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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140905019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914090501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-05
- Monat1914-09
- Jahr1914
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Sette S. Nr. 451. Morven-Nussabe. Leipziger Tageblatt. Sonnalrenü, S. Srptrmder 1S14. An ilie 1.8881. «>« „KIprlgei-IsgÄIitter". Hw »edr rafilrvlek xsllu»»erteo VVUnicüivv aut- gaxenrukommvn, la»en vir unsere täxllottv ^bvnäausxadv «in« Stuneßv §r»ükvn ericlivlnen. Unsens libenösusyake. laxes bis naclimittaxs 3 Ulir elnxelausenon vi-afit- meläunxon entfiült, vlrck naobmltt<i<^ bereits von V,4 Dlir an auk unserer Keseliitstsstelle, ckoimnnis- xassv 8, aurxexeden unck ist cknnn tiborall KLuklieb eu staben. Unsensn Abonnenten mL » slx ckurcst unser« li Nxer vis dislier suxestellt unä soll abenäs 6 Mir spätestens I» Zen ^Volinunxen »eia. llnrm rsnelmÄzi»!! ^WMMggde virä naek vis vor vüiirenci 6er dlnebt sertixxestellt unä drlnx-t äen I^eseru inavke»« IrNK allo di» 3 Mir naedts oiiixelaukenen ^nelnicstten. virä eins ^utlnuv (Lost- aukiaxe) unserer Aiorxenausxads als 8onckvi »usjrude von abenäs 9 1.kr an überall in 6er Ltaät kiluüicb ru baden sein. iVir xlauden äamit ckem Boäürknls naek einer rascben Leriesttoi-ktattung in «lenkbar böelisteni Llassv ru xenüxon. Wir macben aber uoek gan» deeoncier» äaraut auimerksam, üas» äa» „L,vIz»Llkvr Vngvl»I»tt" ckis einrixo 2eitunx in l^sipeix ist, äis negvlrnsssig r^eimal Isiglivk äen Abonnenten eins vollkommen« ^usxabs mit äen neuesten vepeseben tret in» Sau» liekert. HVer «Ino rokvImA-mlsr rWKIMLl läglivli ck«n Xoiivato ordslto» vlll, «I»o»nl<rv ü» „Leisniger 7sgeb!ett". pnvi« 8 Vlttr. 2S eßen Httonsß. v ersten «ntxvxenxonommen von äen lrLxerinnea, stau killalso auä ävr Naupd erpeältloa. ?ornspreeksr 14692, 14 693, 14 694. Verlsg lmä keüalclloll. Leiprig una Umgebung Leipzig, 5. September. Sejchreibung -er zur Ausgabe gelangen-en varlehns- ka^enftheine zu 1 Mark und 2 Mark. Die Darlehnskassenscheine zu 1 .tt sind 9,5 Zcnti- incter breit und 6 Zentimeter hoch. Sie begehen aus einem kräftigen Hadernpapier, das ein die ganze Fläche bedeckendes, sich wiederholendes natürliches Wasserzeichen in Form eines Bierpasses von etwa 8 Millimeter Durchmesser enthält. Dieses fort laufende Wasserzeichen ist besonders gut sichtbar auf dem freien weihen Rande der Scheine. Die Vorderseite zeigt einen zweifarbigen Untergrund in rotoioletter und grünlicher Farbe, der in vielfach verschlungenen Linicnzügen und mit unregelmäßiger Begrenzung, breit gelagert, das Mittelfeld ausfüllt. Rechts und links befinden sich ausrechtstehende Ovale, innerhalb deren auf rot violettem Grunde in grüner Farbe die Zahl l in kräftiger Form und darunter das Wort Mark stehen. Die Vorderseite hat in schwarzer Farbe und in deutscher Schrift, zum Teil mit reichverzierten großen Anfangsbuchstaben, folgenden Aufdruck: Darlehnskassen schein. Eine Mark. Berlin, den 12. August 1914. Rcichsschuldenverwaltung. v. Bischoffshausen Warnecke Vierogge Müller Noelle Dickhuth Springer Darunter steht auf einem mit -inem feinen Muster ausgefüllten grünlichen Felde der Strafsatz. Zn der rechten oberen Eck« befindet sich aus einem scinaen'usterlen rotvioletten Felde die rote Nummer des Scheines, die aus einer Reihennummer und einer Stllcknummer besteht. Beide Zahlen sind durch einen Punkt getrennt. Unten rechts ist in roter Farbe und in annähernd runder Form der Stempel der Reichs- ihnldenvrrwaltuna avfgedruckt. Er zeigt den vcn der Inschrift Reichsschuldenverwaltung umgebenen Reichsadler, rot auf weißem Grunde, so wie unten eine rote 1 auf weihem Grunde und zu beiden Seiten ie eine weihe 1 auf rotem Grunde. Die untere linke Ecke der Vorderseite trägt einen runden Prägestempel, der innerhalb eines Perl randes den Reichsadler mit der Umschrift Neichs- schuldenverwaltung enthält. Die Rückseite ist in grüner Farbe gedruckt. Das Mittelstück besteht aus einem annäh'rnd recht eckigen Felde mit abgerundeten Ecken und ist aus vielfach verschlungenen Linienziigen gebildet. Zn der Mitte ruht innerlmlb des inneren Kreises der Reichsadler grün auf weihem Grunde. Rechts und links grenzen Rosetten an, die in -er Mitte eine weihe 1 aus grünen, Grunde enthalten. Die vier Ecken der Rücffeite tragen auf weihem Grunde je eine kräftige 1. Zwischen diesen Zahlen befindet üch auf den beiden kurzen Seiten des Scheines in der Mitte das Wort Mark in deutscher Schrift. Ucbcr '.m Mittelstück steht in gebogener Linie und in utscher Schrift das Wort Darlehnskassenschein i darunter ebenso die Zeile Eine Mark. . Zweimarkscheine sind 11 m breit und 7 «m Die Vorderseite zeigt einen zweifarbigen igrund in rötlicher und grauer Farbe. . r ^rtrafsatz steht in einem mit einem seinen Muster ausgefüllten rötlichen Felde. Die Rückseite ist in rötlicher Farbe gedruckt. In der Mitte ruht innerhalb des inneren Kreises ein Reichs adler, rot auf weihem Grunde Die in der Mitte der beiden Rosetten enthaltene 2 ist rot. Von selbst versteht sich, daß die Zahlen und sonstigen Angaben dem Wert des Scheines entsprechen. Die Ausführung im ganzen ist dem der Markjcheine angepaht. Nochmals -le Zel-post. Von amtlicher Stelle geht uns folgende Zuschrift zu: Obgleich wir erst vor einigen Tagen darauf hingewiesen hüben, dah bei der Feldpostjammelstelle in Leipzig keinerlei Anhäufung von Feldpostsendun gen besteht, sondern dah die Sendungen stets pünkt lich und unverzögert an die Feldpostanstalten abge sandt werden, kommt das Gerücht, dah doch Anhäu fungen bestehen, nicht zur Ruhe. Demgegenüber betonen wir nochmals auf Grund amtlicher Mittei lungen, dah das Gerücht völlig haltlos und wahrscheinlich daraus zurückzuführen ist, dah die Be förderung der Sendungen nach dem Heere geraume Zeit in Anspruch nimmt. Hierbei ist aber zu berück sichtigen, dah die Sendungen für die weit ins Fein desland vorgeschobenen Truppen von den oft weit zu rückliegenden Eisenbahnendpunklen ab auf unsicheren Straften und Wegen durch Fuhrwerk nicht immer mit der wünschenswerten Raschheit weiterbefördert werden können und die Beförderung naturgemäh häufig unvorhergesehenen und unvermeidlichen Stockungen unterworfen ist. Auch werden die Trup pen bei ihrem raschen Vorrücken und den ständig wechselnden Quartieren nicht immer Zeit und Ge legenheit hüben, die Postsendungen von den rück liegenden Feldpostanstalten abzuholen. Ebenso haltlos wie das obige Gerücht ist auch ein zweites, in der Stadt umlaufendes, wonach Tau sende von Briefsendungen aus dem Felde nicht an die hiesigen Adressaten aus gehändigt werden könnten, weil die Durch licht und Prüfung des Inhalts der Sen dungen zu viel Zeit in Anspruch nehme oder weil die Sendungen ihres Inhaltes wegen nicht ausge händigt werden dürsten. Eine solche Prüfungsstelle für Sendungen aus dem Felde hat hier in Leipzig weder bei der Post noch bei der Militärbehörde je mals bestanden. Sendungen aus dem Felde werden vielmehr im Interesse der sehnlichst auf Nachrichten wartenden Empfänger stets mit möglichster Beschleu nigung bestellt. Verzögerungen in der Beförderung der Sendungen aus dem Felde sind ebenfalls in Len meisten Fällen auf die oben angeführten Schwierig keiten und Unsicherheiten in Feindesland zurückzu führen und lassen sich bei der gegenwärtigen Kriegs lage leider nicht immer vermeiden. * Paketoerkehr nach Oesterreich-Ungarn und den neutralen Ländern. Der Paketvcrkehr nach Oester reich-Ungarn, Dänemark, Schweden, Norwegen, Luxemburg, Niederlande, Schweiz und nach den übrigen neutralen Ländern auf den Wegen über die Schweiz und über die Niederlande ohne Berührung feindlichen Auslands wird von heute, dem 5. September, ab wird er zugelassen. * Verein für Arbeitsnachweis in Leipzig. Stellen, besetzung im August. Von den gemeldeten2036offenen Stellen, denen 5732 Arbeitsuchende (2884 von männ lichen und 2848 von weiblichen Arbeitsuchenden) aegenüberstanden, konnten 1917 Stellen besetzt werden. Davon trafen auf die männliche Abteilung 828, auf die Fachabteilung für das Gastwirts gewerbe 203, auf die w e i b l i ch e A b t e t l u n g 613 und aus die Filiale für Vermittlung von ständigem Hauspersonal 273 besetzte Stellen. Bei der üblen Lage, in der sich der Arbeitsmarkt seit Anfang des Krieges befindet, standen in der m ä n n l ich en Abteilung 3024 Arbeitsuchende 1169 offenen Stellen gegenüber, auf 100 offene Stellen kamen also 258 Arbeitslose. In der weiblichen Abteilung stellt sich das prozentuale Verhältnis von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage noch ungün stiger. Hier kamen auf 1018 offene Stellen 2848 Arbeitsuchende: um 100 offene Stellen bewarben sich 280 Arbeitsuchende Während in der männlichen Abteilung in der letzten Woche des Monats nament lich durch die Wiedereröffnung des Güterverkehrs auf den Eisenbahnen eine leichte Besserung der Lage festzustellen war, die besonders der Gruppe der Hand- arveiter zugute kam, dauert in der weiblichen Ab teilung das ungünstige Verhältnis fort. Die sonst so starke Vermittlung von weiblichen Hilfskräften für den Haushalt, von Aufwartungen, Wajch- und Reinemachfrauen usw, ist um mehr als 50Proz.der sonst üblichen Monatsvermittlung zurück- aegangen. Die 97 erzielten Vermittlungen von Fabrik- und gewerblichen Arbeiterinnen stehen in keinem Verhältnisse zu den vielen Ent lassenen, die sich zum Arbeitsnachweis drängen. Viele von ihnen suchen sich in häuslichen Dienstver hältnissen unterzubringen da aber ein starkes Ueber- angebo» von brauchbaren Dienstmädchen vorhanden ist, müssen sie zurückstehen. Bei der vor kurzem in der Filiale am Naschmarkl eröffneten Abteilung für gelernte Schneiderinnen, Weißnäherinnen und Putz- Macherinnen haben sich in wenigen Tagen eine sehr bedeutende Anzahl Arbeitsuchende einschreiben lassen, der gegenüber die Vermittlung nur gering ist. Die Nachfrage nach brauchbaren Dienstmädchen war trotz der Ungunst der Verhältnisse recht lebhaft. Bei einem bedeutendem Ueberangebot an Dienst mädchen ging die Vermittlung flott vonstatten, so daft gegenüber dem gleichen Monate des Vor jahres 78 (47 "/„) Stellen mehr besezt wurden. * Anstellung von Zahnärzten in den Kriegs lazaretten. In der chirurgischen Klinik hielt am Donnertag abend vor einer zahlreichen, aus Zahnärzten bestehenden Hörerschaft Herr Zahnarzt Dr. Sachse einen Vortrag über die Behandlung von Schuftverleyungen der Kiefer durch zahnärztliche Apparate. Der Vortragende wies mit Nachdruck auf die dringende Notwendigkeit hin, in allen Lazaretten, auch des Heimatlandes, zur Behandlung dieser oft sehr schweren Verletzungen Zahnärzte an zustellen, wie ja auch in die K r i e g s lazarette seitens der Heeresverwaltung Zahnärzte komman diert sind. * Der Verkehr unserer Straßenbahnen. Von der Direktion der Großen Leipziger Straßen bahn wird uns in bezug aus den in einem hiesigen Blatte veröffentlichten Artikel folgendes geschrieben: „Es dürfte allein Sache der Direktion sein, darüber zu befinden, in welcher Weise die jetzigen, ins besondere durch den Personenmangel entstandenen schwierigen Betriebsverhältnisse wieder zu verbessern sind Da rund 1200 Mann des Personals zum Heere einberusen sind, die Ausbildung eines dem großstädti schen Verkehr gewachsenen Personals aber geraume Zeit in Anspruch nimmt, k a n n der E r s a tz e r st nach und nach erfolgen. Die Frauen der einberu fenen Beamten waren schon io ausreichend über das Aohrkartenwesen und die Abrechnung unterrichtet, daß sie eine sehr wertvolle schnelle Aushilfe ergaben. Wenn die Behörden nut der Verwendung der F ra uen einverstanden sind, werden daran auch die Erörte rungen des Verfassers des betreffenden Artikels nichts ändern. Im übrigen ist mitzuteilen, daß seit der Mobilmachung außerordentlich viele Arbeits lose ringe st eilt worden sind, während die Zahl der nur zum Fahrkartenverkauf verwendeten Frauen eine sehr geringe war. Da alle jüngeren und gesunden Männer im Felde sind, ergibt sich mit Rücksicht auf die außerordentlich große Verantwortung im Dienst einer großstädtischen Straßenbahn aus den zahlreichen Meldungen eine verhältnismäßig geringe Anzahl Brauchbarer. Zu den übrigen Ratschlägen des Ärtikelschreibers wird bemerkt, daß die Grape Leipziger Straßenbahn schon am Tage der Mobilmachung, am 1. August, also wohl als erst« der Leip.iger Firmen, Beschlüsse über die Unterstützung der zurückgeblie benen Familienangehörigen gefaßt hat, diedenEinberufenenandiesemTageallen noch bekannt gegeben wurden. Es wird Vorstehendem zugefügt, daß durch die inkausgedehnter Weise feil Wochen durchge- führte Ausbildung neuen Personals der Verkehr auf allen Linien dauernd wieder verstärkt wird, so daß die Uebelstände im bisherigen Betrieb binnen kurzem behoben sein werden. Da aber immer noch sehr viele Militärpersonen zu befördern sind, die Große Leipziger Straßenbahn aber alle die Hundert rausende Soldaten und Einberufenen seit der Mobil machung in uneigennützigster Weise unentgeltlich befördert hat, wird der einsichtige Teil der Leipziger Bevölkerung auch weiterhin auf die außergewöhn lichen Verhältnisse Rücksicht nehmen und sich mit den dauernd eintretenden Verbesserungen beruhigen." * Das Schicksal der Ausländsdeutschen in den- enigen Staaten, mit denen wir uns im Kriege be- inden, nimmt augenblicklich unsere Aufmerksamkeit ebhaft in Anspruch. Wir werden daher geneigt ein, eine Vorstellung ihrer Verbreitung und kultu reller Leistung in den betreffenden Ländern zu ge winnen. Wir machen darauf aufmerksam, daß die Sonderausstellung „Deutsche Geisteskultur und Deutschtum im Aus lande" auf der Bugra dazu angetan ist, in weitgehendem Maße über diese Gesichtspunkte zu unterrichten. Das Deutsch tum in England, Belgien, Rußland, sowie in Japan ist dort nach den verschiedensten Gesichtspunkten hin erläutert. Auch unsere wirtschaftlichen Leistungen im Pachtgebiete von Schantung find durch zahl reiche Bilder der Hasenanlagen, der Eisenbahnen, der Bergwerke und anderer industriellen Anlagen dargestellt. Der Leiter der genannten Sonderaus stellung, der Forschungsreisende Dr. jur. et phil. Hugo Grothe, wird in nächster Zeit Zweimal wöchentlich eine Führung durch die Räume derselben veranstalten, über die noch nähere Mitteilungen er gehen werden. * Sonntagsmorgenandachten im Rosental. Aus der Menge der am vorigen Sonntagmorgen im Rosental versammelten Zuhörer ist mehrfach der Wunsch geäußert worden, die geistlichen Morgenan dachten möchten auch an den kommenden Sonntagen noch fortgesetzt werden. Die Geistlichen der Matthäikirche Haden sich hierzu bereit erklärt, und der Kirchenvorstand hat einen zustimmenden Beschluß gefaßt. Auch die Abendgottesdienste werden am kommenden Sonntag wieder ihren Anfang nehmen. * Angelika-Hartmann-Haus. An den letzten Abenden versammelten sich die Mitglieder der beiden Vereine, des „Vereins deutscher Mütter" und diejenigen des Kindergärtnerinnen- Vereins „Hartmannia" im Angelika-Hart- mann-Hause zur Beratung darüber, wie von beiden Vereinen unsere Krieger und deren Angehörige unterstützt werden sollen. Der „Verein deutscher Mütter" wird 30 Kinder, deren Väter im Felde kämpfen, wöchentlich zweimal speisen, sich überhaupt ihrer annehmen und für sie sorgen. Die an 100 zählenden Mitglieder des Kindergärtnerinnen-Ver- eins „Hartmannia" werden die Krieger erfreuen durch lange gestrickte Schals, die sie im Winter vor der Kälte schützen sollen. 1'. Versuchtes Stttlichkeitsverbrechen? Am ver gangenen Mittwoch nachmittag gegen 7 Uhr sprach ein vielleicht 18 Jahre alter, mittelgroßer, dunkel gekleideter Radfahrer vor dem Grundstücke Albert st raße 34 ein 7jähriges Mädchen an und nahm es mit in das Grundstück. Dem hinzukom menden Bruder des Mädchens, einem Schulknaben, schenkte er ein Taschenmesser mit der Weisung, niemand etwas zu sagen, daß er mit seiner Schwester zusammen wäre. Während der Knabe in die elterliche Woh nung ging, nahm der Bursche das kleine Mädchen mit aus die Straße, letzte es auf sein Rad und fuhr mit ihm durch die Schletter- und Sidonienstraße nach der Lampestraß«. Hier stieg er ab, nahm das Kind mit in ein Haus, schickte es dann aber fort, da er erst zum Barbier müßte Was der Mensch mit dem Mädchen bezweckt hat, stehl noch nicht fest. Wer den Burschen mit der Kleinen gesehen hat und etwas über die Person des Radfahrers angeben kann, wird ersucht, dies der Kriminalabteilung mit zuteilen. ?. Wo ist der Steinwagen hingefahren worden? Einem Lindenauer Fuhrwerksbesitzer ist vor einigen Tagen von der verlängerten Störmthaler Straße zu L.-Probstheida ein zweispänniger, grauer Steinwagen mit dem Namen „Earl Reichardt" auf dem Wagenschild weggefahren worden. Wer etwas Uber den Verbleib des Wagens weift, teile dies der Kriminalabteilung mit. L. Verlorenes Perlenhalsband. Am 6. oder 7. vor. Mon. hat eine Amerikanerin in Heidel berg oder Frankfurt a. M. oder auf der Bahnstrecke Heidelberg-Frankfurt ein Perlenhalsband im Werte von 100 00V .« verloren. Die Halskette besteht aus 55 an einer Seidenschnur aufgereihten Perlen, von denen die kleinsten so groß wie eine Erbse sind. Die Kette hat einen mit einem größeren Diamanten besetzten Schiebverfchluß und befand sich in einem kleinen Lederbeutel von grauer Farbe. Sollte über den Finder oder den Verbleib des Halsbandes etwas bekannt werden» so wolle man der hiesigen Kriminal abteilung Mitteilung machen. k. Fahrraddiebstahl. Aus dem offenen Hause des Volkshauses ist am Vormittage des 2. d. M. ein fast neues Herrenfahrrad, Marke Brunswiga, mit Torpedosreilauf, schwarzen Ledergriffen und einer Glocke mit der Aufschrift „Otto Hauben reißer, Großzschocher", gestohlen worden. Der Sattel ist mit einer roten Samtdecke überzogen. An Stelle des gestohlenen Rades, das mit einer Kette angejchlossen war, hat der Dieb ein altes Fahrrad angeschloffen. Kinder, die im Hofe gespielt baden, wollen gesehen haben, daß sich ein kleiner Mann an dem entwendeten Rade zu schaffen machte. Sollte etwas über den Fahrraddieb oder das Rad bekannt werden, so wolle man die hiesige Kriminalpolizei in Kenntnis setzen. Leutzsch, 4 September. Beim Erntedank gottesdienst am 6. September, der um 10 Uhr vormittags beginnt, wird der freiwillige Kirchenchor die Komposition „Der Herr ist mein getreuer Hirt" von Ernst Müller zum Vortrag bringen. Bei schönem Wetter findet am 6. September nachmittags '/H Uhr an der Großen Eiche ein W a l d g o t t e s d t e n st statt. Bei schlechtem Wetter wird die Andacht in der Leutzscher Friedhofskapelle gehalten Z/,5 Uhr). * Böhlitz-Ehrenberg, 5. September. Am nächsten Sonntag wird hier das Erntedankfest gefeiert werden. Elngesan-t. (Für den Inhalt der iunnu.iun.icn luncr dieser Rubrik übernimmt die Redaktion außer der vreßgeieylicheu keine Berantwortung! Das Kriegsbekleidungsamt und die Damenschneiderinnen. Als der Aufruf des Kriegsbekleidungsamtes in den Zeitungen erschien, daß sich Unternehmer melden sollten, die di« Anfertigung größerer Posten leinener und baumwollener Bekleidungsstücke übernehmen könnten, da glaubten auch die jetzt arbeitslosen Damenschneidcnnnen durch Vermittelung ihrer Le russorganisation mit derartigen Arbeiten bedacht zu werden. Leider ist Lieser Fall aber nicht eingetreten. Wohl hat die Schneiderinnung die Herstellung von Tuchhosen und Mänteln zum Teil übertragen bekom men, aber die leichteren Arbeiten, — Anfertigung von Leibwäsche und Drillichsachen —, die den Schnei derinnen eine willkommene Arbeitsgelegenheit ge boten hätten, sind nur Großfirmen übertragen wor den. Diese sind aber in der Lage, die augenblicklich schwere Zeit eher zu überstehen, als die Schneiderin nen, die obendrein kontraktlich verpflichtet sind, ihre Lehrlinge zu beschäftigen, und erforderlichenfalls auch zu bezahlen, selbst wenn sie keine Arbeit haben. Sie gehen einer trostlosen Zeit entgegen und bitten daher dringend, daß die zuständigen Stellen sich auch ihrer annehmen möchten, damit auch sie in die Lage versetzt würden, die jetzige schwere Zeit Lurch fleißige Mitarbeit fürs Vaterland in bescheidener Weise zu überstehen. Eine arbeitslose Damenschneidern!. Deutsche Wörter in der Schneiderei. Ein Aufsatz über die Lage und Aussichten in der Herrenkonfektion, den ein hiesiges Blatt einer Berliner Zeitung entnommen hat, befindet sich eine ganze Anzahl Fremdworts, für die uns keine deutschen Worte fehlen. Es läßt sich sagen: für „Kon fektion" Kleideranfertigung oder Kleidergeschäft, für „Zivil" Bürgerlich, zur „Orders" Auftrag, für „annullieren" richtigerklären, für „Solvenz" zah lungsfähig, für „Saison" Jahreszeit usw. Es ist doch in höchstem Grade wünschenswert, daß in Sachen der Sprachreinigung auch die Tagesblätter sich bemühen, dem Zeitgeiste Rechnung zu tragen. 8. Englische Versicherungen. Nachdem die englische Negierung jedem Eng länder bei Strafe verboten hat Rechnungen an Demtsche zu bezahlen, ferner, Geschäfte mit Gesell schaften zu machen, bei denen auch nur ein Mit inhaber Deutscher ist, tut sich von selbst die Frage auf: Müssen wir Deutsche unter diesen Umständen Engländern gegenüber eingegangcne Verpflichtungen erfüllen? Ich bin bei einer englischen Gesellschaft gegen Feuerschaden versichert. Wenn ich Sachschaden er leide, zahlt die Gesellschaft nicht. Ich bin daher willens, meinen Feueroersicherungsoertrag sofort zu lösen. Im Interesse der Allgemeinheit wäre cs sehr er wünscht, wenn sich an dieser Stelle unsere Herren Juristen zu dieser Sache äußerten. Sie würden nur Dank ernten. Ll. R. An die Bergnügungsvereine. Vergnügungsvereine, öffnet eure Kassen der Kriegsnotspende und der Ostmarkenhilfc! Nichts ist so leicht zu verschmerzen wie die Hingabe der zu Fest lichkeiten und Vergnügungsfahrten angesammeltcn. Gelder in dieser furchtbar ernsten Zeit. Viel blutige iflKiffenerfolge müssen wir haben, Woche um Woche, um unsere Daseinsberechtigung durchzusctzen gegen die Ilebermacht der Feinde. Sollen Tag für Tag die Straßen widerballen von Jubel und Gesang, wie cs der Einsender „Mehr Siegesfreude" zu erwarten scheint? Spendet und spendet immer wieder, leert zuerst die Vergnügungskaffen, das ist der beste Dank für die todesmutigen Heerscharen und für die, die der Not des Krieges zu erliegen drohen! Die Kegel - gescllschaft der 1. Realschule und Oberreal schule hat der Kriegsnotspende den größten Teil ihres Kaffenbestandes (100 .«) ausgezahlt und wird die ferneren Einkünfte gleicherweise verwenden. Or. R. Sport «a- Spiel. 8 Da» Wohltätigkeitsfußballwettspiel zwischen der Prager Städtemannschaft und der Ber bau d s m a n n sch a f t des Verbandes Mittel deutscher Ballspielvereine ist infolge der noch immer ungünstigen Zugverbindungen auf einen späteren Tag verschoben worden. Dafür tritt der Verbands mannschaft am Sonntag eine verstärkte Mannschaft der „Sportfreunde" entgegen. Da zu diesem Spiele auch die bereits einberufenen Spieler, soweit sie noch nicht ins Feld abgerückt sind, herangezogen werden, sind die Mannschaften als den Verhältnissen entsprechend spielstark zu bezeichnen. Der Ertrag ves Spiels ist für das Rote Kreuz bestimmt. Der gute Zweck zieht hoffentlich eine ansehnliche Zu schauermenge zu diesem Spiel. Sächsische Nachrichten Dresden, 8. September. * Hofnachrichten. Der König nahm gestern vor mittag im König!. Restdenzschloss« die Vorträge der Staatsminister sowie de» Kabinettssekretär» entgegen und kehrte hierauf nach Wachwitz zurück. — Prinz und Prinzessin Johann Georg besichtigten gestern vormittag unter Führung de» Oberbürgermeister» Geh. Rat Dr. Beutler da» von der Stadt Dresden im Aurstellungspark eingerichtete Lazarett. ^VdttbrbeodLekrunAen in I-vipriss. 120 in tlüor ieptrmd« öltto- mslstf. mm um- lemp,- klllN l«ii- I-IIÄI- UMit »or. «iml- looi «iod- I. rdenüi 8 M l-e.a -Ik.L 70 > ttoc-eo 4. IM 7 -1-14.1 tv i Honoeorciieio 4. »»«km. r l»>s iso.« 70 li« 4 »m I. 8«pl«mde« 8 XiMl« lempuil«: -1- rr.k. N,l»t« -I- wo. NiMEg, i» : 0.0. Ustrnnis' ilrilksH unZ ttoekm Jaltas Slütüaer, kalserl. uo«l l»Hnixl. 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