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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.11.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141106027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914110602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914110602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-06
- Monat1914-11
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MbeaS--wsgabe. svr r»!p?<a UN» Vorort« «urch uasrr» krka« V»AU ADPTnIf k. un- Spettteur« rmaltügNll» io» yau»-rdrocht: »»aatUch 7.L5 M., vierteljährlich 5.75 M. Set Ser G»>chaN»ll«ll», aasera Mol« an» Nuagadestrllea odgeholtr monatlich tM..»l«rt»ljilhrlich 5 M. Varch anser» an»»»rti,,n ZlUalea ln» Hau» «edracht: moaatllch 1^0 M., »ierteljühritch 4.50 M. vurchül« p»st> «nnerhald voutsch» lau»» un- -er örutschen Kolonien monatlich t-5S M., vierteljährlich 4^» M., au»schii»stlich PostdesteUgelü. prei» »er «nzeluummer 1« Pf. Sn Leipzig, »en Nachbarorten un» -«n Orten mit eigenen Filialen mir» »ie stb,u»au»gad« noch am stdrn» -e» erscheinen» in» Hau, geUefert. ^LurdelsFeLtuns ^rntsbstM des Rate» und des pokreürrntes der Stadt Leipzis «e»akti»n un» «efchtft-stell»' 7»hanai»gaks« Nr.«. » Zernsprech.stnschiuS Nr. >4»»r. >»»»S uu» i4«4. ISS. Jahrgang staz-lg-npr-if«: L' von au»w<trt, so Pf., Neklamin i.ro M., Klein» fin,eigen »lepetitzetle nur ropf.b.wtr»«rh»l.ltad.,ft»r«ig»n v»n V«HSr»«« im amtlicheakellSlepettt- zeit« 50 Pf Vesch»ft»aa-rig»n mit piahoorschrift im prrile erhöht. Rabatt nach Tarts. veilagen: Sesamtousl.SM.»«»kaufen» au»fchl.p»stg«dsth«. stazetgea.stnnahmr: lohanni.goste», bei sämtliOen I taten »,, Leipzig« Tageblatt«» un» allen Mnnoacen-kxpe-itionen »e» »n» uaü Nuolon»««. da»L»ipzig»rka,»blatt erscheint Werktag, »mal,Sonn»u.Z»lertag»l«at» ««rUa«rN»»akiiva:Sa»»nZeU»al7,j«ra>pr»ch»HnschluS; Hansa Nr. 407. Nr. 565. /rrilsg, Len S. November. 1914. Vie femakme üer kngiäilüer in vemzchianü. Ausfall der Besatzung von Tsingtau. - Ueber 430000 Kriegsgefangene. Vergeilung. Heute iverden die in Deutschland wellen» den Engländer erfahren, das; sie nicht, wie sich viele eingebildet haben mögen, für uns unan- tastbare Leute sind. Mögen sie sich bei der britischen Regierung bedanten, wenn es jetzt mit ihrer Bewegungsfreiheit ein Ende hat. Rach der heute nacht cingelaufenen, im grössten Telle unserer Morgenausgabe veröffentlichten Mit» teilung des Wolfsschen Büros, ist „die Fest nahme aller englischen Ri ä nner zwi schen 17 und 55 Jahre n" angeordnet. Sie werden in das Lager Ruh leb en bei Berlin übergeführt. Die übrigen in Deutschland wel lenden erwachsenen englischen Personen, also auch die Frauen, sind gehalten, sich täglich zweimal bei der Ortspolizei zu melden, und dürfen den Ortspolizeibezirk nicht verlassen. ES ist nicht so, als ob die deutsche Regierung die englischen Gäste irgendwie zu fürchten hätte. Möglicherweise sind einige darunter, die der Spionage verdächtig oder fähig sind; im ganzen aber hat man es mit Leuten zu tun, die des Erwerbs lvegen nach Deutschland gegangen waren Wnd des Glaubens lebten, hier trotz des Krieges als friedsamc Gäste geduldet zu werden. Gewiß sind darunter auch Engländer, denen, der Ausbruch des Krieges überhaupt unbebreiflich geblieben war, die sich in deutsches Weien ein gelebt hatten und nun aufrichtig das Auf flammen der Feindschaft betrauerten. Aber auch andere lernten wir kennen, echte Engländer, die sich keineswegs geduldet fühlten, sondern gerade jetzt ihr eingeborenes Herrcngefüyl mehr noch zur Schau trugen als sonst, echte Söhne des B'riten- tums, die cs nicht faßten, das; man überhaupt nur daran denken könne, sie anders als mit den Angen des kulturell Ticferstchenden zu betrach ten. Diesen hochsahrigen Leuten init ihrem ins Gesicht geschnittenen Rationaldünkel und ihrem herausfordernden Gebaren gönnen wir die ihnen zugedachte Belehrung über die Grenzen deutscher Langmut ganz besonders. Sie werden nm so mehr von der Beförderung nach Ruhlebcn — so schön auch dieser Raine klingt — betroffen sein, als seither in Deutschland gegen diese Aus länder sehr freundliche, ja allzu freundliche Sit ten geübt wurde». Wo irgend in einem Städt chen ein paar Engländer beisammen wohnten — oft billiger und besser als in d-er Heimat — sprach man stolz von „unserer englichen Kolonie" und tat alles, um den Gästen den Eindruck bei zubringen, das; sie für das Ansehen und das das Glück der übrigen Bewohner unentbehrlich seien. Auch in unserer stolzen Residenz Dresden leisteten manche Kreise in dienerischer Verehrung Erkleckliches. Manche Geschäfte setzten ibreu Ehr geiz derart aus englischen Zuschnitts das; man mei nen konnte, sie seien überhauvt nur für englischen Bedarf eingerichtet und legten ans deutsche Kund schaft keinen Wert mehr. Kurzum, es ist allent halben viel zu viel Liebedienerei getrieben wor den, und wir haben uns über englische Dünkel haftigkeit nicht im geringsten zu wunder». Das Verfahren, wie es jetzt von der deutschen Regierung eingeschlagen wird, mag in sofern bedauert iverden, als cs das obnehin harte Kriegsleid vermehrt und den Bölkerhas; steigert, ohne daß an sich eine zwingende Rotwendigkeit Vorgelegen hätte; denn, wie gesagt — eine Ge fahr bildeten diese in Deutschland weilenden Engländer nicht. Die Schuld trifft ganz allein die englisclw Regierung. Sie hat »ins zu dieser Vergeltnngsmaßregcl gezinungen. Sie hat mit der Verhaftung und Ein>perrnng der in England zurückgebliebenen Deutschen begonnen. Sie hat Tausende von harmlosen Meufchen der Freiheit beraubt. Rach der „Times" sind 70 000 Deutsch' und Oestcrreichcr gesangengeuommen worden. Mag, >vie die amerikanische Botschaft in London feststellte, die Behandlung nicht in allen Lagern gleich rücksichtslos sein; mag sic im ganzen besser sein, als es nach deutschen Berichten schien: cs bleibt noch dabei, das; die englische Regierung diese Deutschen und Oesterreichr wie Kriegs, gefangene betzandclt. Sie hat auch die Frauen und Kinder nicht von vornherein aus. genommen, während die deutsch Regierung die Festnahme ans die nach unserem Begriff wehriätngen Leute beschränkte. Za, die deutsche Regierung ltztt die Angehörigen englischer Schutz, gebiete ausgenommen — vorläufig wenigstens. Eine Hauptfache nicht zu vergessen: die deutsche Regierung hat sich nicht plötzlich zur Pergeltung entschlossen; sic hat der englischen Regierung ihr völkerrechtswidriges Perfahren vorgehalten und ihr eine Frist (bis zum 5. November für die Zurücknahme ihrer Maßnahme gestellt. Und — die englische Regierung hat nicht Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung» Das Wölfische Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 6. November. Unsere Osfensive nordwestlich und südwestlich Vpern macht gute Fortschritte. Auch bei La Bassee, nördlich Arras und in den Argonnen wurde Boden gewonnen. Unter schweren Verlusten sür die Franzosen eroberten unsere Truppen einen wichtigen Stütz punkt im Bois Brule, nordöstlich von Fort Mihiel. Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz hat sich nichts Wesentliches ereignet. Ausfall der Besatzung von Tsingtau. Tokio, 6. November. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Be schießung Tsingtaus energisch fortgesetzt wird. Die Deutschen machten in der Nacht zum 3. November einen Ausfall. Ein englischer Panzerkreuzer vernichtet. Das Wolfffche Büro meldet amtlich. ' Berlin, 6. November 1914. Nach einer Meldung des amtlichen englischen Pressebüros ist am 1. November durch unser Kreuzergeschwader in der Nühe der chile nischen Küste der englische Panzerkreuzer „Monmouth" ver nichtet und der Panzerkreuzer „Good Hope" schwer beschädigt worden. Der Kleine Kreuzer „Glasgow" ist beschädigt ent kommen. Auf deutscher Seite waren beteiligt: S. M. Große Kreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenan" und S. M. Kleine Kreuzer „Nürnberg", „Leipzig" und „Dresden". Unsere Schiffe haben anscheinend nicht gelitten. Der stellvertretende Chef des Admiralstabs gez. Behncke. Der Panzerkreuzer „Monmouth", der im Fahre 1901 vom Stapel gelaufen war, hatte eine Wasserverdrängung von 9950 Tonnen und eine Schnelligkeit von 2:;,!« Seemeilen. Seine Bestückung bestand aus 1t Schnelladekanonen von 15 X 1.9 Zen timeter Rohrlänge, 8 von 40X7,6. 5 von MX 4,7". 2 Maschinengewehren und 2 Torpedorohren unter Wasser. Die Besatzung bestand aus 5M Mann. Der Panzerkreuzer „Good Hope", der eben falls im Fahre >901 vom Stapel gelaufen ist, hat eine Wasserverdrängung von 14 :l00 Tonnen und eine Schnelligkeit von 25,8 Seemeilen. Seine Be stückung besteht aus 16 Schnelladekanonen von D'Xlä Zentimetern Rohrlängc, 12 von 10X7,6 Zen timetern und :! von 10X1,7 Zentimetern: 2 Maschi nengewehren und 2 Bugtorpedorohren unter Wasser. Die Besatzung besteht aus 900 Mann. Der geschützte Kreuzer „Glasgow", der im Fahre 1909 vom Stapel gelaufen ist, hat eine Wasserver drängung von 1900 Tonnen und eine Schnelligkeit von 25,8 Seemeilen. Seine Bestückung besteht aus 2 Schnellladekanonen von 50X15,2 Zentimeter Rohr länge, M von 50X10,2 Zentimeter und 1 von 50X1,7: 1 Maschinengewehren und 2 Bugtorpedo rohren unter Wasser. Die Besatzung besteht aus 576 Mann. Ueber 43VVOV Gefangene! Das Wolfffche Büro meldet amtlich: Berlin, 6. November. Bis zum 1. November waren in Gefangenlagern, Lazaretten usw. nach dienstlichen Meldungen untergebracht: Franzofen: 3138 Offiziere, 181618 Mannfchaften, Russen: 3121 „ 186 779 „ ' Belgier: 537 „ 34997 Engländer: 417 „ 15 739 „ Zusammen: 7213 Offiziere, 419 934 Mannfchaften. Die Kriegsgefangenen, die sich noch auf dem Transport nach den Lagern befinden, find hierbei noch nicht mitgezählt. Jin Kriege 1870/71 wurden 11860 französische Offiziere und 372000 französische Mannschaften gefangengenommen. gcantwortci. Genug, übergenug! Setzt England alle Rücksichten beiseite, liegt ihm nichts mehr an dem Rus einer Kultnrnalion, will es inii seinen Perbüudeten wetteifern in der Ver schärfung der Kriegsuvi, in tker Verhöhnung aller menjchlichen Empfindung — nun, wir können dieies Sinken der Kulturlinie nicht ändern. Da aber England auuehmen könnte, wir wagten nichl. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, so muß es eines andern belehrt werden. Die Dum men wollen mir nicht jein, also heißt's einfach auf gut deutsch: Wurscht wider Wurscht! * * * 500 Engländer in Berlin verhaftet. O Berlin, 6. November. lEig. Drahtmeld.s Der „B. Z." wird gemeldet: Fnjolge der heute srüh veröffentlichten Vergel tungsmaßnahmen wegen der Verhaftung deutscher Staatsangehörigen in England sind heute inaller Morgenfrühe die erjordcrlichen Maßnahmen seitens der Berliner Poli.-eibehörde zur Durchführung gekommen. Die in den Listen der Polizei geführten Staatsangehörigen von Großbritannien nnd Irland wurden heute vormittag in ihren Wohnungen durch die Beamten der Polizeireviere ausgesucht und für verhaftet erklärt. Sie wurden nach der Stadlvogtei gebracht, wo eine Sammclstclle eingerichtet ist sür alle in Großberlin befindlichen Engländer, und wo auch die aus der Mark hierher gebrachten Engländer vor läufig untergebracht werden. Es wurde den Eng ländern gestattet, Bettzeug und Toilettengegenständc sowie Wläsche mitzunehmen Fn kleinen Trupps von fünf bis zehn Mann kamen sie unter Füh rung von Kriminalbeamten in der Stadtvogtei an. Sic wurden nach Feststellung ihrer Personalien in Hast genommen. Vielfach begleiteten Frauen die Engländer oder kamen bald darauf nach und brachten noch Wäichc und Betten für die Nacht. Es kommen insgesamt in Berlin 50V Engländer in Betracht. Nachdem sämtliche in Frag« kommenden Personen festgenommen und interniert worden sind, sott die Uebergabe an die Militärbehörden und der Transport nach Ruhleben ersolgen. Unter den Verhafteten befinden sich Angehörige aller Stände, namentlich junge militärpslichlige Leute, die hier Musik studierten, oder in hiesigen Geschäften in Stellung waren. Aber auch angesehene Kaufleute und Gewerbe trübende befinden sich unter den Internierten. Die Stimmung unter den Fcstgenommcnen war durchweg gut im Vertrauen auf die Humanität der deutschen Regierung. Als Konzentrationslager ist, wie gesagt, die Trabrennbahn Ruhleben ausersehrn worden. Bis jetzt besandcn sich dort nur etwa 100 Russen, Franzosen und Engländer, die sogenannten „Ver dächtigen". Sic werden auch von den übrigen g e t r : n n t bleiben. Zwei deutsche Flieger über Dover Aus Paris wird gemeldet. .. Zwei deutsche Offiziere haben als erste in diesem Kriege den Kanal zwischen Calais und Dover über- slogen und auf ein Küstenwerl dicht westlich von Dover zwei Bomben geworfen. Dazu wird der „Köln. Ztg." noch berichtet: Am 26. Oktober überflog ein deutsches Flug, zeug von den in Nordsrankreich stehenden deutschen Truppen den Kanal und warf westlich von Dover mehrere Bomben ab. Nach S^stün- diger Fahrt kehrte das Flugzeug unversehrt zu seinem Truppenteil zurück. MMtärißhe Maßnahmen in -er Türkei. Konstantinopel, 6. November Die Regierung hat einen Anhang zum Militärstrafgesetz bekanntgcgeben. durch den die Verbreitung von militärischen Geheim nissen, Spionage und Verrat mit strengen Strafen bedroht werden. Die Franzosen und Eng länder, die hohe B e a m t e n st e l l e n im Fi nanzministerium. im Ministerium des Fnncrn und bei anderen Behörden bekleiden, sind abgc reist; auch der Vertreter des englischen Bondholders hat Konstantinopel vcr.assen. Die Polizeidireltion hat eine Bekanntmachung erlassen, wonach alle Untertanen derjenigen Staaten, mit denen die diplomatischen Beziehungen abg.krochen sind, der Polizei ihre Wohnung anzngcben Haden und nur mit polizeilicher Ermächtigung ab reisen dürfen, widrigenfalls fie als verdächtig be- trachtet werden würden. Ottomanische fremd- ländiscksc Untertanen, die sich außerhalb der tiirki«
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