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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.09.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140919023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914091902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914091902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-19
- Monat1914-09
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lödl. Timmer, 1, VVarmvasser- olepboo, 2>i ver- tlU880 27, III. amer zu vermiet. S, 1 Tr.rechtS. l icrnspr.15496. iriir, h 2mal o., üitterstr. 19. 1H..St.22,F.78ö4 tderlstr. 29 9, t)ö..Lorenznr.47. ilbteilmig See errinsrkönigstr.2t> l,ir. lO, Lei.27M. rchs.,varlortitr.1 ln"-Reinig.-Inn str. 17 boul8 vertkolck -orter Lraats- j. aus. Wer für 1>e Tendenz dieser hat, der komme »8091 ohl.. Zügersir 2. ,Äo„Luisraslr..16! etersstriaweg 10 fr Tel. 10352,! Jovannispl. 3.1 , Tel. 9605. itz, Parfümerie, tr 4. F. 2701.! Goethestr.7 -v, Tel. 11499. :särb-,Monteure. lS14. mmuna aller >iner schönen, chteten Sitte lich wenn sie das Lazarett zen den Hut äußerlich er wirk zu be- kermdiirz. 's!. 12989. S« ehmer Lage M id. klhlis Leipzig siuvie- einmieterin eia mmer und eia mmer t guter Per- iktober gejucht, sett muß vor- :ten mit Preis- !>>mt«tt, TreS- sidenzstraße 25, 8ekin« ! vnme, zuiu Lkiob er. ter Familie Preisang. unter g-Tagebl. lls»r2 und Ilnr- moulums -Pedale, »sns ermletuox. »markt 28, I. liöveltrausvort >e Transporte lltöbelladinen/ bsaugapparat 3 und Markt 6. ^,13500/20310: sichtestr.28, II. »90 cvent. *797« macnes erckälte Apparat kille,6<S5 esc.) urrtatt. teliek-L Meaö»Ausgabe. «,,vg,pr»i,e: L8AU?-rLSäLrLLM m»aatllch r.rr m., vierteyahrUO s.75 m. Sei -er O»schSft«a»u», unsre» rritalen UN» Nu«gad»N»Urn ob,«holt: monatlich r m., vierteyährUch r m. durch uns«, an«»artla«n Ztttal«» ln» ha«, gebracht: monatlich 1.5» NU, »ierteyadrUch 4.50 m. durch -i» Post: lnnrrhald deutsch» lau-, un- -er -eutschru tkolonlr« monatlich 1.5- M., vierteljährlich ^5» M., au-schllegllch postdesiellael-. peel, »er «lnzrlnummer ,0 Pf. Sn Leipzig, -en Nachbarorten uni -en Orten mlt eigenen Malen wir- -l« siden-ausgad« noch am flbeu- -r, «rschrlnen» in, hau« geliefert. Amtsblatt des Rate» urrd des polizeuurrtes der Stadt Leipzig NeSaNiou un» Oesch-st-stelle- Zvhanai.gass» Nr.«. * Zernsprech-NaschluS Nr. 14»«. 14d»S «a» 14»»». ISS. Jahrgang 4»—flir fiazelgen an, Leipzig un» Umgebung »>« Ispaitig«petit4«il«r5pk.,-i«n«elam»»»il»i m, »on au«a»llrt» Z» Pf., Neklamen l.2» M., lllrln« finzelgen -leprtitzell« nur r»ps.b.wt»-erhol.Nab.,Maz»lg«uooavrkor»ru im amtlicheakeil-iepetit» zeil« 5» Pf. Oesch-stoanzeigen mit plahoorschrift >m Preis» »rh-ht. Nabatt nach Laris, orllagea: O«somtausl.SM.-a,Lous»n-au»schl Postgebühr. Mnzrlgen.Nauahm«: ^ohonni.galse», bei s<tmtli»«a tilia:»n -r, Leipzig« Lagedlattr» un- allen Nnnoncen-Lepe-itlonrn Sn» un» ^urlan-e». Vao eripzigerLagediatt erscheint Werktag, Lmal.Sona-u.Zelertagolmal. Seriiaer S«Soklion:SnS»nz»it,a I7, »erniprech-r-uschluh: Hansa Ur. «»7. Nr. 478. Sonnsden», »en iS. September. 1914. Bor der Entscheidung. Zu -en Schlachten vor Paris. Nou Rittmeister a. D. Großmann. sZur Veröffentlichung zugelassssen durch das Oberkommando in den Marken.) Ter Verlauf eines Feldzuges ist häufig so: > der eine Teil, der sich überlegen fühlt, wirft den anderen zurück; damit trägt der Sieger den Kampf in Feindesland. Tas ist immer sehr erwünscht, schon um den vaterländischen Boden die Greuel des Krieges zu ersparen — siehe Ostpreußen. Aber mit einer Offensive wachsen auch die Schwierigkeiten und die Ge fahren. Ter Zurückgehende nähert sich seinen Kraft quellen, er hat für den Nachschub an Mann und Roß, und vor allem auch an Verpflegung und Munition den kürzeren Weg und den ge sicherten — er kämpft im Lande. Alle diese Verhältnisse beeinflussen die Be wegungen des Vorwürtsstürmenden im nach teiligen Sinne. Steht nun eine große Entscheidung bevor, so sucht der bisherige Angreifer sich hierfür in die bestmöglichste Lage zu setzen; d. h. er schlägt nicht an der Stelle, wo er sich im Drange der Offensive gerade befindet, sondern er sucht sich ein Kampfseld aus, das ihm strategisch und taktisch günstig erscheint, und er macht sich durch Heranziehung aller verfügbaren Kräfte so stark wie möglich. Tenn „in der Schlacht kann, man nie stark genug sein". Er ist zu einer solchen Disposition auch vollkommen befähigt, weil er die Freiheit des Han-,eins hat. Anders der bisherige Geschlagene. Will er sein Land vom Feinde räumen, so muß er an greifen, dort, wo der Feind gerade steht. Er befindet sich in einer Zwangslage: „Nichts ist schlimmer als angreifen zu müssen", sagte Na poleon I. Unsere siegreichen Heere waren bis an und über die Äarne vorgedrungen, in breiter Front, die zum Schlagen nicht geeignet ist, als sie auf die angehäuften verstärkten Armeen der Verbündeten stießen, die ihr Letztes cinzujetzen bereit und gezwungen waren. Alles drängt zur Entscheidung. Das fordert für den in der stra tegischen Offensive Befindlichen ein Zusammen schließen von hinten nach vorn und vom rechten Flügel zum linken. Dabei sucht der Feldherr sich ein ihm günstig liegendes Gelände aus; ob dies dort liegt, wo seine Spitzen sich gerade befinden, oder aber weiter rückwärts, das ist ganz ohne Belang. Er will den Feind schlagen, inrd wo ihm dies günstig erscheint, dort geht er hin. Töricht, in diesem Falle von einem Rückzüge zu sprechen! Es sind diese Bewegun gen eben nicht mehr und nicht weniger, als vorbereitende, einleitende Schritte, die. der gro ßen Schlacht vorauszugehcn pflegen. Unser Gencralstab machte denn auch gar keinen Hehl daraus, daß unsere Konzen- iration weiter nördlich stattfand; die offiziellen Mitteilungen sprechen nicht mehr vom Achchnitt der Marne, sondern von der Schlacht zwischen Oise und Maas. Das ist deutlich und ver ständig! Oder soll man sich weit vorn an der Marne, den breiten Fluß im Rücken, und nicht konzentriert, von einem starken Feinde anfasscn lassen und ihm mindestens Teilerfolge gestatten, wenn man weiter zurück unter günstigeren Verhältnissen schlagen kann: defensiv oder offen siv, oder besser noch, offensiv aus der anfäng lichen Dcsensive heraus. Unser Feind ist stark und tapfer und kämpft hier mit dem Mut der Verzweiflung; ihn unter schätzen zu wollen, wäre eine gefährliche Selbst täuschung. Ein Sieg über minderwertige Gegner könnte nicht Genugtuung bringen. Der Sieg bei Noy 0 n ist in der deutschen Presse als eine bedeutende Ver besserung unserer Aussichten auf einen glück lichen Endkampf begrüßt worden. Wenn einige wenige Blätter bereits schlechthin von der Entscheidung sprachen, so war dies natür lich ein Irrtum ober eine Folge sehr flüch tiger Beurteilung der Sachlage. Tie vorstehende sachliche Darlegung unseres militärischen Mit arbeiters stimmt mit unserer gestrigen Beurtei lung überein. Immer wieder mutz gesagt werden, daß Schlachten mit so gewaltiger Ausdehnung selbstverständlich ein anderes Zeitmaß erfordern als die Schlachten in früheren Kriegen. Von einem „Ucberrennen" des Feindes konnte im vorliegenden Falke keine Rede sein, da er, wie oben sehr richtig ausgeführt wird, den Vorteil batte, sich seiner rückwärtigen Verbindungen be- dienen und seine erste Verteidigungsstellung wäh len und befestigen zu können. Ein von eng. liichen Blättern wiedergegebener Bericht des Generals Frerich macht über das spätere Vor rücken der Franzosen und Engländer in ihre jetzige Stellung ausführliche Angaben und er bestätigt, daß die Engländer hofften, von Süden und Westen her unseren äußersten rechten Flügel zu umfassen. Offenbar haben sie sich gewisse Beobachtungen an der deutschen Kriegführung zunutze gemacht. Die Bedeutung des Sieges von Noyon liegt darin, daß dieser gefährliche Vorstoß noch im rechten Augenblick nicht nur zum Stehen gebracht wurde, sondern mit einer voll kommenen Niederlage endete. Die deutschen Truppen stehen jetzt allerdings nicht südlich der Marne, sie stehen bedeutend weiter nördlich, aber, wie jetzt auch französische Meldungen zu geben, in fast unüberwindlicher, befestigter Stel- lung, vor der die französischen Angriffe zu sammenbrachen. Es wird also wohl in diesen Tagen auf deutscher Seite mit Erfolg auf den erschütterten und erschöpften Feind vorgegangen werden; vielleicht ist dies auch bereits geschehen, und jede Stunde kann die Meldung über den Entscheidungslampf bringen. Ein amtlicher fran zösischer Bericht, der sogar die Räumung von Amiens, die Wiedereroberung von Baccarat und Pont-ü-Mousson (!) meldet, braucht uns eben so wenig zu schrecken wie die in der englischen Meldung enthaltene Angabe von 6030 deutschen Gefangenen und von 160 (!) Geschützen, die die dritte französische Armee erobert haben soll. Tic Siegeszuversicht scheint da übel aus die Ein bildungskraft eingcwirkt zu haben. Bald wer den die Berichte unseres Generalstabs die Wahr heit feststellsn. Wir sehen ihnen mit aller ' Zuversicht entgegen. Die Seweismittel für Selgiens verrat. Berlin, 19. September. lEig. Drahtmeld.) Die deutsche Reichsregierung isb wie uns zuverlä sig mitgeteilt wird, in den Besitz sämtlicher Be weisstücke gelangt für den von Belgien lange vor dem Kriegsausbruch begangenen eigenen Bruch seiner Neutralität. Es handelt sich um die Beweise für den Abschluß einer geheimen Militär konvention Belgiens mit Frankreich und England, die in den e r st e n A p r i l ta g e n 1914 inBrüssel abgeschlossen worden ist. Die Veröffentlichung der Dokumente ist bereits für die nächste Zeit in Aussicht genommen. Frankreich sucht SolSacen. Dem „B. L." zufolge fordert die französische Bot schaft in Rom alle dorr wohnenden Franzosen unter 48 Iahren zur Meldung auf zur Feststel lung ihres Militärverhältnisses. Theaterbegeisterung in Rußland. Aus Nom wird dem „B. T." gemeldet: Bei Wiedererüfsnung des Kaiserlichen Theaters in Petersburg fanden Kundgebungen statt, die wirklich sehr „theatralisch" waren. Kaum Hütte der Dirigent Platz genommen, so erhob sich das ganze Theater. Tos Orchester spielte dreimal hintereinander die Kaisechymne, und ebenfalls dreimal hintereinander die Marseillaise! Das Publikum jubelte dem französischen Botschajrer Paltiologue zu, der seinerseits oem Publikum lebhaft zuwinkte. Dasselbe erbauliche Spiel wiederholte sich dann mit der englischen, der serbischen, der belgischen und der japanischen Hymne, nur die Hymnen der Basutoneger und Hot tentotten konnten leider nicht gespielt werden, da augenblicklich die Noten fehlten. Jedesmal er schienen die betreffenden Botschafter lächelnd an dec Logenbrüstung, dankten und winkten dem Publikum mit lebhaften Kesten zu. In den Zwischenpausen wurden im Foyer russisch« „Sieges-Bulletins" ange schlagen. Zum Schlüsse der Vorstellung gab es von neuem tosende Kundgebungen, und wiederum wurden sämtliche Nationalhymnen drei mal gespielt. Besonders begeisterte Ovationen wurden dem japanischen Botschafter Motono dar gebracht, der lächelnd dankte. Dem englischen Bot- schafter rief die Menge jubelnd zu: „Hoch Old-Eng- land", worauf Sir Buchanan das Taschentuch schwenkte. Vie ruPjch-türkifthe Spannung. Kopenhagen, 19. September. sEig. Drahtm.) Nach einer Meldung von „Politiken" aus Petersburg ist der russische Botschafter in Kon- stantinopel in besonderer Mission nach Petersburg berufen. — Der Zar hat seine Ab sicht, sich zu d:rArmee zu begeben, vorläufig auf - g ege den. Au -en Klagen über -ie Zelöpost schreibt Generalleutnant v. Schott der „Voss. Ztg": Ich habe im Feldzuge 1870 meine Nachrichten von Hause regelmäßig bekommen. Heute sind die Armeen allerdings sehr viel größer, aber die Ver bindungen und Verkehrsmittel sind auch sehr viel besser geworden. Der Grund der sehr mangelhaften Bestellung der Feldpost liegt nicht in den Schwierigkeiten, sondern in der Un fähigkeit, diese zu überwinden. Wohin würde es geführt haben, wenn die Eisenbahn auch versagt hätte? Ebenso ist die Post im Lande verbesserungsbedürftig. Warum sind die Postämter so schlecht mit Beamten besetzt? Be hörden, die dem Verkehr dienen, sollten in erster Linie sich berufen fühlen, der Not zu steuern, be sonders wenn sie es vermögen. Es gibt genug Stellenlose, die Verwendung finden könnten. Der Bureaukratismus trägt die Schuld. Ihn abzu st reifen, sollte eine der ersten Lehren des Krieges sein. Dieses frische, offene Wort ist außerordentlich dankenswert. Die Klagen, die Generalleutnant von Schott anstimmt, sind auch bereits sehr viel in Feldpostbriefen und in der Presse zum Ausdruck ge kommen. Hoffentlich werden bald Personen in die Leitung der Feldpost berufen, die zur Beseitigung der Unzulänglichkeiten befähigt sind. flbg. Saßermann erhielt -as Eiserne kreuz. Laut Meldung verschiedener Blätter aus M a na he im ist der nationallcberale Reichtsagsabgeordnere Basse rmann, der als Rittmeister der Landwehr den Feldzug mitmacht, wegen seines tapferen Ver haltens zum Major befördert und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. Oberst von Reuter lebt. Wie die „Koburger Zeitung" von der in Koburg lebenden Schwester des Obersten v. Reuter erfährt, ist das Gerücht von dem Ableben Neulers unrichtig. Es ist wohl dadurch entstanden, daß verwundete Offiziere gesehen haben, wie dem Obersten das Pferd unter dem Leib er schossen worden ist. Große Schwierigkeit -er Hüter -es hojenban-or-ens. Die „Frankfurter Zeitung" melüet aus London: Da die O r d e n s v e r f a s s u n g des Hoscn- band-Ordens die Streichung nur solcher Mit glieder vorsicht, die sich des Verrats gegen den König schuldig gemacht haben, ist das Ordenskapitel nicht in der Lage, die feindlichen Herrscher und Prinzen vom Gebet auszuschlie- ßen. Es wird daher trotz der Bedenken mancher Kreise in der Kapelle des Hoscnbanü-Ordens :n Windsor auch für den Deutschen Kaiser, den Kaiser von Oesterreich und mehrere im Felde stehende deutsche Prinzen gebetet. wie österreichische harr-els-ampfer behan-elt wer-en. Wien, 19. September. Das „Neue Wiener Journal" meldet aus Fiume: Neun aus ruhl,ch«r Gcfangenschüst zurückgekehrte Matrosen berichten: Bei-Ausbruch des Krieges wurde der Triester Dampfer „Libcra Stella" aus dem Schwarzen Meer von einem russischen Kreuzer ungehalten und die Besatzung gefangen genommen, im ganzen 29 Mann, die später vom Hafen Eupatoria gefesselt nach Sibirien marschieren sollten. Beim Aufenthalt in verschiedenen Stadien wurden sie tagelang in schrecklichen unter irdischen Kerkern untergcbracht. Die Nahrung bestand aus trockenem Brot und unreinem Wasser. Im Gouvernement Cherson wurde ihnen ein Dol metscher zur Verfügung gestellt. Neun Matrosen, die die italienische Sprach« beherrschten, wurden freig« lassen und gelangten unter großen Ent behrungen über Rumänien nach Ungarn. Di; übrigen zwanzig wurden nach Sibirien weiter geschleppt. Fiume, 19. September. Die Direktion der See- schinahrtsgesellschaft .Mdria" teilt mit, daß der Adriadampfer „Bathory", der von Havre nach Fiume mit englischem und französischem Frei brief unterwegs war, in der Nähe des Hafens Vigo gesunken ist. Die Direktion der ,,Adria" hat jedoch weiterhin erfahren, daß das Schiff versenkt worden ist und erklärt, bicrfur Beweise zu haben, die zu Schadenersatzansvrüchen geeignet feien. Die Mannschaft des Schiffes wurde gerettet. Kifcherdampser aus Minen gelaufen. Rotterda», 19. September. (E i g. Drahtm.) Einer Meldung aus London zufolge sind vom Sonntag bis Mittwoch an der englischen Küste wieder sechs Fischereidampfcr gesunken infolge Auslaufens von Minen. Die Mehrzahl der holländischen Postdampfer hat den direkten Verkehr zwischen den Niederlanden und England eingestellt. Ein Armeebefehl Vankls. Wien, 19. September. Der Armeekommandant Dank! hat am 14. September einen Armeebefehl erlassen, in dem es heißt: „Die brave erste Armee hat eine außerordentlich schwierige Operation glänzend er« ledigt. Bei Krasnik und vorLublin habt Ihr die Russen entscheidend geschlagen. Dann kämpftet Ihr zwei Wochen hindurch bei Tag und Nacht mit dem in festangsähnlichen Stellungen stehenden Feind und wieset seine ungezählten An griffe stets erfolgreich ab. Nachdem die Russen sich täglich verstärkten und schließlich mindestens doppeltso stark waren als wir, stellten wir unsere Angriffe freiwillig ein, um Schulter an Schulter mit unseren übrigen Armeen, die sich uns anschließen, weiterzukämosen. Auch der Ma^c) durch Sümpfe und Wälder stellte ungeheure An forderungen an Euch alle, aber auch diese Sache gelang dank Eurer Ausdauer und Zähigkeit. Die Russen wagten es kaum, Eure Märsche zu stören. Und so steht denn , i e unbesiegte erste Armee heute in dem ihr anbefohlenen Raume. Ich danke allen Angehörigen meiner heldenmütigen ersten Armee für das, was sie bisher in jeder Richtung Hervorragendes leisteten. Der Krieg stellte bisher große Anforderungen, sie wer den auch in Zukunft nicht kleiner sein. Aber Ihr Soldaten der ersten Armee werdet sie alle standhaft, und erfolgreich überwinden zum Wohle des Vater-! landes und zum Ruhme unseres erhabenen Kaisers und Königs." Weitere Mel-ungen. Aus Kairo wird gemeldet: Der englische Mili-' tärtommandant hat ohne vorherig Befragung des Ministeriums auf Grund des Kriegszustandes sämt lichen deutschen und österreicyisch-unga- rischen Konsulaten in Aegypten das Exequatur entzogen. Der italienische Ge sandte hat auch für Deutschland die Vertretung der Interessen in Aegypten übernommen. vom österreichijch-rußifchen Kriegsschauplatz. An der galizisch-russischen Grenze, 15. Sept. Die letzten Tage waren voller Aufregung, und wir kamen hier fast keinen Augenblick zur Ruhe. Tag und Nacht passierten unseren Ort lange Truppen- und Wagenkolonnen, und nebenher zogen viele Hunderte von Zivilpersonen, welche sich mit ihrer erringen Habe aus den von dem Kriege bedrohten Orten in friedlichere Gegenden in Sicherheit zu dringen trach teten. Manche armselige Gestalten sah man darunter, die das Mitleid herausfordcrtcn, und man half all seitig gern, soweit man cs vermochte. Die Truppen, welche hier durchmarsch'erten, kamen teils aus den Kämpfen gegen die Russen, teils waren sie frischer Nachschub. Alle waren frohgelaunt, selbst diejenigen von ihnen, welche die letzten 'chweren Kampftage mit durchaemacht hatten und während derselbe" nicht aus den Kleidern herausgekommcn waren. Sie erzähl ten, daß ihre Angriffe gegen die bei Lemberg stehen den Russ.'N sichtliche Erfolge gehabt hätten. Man war von Tag zu Tag immer weiter vorgedrungen und hatte den Russen eine Stellung nach der anderen trotz tapferster Gegenwehr entrißen. Schon hätte man geglaubt, daß es zu einem letzten allgemeinen Anstürme kommen werde, o!s zur Ueb-erraschung der in der Front Stehenden der Befebl ,nm Abbruche der Schlacht erteilt worden sei. Dieser Befehl sei unter dem Schutze der Nacht in vollkommener Ruhe und Ordnung äusaeführt worben w-e auf dem Manöverfelde, so daß man auch alles Kriegsmaterial habe mitnehmcn können, und trotz der vielfachen Hindernisse, welche das Gelände bot, nichts habe zurückzulassen brauchen. Ucbrigens wären sie dabei von den Rußen völlig unbehelligt geblieben. Trotz der großen Uebcrmacht, in der sie den Oesterreichern geqenüberstandcn, seien sie zu einer Aktion zu sehr erschöpft qewesen, auch hätten die Rußen ganz ge waltige Verluste. In allen Orten, die von ihnen besetzt seien, auch in Lemberg, lägen in jedem Hau'e Verwundete, und es mangele ihnen an Aerzten. Nach allem, was ich sah und hörte, bandelt es sich bei den Oesterrcichern tatsächlich nicht um eine Niederlage rdcr eine verlorene Schlacht, sondern le diglich um ein Aufgeben des Kampfes um einer drohenden Gefahr zu entgehen. Die Rußen, die, wie es sich jetzt gezeigt hat, schon seit März ihre gesamte Streitmacht aus ihrem ganzen ungeheuren Reiche ihrer Westgrenzc nahe gebracht hatten, ohne daß die» in Deutschland und Oesterreich bekannt wurde, so daß sie in der Lage waren, kurz nach der Kriegs erklärung wohlgcrüstet auf dem Plane zu erscheinen, oenutzten die Kampfpause zwischen dem 3. und 7. September, um neue größere Iruppenmassen mit Hilfe der ihnen zur Verfügung stehenden Eisen« bahnen von B r e st - L i t 0 w s k her über Wlo« dawa und Ch 0 lm in den Raum zwischen den Ar meen der Generale Dank! und Auffenberg zu werfen. Eine besonder«, sehr starke russische Arme« tauchte da plötzlich auf, die insbesondere die im
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