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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.03.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140306014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914030601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914030601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-06
- Monat1914-03
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Morgen - Ausgabe für Leipzig und Vorort» Lueck, unser« Lrdae» vkAU ASP» »1^» » und Spediteur» rmal «Sgllck, In» hau» gedrachtr monatlich > >5 M., vierteiiShrtich r.7» M. Sei der Seschüstogell«, unser» Ztllotea und fluogadesteUen adgeholtr monatlich i m.,oi«rl»l>ahriich r m. Durch di» Post: lnnerhaid Deutschland» und der d»utsch»n Kolonien monatllch 1^0 M., »lertelidhrllch *^d M-, auoschltetzllch postdestrUgeld. Da» Leipziger Lagedlatt erscheint Werktag« rmal. Sonn. u. Zeiertogs lmai. In Leipzig, den Nachbarorten und »en Vrten mit eigenen ZUlalen wird di» sibenSauogad« noch am stdend de» Erscheinen» in» hau» geliesert. Serliner Nrdaktion: 2n SenZrlten 17. Zernspre». ^nschiuli: Moabit Nr.4»7. Nr. 118. ZkntsbloL desRectes und despollzeuuntes der Stadt Leipzig «edaktion und SrschSst»strlle: ?ohanni»gost» Nr.». a Zernsprech.stnschlust Nr. 1»»a2. «»41 und 14-44. ISS. Jahrgang 4»—kstr Zasern», au» Leipzig und Umgebung dl« "p» »»» » » I spaltig, petttz.il» 2d Pf.. Sie Neklamezeil» IM.. von au»wdrt» ro Pf., Neklomen 1.24 M.. Klein» Nnzeigea Slepetitzeile nur g0pf.b.wi»»»rh»l.kab..Zas«rat» »onvehörden im amtlichen Keil di« Petit- zeit« ö» ps. Seschdstoauzetgrn mit plahoorschrlf» >m Preis» erhöht. Nadatt »ach Larif. veilageu > Sesamtaufl.» M. da» Lausend auoschl. Postgebühr, finzeigea-stnoahm«: lohanntogostel, bei sämtlichen Malen -»«Leipziger Lagedlatte» und allen stanoaeea-Lepedittonen de» Zn- und stuslande». S»schüs»»st»U» »ür verltn u. di» Pr.0raa0»nburg Direktion Walter kliegei, 0«rlin lv >» Margaretheastrast« ». Zerasprech-stnschlug: Lüho« »<>7i. /reitsg. üen 6. Msrz. 1S14. Vas Mehligste. * Die Königliche Akademie für gra phische Künste und Buchgewerbe in Leipzig begeht heute und morgen die Feier ihres 150jährigen Bestehens. * Die Erste Kammer erledigte am Donners tag einige Eisenbahnangelegenheiten. * In der Zweiten Kammer beschäftigte man sich nach Bewilligung einiger Eisenbahnforderungen am Donnerstag eingehend mit der Eewerbe- und Dampfkesselaufsicht. (S. Art. u. Ber.) * Der Reichstag hat in namentlicher Ab stimmung die O st markenzulage der Reichspost beamten mit 194 gegen 127 Stimmen bei 2 Stimm enthaltungen auch in diesem Jahre abgelehnt. (Siehe Art. u. Ber.) * Das Fürstenpaar von Albanien ist am Dienstag vormittag in Triest eingetroffen. (Siehe bes. Artikel.) * Ein Landungs'orps des „Tormora n" führte im B'smarckarchipel eine erfolg reiche. sechstäaigc Strafexpedition aus. (Siche Pol. Ueoers.) * Im österreichischen Abgeordneten hause, das am Donnerstag wieder zusammentrat, ereigneten sich von neuem Lärmszencn. (Siehe Ausland.) * Infolge der Unruhen im Staate Leara (Brasilien) ist der Belagerungszustand über RiodcJaneiro verhängt worden. (S. Ausland.) * Wegen Beleidigung des deutschen Kron prinzen wurde der Schriftsteller HansLeuß in Berlin zu sechs Monaten Gefängnis ver urteilt. (Siehe Recht u. Gzr.) die tussische ?reuncksAatt. Wir haben gestern die Erklärungen des rus sischen Finanzministcrs wiedergegeben, wonach die Mitteilungen der „Köln. Ztg." über die Kriegsvorbereitungen au der Westgrenze „jeder Begründung" entbehren. Beranlastt wurde diese Berichtigung auf sehr natürliche Weise, nämlich durch den Kurssturz, womit die Börsen in Paris und Petersburg in ihrer Weise auf jene Beun ruhigung antworteten. Wir haben schon gestern gesagt, dast von der russischen Regierung etwas mehr als jene Prcsseäußerung erwartet werden müsse, wenn ihr daran liegt, das in Deutsch land entstandene Mißtrauen zu beseitigen. Wenn wir von diesem Mißtrauen sprechen, so tun wir es wahrhastig nicht einer aufgeregten Stim mung halber. Es sollte uns sehr freuen, einer falschen Meinung überwiesen zu werden. Vor- läusig haben wir alle Ursache, dem Gang der ^Dinge aufmerksam zu folgen. Zn diesem Sinne schreibt auch unser Berliner G-Mitarbeiter zur Wertung der „russischen Freundschaft": „Die Rolle der Beschwichtigungshofrätc haben diesmal seltsamerweise ein paar liberale Blätter übernommen. Russenfreundlicher als die Männer vom Preußenbund mokieren sie sich über den „Bcruhigungsbazillus", der hier in die Welt gesetzt ward. Einige vor anderen Hellhörige aber legen den Finger an die Stirn und murmeln von „Manövern der Rüstungslieferantcn", die neuen Wehrvorlagen den Weg bereiten wollten. Man soll, auch wenn man über Dinge schreibt, von denen man nichts versteht, sich nicht zur komischen Person erniedcrn. Wer in aller Welt pricht denn von neuen Rüstungen! Die sind ür absehbare Zeit abgeschlossen und müssen das ogar aus sehr naheliegenden Gründen sein. Zu- rem ist mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß )ie Russen, die weder mit den Japanern, noch je mit den Türken fertig wurden, unsere Truppenmacht nicht einfach überrennen würden. Was angesichts der üppig wnchernden offiziösen Legende, die unseren preußischen Konservativen gar zum Inhalt eines Kultus wurde, alle Kenner Rußlands — die wirklichen nämlich, nicht solche, die von der Lobpreisung des Zarenreichs leben — anstrebtcn und noch anstrcbcn, ist etwas ganz anderes: ist lediglich die Mahnung: habt acht! Trotz aller Jmpcratorcuzusammenkünfte zu Wasser und zu Lande: Rußland ist nicht der Freund Deutschlands! Solange wir diese tö richte Fiktion nicht anfgeben, laufen unsere Staatsmänner immer wicoer Gefahr, von der ganz und gar auf Prestigepolitik eingestellten russischen Diplomatie genarrt zu werden. Sicherlich: Rußland ist im Moment noch nicht bereit zum Kriege (was es bei der Ver- anlagung dieser Nation und gewissen Eigen- tümllchkelten in den Zuständen und Gewöhn- heiten des Landes wahrscheinlich auch nie sein wird). Wäre es bereit gewesen, es hätte im vorigen Jahre losgcschlagen, wo zeitweilig mehr noch als heilte die öffentliche Meinung zum Kriege drängte. Wir überschätzen auch keines- Wegs, was von Zeit zu Zeit von der Lcbhaftig- keit der russischen Rüstungen und den großen Fortschritten seiner Armee berichtet zu werden pflegt. Manche Fortschritte sind ja nicht zu leugnen. Der gemeine Mann sieht heute besser aus, als vor vielleicht zwanzig Jahren; er wird ohne Frage auch besser gehalten. Das Offiziers- material aber hat sich «m großen Ganzen nicht gewandelt: das Beste an ihm ist ain Ende noch der Khakirock. Wo es auf die Leistungen des Trains, die Materialversorgung und Verpfle- gung, die geschäftliche Treue und dergleichen an kommt, werden wir in künftigen Kriegen genau so wie bisher unser blaues Wunder erleben. Bergessen wir doch nicht, daß Herr Easso, der im Restaurant geohrfeigt wurde und um dessent- willen ein junger ehrlicbendcr Mensch in den Tod ging, noch immer Kultusminister ist — Herrschaften, Kultusminister! — und es voraus sichtlich noch lange bleiben wird. In einem Lande, wo dergleichen möglich ist, herrschen nun einmal andere Staats- und Verwaltungsgrund- sätze, herrscht auch eine andere Ethik als sonst aus der Welt. Und wenn es heißt: Rußland rüstet, so heißt das noch noch lange nicht, daß Rußland zu irgendeiner absehbaren Zeit wirklich bereit sein wird. Freilich war Rußland auch vor dem Kriege mit Japan in keinem Belang „archipret" und schlug dennoch los. Der Zar ist schwach, wandel bar, abhängig von den jeweils mächtigen Strö mungen; stetig eigentlich nur in der Abneigung gegen das Temperament unseres Kaisers. Die inneren Verhältnisse aber sind in ihrer weiteren Entwicklung überhaupt nicht abzuschützen. Augen blicklich hascht, weil ein Bortrag, den Kokowzow in der Abschicdsaudienz ihm gehalten haben soll, vor allem aber die tapfere Rede des Baron Rosen ini Reichsrat ans den Empfindsamen Eindruck gemacht haben, dec Zar nach dem Konstitutiv- nalismus als Rettungsanker. Tas kann sich ändern über Nacht. Zar Nikolaus hat während und nach der Revolution solcher Sinnesände rungen schon manche Probe gegeben. Aber ob konstitutionelle, ob echt russische Leute: der Deutsche in jedweder Gestalt ist beiden gleich vekhaßr. Und also kann es schon sein, daß man, um aus den inneren Schwierigkeiten einen Aus weg zu finden, — denn auch in den Tiefen des Volkes gährt es gewaltig —, eines Tages den in allen Schichten gleich populären Krieg gegen die verhaßten Deutschen proklamiert. Ob man den Akut zu solchem Wagnis wirklich aufbringcn wcrd, ist natürlich schwer zu sagen. Für unsere Betrachtung ist das auch gleichgültig. Wir sollen acht haben und sollen das sentimen tale Gerede von der „traditionellen russischen Freundschaft" nicht länger auf uns wirken lassen. Mehr bleibt für die Gegenwart nicht zu tun." Vie Ablehnung üer Gstmarken- zulage im Reichstage. (Stimmungsbild aus dem Reichstage). T Berlin, 5. März. Der Inhalt der heutigen Sitzung war die abermalige Ablehnung der Ostmarken zulage. Es ist ja noch vorher und nacbher mancherlei zum Etat der Reichspost ooraebracht worden, aber dabei handelte es sich doch im wesentlichen um Dinge, die bereits in der Ge- neralaussprachc in den Tagen zuvor erörtert worden waren. Dieses aber war die Haupt sache: Die erneute Abweisung des Bemühens, die mittleren und unteren Postbeamten in den Ostmarken nicht unter den parteipolitischen und nationalen Gegensätzen leiden zu lassen, und der hochmütige, dem Staatssekretär von Herrn Spahn erteilte Rat, gefälligst mit dem gleichen Ersuchen nicht wieder zu kommen, solange die Mehrheitsverhältnissc im Reichstage sich nicht von Grund aus ändern. Natürlich war, was heute sich begab, voraus zusehen gewesen. Nach dem Trauerspiele in der Kommission konnte der Schlußakt im Plenum nicht gut anders ausgehen; aber es tst nun einmal menschliche Art, daß man bis zum letzten Augenblicke hofft, daß man immer noch die' Meinenden umstimmen zu können denkt. Unter solchem Gesichtswinkel ist die heutige Debatte zu verstehen, von der man ruhig sagen kann, daß die Redner der einzelnen Parteien, wie auch Herr Kraetkc selber, der ja sonst in den letzten Tagen nicht sonderlich geschickt operiert hatte, ihr bestes beibrachten, um die Beamtenschichten, die nicht gerade auf des Lebens Sonnenseite wan deln, vor Benachteiligung zu bewahren. Denn jo liegen am Ende doch die Dinge: den mittle ren Reichsbeamten von der Postoerwaltung werden Bezüge genommen, die ihnen früher zuflossen und auf denen sie ihre ganze Zukunft eingerichtet hatten. Die preußischen Beamten derselben Kategorie aber beziehen die Zulagen fort: wenn das nicht schreiende, kränkende Un bill ist, dann gibt es überhaupt keine. Und dann läßt sich doch schlechterdings nicht leugnen, daß der Dienst in den Ostmarken schwieriger ist, als sonstwo; das ist er überhaupt in Gegenden, wo zwei Nationen neben- einader wohnen. Das ganze Leben ist dort schwerer für jeden, auch für den Privatmann. Es war darum durchaus logisch von den Konservativen, daß sie anregten, diese Zulage auch auf andere gemischtsprachliche Preußen- und Reichsteile auszudehnen, in denen ähnliche Verhältnisse obwalten, wie in Posen und Westpreußen. Und schon vorher hatten die Nationalliberalen versucht, den Zulagen jede Spur von Tendenz und Einseitigkeit zu nehmen, indem sie anregten, sie unwiderruflich werden zu lasseu. Allein es gibt Dinge, gegen die bekanntlich Götter selbst vergebens kämpfen. Der Fortschritt hat in diesem Sinne längst um gelernt, und sehr hübsch begründete Herr Kopjch die Zustimmung seiner Fraktion mit der Not wendigkeit, die Beamten im Osten aufzubessern. Aber die Herren Sozialdemokraten, Herr Lede- bour als Wortführer, wiederholten ihre alten Sprüchlein von der Germanisierung und der verwerflichen Korruption, die im Gefolge der Zulag .einherzögen, und das Zentrum verharrte aus durchsichtigen Gründen noch nie vor an der Seite der Polen, und es kam, wie es kommen mußte: in namentlicher Abstimmung wurde mit 194 gegen 127 Stimmen bei zwei Stimmenent haltungen die Ostmarkenzulagen abgelehnt und hinterher mit 188 gegen 121 Stimmen auch der konservative Antrag. Herr v. Schorlemer-Liefer. Wie wir schon in der gestrigen Abend-Aus gabe mitteilten, hatte die „Germania" behauptet, der preußische Landwirtschaftsminister, Herr v. Schorlemcr-Lieser, werde demnüclfft aus seinem Amte verschwinden. Das wurde auch geglaubt, weil allerlei Gerüchte über persönliche Ange legenheiten im Umlauf waren. Nun hat sich aber das „Wolffsche Bureau" beeilt, die fol gende Meldung wcilerzugcben: „Die von den Blättern verbreitete Nachricht über den angeblich bevorstehenden Rücktritt des Landwirtschaftsministers v. Schorlemer oder einer Erschütterung seiner Stellung ist, wie uns von .zuständiger Stelle milgeteilt wird, i n jeder Beziehung frei erfunden." Das klingt nun sehr bestimmt, und es ist merkwürdig, daß damit die Sache nicht aus der Welt geschafft ist. Von unserer Berliner Redaktion wird uns gedrahtet: „Die Meldung ^cr „Germania" von dem bevorstehenden Nücktritt des Landwirtschafts ministers ist vom „Wolfsschen Bureau" prompt dementiert worden. Einige halten den Anlaß sogar für geboten, sich in erheblicher Entrüstung zu üben: so außer der „Deutschen Tageszeitung" die „Neue Gesellschaftliche Korrespondenz", der man eigentlich nicht nachsagen kann, daß es bei ihr Gewohnheit ist, Intrigen stets ans dem Wege zu gehen. Wir für unseren Teil neigen dazu, die Dementis für nicht hieb- und stichfest anzu sehen. In parlamentarischen Kreisen wird, wie wir fcststellen konnten, die Nachricht von einem über kurz oder lang bevorstehenden Rücktritt des Ministers durchaus geglaubt. Die „Kreuz zeitung", deren Meinung in diesen Stücken nicht ganz unbeachtlich ist, schreibt: „Ein Dementi der Gerüchte haben wir nicht erlangen können." Die „Germania" aber versieht die Wolsfsche Mel dung mit der Ueberschrift: Ein Dementi in An führungsstrichen und fügt hinzu: „Die Stelle, die dieses Dementi veranlaßt hat, dürfte kaum zuständiger sein, als die, von der die Nachricht ausgegangcn ist, des Ministers Stellung sei er schüttert." Das eine steht wohl fest: politische Gründe find es nicht, die für einen Abgang des Herrn v. Schorlemer in Frage kommen könnten. Wei ter ist aber auch bekannt, daß das Zentrum mit dem Minister nicht auf gutem Fuße steht. Viel leicht sind Gerüchte über das Privatleben in Umlauf gesetzt worden, weil man Herrn v. Schor lemer den Weg abschneidcn möchte. Es braucht dabei nicht an den Statthaltcrpostcn in den Reichslanden gedacht zn werden, da diese Sache, soweit die Person des Landwirtschafts ministers in Betracht kam, tatsächlich erledigt ist. In Preußen sind zurzeit nicht viel Män ner, die cs an Fähigkeiten mit ihm anfzunchmcn imstande wären, und schon deshalb wäre es zu bedauern, wenn sich die Ankündigung seines Rücktritts dennoch über kurz oder lang bestätigen würde. Es sei auch besonders betont, daß, wenn gegen ihn gearbeitet werden sollte, dies kaum vonseiten der agrarischen Rechten geschieht. Auf dieser Seite war man bis jetzt wenigstens im ganzen mit seiner Persönlichkeit wie mit seiner Amtsführung einverstanden. das Zürstenpaar von Albanien in Triest. Der Fürst und die Fürstin von Albanien sind am Donnerslogvormittag 9,05 Uhr mittels Staatsbahn zuges in Triest eingetroffen und mit fürstlichen Ehren empfangen worden. Schon bei der Einfahrt des Zuges in das Stadtgebiet begann die Strand batterie beim Leuchtturme mit einem Geschütz - salut von 21 Schüssen, worauf die Schisse des in Triest ankernden österreichischen Geschwaders und die srcmden Kriegsschiffe die große Flaggengala hißten und mit 21 Schüßen salutierten. Unter neuer lichem Geschützjalut fuhr der Zug in den Staatsbahn Hof ein, wo zum Empfang des Fürstenpaares an wesend waren: Statthalter Prinz Hohen lohe, der Bürgermeister von Triest, Balerio, di« höchsten Militärs, die Schiffskommandanten der an wesend-.« Eskaderschiffe sowie diejenigen des deutschen Kriegsschiffs „Breslau", des englischen Kriegs schiffes „Gloucester", des französischen Schiffes „Bruix", der Erzbischof von Durazzo Bianchi, der Domherr von Durazzo Msgr. Kastor«, die Spitzen der Zivilbehörden, das Konsularkorps, Vertreter des österreichisch-albanischen Komitees und die in Triest weilende« albanischen Missionen. Am Bahnhof war «ine Ehrenkompanie des 32. Infanterieregiments ausgestellt. Als das Fürsten paar dem Zuge entstieg, wuvde es vom Statthalter begrüßt. Der Fürst und die Fürstin von Albanien richteten an die ihnen vorgestellten Persönlichkeiten freundliche Worte. Der Fürstin wurden vom Bürger meister namens der Stadt und von Vertretern bes österreichisch albanischen Komitees prächtige Blumen sträuße überreicht. Hierauf schritt der Fürst die Ehren kompanie ab, während die Regimentsmusik die albanische Hymne spielte. Sodann wurden die Mit glieder der albanischen Missionen und der albanischen Kolonie vorgestellt. Nunmehr begab sich das Fürsten paar im Automobil zur Landungsstelle, wo die Ein schiffung zur Fahrt mit der Kriegsjacht „Taurus" erfolgte. Auf dem ganzen Wege vom Bahnhof bis zur Landungsstelle bildete eine große Menschenmenge Spalier, welche das Fürstenpaar sym pathisch begrüßte. Beim Einsteigen in das Dampfboot ertönten 21 Salutschüsse der fremden Kriegsschiffe. Ass der Fürst und die Fürstin von Albanien das Fallreep des „Taurus" betraten, salutierten abermals die Strand batterie und die fremden Schiffe mit 21 Kanonen schüssen. Lion der Kriegsjacht „Taurus" begab sich der Fürst von Albanien auf das österreichisch-ungarische Schlachtschiff „Tegetthoff", wo ihm sämtliche Schiffs kommandanten des österreichisch-ungarische«« Ge schwaders vorgestellt wurden. Sodann besichtigte der Fürst den englischen Kreuzer „Gloucester" und den französischen Kreuzer „Bruix". Der Fürst und die Fürstin von Albanien begaben sich mittags unter dem Salut der Schiffe an Land. Sie machten dem Statthalter einen halbstün digen Besuch und kehrten dann an Bord des „Laurus" zurück, wo das Diner eingenommen wurde. Am Nachmittage besichtigte dann das Fürstenpaar in Begleitung des Statthalters und Gemahlin Schloß Miramars. — Hofmarschall v. Trotha und Leibarzt Dr Berghausen sind aus Durazzo in Triest eingetroffen und haben sich an Bord des „Taurus" begeben. ^oMileke UeberlietU - Eine deutsche Strafexpedition im öismarck-flrchipel. Wie aus Berlin gemeldet wird, hat ein Londungskorps des deutschen Kriegsschiffes „ Cormoran " im Verein mit der Polizeitruppe voi« Kieta auf der Bougainville-Insel Rübe und Ordnung hergestellt. In sechstägigem Marsche haben die deutschen Matrosen die Kämpfe unter den Eingeborenen unterdrückt und der deutsche«« Flagge das gebührende Ansehen verschafft. H Telegraphisch wird hierzu berichtet: Das Landungskorps „S. M. S. Cormoran " führte, wie auf funkentelegraphischem Wege ge meldet wird, mit dem Stationsleiter und der Polizeitruppe von Kieta auf der Bougainville-Insel eine sechstägige Expe dition nach dem südwestlichen Teil der Insel als Demonstration und gleichzeitig als Straierpedition aus Eine Stammesfehde unter den Ein geborenen wurde dabei unterdrückt. Die Hal» tung der Truppen war ausgezeichnet. Ueber -ie gesamte Zleisthemfuhr un- -en Fleischverbrauch im veutschenNeiche fürl -13 liegen jetzt die vollständige«« Nachweise vor. Da nach betrug die Einfnhr von Fleisch nnd Fleisch waren über 866 000 Doppelzentner, das sind 81698 weniger als in« Vorjahre. Eine Zn- nah nre der Einfuhr wurde nur bei frischen« nnd einfach zubereitcten« Schweinefleisch sowie bei Schlachtvieh festgestellt. Der Wert der Ge samteinfuhr betrug gegen 68 Millionen Mark und war um ca. 4 Millionei« geringer als «m Vorjahre. (In« Jahre 1912 hatte die Einfuhr an Fleisch und Hlcischtvarcn «in« 123,1 v. H. zugenommen.) Während das 1. Vierteljahr noch «i« der Steigerung gegenüber des Vorjahres an hielt, blieb die Einfuhr frische«« Fleisches vom zweiten Quartal ab hinter dci« im Vorjahre eingcführten Mengen mehr und mehr zurück. Im letzten Quartal war die Einfuhr frischen Fleisches so schwach, daß das noch Ende Sep tember vorhandene Mehr an Einfuhr nicht nur vollkommen aufgcbraucht «vorbei« ist, sondern daß sich für das ganze Jahr 1913 hieraus eine Mindercinflihr von 8.3 v. H. ergab. An der Einfuhr von frischeu« Rindfleisch sind insbesondere Frankreich mit ca. 20 000 Doppel zentner und Holland und Rußland mit je rund 14 000 Doppelzentner hervorragend beteiligt. An« stärksten war die Einfuhr von frischem Schweinefleisch mit Rußland (über 20000 Doppelzentner) und den Niederlanden (über 17 000 Doppelzentner) an der Spitze. Aus Bel gien «vnrdcn 800, aus Oesterreich-Ungarn rund
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