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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.03.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160316020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916031602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916031602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1916
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Seite 2. Nr. 18«. Abend-Ausgabe geziemt uns nicht, in diesem Augenblick ihrem Wesen nachzu spüren, nur soviel dürfen wir sagen, daß Tirpih sich selb st getreu blieb, als er seinem kaiserlichen Herrn sein Abschiedsgesuch überreichte. Er war der Führer im Kampfe gegen England und wollte den Sieg zwingen, wie immer er ihn zwingen konnte. Aber mehr als je mutz in diesen Tagen der Wille sich der Vernunft, die, wenn eS sein muß, auch das Entsagen fordert, sich unterordnen. England gilt nach wie vor der Kamps bis ausS Messer, doch die Wege, die zur letzten Abrechnung führen, wollen genau erkundet sein. Tirpift sah nur den einen Weg und zog sich zurück, als er die Unmöglichkeit erkannte, daß man ihm auf diesem Wege folgen könne. So ehrt ihn, der sein ganzes Leben lang ein Vertreter biederer, deutscher Ehrlichkeit war, auch dieser letzte Entschluß, der zugleich für ihn der schwerste war. Datz nach seinem Rücktritt kein Befehl die Maschine abstoppt, des können wir unbesorgt sein, dafür bürgt uns neben anderem die Person seines Nachfolgers und er probten früheren Helfers, des Herrn von Capelle. WaL unsere Denkschrift an Amerika ankündigte, wird zum Ende geführt, wie cs seit dem l. Mürz begonnen wurde. Darüber hinaus können und dürfen wir Im Interesse unseres endgültigen Sieges nicht gehen. So bleibt für uns die Zukunft klar und zuver sichtlich. Wohl sand auf dem Schiffe, das die flagge des Groß- admirals trägt, zu kritischer Zeit ein Kommandowechsel statt, ober keine Furcht braucht uns zu befallen, daß ein neuer Befehl uns in einen neuen Kurs führt. Mer auch das Kommando führt, der Befehl bleibt der alte: «Volldampf voraus! Ran an den Feind!' * * Alfred v. Tirpih wurde am II. März 184» in Küstrin als Sohn eines AppcllationsrateS geboren und trat am 24. April 1865 als Kadett in die damals preutzische Marine ein. Seine Laufbahn gestaltete sich folgendermaßen: Seekadett 24. 6. 1866, Unterleutnant zur See 22. 9. 186», Leutnant zur See 25. 5. 1872, Kapitänlcutnank 18. II. 1875, Korvettenkapitän 17. 9. 1881, Kapitän zur See 24. II. 1888, Konteradmiral 13. 5. 1895, Vizeadmiral 5. 12. 189» und Admiral 14. II. 1993. Vis 1876 mar Tirpih mit Unter brechungen in dcn verschiedensten Stellungen auf .Arkona', .Niobe", .Gazelle", .MuSguito", .Gesivn", .Thetis', .König Wilhelm", .Blitz', .Friedrich Karl" lNciscn nach Südamerika, Westindicn und dem Mittel meer), .Nnniphe', .Hansa", .Kronprinz" (Mittelmeerreise) und .Kaiser' (Miltelmcerreije) kommandiert. Er gekörte von 1877 bis 1879 der Tor pedo-Versuchs- und Prüfungskommission an, war von 1879 bis 1886 mit Untcrchcchungcn kommandiert zur Dienstleistung in der Admiralität, in dcn Jahren von 1878 bis 1884 Kommandant von .Ziethen' und .Blücher' lTorpcdoversuchssckiff), in den Sommermonaten 1884 bis 1887 Chef der Torpedvkootsslottilie und in der Zwischenzeit 1886 bis 1889 Inspekteur des Torpedvwesens. Von 1889 bis 1890 war Tirpih Kommandant von .Preußen" und .Württemberg", danach bis 1892 Chef des Stabes der Ostscestation, von 1892 bis 1895 Chef des Stabes des Oberkommandos der Marine und 1896—1397 Chef der Kreuzerdivision. Am 15. Juni 1897 erfolgte seine Ernennung zum Staatssekretär des Reichs- marineamtes, und am 28. März 1898 die zum preußischen Staats minister. Am 12. Juni 1900 wurde Tirpih in dcn erblichen Adels stand versetz! und erhielt am 27. Januar 1907 dcn Schwarzen Adler orden, 1912 die Brillanten zu d:csem Orden. 3m Jahre 1908 wurde er inS Herrenhaus berufen. Staatssekretär v. Capelle Der zum Nachfolger des Staatssekretärs v. Tirpih ausersehene bisherige Unicrstaatssekrelär im Reichsmarineamt Admiral v. Capelle hat die ganze gewaltige Entwicklung der deutschen Marine fast ein Menschenalter hindurch im Reichsmarincamt miterlebt und als sach kundigster Berater dcn Leitern des Amtes, namentlich dem Groß admiral v. Tirpih zur Seite gestanden. Er galt als rechte Hand des zurückgctrelcncn Schöpfers der deutschen Flotte, vor allem in Fragen des Etats- und Finanzwesens der Marine, und seine Verdienste sind im Jahre 1912 vom Kaiser durch die Erhebung Capelles in den erb lichen Adelsstand anerkannt worden. Admiral v. Capelle wurde am 10. Oktober 1855 in Celle geboren. 3m April 1872 trat er in die Marine ein und machte in den Jahren 1873—75 auf dem Schulschiff .Arcona" eine Reise um die Erde. Nach der Rückkehr weilte er als Wachosfizier an Bord der Korvette „Luise" aus der ostasiatischen Station, und 1885 machte er als N a v j g a t i o n s o f f i z i e r auf dem Schifssjungenschulschifs „Musquito" eine Fahrt nach den amerikanischen Gewässern. Nachdem er als K a p i t ä n l e u t n a n t zuerst als Instrukteur auf dem Artillcrieschulschisf .Mars" tätig gewesen, schisste er sich im Frühjahr 1889 als Navigationsoffizier an Bord der Krcuzerfregatte .Leipzig' ein, des Flaggschiffs des von Konteradmiral Deinhard befehligten Kreuzcrgeschwaders, von dem zur II n k e r d r ö ck u n g des Sklaven handels und des A r a b e r a u s st a » d e s die o st a f r i k a n i s ch e Küste blockiert wurde: ein Landungskorps der .Leipzig" nahm teil an der Erstürmung des Lagers Buschiris bei Bagamoyo sowie der Eroberung von Saadnani, Pangani und Tanga. Nach Beendigung dieses Kommandos wurde Capelle 1891 ins R c i ch s m a r i n e a m t berufen, in dem er dank seines hervorragenden OrganisationS- und Verwallungstalents, abgesehen von einem nochmaligen Bordkommando 1895 als erster Offizier des Linienschiffes .Weißenburg", bis zum heutigen Tage verblieben ist. Bis 1898 gehörte er ihm als Dezernent in der Militärischen Abteilung an, worauf er mit der Organisation der ncuerrichtetcn Etats-Abteilung und Wahrnehmung der Geschäfte deren Vorstandes beauftragt wurde. 3m Frühjahr I!»4 erhielt er den Posten eines Direktors deS Verwaltungs-Departements und rückte 1906 zum Konteradmiral, 1909 zum Vizeadmiral und am 12. April 1913 zum Ilse von Telken 42j Roman von E. Krickeberg (Nachdruck verboten.) .Es war ganr harmlos, gnädiges Fräulein", tröstete er, als er zurückkam. .Mein Schwager hat Jörg beauftragt, daS Skelett aus seinem Zimmer zu entfernen, und er ist Ihnen gerade damit entgegengekommen." «Aber eS wurde nickt getragen, es stand aus der Erde, und der weiße, dünne Arm reckte sich mir entgegen, ich habe eS doch deut lich gesehen!" beharrte sic. — „Und ganz jämmerlich gestöhnt hat eS auch, daS lasse ich mir nicht ausredcn.' In der Dunkelheit sah sic nicht das schadenfrohe Schmunzeln auf Hennings Gefickt, der den Schabernack Jörgs durchschaute. .Nun", sagte er, „das ist wohl möglich, der Knochenmann wird dem Alten schwer geworden sein, da hat er ihn abgcsetzt, um zu verschnaufen, und dabei zufällig den Arm berührt." .Es tut mir leid, daß du dich geängstigt hast', sagte Frau Doktor Schweiger, „aber du bist doch sonst nickt so schreckhaft, Molly.' .Ach, eS war ja auch nur in dem Moment," sagte Molly, über sich selber ärgerlich, ober das Grauen stand noch auf ihrem erblaß ten Gesicht, als sie sich zu den anderen im Salon gesellten. „Was ist dir?' forschte ihr Vater. „Hast du Gespenster ge sehen? „Ja," rief sie verärgert, .sogar ein vcritables. — Hüte dich, Dietrich, du hast ein Gerippe im Hause, und das ist lebendig ge worden!' Der Professor sab sic einen Augenblick verständnislos an, dann fiel ihm sein Auftrag an Jörg ein, und er ahnte den Zu sammenhang. „Gespenster, die sich gemütlich aus dem Arm umhertragen lassen, sind nicht die schlimmsten', sagte er. .Du hast recht', fiel der Geheimrat sarkastisch ein, «ein Ge rippe im Kleiderschrank ist bedenklicher.' Ilse stand nicht weit von ihrem Mann: .Du hättest das Skelett ruhig in deinem Zimmer lassen sollen, wie ich dich bat', sagte sie zn ihm, .es würde mir nicht wieder einen Schreck eingejagt haben.' Lekrziqer Taaeblatt Donnerstag. 1«. März 1V16 Admiral auf. 3m Juni 1914 wurde durch Kaiserliche Kabinetts order der Posten eines Unter st aatSsekretärs im Reichsmarlne» amt geschaffen und Admiral v. Capelle übertragen. Französisches Dem größeren Verständnisse unserer westlichen Nachbarn und ihrer Denkweise wir- folgender kurzer Hinweis dienen: Als im Sommer 1015 die russischen Festungen sielen, eine nach der anderen, da warf sich die französische Presse gewaltig in die Brust. Unsere Festungen, so hieß es, sind uneinnehmbar, unser Belfort, Epinal, Toul. Vor allem aber: Verdun! An diesem strategischen Mittelpunkte wird sich nach wie vor die Flut der Barbaren brechen. So las man's vor Tisch«. Da fetzte der deutsche Angriff gegen Verdun ein. Wir Deutschen haben daS geduldige, ober feste Vertrauen, datz der Angriff, der bisher ge nau planmähig und uhrwerkr-artig verlief, zum Ziele führen wird. Auch in Frankreich nahm man diese Frage von vornherein offen bar verteufelt ernst. Was aber war die Folge dieser Einsicht? Es war, als ob der Glanz Verduns mit einem Male verblasse. Ebendieselbe französische Presse, die sich vorher nicht genug tun konnte, mit Verdun zu prahlen, baute sichtbar ab: sein Fall werde keine oder wenigstens geringe strategische Bedeutung haben. Ueberhaupt Festungen! Sie hätten im Zeitalter der Feld befestigungen an Wert verloren. Und so weiter, mit Grazie ins Unendliche. Aehnltch war es mit Douaumont. Erst galt diese Panzerfeste als der drohend vorgeschobene Brückenkopf, als die Beherrscherin des gesamten Maasfeldes. Selbstverständlich uneinnehmbar! Die Panzerfeste fiel, wie man weiß, gleich in den ersten Tagen. So fort wurde sie als .entbehrlich degradiert. Man habe gar nicht beabsichtigt, sie unbedingt zu halten. Ja, es wäre geradezu ge fährlich gewesen, sie unbedingt halten zu wollen. Die dummen Deutschen wären natürlich darauf hineingefallen und hätten furcht bare Opfer nutzlos gebracht. Da kam die Meldung, Douaumont sei zurückerobert worden. Wir erinnern uns alle deS anmutigen Spieles, das in den französischen amtlichen Berichten mit dem Fort und dem Dorfe Douaumont getrieben wurde. Wir sind höflich genug, wie immer, nur Irrtum anzunehmen, keineswegs Arglist. Allein wiederum wandte sich das Blättchen, als seststand, das Fort Douaumont sei doch fest in den Händen der Deutschen. Wiederum sank der Werk nicht nur der Panzerfeste, sondern ganz Verduns. Und er wird noch weiter sinken, je unerbittlicher der deutsche Angriff fortschreiten wird. Ja noch mehr: man hört nichts mehr von dem Geschimpfe auf die Boches. Im Gegenteil wird der Mut und die Hartnäckigkeit der Deutschen — beinahe anerkannt. Genug! Achtung verdient das alles nicht. Man muß die ganze Nachsicht, die einem die Rücksicht auf die Verschiedenheit des Volkscharakters aufnötigt, zusammennehmen, um nicht von Verachtung zu sprechen. Nicht nur gegenüber einzelnen, ins besondere der Presse. Diel ernster ist die Frage: wie denn ein ganzes Volk sich solches Geschwätz gefallen lassen könne, und wie tief sich wohl gegenseitig die Männer einschätzen müssen, die sich einander derartiges bieten und bieten lassen. Wäre wohl bei unS, im Lande der .Unfreiheit', ein Gleiches denkbar? Diese Frage aufwerfen heißt sie beantworten. Auch der vorgestern bekanntgewordene Befehl des franzö sischen Kommandeurs «Linkes Maasufer" gibt Anlaß, unsere Ge danken weiterzuspinnen. Wir finden, nebenbei gesagt, die Ver öffentlichung des interessanten Schriftstücks im vorgestrigen deut schen Heeresberichte äußerst glücklich und geschickt. Kein Zusatz, keine Erklärung. Es muh für sich selbst sprechen, wenn wir da lesen, wie ein General ankündigt: Artillerie und Maschi nengewehre werden auf jede weichende Truppe feuern. Man zwinge sich einmal zu der Frage: ob es wohl möglich wäre, in gleicher Welse den deutschen Soldaten, die die eigenen Volksgenossen sind und für ihr Vaterland Kämpfen, in das Gesicht zu schlagen? Auch diese Frage braucht nicht beantwortet zu werden. Hüten wir uns vor Ueberhchung und Pharisäertum. Aber schließlich sind «wir Wilden' doch bessere Menschen. lD Adreßdebatte im norwegischen Storthing tu Lhristiania, 16. Mälz. (Drahtbericht.) Das S l o r t h i n g begann gestern die Adreßdebatte. Der Führer der Rechten Hagcrup Bull sprach seine große Befriedigung über die Minister- Konferenz in Kopenhagen aus, die wieder bewiesen Hobe, daß die Regierungen der drei Länder von demselben Willen beseelt seien, die Neutralität zu wahren. Der Minister deS Aeußeren er klärte, daß seit der Konferenz in Malmö ein stetiges Zusammenwirken Mischer den skandinavischen Ländern bestanden habe, wenn auch keine Konferenzen abgehalten worden seien. SlaatSminister Knudsen teilte mit, daß in der Ministerkonferenz in Kopenhagen Einigkeit darüber geherrscht Kobe, die Unabhängigkeit der skandinavischen Länder während der Wirts ch oft lichen Kämpfe zu wahren, die nach der Beendigung des Krieges einlrelcn würden. Politische Nachrichten * Die Kriegs-Steuervorlagen im Reichstage. Aus Reichs- tagSkreisen wird unS geschrieben: Soweit eS sich bisher lchon über sehen läßt, bestehen innerhalb aller Fraktionen des Reichstages bezüglich der einzelnen Kricgssteuervorlagen sehr weitgehende Wünsche. Die erste Lesung der RegierungSgesctzeniwürfe wird die Sachlage noch nicht sehr klären: sie wird im wesentlichen nur die Bereitwilligkeit der Fraktionen zu gründlicher Prüfung be kunden. Die Frage der Bereitstellung der zur Herstellung deS Gleichgewichts im Rcichsetat 1916 erforderlichen Mittel wird zu nächst im Hausholtungsausschuß nach der grundsätzlichen Seite und in der Richtung der Zweckmäßigkeit im einzelnen erörtert werden. Sofern hierüber Klarheit geschaffen ist, werden die cnt- cheidenden Beratungen über die einzelnen Vorschläge dann jeden- alls schnell vonstatten gehen. Vor der Generaldebatte im A.is chutz wird sich kaum ein sicheres Bild über die Aussichten der einzelnen Skeuervorlagcn gewinnen lassen. * AuS der nationalliberalen Partei. Linen herben Verlust Hai der preußische Landkagsabgeordnele Dr. Wilh. Wcndlandt zu beklagen. Sein Sohn Manfred, Referendar a. D., aktiver Leutnant im Feld- artillerie-Regiment Nr. 39, Inhaber des Eisernen Kreuzes, erlitt am 19. März lm 25. Jahre den Heldentod. * Glaubensfreiheit in der Schule. Die nalionalliberale Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses hat folgenden A n t r a g cingebrockl: «Kinder, die keiner Religionsgemeinschaft angehören oder einer solchen, für die Religionsunterricht an der Volksschule, die sie besuchen, nicht er teilt wird, können gegen den Willen des Vaters oder anderer Er ziehungsberechtigter zum Besuche des Religionsunterrichtes nicht angehalten werden." ---- Vereinigung zur Förderung der südliche« Linie des Mittel landkanals. Am 14. März fand eine Slhung des vorbereitenden Aus schusses der in der Bildung befindlichen Vereinigung zur För derung der südlichen Linie des Mittellandkanals statt. Es wurden die Satzungen und der Arbeitsplan durchberatcn und beschlossen, dieselben der am 28. MärL in Halberstadt zur Grün dung der Vereinigung abzuhaltenden Versammlung vorzulegen. Zu dieser Versammlung werden die beteiligten Körperschaften und Be hörden für das ganze Gebiet der Südlinie eingeladen werden. Oberst Churchill ist von England abgereist und hat sich wieder zur Front begeben. Der bulgarische Kronprinz bei Kaiser Franz Joseph. Kaiser Franz Joseph empfing gestern den Kronprinzen Boris und den Prinzen Cyrill von Bulgarien in besonderer Audienz. Die Prinzen statteten dem Monarchen ihren Dank ab für ihre Ernennung zum Major bzw. zum Rittmeister in dem den Namen ihres Vaters tragenden Husarenregiment Nr. 12. Der Kampf gegen den Alkohol in Schweden. Der Antrag der schwedischen Abstinenzparkei auf strengere Beschränkung des Ausschanks von geistigen Getränken wurde gestern von der Ersten Kammer abgelehnt und von der Zweiten Kammer angenommen. Der Antrag ist also zur Zeit gefallen. Kleine Kriegsnachrichten Der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph ist zum Feldmarschalleuknant und Vize- ad mir al ernannt und mit einem Oberkommando betraut worden. 2.7.i 6/^- 7/z 8 c/ er//' -Z 0 ösuerkssr«,- 8cl,ui»trumpl. v.Qf. il Zipf. k. 6i-. 10. Hu-ü. ivi vkwr. drum voll. Struwpi, »1», ttrlrbrrstc, v„exilrieri, V. Oi-. I mS'' o. 10- >1.1.1» <2u»l. io:. l-riner elcz-Mor-KN-u w p I m. <1opp?Ilei- 8ok1r, xcrlr-. In ^Ilcn mo6e^n«n 8<t>ui>fzrken, v.Qn.nl.Li . «Aber auch nicht dazu bcigekragen haben, dir meine Wohnung angenehm zu machen — und es hätte vielleicht, wie ich schon sagte, zum Vorwand dienen können. . «Meinst du, daß ich imstande sei, zu lügen?" «Nein, aber du verstehst, die Wahrheit unter Umständen zu verschweigen." „Doch nur dann, wenn ich weiß, daß man sic mir nicht glauben würde." «Hast du das schon erprobt?" «Nein, ich möchte nicht gern die Bestätigung meiner Be fürchtung erleben, so warte ich lieber, bis ich Beweise zur Be kräftigung meiner Worte habe.' «Die könnten manchmal zu spät kommen . . ." «DaS eine Ist so schlimm wie das andere — aber da gibt es keine Hilfe, man muß cs trogen.' «Nein, rief er voll heißen Unwillens, „das Gerippe im Kleiderschrankc ist nur für den bedenklich, der ein schlechtes Ge wissen hat!' Schweiger trat herzu, und daS Gespräch war beendet. ' Jemand aus der Gesellschaft schlug vor, daß man etwas musi zieren mochte. „Du wirst uns gcwitz mit einer Gabe deiner Kunst erfreuen', meinte Frau Doktor Schweiger etwas anzüglich zu Malvida; ober die entgegnete schnippisch: «Das werde ich nicht tun, du weiht ja, Papa hat mir verboten, mich zu blamieren, und unsere verehrte Frau Wirtin ist uns immer noch ihr Debüt schuldig.' Ilse wandte sich fragend ihrem Mann zu. «Ich werde Peru spielen, wenn es dir recht ist', sagte sie leise. «Warum fragst du mich heut? Meine Wünsche finden ja sonst keine Berücksichtigung bet dir.' Henning war inzwischen an den Flügel getreten. «Lasten Sic nur meine Schwester nicht spielen, die kommt uns sicherlich klassisch, und wir sind doch viel eher in der Stimmung, etwas Lustiges, Flottes zu hören, wenn es auch nicht gerade von Beethoven ist.' Und da saß er auch schon an dem Instrument und spielte auS dem Stegreif bekannte Melodien auS älteren und neuen Operetten. Er war sehr musikalisch, wie alle TelkenS, aber er hatte niemals Ausdauer zu regelrechtem Studium besessen, sein Können war rein autodidaktisch und auf die Unterhaltung gerichtet. Die beherrschte er allerdings durchaus in der Musik wie in jeder anderen Be ziehung. Wenn Henning von Telken sich in einer Gesellschaft be fand, da ging es heiter und angeregt zu. Und an diesem Abend lag etwas ganz besonders Hinreißendes in seinem Wesen, man konnte meinen, er sei in seiner allerglänzendsten Laune. Nur zwei blickten tiefer und erkannten das Fieberische, Gekünstelte in seinem Wesen: seine Schwester und ihr Mann. Ilse trat zu ihm und bat ihn leise, doch mit dem Spiel aus- zuhören. Er blickte sie ärgerlich an und stieß durch die Zähne: «Ist dir das auch schon wieder nicht recht? Du möchtest mich wohl am liebsten hinauswerfen!' — Und er fuhr fort zu musizieren, änderte aber die Tonart, präludierte ein wenig und ging zu den „Bojazzi' über, und plötzlich begann er zu singen: «Bist nur Bajazzo! Hüll' dich in Tand und schminke dein Antlitz: Man bezahlt ja — will lachen fürs Geld. Du bist Hanswurst nur; raubst du Lolombine, Schreit man: Bajazzo, der kennet die Welt. Die vielen Tränen, die im Spiel wir verhüllen. Geknicktes Hoffen — ein todwundes Herz: Ah — lach' doch Bajazzo, schneid tolle Grimassen, Kennst kein Gefühl, bist ein Spielzeug zum Scherz!' Er hatte eine schöne, klare Tenorstimme, deren einschmeichelnde Weichheit gefangennahm, selbst wenn er ein albernes Couplet sang. Daß ihm auch so ergreifende, ans Herz rührende Töne zu Gebote standen, wie jetzt in dem erschütternden Klagegesanp Ba jazzos, hatte nicht einmal seine Schwester gewußt. — «Lach doch, Bajazzo!' — Sic lauschte erschrocken, in die Seele getroffen, denn sie fühlte, was ihr Bruder sang, entströmte seinem eigenen Innern: es war eine Zerrissenheit in ihm, die nach Erlösung schrie, und sie war ohnmächtig, ihm zu helfen. Der Professor stand im Hinter gründe und beobachtete den Schwager. Alle anderen lauschten ergrisfen dem Gesang bis auf den Geheimrat, der sich in der Be trachtung eines von seinem Neffen neu erworbenen Albums gra phischer Kunstblätter nicht stören ließ und nur dann und wann mit um Ka wir oft sich übe stau Lar Und mei Iah nur hält run Kor sozi steu gen die die mal der Mo Kru Vol offe daß Far r u i dars aucs wur geoi Bez hab, mal mär wer> selb! wett mal Eih> i n lus! sind gescl sie d Saci und ruhe Bu gege Köm h a r Fr dies« Geh ung« Aus der daß ihre hält' übel sam, Im E i s qua Zwei nake wurt ferne scbin 14. ' der inS ' lieh nicht S o I seine eine dem dir mcr> Hau schie nach aefä! die ! und und Ma, und ob d sang ist ir eigci hirlii gack< ihrer sic al man Höch mol der Z die e berel Krie, knal Bal»
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