leugnet jedoch, mit dem Atten tat etwas zu tun zu haben. — Der Verhaftete ist nach den Mitteilungen der Pariser Blätter ein im Dienste des jungtürkischen Komitees stehender Spion, der seit ungefähr einem Monat in Paris weilt. Es war ihm gelungen, sich in das Vertrauen des Generals Scherif Pascha einzuschleichen und da bei gleichzeitig den Mordansch lag gegen ihn vorzubereiten. Man fand bei Jskandel Bei Schrift stücke, die beweisen, dajß er mit dem Polizeipräfekten von Konstantinopel AkimBeiin Verbindung steht, der im November vorigen Jahres an Bord eines rus sischen Dampfers den türkischen Untertanen Kawakli Mustapha verhaftete und dann angeblich im Gefäng nis umbringen ließ, und auf Verlangen der russischen Regierung abgesetzt werden mußte. Akim Bei hielt sich seit zwei Monaten in Paris auf und leitete den von den Jungtürken gegen ihre hiesigen Gegner ver anstalteten Spionagedienst. Jskandel Bet ist rus sischer Untertan, der vor mehreren Jahren zum Islam übertrat, um in türkische Polizeidienste treten zu können. Der vorgestern freigelassene türkische Schauspieler Bumham Eddin Mustapha wurde gestern von neuem in Haft genommen, da die Polizei den Verdacht hegt, daß er den gegen Scherif Pascha verübten Anschlag unterstützt habe. Scheris Pascha soll den schriftlichen Beweis dafür besitzen, daß Bumham Eddin Mustapha mit einem Monats gehalt von 2000 Frank im Dienste der Konstantinope ler Polizei steht. Sport und Spiel. * Da» MiNtärlustschiff »2. VI" stieg heute Freitag früh 2 Uhr 4S Min. zu einer größeren Dauer fahrt auf, die auf 16 Stunden bemessen ist. An Bord befindet stch die militärische Abnahmekommission mit Hauptmann George und im Auftrage der Zeppeltnwerft Kapitän Blew. Das Schiff schlug die Richtung Berlin ein; doch ist die nähere Reiseroute unbekannt. Ueber Leipzig herrschte während der Abfahrt noch dichter Nebel. Die Luftschiffermann- schaften find für den Fall, daß das Schiff vorzeitig »urückkehren soll, am dem Luftschi ffhaien zurück- behalten. Die funkentelearaphische Bertindung vom Schiff au» wurde mit Köln a. Rh., Reinickendorf, Königsberg und Lindenberg ausgenommen. Wie uns nach Redaktionsschluss gemeldet wird, ist die Fahrt abgekürzt worden und die Lan dung glatt u« 1 Uhr erfolgt. Leipziger Tageblatt. Nr. 2S. Ndenü-Nusgade. Seite S. * «ne Ballonzielfahrt i» Berlin veranstaltet am kommenden Sonntag, vormittag» S Uhr, von der Ballonhalle in Schmargendorf aus der Berliner herein für Luftschiffahrt. Jedem Führer sind 2 und 3 ^aAoaste, sämtlich Osfiüere. mngegeben worden. Die Offiziere sind »ur Ausbildung als Flugzeugführer zur Allgemeinen Elektrizitatsgesellschaft kommandiert. Asok/oo/'t. * Der Renufahrer-Verband und das verbot des Kultusmiaisterium». Zu dem Verbot des Berliner Sechstagerennens m den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten wendet sich der Deutsche Renn fahrer-Verband mit einer Eingabe an den Kultus- Minister. Es wivd darin Navgelvgt, welche lln- summen von Arbeit bereits sowohl von dem Ver anstalter als auch von den engagierten Rennfahrern für das Rennen geleistet worden sind, und zum Schluß mit dem Hinweis auf eine eigene Hauspolizei für absolute Ruhe garantiert. * Der englische Pokal. Nunmehr wurden die in der ersten Runde um den „English Tup" unentschie den gebliebenen Wettspiele wiederholt und zur Ent- scheidung gebracht. Zwei Mannschaften aus der ersten Liga erlitten hiebei überraschende Niederlagen. Cheliea wurde zum größten Schmerze seiner Lon doner Anhänger von Millwall mit 1:0 geschlagen; mit demselben Ergebnis siegte auch Brighton gegen Oldham Athletik. Clapton Orient sieate gegen Notts Forest 1:0, Bury gegen Hüll City 2:1, Queens Park gegen Bristol City 2:0. Kontinentale Spielweise de» Aston Villa F. C. Nach und nach beginnen die fußballsportlrchen Verhältnisse am Kontinent auch für die konserva tivsten englischen Fußballkreise an Bedeutung zu ge winnen. Was vor einem Jahre noch so gut wie ausgeschloffen war, soll im Laufe der Frühiahrs- iaison rur Tatsache werden: Aston Villa, der vor jährige englische Cupsieger, der bisher noch nie Wettspielverpflichtungen auf dem Kontinent an- nahm, soll, wie das „N. W. T." berichtet, Anfang Mai in Berlin einige Spiele austragen. Wetterbericht des Sächsischen Verkehrsverbandes Leipzig, vom 18. Januar, morgen« 8 llhr. * Oberhof (Thür.), 16. Januar. 130 Zentimeter Schneehöhe, 10 Grad Kälte, Sportverhältniffe sehr gut. Sn Oid«n- s Lctu,«- 1» cm 7i«»mm.- s«bl>«»- Koö« i ru o^t, tOindirg 4»k-isr -16 75 e« r»« -Mini«« »U.dicb» K75IM -10 iso ,i>i ent alt d«e1>l> lupieon 575-634 - >4 7b ent gut «olk«»!»» »U.b««ct>i> 77r-»6g -'1 100 «an »vOi-oIa» »U.d«<:6, k>»l>ldec, 450-55' -11 -0 e°t I°t »U »««>» sri-szr -N 75 ,«t »U.b«»<ckn »,s>U S15 —1b iro «»« »ll.biebo slcbi-Oxl, -16 roo ,i>t 874-1019 —12 1?« «oOienIo, »U.v„cb!> »t»6 740-1040 -1 iro S»t ,6.d«»odi> tUmz-nUi» -IS ,ro e»t Sächsischer LanMag. Zweite Kammer. * 2 6. öffentliche Sitzung. (Von unserer Dresdner Redaktion.) L. Dresden, 16. Januar. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung 10 Uhr 5 Minuten. Am Regierungstische: Finanzminister von Seydewitz und Kommissare. Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt die allgemeine Vorberatung über den Antrag Eleisberg und Genossen betreffend Ausdehnung der Frist für Abgabe der Deklaration des Wehrbeitrages. Abg. Eleisberg (Null.) begründet den Antrag. Wenn man in Betracht ziehe, daß der Vermögens stand vom 31. Dezember 1913 für den Wehrbeitrag maßgebend sein sollen, so sehe man von vornherein, daß bis zum 31. Januar 1914 unmöglich ein genauer Abschluß gegeben werden könne. Die Unterlagen würden doch auch als Grundlage für die Vermögenssteuer dienen und müßten deshalb sehr genau sein. Eine Fristverlängerung sei nicht allein möglich, sondern auch notwendig. Finanzminister v. Seydewitz: Eine Verlängerung der Frist könne das Ministerium nicht gewähren; es sei eine menschliche Schwäche, unangenehme Ar beiten so lang« als möglich aufzuschieben. Während in Sachsen die Frist sogleich bis zum 31. Januar ausgedehnt worden sei, hätte Preußen ursprüng lich den 15. Januar festgesetzt, und später die Frist bis zum 31. Januar ausgedehnt. In einzelnen dringenden Fällen könne auf besonderes An suchen eine Fristverlängerung bewilligt werden. Wegen des Umfanges der Vorarbeiten hätte die Ausschreibung des Wehrbeitrages nicht früher erfolgen können, durch eine Fristverlängerung würden sich die Steuern in unangenehmer Weise zusammendrängen. Den Anträgen im Bundesrat auf Fristverlängerung könne deshalb die Negierung ihre Unterstützung nicht zusagen. Auf Antrag des Abg. Dr. Schon, (Kons.) wird der Antrag Gleisberg, dem die Konservativen zu stimmen, sofort in Schlußberatung genommen. Abg. Fräßdorf (Soz.) bemerkt, eine Fristver längerung würde nur zu neuen Pflichtver letzungen und Verschleierungen führen. Aller dings ser es zu verstehen, daß für große Be- triebe eine längere Frist gewünscht würde, und für solche sei sie wohl auch nötig. Der Wehr beitrag sollte alljährlich erhoben werden zur Deckung der R e t ch sschu ld en, die zugunsten der Besitzenden gemacht worden seien. Mit indirekt en Steuern dürfe man dem Volke nicht mehr kom men; hoffentlich werde den Besitzenden bei Frist verlängerung eine möglichst gründliche Erleichterung zuteil. Aba. Schiebler (Natl.) wendet stch gegen den Abg. Fräßdorf und meint, div Sozialdemokraten könnten froh sein, daß Bebel rot "sei, denn er hätte als Millionär auch zu den Besitzenden ge zählt und zahlen muffen. (Widerspruch und Lachen bei ten Soz.) Abg. Kuutze (Natl.) fragt, ob der Antrag auf Fristverlängerung auch durch Banken gestellt werden könne. Abg. -ettuer (Natl.) tritt dem Abg. F rLßdors entgegen und verwabrt sich gegen den Borwurf, der Patriotismus höre bet den Besitzenden auf, wenn sie in den Geldbeutel greisen sollten. Gerade das Gegenteil sei wahr. Die bürger lichen Parteien seien sofort zur Zahlung de» Wehrbeitrag» bereit gewesen. Ver schleierungen und neu« Pflichtverletzungen seien Au» der Finanzdeputation (Eigener Drahtberich t.s Dresden, 16. Januar. In der heutigen Sitzung der Finanzdepu- tation erfolgte eine Besprechung verschiedener Punkte der Kapitel 88—89 des Staatshaushaltes (Kultusministerium und Landeskonsi- stortum). Die Regierung gab Erklärungen ab über den Ausstand der Studierenden der Zahn heilkunde in Leipzig und über die Streitig keiten unter den Studierenden an der Dresdner Technischen Hochschule. Eie begründete nicht zu befürchten, denn alle Guthaben, die nicht vor dem 31. Dezember 1913 von den Banken abgehoben worden seien, würden ja zum Wehrbeitrag heran gezogen. Den Sozialdemokraten käme es nur darauf an, den Frieden zwischen den Ständen zu stören. Ueber den Generalpardon habe er schon per sönlich sein Bedauern ausgesprochen, weil er den An schein erweckt, als seien viel Steuerhinter ziehungen vorgekommen. Sünder gebe es ja überall, und er muffe sich dagegen verwahren, daß Steuerhinterziehungen nur den Besitzenden vorge worfen würden. Zur Sache selbst wolle er bemerken, daß e» tatsächlich eine große Anzahl von Fallen gebe, in denen große Betriebe die Möglichkeit einer genauen Deklaration bis zum 31. Januar nicht hätten. Die Regierung möchte im Bundesrat für allgemeine Fristverlängerung wirken. Abg. Opitz (Kons.) geht auf die Aeuherung des Abg. Fräßdorf em. Gerade die Sozialdemo kraten hätten den Wehrbeitrag freudig begrüßt, obwohl er dem Moloch Militarismus diene. Die Sozialdemokratie gehöre ja auch zu den Kapt - talisten, denn das Gewerkschaftsoermögen habe Ende 1912 volle 62 Millionen Mark betragen. Die Sozialdemokratie möchte doch bedenken, daß der sächsische Wehrbeitrag nur von fünf Pro zent der Bevölkerung getragen werd«, und daß dieser Teil auch die Staats- und Gemeinde lasten zu tragen habe. Abg. Fleißner (Soz.) bemerkt hinsichtlich einer Aeußerung des Abg. Schiebler über das Ver mögen Bebels, daß die sozialdemokratische Parteileitung darüber eine klare, durchsichtige Er klärung abgegeben habe, die aber von der gegneri schen Presse nicht abgedruckt worden sei. Bestritten worden sei in der Debatte die Bemerkung des Abg. Fräßdorf, die Besitzenden wollten sich von der Wohrsteuer möglichst drücken; demgegenüber we.se er darauf hin, daß seit Bekanntwcrdcn des Wehrbei trages das Vermögen auffällig nach Frank reich abgewandert sei. Di« vom Abg. Hettner bestrittene Behauptung, der Patriotis mus der Besitzenden gehe nur bis an den Geldbeutel, sei immer wahr gewesen und werde immer wahr bleiben. Schon jetzt heiße es mit Bezug auf den Wehrbeitrag: Einmal und nicht wieder. In der Presse treffe man eine vollständig organisiert« Steuerdrückerei. Abg. Fräßdorf (Soz.) weist die Bemerkung des Abg. Opitz betr. des Gewerkschaftsfonds zuruck. Von einem Kapital der Besitzenden könne mit Bezug auf die Gewerkschaften nicht die Rede sein. Der Betrag, der hieraus auf den einzelnen entfalle, sei nur gering. Nach einer kurzen Polemik zwischen den Abgq. Dr. Böhme (Kons.) und Sindermann (Soz.) gibt Finanzminister o. Seydewitz Auskunft auf einige Fragen steuertechnischer Natur, die in der Debatte aufgetaucht waren. Eine Verzögerung sei wegen der Ausdehnung der Frist nicht zu befürchten. Die Regierung könne eine solche Ausdehnung aber nur in Ausnahmefällen gewähren und werde sie nicht weiter ausdehnen, al« er vorher angegeben habe. Damit schließt die Debatte. Nach einem Schlußwort des Abg. Eleisberg (Natl.) weist Vizepräsident Opitz darauf hin. daß von den Gliedern der Gewerk sch aften 21 Millionen Mark für Agitationen verwendet wor den seien. Der Antrag Eleisberg wird hieraus von dem sehr spärlich besetzten Hause einstimmig angenommen. Nächste Sitzung: Montag 3 Uhr. Tagesordnung: Schlußberatung über das Kgl. Dekret betr. Zwangs vollstreckungen gegen den Fiskus. 2. All gemeine Vorbesprechung über das Dekret betr. Be freiung der Lehrer und Lehrerinnen von der Krankenoersicherungspflicht. weiter die Notwendigkeit der anaesorderten Stelle eines vortragenden Rates im Kultusministerium und zweier Räte im Landeskonsistortum. Eine Be schlußfassung erfolgtenochnicht^ Letzte Nachrichten Aus -er» Nelchstagskommifsioner». (Von unserer Berliner Redaktion.) O Berlin, 16. Januar. Von den Reichstagskommissionen beschäftigte sich die Budgetkommission auch heute mit dem Etat des Reichsamts des Innern, uild zwar setzte sie die Kalidebatte fort. Ein nationalliberaler Antrag, dem Re servefonds 500 000 «4t für die Ausstellung in San Francisco zu entnehmen, wurde gegen di« Volkspartciler angenommen. Die Wahlprüfungskommission beendet heute die Wahlprüfung des Abgeordneten von Halem (Rpt.) bis auf die ziffernmäßige Zusammenstellung. Die Ungültigkeits erklärung ist wahrscheinlich. Graf Wedel in Berlin. (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 16 Januar. Der Statthalter der Reichslande Graf Wedel ist heute hier angekommen und am Mittag vom Kaiser in Audienz cmvfangen worden. von unserer Berliner Redaktion wird uns hierzu noch gemeldet: O Berlin, 16. Januar. In den letzten Tagen und Wochen war mehrfach von einem großen A«mter wechsel die Red«. In unterrichteten Kreisen bezweifelt man, daß dieser Aemterwechsel für die nächste Zeit zu er warten ist. Man hält es sogar nicht für aus geschloffen, daß Unterstaatssekretär Mandel vor läufig auf seinem Posten bleibt. Sicher ist, daß Graf Wedel nicht allzulange mehr in Straß burg aushalten wird. Aber auch hier rechnet man auf den Wechsel erst für den Sommer. Die Interpellation über Zabcrn. (Von unserer Berliner Redaktion.) S Berlin, 16. Januar. Ob die Interpellationen über Zabern am Sonn abend schon beraten und erörtert werden, ist noch nicht entschieden. Es werden zurzeit, wie ja auch von anderer Seite schon gemeldet worden ist, Anträge vorbereitet, um die Kompetenzen von Militär- und Zivilbehörden im Anschluß an die Zabrrner Vorgänge abzugrenzcn. Auch hier werden, wie wir hören, die Nationalliberalen auf eigene Hand vorgehen. Ver neue Krupp-Prozeß. (Eigener Drahtbericht.) Berlin. 16. Januar. Vor dem Oberkriegsgericht des Gouvernements Berlin begann heute vormittag um 9 Uhr die Be rufungsverhandlung in Sachen Tilian und Genossen. Verhandlungsführer ist Oberkriegs gerichtsrat Dr. Glasewald, Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Tsckierschke. Auf Antrag der Verteidigung wurde oeschlossen, während der Ver lesung des Gerichtsurteils in seinem ganzen Umfange die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der staatlichen Sicherheit und der militärischen Interessen auszuschlicßen. Die „Dania" nicht überfällig. Hamburg, 16. Januar. Die Nachricht, daß der Hapag-Dampfer „Dania", der von den Azoren nach Havanna unterwegs ist, l»ereits seit Montag über fällig sei, entspricht einer Mitteilung der Hamburg- Amerika-Linie zufolge nicht den Tatsachen. Der Dampfer ist erst heute in Havanna fällig. 0srsm-l.ampvii Die vorliegende Ausgabe «mstm 8 Leiten. 11 NMOO-MTLtE 29 OurclMelrervalime cles Allein verkant» Zer Weltmarken — V^arner's Kust- krook, dlevr Vork — ?. O.-Krüssel, ?aris —verkaufe ick meine bisherigen auslaorlisclien Korsetts vollständig aus. Oarlurck biete ick Oele^enlieit. aucl» Zie eben elngetrotkeneo Korsetts neu ester kormen weit unter ?reis ru er- urerben. — krustbalter 33*/, k^rorent Dntertallleo 25 ?rorent — Korsetts ab 1^5 — ^uswablen bereitvvilligst O,«,l lauf.gvt n.bill. idr.Brdarf i. hygien.ÄnmmIw.,Unterlagen, Leib-u. Monat»- binden in d.spk'ial-Grichäst von ffr ^ItnnnOeNIer ver»b«l.U»It,vI>«Il,Lripzig,Qutlstr 4—6. Lrt»ph.11S4S. W Bsötz»»«aeleltz».p.vr»tu^ri^0.Dt«kr2v«rf.u.a»»w. Vvvraomävll aut paff., auch Ausbessern. k. «ek<Ie»i-a. Ltto-Schillstr. 2, die srüvere Dorotueenstraße. ^ernerL pkleiüerer carmLiatler Vamps-ösckoseo-sabrist ltornpIk-Ne kmsicbr^ageri säi l-kcheosmiNet uncKbemie
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