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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191412206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19141220
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- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-20
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Sonntags» Ausgabe. (br r»«p5'« an» v»r»n» Sur» «ns«, Nrö«, und LpeSttiurr »mallüglia, Io. S»«i»o»dra»t« »»voll » I.4S M.. v»rrtrl1St>rN«t> r.7-M. V»t Srr <p»s»SP»p«U«, »i>s«n, Zilloi«» vnS Nu»vad»o,u«n «dgrdolt: mon<NU<^ >M . vtrrlrUSKrU» Z M. Vur» unl»r» ou»wLrt>s»n LUtolrn la» hau» ,»dracht: monatUch 1^4 M., o>»ri«US»rU0» 4^4 M. iur»0>«koN- »aairdatd Viulsch» lonS» uaü der »rutschen Kolonien monotUch 1^4 M., »lerteliShrllch 4^4 M., ausichliehtich postdestrUgel». pr»>» »er eiazelaummrr l« Pf. 2a lripztg, »en Nachbarort«!, unü ücn Drlrn mit eigenen ZUialra wir- st« ödca-ouegad« noch am Ndea» üe» «rschriaea» tu» ha«»» grUrlert. Nr. 615. /irrrtsblrM des Rates rrrrd des pvlr?ercrrrrtes der Stadt LerpZM NröoMou on» S»fck»aft»N«tle: lokanalogag« Nr. 5. » Zernspcich-NalchluK Nr. >444?. >4042 unü >4044. ISS. Jahrgang Pnzelgenprelse: von oa»w»no 14 p». Nrkiamea 1.44 m.. «lein, Nnzelgrn a», Petit,»ll» nur «p».d.i0l»»«rl>ol.Nad ,fta,»«g-a»»n Sekoeüen un amNichrnür'I »irprt'k- zrlle so Pf. 2eschaft»an,rt«rn mit p loh Vorschrift >m vrrtt-erdükt.Nadatt na» Sari». oeilagea-S«samiou'l.»M.«a,Lausen» au»Ichl,0oN,rdukr. Pnielgen-Nnnahme: ?ol>annl»gass»r, bet lümtllchen ,>uo.en »,o ^^pzigrr tkaaidlattr» un» allen /4nuoacen-eepe»>I>»nrn »e» 2n» un» »tu tanoe». Voolelp-lgerüngedlat« rrschelat werktags rmal.vona.u ;«i»r!ng»tinal. VrrtlaerNrüalNva: 0nüenA»U«n t7, -cru.prech», nschlutz: Hansa nr. 4»-- Sonnl»?, üen 2S. veiemder. !Sl4. ' > fsnzchsUte üer Deutschen de! Meupsrt. Die Oesterreicher an der pili'za und Nida. — Die Verluste der Russen bei Amanowa. — Eine Mllliardenanleihe in Italien. — Beileglnrg des Zwischenfalles von Hodeida. — Der neue „Sultan" von Tle^ypten. vs§ Insrlvo k. Wir hören aus den Schützengräben, wie die Engländer gehaßt werden. Es sind zum aller größten Teile einjache, jchücyle u^en^).'n, die rhre Gefühle aus diese Weise sozusagen scstgelegt haben. Aus weitläufigen polituchen Betl.Lchlu:r- gen haben sie ihre Ueberzeugung nicht g'fchöpst. Es ist ihnen gesagt worben, wie der Krieg ent stand; sie haben auch einiges in den Zeitungen gelesen: das meiste beruht wohl aus mündlichem Gedankenaustausch. Doch während sie da draußen mit wenigen, aber kräftigen Gedanken und Be weisstücken austommen, da sitzen daheim viele, die keine Nutze haben, bis sie dem Kriege durch regelrechte Gedankenarbeit gerecht geworden sind. Wir haben da die zwei Seiten des deutschen Wesens vor uns. Draußen die Volkskcaft, die sick) mit leidenschaftlicher Wucht unter Einsatz des Blutes auf die Feinde wirft. Zu Hause unser Denkerlum, das in diesem Falle wahrhaftig nicht mit Fcderfuchserei zusammengeworfen wer den darf. Wir dürfen, ,o sehr wir wissen, daß die Waffen jetzt wichtiger sind als alles andere, doch stolz sein, wenn unjerc Ge lehrten auf den Plan treten und für die Sache des Vaterlandes auf ihre Art eintreten. Tie Zeiten find fa ireilich längst vorbei, wo die Gelehrten ganz ihrer Wissenschaft lebten und es für ein Vorrecht hielten, sich um Staat und Politik nicht bekümmern zu müssen. Seit den Tagen, da unser Volk anfing die Unmündigkeit abzustreifcn und an der politischen Gestaltung teilzunehmen, da mehrten sich auch die Männer, die ihr Wissen und Können nutzbar machten für Volk und Vaterland. Fichte und Arndt waren Beispiele, die viele Nachfolger fanden. DaS erste Rcichsparlament nannte man ein Gelehrren- yarlament; es war oft tadelnd gemeint, ober es war doch eine Führerschaft vorhanden, auf die Deutschland stolz sein tonnte. Warum wir davon sprechen? Nun deshalb, wert es uns eine Genugtuung ist, daß in dieser Zeit großen Geschehens deutsche Gelehrte aus den verschiedensten wissenschasruchen Lagern sich um die Erkennung der Ursachen des Welt krieges bemühen und der Wahrheit zu die nen suchen. Wir haben schon mehrfach hervor ragende Namen mitgeteilt und die Ansichten die ser Männer verwertet. Grade well sie von ganz verschiedenen Grundaufsassungen ausgchen, liegt eine Gewissensberuhigung darin, wenn sie alle samt zu erncr Verurteilung Englands gelangen, ganz einerlei, welche Betrachtungsweise sie vor ziehen. Jetzt hat auch Haeckel, der Vielan- gesochtene, das Wort genommen. In „Nord und Süd" spricht er sich aus über Weltkrieg und Naturgeschichte. Was lag auch näher für ihn, als seine Lehre von der Entwicklung auf dieses gewaltige Stück der Menschcngeschichte anzuwen den! Es wird sich niemand, einerlei wie er die Entwicklungslehre einschätzt, wundern, wenn die sem Gelehrten die Vorgänge, die wir erleben, „natürlich" erscheinen, natürlich in dem Sinn, daß sie von langer Zeit her vorbereitet waren und durch die Wechselwirkung der vhusiologischen Kräfte bestimmt wurden. Nach seiner Meinung haben wir eine Folge des Konkurrenzkampfes vor unS, des „Wettbewerbs um die Erlangung der notwendigen Lebensbedingungen". Wie dieser Wettbewerb allgemein gelte für die Organismen, so auch für die Völler. Wenn diese Konkurrenz sich schärfer und schärfer gestaltet, so verwan delt sie sich leicht in einen direkten Existenzkampf, und sein Ziel ist dann die Vernichtung des Gegners. Wir brauchen hier auf die Beweis führung, daß England tatsächlich daS Verhältnis zu Deutschland seit Jahr und Tag unter dem Gesichtspunkt der Konkurrenz aussaßte, nicht ein zugehen. Unter Konkurrenz ist dann freilich nicht nur das Geschäftliche zu verstehen, nicht nur der Handelsneid. Die ganze Stel lung Englands, seine Geschichte als Inselvolk kommen in Betracht, und hier spricht Haeckel in bemerkenswerter Weise über die Folgen der .Lnsularselektion". Ta.säeb- lich liegt darin eine Erklärung für ein gut Teil des englischen Wesens und die Art, wie England alle anderen Völker behandelt. Das englische Holk konnte sich nur als Herrenvolt entwickeln, eben weil eS ein Inselvolk' war. Es fehlte ihm die Notwendigkeit, Nachbarn ertragen zu er lernen. Es gab sich wenig Mühe, andere Völker zu verstehen. Wozu? Sie konnten ihm ja nicht- anhaben. Daher die Verachtung aller an- deren und die Ausbildung eines Nativ na lfw lzcs, der durch die Erfolge in der ganzen Welt, durch eine anscheinend unantastbare Seeherrschaft, durch die Ansammlung von Reichtümern fort und fort genährt wurde. Daher auch die eigs:u.ümUche Moral Englands, die wir so heuchlerisch finden, die aber dem Engländer im Blute sitzt. Die Vorzüglichkeit und Unübertref lichk.it eng. lischen Wesens ist ihm so selbstverständlich, daß er selbst da, wo er durch seine Eroberungen andere Völker niederzwang, überzeugt war, ein gottgewolltes Wert zu verrichten und Segen zu verbreiten. Alles fließt. Auch Weltreiche haben ihre Zeit. Auch sie sind den Gesetzen der Entwick lung untertan. Auch Staatcninachl verträgt keine Steigerung ins Ungcmesscne, und vielleicht ist England auf dem Punkte angckommcn, wo es sich der Erkenntnis seiner Machtbegrenznng wohl oder übel fügen muß. Es wäre nur zu seinem Heile, wenn eS damit auch die wcircre Erkennt nis verbinden wollte, daß es durch eigene Feh ler und schwere Schuld die „natürliche Ent wicklung" beschleunigte. Der französische Schlachtbericht. Der französische Nachmittagsbericht vom 18 De zember lau er: „Der gestrige Tag war in Belgien besonders durch Fortschrittader Franz osen (??) aus» ge-eichnet. Alle Gegenangriffe d.s Feindes miß^ langen. Durch eine kräftige Offensive, die in den Ar go nnen ausgesührt wurde, fetzten wir uns in den Besitz mehrererEräben vor Anchy, La Dassee. Loos. St. Laurient und Llan y. Auf dem letzteren Punkt nahmen wir auf einer Front von mehr als einem Kilometer fast alle Gräben der ersten feind, lichen Linien. (?) In der Gegend von Tracy - le» Val, an der Aisne und in der Champagne war die französische schwere Artillerie merkbar im Vorteil. In den Argonnen haben die Deutschen einen der im Norden des Four de Paris gelegenen Gräben in die Lust geiprengt. Sie versuchten dort mit drei Bataillonen heraus-ukommen, doch wurde dieser Infanterieangriff abgewiesen, eben'o ein gegen Saint Hubert ousgesührter Angriff. Oestlich der Maas und in den Vogesen ist nichts zu melden." Fortschritte -rr Deutschen bei Mcuport. tr.» Rotterdam, 1't. rerrmber. «Eigene Drahtmeldnng.) „Eouran." meldet Sie all gemeine Wiederaufnahme der deutschen Offen sine am Ascrkanal. Tie deutsche LchlaLtiront sci gegen Nie »Port norwärts gebracht worden. Vie Franzosen wolle» mit Hilfe -es Vasiers siegen. Aus Kopenhagen wird dem „B. L." gemeldet: Die französischen Zeitungen erklären, wenn es den Deutschen gelingen sollte, die Mer zu überschreiten, würde bei den zukünftigen Operationen in Fran zösisch-Flandern den lleberschwemmungen eine wich tige Rolle zufallen. Wie in Belgien würden auch in Frankreich weite Gebiete unter Wasser gesetzt werden. Am Colme-Aanal seien bereits alle Vorbereitungen getroffen. Auch das ganze Gebiet um Calais könnte, wenn es nottut, unter Wasser gefetzt werden. Fragt sich nur, ob nicht der Wintersrost den Fran zosen diesen Plan vereitelt. Ribots Zmanzplan. Paris, 19. Dezember. Finanzminister Ribot verlas nn Dudgctausschust der Kammer ein Ex poss, das dem Eesetzantrag betreffend die prooi- sorischen Budget,zwölftel beigefügt ist. Er erklärt darin, daß bei Kriegsausbruch nicht alle Mag- nahmen getroffen waren, um größeren finanziellen Anstrengungen zu b:gegnen. Das Exposv legt fer ner dar, daß die dringendste Aufgabe die Wiederher st ellung des Handels kredites sei und daß die Bank von Frankreich verpflichtet sei, hierzu drn Handeltreibenden und Industriellen weitgehende Kredit: einzuräumen. Vie Entmutigung del -en verbunüetea. Zürich, 19. Dezember. Die hier teils durch italienische, teils durch, französische Quellen ein» gelcrufenen Meldungen über die Lage der Verbündeten lassen erkennen, daß die all gemeine Stimmung -ei ihnen ziemlich eut- mntigt zu sein scheint. So wird zum Bsisvuü aus Brüssel berichtet, daß dortige politische Persönlichkeiten versichern, das Ministerium de Broqueville werde in Anklage- zwstand versetzt werden, weil eS mit den Eng ländern den Geheimvertrag abgeschlossen habe, durch den ein Neutralilätsbruch verursacht wurde. Ein Zeichen für das französische Gefühl der Unsicherheit ist der Versuch, Spa nien zum Dreiverband herüberzuzie- hcn. Wie aus Bordeaux berichtet wird, be stand der Plan, daß König Alfons nach Bor deaux kommen und seinen dortigen Leibarzt be suchen sollte. Bei dieser Gelegenheit wollte Poin- carä auf den König eiumirien. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, denn König Alfons reiste nur nach San Sebastian und ließ sich seinen Leibarzt dorthin kommen. Miß mut ruft die Tätigkeit der französischen Hil,s- rrupven hervor, die man Montenegro zur Verfügung stellte und die letzt nach Toulon zu- rücktehrten, weil sie die Hoffnungen, die man in Montenegro an sie knüvfte, in unzuläng licher Weise erfüllten. Tas Einvevn huren zwischen Iofsre und Frcnch läßt sehr zu wünicheu übrig, und die Enttäuschung über England ist in Krank-.-city allgemein. Mau betrachtet auch die inneren Zustände Großbrita nnrens mit schlecht verhehlter Besorgnis und man weiß, daß sich England Irland gegenüber nur durch eine geradezu terroristische Herrschaft be haupten kann. Zahlreiche Verhaftungen werden cn Irland täglich vorgenommen, und doch ge lingt es nicht, die irische Werbetätigkeit zu unter brechen. („Nat.-Ztg.^ Eme ver-ienle Abfuhr für Englan-. Berlin, 19. Dezember. Der amtlich« eng lische Ze itungsdien st von Po lohu be hauptet bei der Meldung über den Vorstoß der deutschen Kreuzer gegen die Ostküste Englands, daß weder Scarlorough noch Whitby be festigte Plätze seien, und fährt dann weiter fort, daß die deutschen schiffe ihre Ge!chess« aus - fchl restlich auf Kirchen, Ea st Höfe und Prioathäujer gerichtet und somit die Verein barungen der Haager Konvention übertreten hstten. Weder die erste Behauptung noch dir zweite Unterstellung treffen zu. Scarborough ist ein befestigter Platz, und in Whitby wurden nur die Küstenwacht- und Funkspruchsialion beschossen, was völkerrechtlich vollkommen zulässig ist. da es sich nur um eine der feind ichen Kriegführung vienende Anlage handelt. Don einer Uebertretung der Haager Konvention, wie der Bericht glauben machen will, ist daher keine Rede. Wenr g Glauben im Auslande, für das der Poldhubcricht Loch ausschließlich zugeschiullon ist, wird auch dis Meldung finden, daß die E-^änder außer dem Verlust an Menschenleben nur die Ge schwindigkeit zu bedauern haben, mit der sich die deutschen Schiffe beim Erscheinen englis^er Torpedöbootszerstörcr zurückgezogen haben, und daß es unmöglich erscheine, die deutschen Schiffe zu be wegen. sich mir Len englischen in der Nordsee in ein Eef'cht einzulassen. Von der deutschen Bucht nach der eng- lischen Ostküste und zurück flirrt sekarntlrch d.>x Weg zweimal quer durch die Nordsee. Da nun in den letzten sechs Wochen deutsche Krieasschiffe zweimal an der englischen Küste aewesen sind, war den Engländern »ler mal Gelegenheit geboten, mit den Deutschen in der Nordsee zu sammen zutreffen. Daß sie diese, nach der amtlichen englischen Zeitungsmeldung ihnen so sehr erwünschte Gelegen heit jedesmal verpaßt haben, daraus kann man doch wahrlich Deutschland keinen Vorwurf machen, um so weniger, als die deutsche Flotte Mister Churchill der Muhe enthoben bat. sie „wie Ratten auszugraben". Englands Furcht vor neuen Küsienangriffen. London. 19. Dezember. Die Polizei von East Riding in Porkjhire hat bekanntgegeben, dost die Patrouillen Befehl haben, auf alle Per» sonen zu schießen, die Lichtsignale geben, oder Licht zeigen, dos non See aus gesehen w-iwen kann. vke Seelchlstahrt blrkbt unsicher. New York. 19. Dezember. Die „New Bork Ti mes" fragt, ob der Angriff der deutichen Schiffe auf die englische Küste den Vorläufer eines Versuches der deutschen Dreadnought kreuzer darstelle, nach dem Atlanti chen O ean zu entschlüpfen, um die Tätigkeit des Geschwa ders des Grafen von Spee fortzusetzsn. — Die „New York Sun" ist der Meinung, dost der Angriff die unangenehme Möglichkeit erwerie, Last das deut- che Geschwader nach immer noch dem A lanti- chen Oean entkommen und zeitwei.ig de Han- belsweqa beunruhigen könne, aur denen -ie britische Kauffarteiflötte ungeheure Mengen Nahrungsmittel und Kriegsvorrote heim bringe. Vas Sefangenlager in Vorchester. Di« „Kakln Ztg." meldet aus Kiek: UeLer dos Geiangenlager Sei Dorchester schreibt der Steuer mann Asmussen aus Landocker einem in Flens burg erscheinenden dänischen Blatt. Die Gefangenen sind in größeren und kleineren sehr verschiedenartigen Räumen und Gebäuden unti-rgebracht. Ich wohne mit 31 Kameraden in einem No.um. Gs ist den Gefangenen gestattet, jeo'. Wache zwei jo zwei Seiten lange Briefe an ihre An> gehörigen zu schreiben. Der Gesundheitszu stand ist gut. Die Zeit wird mit Schlafen, Essen und Spazierengehen vertr eben. Zeitungen uno Bücher sind auch zu haben. Die Po st Verbin dung ist äußerst unregelmäßig, so daß die Briese gewöhnlich 3 bis 6 Wochen alt sind, bevor sie das Lager erreichen. Gute Prisen für Englan London, 19. Dezember. (Meldung des Routerschen Büras.s Das Prisengericht hat die Segelschiffe „Melpomene" und „Brandenburg" für gute Prisen erklärt und einen Teil der Ladung d«r Schiffe „Caria", „Indrabarah", „Lcindia" und „Pantse" beschlagnahmt. Der österreichische Tagesbericht. Wie», IS. Dezember. Amtlich wtrd mitgcteilt, IS. Dezember, mittags: Unsere über die Linie Krosno — Zalli» czy n vorgerückte» Kräfte träfe» gestern neuerdings aus starken Widerstand. Auch am unteren Dunajetz wird heftig gekämpft. Di« russi schen Nachhuten, die am Westufer des Flusses zäh« standhielten, sind fast vollständig ver trieben. Zn Südpolen kam es zu Verfolgung s- gesechten. Der Feind wurde ausnahmslos ge worfen. Unsere schon vorgestern abend in Zedrze« jow lAndrejews «ingedrnngene Kavallerie er reichte die Nida. Weiter nordwärts überschritten die verbündeten Truppen die Piliea. Zn den Karpathen ereignete sich — von klei neren für unsere Waffen günstig verlaufenen Eefech» len abgesehen — nichts. Die Aussalltruppey von Przemysl rückten nach Erfüllung ihrer Aufgabe, vom Gegner unbelästigt, unter Mitnahme einiger hundert Gefangene wieder in die Festung ein. -H- Der deutsche Tagesbericht vom 19. Dez-mber ent hält den kurzen Satz: „In Polen wurde Lio Verfol gung fortgesetzt." Den weichenden Russen fetzen also überall die Deutschen und Oesterreicher nach. Dttzch erircyliche Nachricht findet im einzelnen durch An gaben des österreichischen Tagesberichtes über Süd polen noch iors Ergäntimg. D mach sind die dmffchen und österrsichisch-ungacischen Truppen von Petri» kau aus bis zu der 1t Kilometer weiter östlich flie» ßcnden Piliza. die sich in die Weichsel ergießt, vor. gedrungen und haben den Fluß überschritten. Das weiter nördlich gelearne Przedborz, das gleich falls an box Piliza liegt, war schon am Freitag von den Ocsterreichern erstürmt worden. Weiterhin ist aber auch nicht nur Andrejew, das Sö Kilometer südwestlich von Kielzy liegt, erreicht worden, sondern darüber binaus ist die Stütze der ver folgenden österreichischen Kavallerie noch 12 Kilomet»r östlich bis zum Uier der Nida, ebenfalls emem Nebenfluß der Weichsel, vorgerückt. Die Verfolger bleiben affo den Russen überall hart auf den Fersen, und es wird wohl nicht lange mehr währen, b s die Ruffen ganz aus Westgasizien hinausgedrangt sind. Verrujsifche Nückzug nur eine,Aen-eruug" -er Lage. sr.s Kopenhagen, ist. Dezember. (Eigene D r ah t m e l d u n g.j Englische Blätter melden aus Petersburg, daß die Lage auf dem östlichen Kriegsschauplatz« eine Aenderung erfahren habe dadurch, daß dis Russen südlich der Weichsel auf Sochatschew und den Bzura-Fluß zu« rückgehen mußten. Die Deutschen ständen bei Lo witsch, 30 Kilometer westlich Warschau. An einigen Stellen betrage der Abstand zwischen den deutichen und dcn ruffuchcn Laufgräben 100 Schritt. („Aenderung" für Rückzug ist eine echt rnisische Ausdruck-weise > London, 19. Dezember. Di«. „Times" melden aus Petersburg: D'v Russen haben »erändekte Stellungen bet Sochatschew enrgrnommen. wo sie non den Deutschen von K jernozia und Sossttf. chew ans angegriffen werden. Nördlich Lowkz liegen die Schützengräben 100 Meter voneinander entfern*.
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