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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.10.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141014024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914101402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914101402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-14
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fibenö-Ausgabe ISS. Jahrgang für Lelpzl, und Vororte »urck» unser« rrüaer ^^A^gspr^lfk. un»ep«S>t«urermaltSglt»inoHauog»dra»t: monatlich t.rr M., vierteliüdrlich S.7S M. Sei -er chrschllslostrU«, unfern Zllloien un» AuogadeiteUen adgedolt: monatlich tM.-vlertellührlich rm. vurch unser« au»«artlg«n Filialen in» hau» -«dracht: monatlich 1.SS M., »lerteltührttch 4^0 M. tue» Sie Post- innerhalb deutsch, lan-s unü Ser deutschen Kolonien monatlich l^S M., viertel,abriich 4.L» M., auoschlieftltch postdesteUgelü. prel» »er Einzelnummer io ps. dn Leipzig, Sen Nachbarorten und den Orten mit eigenen Ziltalen wird die /idendausgob» noch am ftbead des erscheinen» in« hauo geliefert. kur hnzelgen au» Leipzig und Umgedu», S » /inzeigenprei^e. ,spattigepetit,»il»rrpf.,»:eNeklamr,e>I»,M.. von ouowürt» Zd Pf., Neklamcn l.is M„ klein» sln,eigen diepetitzeil» nur ropf.b.w>»ü«rhol.Nad.,fln,rigcn oon0ekor»en im amri^chenCeil dieprtit. zeile Pf. Oeschüftoan,eigen mit Planvorschrift im Preise erhöbt. Nadatt na» Caris. Srilagen: Oesamtaufl.rM.daorausenü auoschl.Postgebühr, slnzeigen.knnahmr: Johann,ogalser, bei sämtlichen 1 >a>rn S», Leipzig», llagebiattr» und allen Annoncen Expeditionen de» Zn» und «Zuslande». Vos LeiptigerEagedlatt erschein« werktags Lmal, Sonn. u. Zeiertagolmal. 0erltnerNcdaktion:pnüenZiltra»7,Zierl»pre».rinschlu8: kanso Nr. »»7. ArntsblLtt des Rates rund des polizeurrrrbes der Stadt Leipzig NeSaktlou unS SeschiftoNellei lohanniagass» Nr.«. » Zernsprech.finfchluß Nr. ,4b»r, >4S4Z und ,44,4. Nr. 524 1914 Mittwoch. den l4. vklover. Die deutsche Herrschaft iu Antwerpen. Verstimmung in England. — Dis deutschen Schiffe in Antwerpen gerettet. — Belgische Vorwürfe gegen die Engländer. Deutsche Flieger über Asuen. — Sechs feindliche 6andelsdmnpser in der Ostsee gekapert. — (Henna wird offene Stadt. Ausweisung der Franzosen ans Abessinien. Italienische Neutralitätspolitik. Nachdem in Italien die sozialistische Partei und eine liberale Gruppe die Neutralitätspolitik der Regierung gebilligt haben, ist von der ver einigten freisinnig-fortschrittlichen Partei eine Kundgebung gleicherart beschlossen worden. An läßlich ihrer Jahrcssitzung hat nämlich die frei sinnig-fortschrittliche Partei eine Entschließung angenommen, die die Haltung der Regierung bil ligt und die Hoffnung ausspricht, daß Italien ' auch weiterhin von den Gefahren eines aben teuerlichen Unternehmens verschont bleiben möge. Dieser Billigung der Neutralitätspolitik Ita liens kommt insofern eine erhöhte Bedeutung zu, als sic von der Mehrheitsparici der Kammer ausgeht. Nimmt man hinzu, daß Sozialisten und Liberale die Neutralitätspolitik der Regie rung ebenfalls billigen, so darf man sagen, daß die italienische Bolksstimmung trotz der ann- österreichischen Treibereien in wachsendem Maße mit der amtlichen Politik des Ministeriums Sa- laudra übercinstimmt. Infolgedessen überrascht es einigermaßen, wenn die Regierung dem Belgier Lorand ge stattet, in Nom deutschfeindliche Bortrüge zu halten. Kam doch die Regierung den Fran- zosenfreunden Oberitaliens wahrlich iveit genug entgegen, als sie dort Lorand Hehvorrräge gegen Deutschland halten ließ. Vielleicht weiß man in Rom, daß solche Hetzereien an dem ver- nünftigen Urteil der Italiener keinen nennens werten Schaden anrichten können; aber nach dem die maßgebenden Parteien Italiens die Neutralitätspolitik der Regierung gebilligt ha ben, ist letztere sehr wohl in der Lage, Stö rungen ihrer Neutralitätspolitik durch austäu- dische Hetzer zu untersagen. Die Bcvormun- dungsversuche russischer Zeitungen, Italien in das Lager des Dreiverbandes zu ziehen, werden erfreulicherweise vom „Eorricrc della Sera" nachdrücklich zurückgewiesen. Di? panslawistische Hetzpresse vom Schlage der „Nowoje Wreinja" hat den italienischen Blättern solche Zurück weisung überaus erleichtert, da sie einesteils nicht davor zurückschreckte, Italien Erpresscr- politik vorzuwcrfen, anderenteils sich in plum pen Drohungen für den Z-all erging, daß Italien nicht an die Seite der Treiverl..ndsmächte träte. Als eine selbstbewußte Nation werden die Ita liener die richtige Haltung gegenüber derartigen Beschimpfungen ohne weiteres finden. Die Neutralitätspolitik der Regierung ist übrigens in den letzten Tagen auch durch andere Erfahrungen gerechtfertigt worden. Auch Italien muß mit der islamitischen Bewegung rechnen, lieber Nacht wird man vielleicht ge nötigt sein, zur Niederhaltuna der Eingeborenen in den afrikanischen Besitzungen neue Truppen züge zn entsenden. Das gilt insbesondere für Tripolis. Man weif; nicht, wessen man sich von der Türkei zn versehen hat und wie iveit die dort entfachte, gehobene, unternehmungs lustige Stimmung auf die islamitische Bevöl kerung in Nordafrika übcrgreifcn wird. Die Entsendung von Truppen würde ja an sich, da man mobilisiert hat, keine großen Schwierig keiten machen, aber wiederum müßten sound so viele Millionen flüssig gemacht werden. Die Notlage der Zinanzen, die schon vor dem Kriege schwere Sorgen machte, ist aber mittlerweile — nicht gebessert worden. Statt der 200 Mil lionen, die man für Notstandsarbeiten zur Be kämpfung der Arbeitslosigkeit aufwenden wollte, sind nur 70 Millionen aufzubringcn gewesen, und von den 600 Millionen, die ursprünglich für die militärische Ausrüstung, Wiederansül- lung leerer Arsenale, Provianthäuser usw. ge fordert wurden, ist kaum noch die Rede. Die Regierung handelt also nur gewissenhaft, wenn sic bei ihrer vorsichtigen Haltung beharrt. Vie deutsche Herrschaft in Antwerpen. Das „B. T." berichtet aus Antwerpen, daß der Uebergang unter deutsche Herrschaft viel schneller, leichter und milder vor sich gegangen sei, als man erhofft hatte. London, 14. Oktober. Die englischen Blätter erkennen die Eroberung Antwerpens als Lille besetzt. — Lyck wieder in deutschem Besitz. rUistbvanch -er ^Kathedrale von Reims. UOOO Rnssen gefangen genommen. Großes Hauptquartier, 14 Oktober, mittags. Von Gert aus bcfn dct sich der Feind, daruntcr cin Teil der Besatzung von Antwerpen in eiligem Rückzüge nach Westen zur Küste. Unsere Truppen folgen. Lille ist von uns be setzt. 4500 Gefangene sind dort gemacht worden. Die »Ltadt war durch ihre Behörden den deutschen Truppen gegenüber als offen erklärt worden. Trotzdem schob der Gegner bei einem llmfassungsversuch von Dünkirchen her Knute dorthin vor mit dem Auftrage, sich bis znm Eintreffen der Umsastungöarmcc zn halte»; da diese natürlich nicht eintcas, war die einfache Folge, daß die zwecklos verteidigte Stadt bei der Einnahme durch unsere Truppen Schädigungen erlitt. Von der Front des Heeres ist nichts neues zu mellen. Dicht bei der Kathedrale vo» Reims sind zwei schwere französische Batterien sestgestellt. Ferner wurden Lichtsignale von einem Turm der Kathedrale beobachtet. Es ist selbstverständlich, daß alle unseren Truppen nachteiligen feindlichen Maßnahmen und Strcitmittcl bekämpft werden' ohne Rücksicht auf die Schonung der Kathedrale. Die Franzosen tragen also jetzt wie früher selbst die Schuld daran, wenn der ehrwürdige Bau weiter ein Opfer des Krieges wird. Ans dem östlichen Kriegsschauplatz sind in den Kämpfen bei Schirwindt die Russen geworfen m d haben 3000 Gefangene, 26 Geschütze und 12 Maschinengewehre verloren. Lyck ist wie: er in unserem Besitz. Biala ist vom Feinde geräumt. Weiter südlich sind beim Zurückwerfen russischer Vortrnvpen auf Warschau 8000 Gefangene gemacht und 25 Geschütze er beutet. W. T. B. eine militärisch« Tat an, deren Hauptbedeu tung für die Deutschen dann liege, daß sie die Ver bindungslinien durch Belgien sicherer mache. Napoleons Wort, Antwerpen sei eine gegen Englands Herz gerichtete Pistole, sei leere Rhetorik, so lang« die Pistole nicht geladen sei; das bedeute in diesem Falle von der Leeseite aus, wo England herrsche. England könne daher die Lache ruhig ansehen. (Fragt sich nur, wie lange! D. Red.) Vie wieöergewonnenen -rutschen Dampfer in Antwerpen. Wie die „Weser-Zeitung" erfährt, haben die Reedereien der in Antwerpen festgehalten ge wesenen deutschen schiffe aus Brüssel durch das Reichskanzleramt die telegraphische Aufforderung erhalten, Vertreter nach Antwerpen zu senden und von ihrem Eigentum wieder Besitz zu nehmen. Selgisihe vorwürfe gegen -ie Englän-er. Rotterdam. (Eigener Drahtbericht.) Inter, essante Mitteilungen von den auf holländischem Ge« biet gesangengenommenen belgischen Sol daten der Antwerpener Berteidi, gungsarmee bringen die Montagsblätter. Die belgischen Gefangenen äußern sich in Worte, schwerster Vorwürfe gegen die Eng länder, die nach den Versicherungen de« Ant werpener Kommandanten mit eine« Lrsatzheer von 120 VW Mann schon vor acht Tagen eintreffen sollten, während kaum 2500» Mann englische Truppen hereingcbracht wurden. Nicht die Belgier, sondern die Engländer hätten als erste die Flucht ergriffen, als die schweren deutschen Geschoße eine Fortanlage nach der anderen in Zunder schossen. „Nicuwsblad" erfährt von bel- gischen Verwundeten, daß König Albert schon drei Tage vor dem Fall Antwerpens die Stadt ver lassen hatte, aber in Begleitung des englischen Kom mandanten von Ostende nach 24 Stunden wieder in die Stadt zurückkehrte. Die e i n z i g e T ä t i g k e i t der Engländer habe in der systematischen Vernichtung aller L e b e n s m i t t e l v o r, räte Antwerpens bestanden, so daß selbst der Bürgermeister und der belgische Kommandant da- gegen Einspruch erhoben, ohne jedoch die Engländer, die sich weder um die Befehle des belgischen Befehls habers, noch überhaupt an irgendwelche belgische Anordnungen liimmerten, an ihrem Vcrnichtungs- werk hindern zu können. Die großen Konserven, labriten wurden von den Engländern ohne jede Er mächtigung von belgischer Seite eingeäschert. Man schätzt „Nieuwsblad" zufolge den Gesamtbetrag der von den Engländern vernichteten Wert« an Lebensmitteln in Antwerpen auf nahe;» 20» Millionen Franken. Vie belgischen Gäste in Hollan-. Haag, 11. Oktober. Die Flutderb el gischen Flüchtlinge, die sich über Holland ergoßen hat, fängt an selbst den Holländern, die sich förmlich für die belgischen Vertriebenen aufopferten, lästig zu fallen. Der Bürgermeister von Haag sieht sich bereits ui einer Erklärung veranlaßt, daß die Bevöl kerung der niederländischen Hauptstadt von dem Zustrom nicht gerade erbaut sei. Man solle aber be denken, daß die Flüchtlinge aus einer Hafenstadt kom men und daß außerdem alle Gefängnisse vor dem Ab zug der Truppen geöffnet worden seien. Der Bür germeister warnt davor, den Leuten allzuviel Bewegungsfreiheit zu lassen, zumal da man bereits schlechte Erfahrungen mit den belgischen Gästen gemacht habe. Er warnt die Bevölkerung weiter, sich allzusehr mit ihnen einzulassen, und kündet an. daß deren Rücktransport so bald wie möglich in die Wege geleitet würde. Namentlich unter den Ant werpener Flüchtlingen, deren Zahl sich auf mehrere hundcrttau.end beläuft, ist furchtbares Ge sindel vertreten. Vie-ereingestellter Eisenbahn betrieb. Amsterdam, 14. Oktober. fE i g. Draht meldung.) Der „Telegraf" meldet die Ein stellung des Personenverkehrs zwi schen Paris und London infolge des Wieder erscheinens deutscher Vortruppen im Departement Calais. Wie wir voraussagtcn, ist die Freude einer un gestörten Bahnverbindung Paris—London also nur von recht kurzer Dauer gewesen. Ein deutscher Zlieger über Nouen. * Ueber Turin berichtet das „D. T." aus Rouen, daß von einer Taube über der Rouener Vorstadt Darnctal eine Fahne fallengelaßen wurde mit der Aufschrift: „Franzosen! Man täuscht Euch. Die Deutschen sind siegreich! Hütet Euch vor den Engländern und deren Treulosigkeit!" Verpflichtung poincarss zum Kirchenbefuch. Vor einigen Tagen schon wies der „Temps" darauf hin, daß der katholische Monarchis mus versuche, die Lage zu seinen Gunsten auszu nutzen. Ta die Kirchen in dieser Zeit der schweren Not überfüllt seien, hätten die monarchischen Katho liken im Volke Oberwasser bekommen. Sie fordern, laut „Köln. Ztg", das Oberhaupt der Republik sollte gehalten sein, von Amts wegen d e n G o t t e s d i e n st zu besuchen. Englands Kriegsrüstungen. Die Leeberuisgenossenschast in Hamburg ver öffentlicht folgende Mitteilung: Am 4. Februar 1914 erlitt der Heizer Bier, mann an Bord des Dampfers „Mehedya" schwere Brandwunden Der Verletzte wurde in das Krankenhaus zu Gibraltar eingeliefert. Aus diesem wurde er. ohne geheilt zu sein, am 29. Zuni entlassen. Die vorzeitige Entlassung wu»e ihm von den Aertten des Hospi als damit begründet, er mö e dafür Sorge trauen möglichst sofort in seine Heimat zurückzukehren, da ihm dies später vielleicht überhaupt nicht mehr möglich sein werde. Aus dieser Tatsache dürfte unzweifelhaft erhellen, daß die Aerzte des englischen Hospitals bereits Ende Juni, also fünf Wochen vor dem tatsächlichen Ausbruch des Krieges, mit der Möglichkeit kriegerischer Verwicklungen rechneten. Sechs hanöelsüampfer gekapert. Die „Stettiner Neuesten Nachrichten" melden: Unter der Führung deutscher Marinemannschaften kamen am Montag in S w i n e m ün d e an: Die Dampfer „Belle Z l c" (Lhrisliania), „Grim- don" sGef.'e) und „F i n g a l" (Karlshamn), alle drei von Schweden und Nutzlond mit Holzfracht nach London bzw. Grimsby bestimmt. Die Dampfer wurden von deut chcn Torpedobooten beiFalsterbo angehalten. Während der vergangenen Nacht wurde ferner der Dampfer „L öuis e" (Vereinigte Dampsschifsahttsoescllschatt Kopenhagen), mit Gütern und Proviant für Ruß land bestimmt, in Swincmünde eingebracht. End lich sind heute früh in Begleitung eines dc> Torpedobootes in Swincmünde angekomme Dampfer „Fore" (Gothcnburg) und „An (Schwedens mit Holz von Rußland nacht land bestimmt. Genua wir- oftene Sta-t. Wir lesen im Militär-Wochenblatt: Die Befestigungen von Genua sind königlicher Verfügung sowohl aus der See- aufder Landseite aufzulassen. Die sache, daß die bedeutendste italienische Handelst nunmehr als offene Stadt zu betrachten ist, k im Kriegsfälle für die Entschlüße von Freund > Feind von Höch st er Bedeutung sein.
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