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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.06.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180608016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918060801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918060801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-06
- Tag1918-06-08
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ISIS UL Jahrgang Morgen-Ausgabe -er StLÜt Leipzig 1S18 Nr 287 Sonnabend, den 8. Funi Französische Besorgnis um Paris bmeo uu- en (Bericht steh« Seit« S) der der tckeoäo mmen ^vr in lob be- rvuAuo^ s deiriiZ e kndri i-6 eine ur Ver- 5/18 bis äenäeo Senat in Milwaukee einen Beschluß, der sich geg Fortsetzung des Krieges aussprach. 1917/18 «SS) ine vi- ^rltode» K Odc-r- »cb bei X). ^prii Lvev lnil, iken ^l> LestLv6o luk 6 i « uuk 6ie lumm- -»ick äcr 8^>teuer- 'uoZ -o!l rde gestc! i gesteuerten «b lv2 lnbiegen -.n i» und au, uobilunfatl. r 47 Jahre merschüttc dte. zvm Opfc- ,en Werke >e Brann«, wse trank . Da ma r Zllgezogei, kok l'aek clein ;u 6c- -nov öc- (i. V. Si?«o »U-> »-teu bc- l 130 1383 20« "roL. vc>r- Vic bis run> iodcr- p'iulcrci 6c^ cv<.i- 6si» lau- ? ara - 6io kür ieu aucll avarrs'c ;S12519 «äitoren Ä-, ^it. b8 tts- i dotrie vclo 6er Zürich. 7. Juni. (Eig. Drohtbericht.) Schweizer Blätter melden: Nach den letzten aus Pais eingekrofscncn Nachrichten hat die Stimmung in Paris sich wieder etwas gebessert. Immer hin betrachtet der .Malin" die strategische Lage noch immer als ver schleiert. Wenn auch 40 Divisionen des Kronprinzen zwischen Marn« >:nd Oise beteiligt seien, so seien doch die beiden anderen Armeen deS Kronprinzen noch nicht vorgeführt wordcn. Diese beiden Armeen >eien sicherlich zur Verstärkung des gegenwärtigen Angrisss urückgchaltcn worden, und ihr Eingreisen könne von einem Augenblick wm anderen an irgend einem Punkte des Schlachtfeldes erwartet wer den. Eine Ausdehnung der Operationen sei zu erwarten, chlis sich die der»eitige Ofsensive endgültig dort abspiele, wo sie seht 'ehe; denn nach den langen Bordereilungen im Mai hätten die Gegner alte Vorbereitungen g-troffen, um aufeinanderfolgende und immer stärkere Schläge führen zu können. Sesterr.-ungar. Heeresbericht Wien, 7. Juni. Amtlich wird gemeldet: Im Südwesten gesellke sich gestern den Geschützkämpfen letzten Tage wieder lebhaftere Infanleriekäligkelt del. An unteren Piave bei Quero und Mori und auf dem Tonale wurden italienische Abteilungen zurückgewiesen. Auf dem Monte Spinuchia verbesserten wir durch ein Sturm truppenunternehmen unsere Stellungen. Auf dem Monte Sisomol wurde der Angriff eines Bataillons im Gegenstoß ab geschlagen. Bei Asiago scheiterten zwei feindliche Vorstöße in unserem Feuer. Tatsache, daß so hervorragende Persönlichkeiten, wie Str George Tave einerseits und Fürst Hatzfeld anderseits, daran teilnehmen, zeige, welch großen Wert beide Interessenten dieser ersten Aussprache beimessen. Amsterdam, 7. Juni. (Draht bericht.) In der Direktion des Rotterdamer Lloyds wurde dem .Handelrblad" mitgeteilt, daß die Berwundetenkransporte vermutlich jetzt eingestellt werden. Bon Offizieren des Hospitalschiffes .Sindoro" erfährt .Handelsblad", daß der Geleilzog um 12 Uhr Z Minuten ein« Mine passierte und daß «r nach dem Unglück noch an zwei weitere« Mrneu vorüberkam. Abendbericht cvtb. Berlin,?. Juni, cckends. (AmkNch.) An der Schlachkfront ist die Lage unverändert. n 8on,i«,. newald - ht — wir > nl Roä- r 3jährige i Vertrauen s Wunde! irsgenossc- zt nrachci, en Kamp« :r so über- Pcrgolcs - r Festino nd Konukc ce fünfmal iederbracb. and, gleich scs Nub»- schädigvn; > mit dem rer zu tun ch an d'c !» Abstand ^'ihrenden enen Pc, Geld m l. von Ham cs Höchs, i Nennen, sangs di. der scho er nieder, »e" Pa. Släkkertein siel retten Anemone n wurde, )sus hatte um nocn o-Nenne» und dein platzquolc w j. . 800 000 KLlt- » chueo ? rDvio ivuer «strunz BizeprSfident Dove hat in der heutige« Sitz««- des Reichstages fei» Amt nieder- gelegt. -«ÄsttkN» M. ,00: ,-r«dd»,«r »»»atltch «-1^: dxch «s.r. «lUal.n i»« tza»« ,-brockt moaattlch M. rLt, «edrNch M.« S0: dakch dl« P»ft I»n«rdald D«»IIchIand« <v-«,»t-?l»tääd« ^»a<Nch M. rZS, vI«rI«lILdrlIch M. Ü.7S; Mora»»-«»«,«»« M. tLg «d*»d-B»taad« M. 0,V0, S»iint»-«-A»«gad« M. 0L0 «»»«tUch <a»«tchlt«dlich p»std«fiäo,«dLdr>. Haoptschriftleiter: Dr. Erich Everth, Leipzig. Sin Derteidigungsausschutz für Paris Paris, 7. Juni. (Havas.) Ein Erlaß seht einen Ver- keidigungsausschußfürdas verschanzte Lager vonParis unter dem Barsch des Kriegsministers ein mit der Aufgabe, die auf der Organisation der Bewaffnung und der Lebensmittelver sorgung des verschanzten Lagers bezüglichen Maßnahmen wahr- »nehmen und zu beaufsichtigen. General Dnbail wurde zum Vorsitzenden des Ausschusses ernannt. Paris» 7. Juni. (Neuler.) Um 11 Uhr nachts wurde alarmiert, um 12,20 Uhr wurde der Alarm wieder aufgehoben. Amtlich wird gemeldet: Ein« Gruppe von 20 feindlichen Flugzeugen kreuzte die französchcn Linien und nahm die Richtung cuf Paris. Die Abwehr trat sofort in Tätigkeit. Einige Bomben wur den atgeworfen. Verluste: ein Toter, einige Verwundete. Material- chaden wurde nicht angerichtet. Sliegsrkampf bei Terfchelling «1b. Berlin, 7. Juni. (Drohtbericht.)- Am 5. 2upi hatten mehrere unserer Flugzeuge mit fünf englischen Eurtisflugbooten nord- vestlich Terfchelling ein längeres Gefecht, bei dem ?in englisches Flugzeug abgeschossen wurde. Dieses Flugzeug st dicht unter der Küste verbrannt. Drei Mann der Besatzung retteten ch an Land. Zwei weitere englische Flugzeuge wurden schwer beschädigt. Wie aus holländischen Preffenachrichte« hervorgeht, nd diese Flugzeuge gezwungen worden auf Terfchelling zu landen. >ie Insassen haben die Flugzeuge verbrannt and wurden interniert. Anscheinend ist ein viertes englisches Flugzeug auf Blieland ge- andel, sechs englische Offiziere und drei Unteroffiziere wurden im Hol end interniert. Bon unseren Flugzeugen geriet während des Gefechts cins in Brand und wurde später von uns vernichtet. Die Be satzung wurde gerettet. Haag. 7. Joni. (Eigener Drahtberlchl.) Ueber den iiuftkampf, der kürzlich über den holländischeu Terrilorialgewäffcrn üoltfand, teilt die britische Admiralität mit, daß ein Geschwader von stydroplanen auf einem Erkondongsflug über die Nordsee einen Kampf mit einem feindlichen Flugzeuggeschwader zu bestehen hatte. Zwei dculsche Flugzeuge find abgeschossen worden. Auf der Rückfahrt waren >wei britische Maschinen infolge Maschinendefektes genötigt ge nesen, in der Nähe der holländischen Küste niederzugehen. Die Be satzung sei interniert worden. Amerikanische Kriegswetten Der rätselhafte Luftangriff ans New Vorst Haag, 7. Joni. (Eig. D r a h r b e r i ch t.) Aus dem amtlichen stew Vorder Börsenbericht ergibt sich, daß in den letzten Tagen an der Der Untergang der „Koningin Regentes- mtb Berlin, 7. Juni. (Amtlich.) Laut Nachrichten aus Holland ist der Dampfer .Konlngin Rezentes" auf der Fahrt von Eng- «and nach Holland auf elneMlue gelaufen und gesunken. Der Dampfer gehört za den für den Austausch der Kriegsgefangenen und Alternierten bestimmten Schiffe, für die auf bestimmten KurSlinien freie fahrt im Sperrgebiete zogesichert ist. Bei dem Unfall, der den Verlust öes Dampfers herbeiführt«, befinden sich keine Auslauschgefangenen an doch. Don deutscher Seit« find auf der zugefichertea freien Fahrstrecke stet»« Minen gelegt. Haag, 7. Juni. (Eig. D r ah t be ri ch t.) Im Auftrage der deutschen Regierung hat der deutsche Gesandte im Haag der holländischen Regierung wegen deS Unterganges des Dampfers .K o- ntngln RegenteS" und der dabei umgekommenen 5 Angestellten, da diese im Dienste deS Roten KreuzeS gestorben sind, die Teil nahme der deutschen Regierung ausgesprochen. Auch hat Ker Gesandte persönlich seine Teilnahme und di« der Gesandtschaft ibermtttek. Haa^ 7. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Die Frage, ob die Kontngtn Regen t«S" infolge eines Zusammenstoßes mit inerMine gesunken oder torpe'diert wurde, beschäftigt in ebhaster Weise die holländische Presse. Der Amsterdamer .Telegraaf", >aS bekannte Hetzdlatt, vertritt natürlich die Ansicht, daß Torpedierung "vrliegt, and stützt sich hierbei auf die Erklärung des Kapitäns Re- )ek«r, der den Journalisten nach seiner Ankunft an Hand seiner Notizen zu beweisen suchte, daß unbedingt ein Torpedo das schiff getroffen haben müsse. Die Torpedobahn hätten er und zwei Offiziere zwar nicht gesehen, aber der die Aufficht führende Offizier, >er Ouartiermeister und der Mann am Ausguck sagen einstimmig, sie Een -en Torpedo gesehen. Es könne überhaupt nur eine Torpedierung n Frage kommen, denn er sei Sachverständiger, do er bereits dreimal iiit einem Schiff« auf eine Mine aufgelaufen sei, bei dem vierten Male Ee ein Terpedo sein Fahrzeug getroffen. In vollkommenem Wider- pruch mit diesen Bekundungen stehen die Aeuherungen des .Handels- »ia-'-Korrespondenten, dcr sich mit deutschen Offizieren, die ch wegen der Austauschgefangcnen auf dem Kai befanden, unterhalten dat. Di« Offiziere erklärten, die Frage der Art der Versenkung könne 'ehr wohl gelöst werden, da das Fahrzeug, weil eS in seichtem Wasser '-sanken sei, leicht gehoben werden könne. Sie erklärten, daß der Ge aast« ein«r Torpedierung vollkommen ausgeschlossen sei. Deutschland habe «m Interessse daran, daß die eng. " D elegierten sicher und in guter Stimmung in Holland "Er«ff«». Di« Konf«ren, könn« möglich«rweis« über einen G«- txtvefjt dar Kriegsgefangenen hinantgehen. Auch die 40 M «Mtl. l«Il tl« ' »i« U»>»»«lZ«tt« so Pf, »»«»SrN » Vk piatz»,klchrlf<«» Im p-kl!« ,« M. 7^- da« Ta.send »»«schl. v»ft,«d«dr. - l0 Pf. — S«a» »»d ir . . >«««. >4« »»d 1««4— pafisch.ckkeM» 72» IN»»»», »«d »«schSfllfi.I.: Zoha»,i«4»ff« «r.». Verlag: Dr. Reinhold L Co., Leipzig. Wieder kritische Vomben ms HMidisch« Sekiet Holländischer Protest in London. Haag, 7. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Der hollän dische Minister des Aeußeren teilt amtlich folgendes mit: In der Nacht vom 20. zum 21. Mai um 11,15 uhr warf ein un bekanntes Flugzeug, das sich in südlicher Richtung über See bewegte, sieben Bomben ab. Davon fielen drei auf hollän disches Gebiet- Schaden wurde nicht angerichtet. In der gleichen Nacht warf ein anderes Flngzeug zehn Bomben in der Nähe von Koewacht ab. Menschen sind nicht umgekommen, doch wurde ein ziemlich bedeutender Sachschaden angerichtet. Die Untersuchung der aufgefundenen Bombenstücke hat ergeben, daß die Bomben in beiden Fällen britischen Ursprungs ge wesen sind. CS ist auch feslaestellt worden, daß ein britisches Flug zeug in der angegebenen Nacht einen Angriff aus den besetzten Teil von Belgien ausgeführt hat. Der holländische Gesandte in London hat daher den Auftrag erhalten, bei -er britischen Regie rung mit Nachdruck gegen diese NeutralitätSverletzong hollän dischen Gebietes zu protestieren und darauf htnzuweisen, daß diese Art Verletzung der Neutralität ständig in Zunahme begriffen sei. Die britische Regierung habe die Pflicht, da gegen vorzugehen. Bekanntlich hat die englische Regierung bisher derartige Neutralitätsoerlehungen in Abrede gestellt. Vrotfragen Von Ian Fegter, Mitglied des Reichstags Der Ernährungsausschuß des Reichstags Hot kürzlich das bis herige System und die Olganisation des Lrnährungswesens be sprochen. Es wurde Einverständnis bei allen Parteien festgestellt, daß das bisherige System und die bisherige Organisation ein be friedigendes Resultat nicht ergeben habe. Das entspricht auch der Ansicht im Lande. Die Verbraucher sind genau so unzufrieden infolge unzureichender und ungleichmäßiger Verteilung der Nahrungsmittel, wie die Produzenten verärgert sind infolge der immer wiederkehrenden Eingriffe in das Verfügungsrecht über ihre Erzeugnisse und die manchmal schikanös wirkenden Revisionen und Supcrrevisionen. Selbst dcr Präsident des Kriegscrnährungsamts hat Schwächen des Systems zugebcn müssen. Es ist irreführend, wenn er anführte, daß wir mittels des bisherigen Systems lediglich mit der eigenen Produktion, die im Laufe der Jahre naturgemäß während des Krieges zurückgehen mußte, durchgckalten hätten. Vielmehr sind noch erhebliche Zufuhren vorhanden gewesen, insbesondere aus Rumänien, und alljährlich haben besondere Glücksumstände uns über kritische Zeiten hinweggeholfen. Die Zufuhren aus der Ukraine lassen für die Zukunft vielleicht eine dauettzde Erleich terung erwarten. Diese Aussicht dürfte aber nicht von der Ver pflichtung befreien, ein System zu ersinnen, das besser als das bis herige die ganze Inlandsproduktion der Allgemeinheit zur Ver teilung zufüyrt und trotzdem den Produzenten wenig Zwang auf erlegt. Denn ein Irrtum ist cs, wenn der Präsident der Reichs- getreidestelle glaubt, daß mittels des bisherigen Systems alles er- saßt wäre, was nach den bestehenden Verordnungen hätte erfaßt werden müssen. Dagegen spricht die Ucberhandnahme des Schleich handels mit allen möglichen Produkten, denn diese müssen doch zu nächst einmal vom 'Produzenten in den Handelsverkehr ge bracht sein. Wenn auch nur von der Hälfte der fünf Millionen landwirt schaftlicher Betriebe je zwei Zentner Getreide durchschnittlich hinterzogen werden, so gäbe das schon eine viertel Million Tonnen. Es handelt sich wahrscyeinlich aber um mehr als das Vierfache. Auch die ordnungswidrige Verfütterung erhcvlicl>er Mengen ver hindert das System nicht, wie von nationallibcraler Seite besonders hcrvorgehoben wurde. Wer in der Praxis steht, weiß, wie es gemacht wird- Wenn man kein gedroschenes Getreide verfüttert, schüttet man ungedroschenes in die Raufen. Dcr preußische Land wirtschaftsminister rechnet nach einer Rede im Abgeordnetenhaus mit einer Verfütterung von 1Millionen Tonnen. Der 'Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrats hat am 2. Dezember 1014 im Haushaltsausschuß des Reichstags gesagt, im Frieden seien etwa drei Millionen Tonnen Brotkorn verfüttert. Wenn man an nehme, daß in dem Erntejahr 191415 vor Erlaß der Ver- fütterungsverbote eine Million Tonnen verfüttert seien, und noch Erlaß des Verbots noch eine Million verfüttert würden, so habe man immer noch eine Ersparnis von einer Million. Also auch der Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrats rechnet mit einer er heblichen widerrechtlichen Verfütterung. Ihm wird man Sach verständnis doch nicht absprechen wollen. Es Hilst alles nicht. Man muß die Dinge sehen, wie sie sind, man muß den Mut haben, zu sagen, was ist, und die als richtig und notwendig erkannten Maßregeln rechtzeitig, lückenlos und zielbewußt durchführen. Ein grundlegender Fehler ist es gewesen, als man von vorn herein nicht die Unmöglichkeit bat erkennen wollen, unsere Vieh bestände wie im Frieden durchzuhalten, nach Fortfall dcr Zu fuhren von über zehn Millionen Tonnen Auslandskraftsutter. Wie eine Hypnose hat die ständige Wiederholung, .die deutsche Landwirtschaft kann das deutsche Volk ausreichend er nähren", gewirkt, selbst auf Minister und Staatssekretäre. Herr von Batocki hatte den Fehler erkannt, war bereit, ver gangenen Herbst die Viehbestände so weit reduzieren zu lassen, daß sie der Versorgung der Bevölkerung mit vegetabilischen Nahrungs mitteln nicht mehr bedrohlich waren. Der Wechsel in der Leitung des Kriegsernährungsamts hat die rechtzeitige Durchführung dieser Maßregel verhindert. Wie unendlich viel günstiger hätten wir dagestanden, wenn das Vieh, das angefleischt, ja fett von den Weiden kam, wenn auch ein erheblicher Teil der Schweine schon im Herbst abgeschlachtet und konserviert wäre. Wir hätten dann für die Menschen eine bessere Versorgung mit Brot und Fleisch, für den Rest des Viehes und der Schweine ein reichlicheres Futter und damit mehr Milch, mehr Butter, mehr Speck und mehr Fett gehabt- Insbesondere wäre auch reichlicheres Rauhfutter für die Zugtiere im Lande und an der Front vorhanden gewesen. Wir hätten jetzt nicht nötig gehabt, nur Haut und Knochen zur Schlacht bank zu führen. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Zahl der fressenden Mäuler in ein richtiges Verhältnis zu den vorhandenen Vorräten zu bringen, wenn wir zu dauernd gesunden Zuständen auf dem Gebiet des Ernährungswesens kommen wollen. Wenn auch heute der Schweinehestand nach der Zäklung vom März so weit zurück gegangen ist, daß einstweilen ein weiterer Rückgang nicht mekr erwünscht sein kann, so muß doch durch eine wirksame Kontrolle dafür gesorgt werden, daß im Oktober die Zahl des Borstenviehes etwa sieben bis acht Millionen nicht übersteigt. Ebenso muß die Rindoiehzahl unter Kontrolle gehalten werden. Sie darf im Oktober 17 bis 18 Millionen unter keinen Umständen über schreiten, wenn wir nicht in die Gefahr geraten sollen, im nächsten Frühjahr wieder in Brotsorgen zu kommen. Unter dieser Voraus setzung wäre auch eine Systemänderung bei -er Aufbringung der Ackerprodukte zu wagen. Die Gefahr der übermäßigen Ver- fütterung ist dann beseitigt. Die Einschränkung des Schleich handels wird dann auch erheblich erleichtert sein. Man könnte zu dem System der Landumlage übergehen, so daß nach Ab lieferung des für Heer-, Marine und Versorgungsberechtigte Not wendigen den Produzenten der Rest zum Verbrauch in der eigenen New Yorker Börse große Welken für das Kriegsende ab geschlossen werden, und zwar stehen die Welten 2:5, dah der Well- Krieg binnen 8 Monaten zu Ende sein wird. Die sonderbare Tatsache, daß der amerikanische Börsen bericht Nachrichten über einen Luftangriff auf New 'Dork verzeichnet, während keinerlei andere Presse Nachrichten hierüber bringt, veranlaßt die holländische Presse zu lebhaften Besprechungen. DaS .Vaderland" erinnert daran, dah im amerikanischen Abgeordneten hause bereits früher die Möglichkeit erörtert wurde, dah grohe Unter- seekreuzer Laderaum haben könnten, »in ein oder zwei Flugzeuge in demontiertem Zustande mitznführen, die sie bei günstigem Welker zusammensctzen könnten, um einen überkbschendea Angriff auf die Küste zu übernehmen. Die Sperrung der amerikanischen Häfen Basel, 7. Juni. (Eig. D r a h k b e r i ch t.) Nach einem Exchange-Telegramm aus New Pork hak man mit der Zwangs- inkeraierun g verdächtiger feindlicher Staatsangehö riger in New Bork und in d:n atlantischen Hafenstädten begonnen. Die Sperrung der amerikanischen Häfen ist auf vorlüufig 5 Tag« angeseht. Haag, 7. Juni. (Drahtbericht unseres Sonderbertcht- erstatterSI .Central Neror." melden aus New Bork: Nicht nur wegen der U-Booksgefahr, sondern auch wegen der jetzt auch festgcstellken Minengefahr längs der amerikanischen Küste des Atlantischen Ozcans wurde auf offiziöse Anregung der private SchiffahrtSverkehr nach Europa zunächst für drei Tage eingestellt. Das Kon voisystem soll weiter dnrchgeführt werden. Annapolis, 6. Juni. (Reuter.) Marlaesckrekür Daniels sagte in einem Aufruf an die Kadetten der Marineakademie, Deutsch land hab« dadurch, dah «S durch den Unterseeboolfeldzag den Krieg bis vor die Tore der Vereinigten Staaken getragen hak, das amerikanisch« Vok nicht erschreckt, sondern das Feuer der Leidenschaft verstärkt und den Amerikanern die Notwendigkeit nah« gelegt, noch gröher« Anstrengungen zu machen, damit der Feind schneller »nd gründ licher für sc»a« Anmahnng gezüchtigt werde. Milwaukee argen die Fortsetzung des Krieges Wien, 7. Juni. (Eigener Drahtber.) Die .Mittags- zeitung" meldet aus Rotterdam: Nach einer hier vorliegenden New Borker Drahtung vom 4. Juni faßte der gesetzgebende ' die
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