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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.07.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180712014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918071201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918071201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-07
- Tag1918-07-12
- Monat1918-07
- Jahr1918
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Nr. 380. Morgen-Ausgabe. Seite 7 Leipziger Tageblatt Tre-tag. 12. Juli 1918 auf. So nannte man die Slädtc- » » >"» t- /XUIONOLI I.L UKV kt.USN070KL^ Kniescnack Schüttelkop RummeldauS Dorfteufel Puff Klappit Mord und Todschlag Biet den Kerl Sähl den Kerl bunker Israel Kuckuck Schöps Kater Kichschwanz Kradbet an derWand Mumme Breihahn ursprünglich Gose Bäse Ramma Duckstein Alte Claus Mitte Block Würze Lumpenbier Kolte Keiterting Schlanz Filz Kakabulla * Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt Baumeister Erich Kind (in einem Pionier-Bataillon), Sohu des BurcauvorstchcrS Curt Kind in Leipzig. * Iubsiäum. Gestern, am 11. Iusi, beging der Buchbinder Robert Erler in L.-L.ndcnau das Jubiläum 25jähr!ger un unter brocken er Tätig kcit in der Koffer- und Lederwarenfabrik vmr Moritz Mädler. * Trauerfeier für den stellv. Fleischerobermeister Otto Saupe. An der Trauerfcier für den stellv. Obermeister der hiesigen Fleischerinnung Otto Saupe, die gestern mittag in der Hauptkapelle des Südfried- Hofes statlfand, nahm ein großer Kreis von Kollegen mit zahlreichen Vertretern gewerblicher und sonstiger Vereine teil. Gesang von Kol legen eröffnete die Feier, bei der Pastor Wunsch unter Bezugnahme auf das Bibelwort: .Run Herr, weh soll ich mich trösten, ich hoffe auf dich' eine tiefempfundene Standrede an dem reichgcschmückten Sarge hielt. Aus den dann folgenden Nachrufen ging hervor, daß der Ent schlafene in seinem Gewerbe und in verschiedenen Organisationen auf führendem Posten stand, und diese mit seinem Heimgang einen verständ nisvollen Leiter, eifrigen Förderer und hochgeschätzten Freund verloren haben. Herzliche Abschieds- und Dankesworte widmeten ihm u. a. Vov- standsmitglied Ed. Tragsdors für die hiesige Fleischerinnung, Carl Stein für die Leipziger Vereinigung zur Talg- und Fellverwertung, und den Gesangverein der Fleischerinnllng, Obermeister Witzschel für die Fleischerinnung und die Genossenschaft zu Dresden, sowie gleich zeitig für den Schutzverband der Häute- und Fellverwertung und die Pensionskasse, Obermeister Schliack im Auftrage der Fleischer innung zu Halle, Sekretär Bingel namens des Vorstandes und Auf- sichtsrats der Süddeutschen Dampfkalgschmelze in Mannheim und Ober meister Große für die Fleischerinnung zu Magdeburg. Als der Sarg in die Gruss gesenkt war, widmeten dem Entschlafenen noch ein Vor standsmitglied des Kgl. Sachs. Militärvereins 107er und Fleischer Höppner für das Personal der hiesigcnTalgschmelze herzliche Dankes worte. Dann sangen Kollegen: .Wie sie so sanft ruhn' als Abschieds gruß. verdickte oder verdünnte oder es auch mit anderen, namentlich mit dem Merseburger Siadtbier, vermischte. In den letzten Friedcnsjahren, nach Auffindung des .Rastrum'- Re-eptes, schien es so, als wollte man die Leipziger wieder mit ihrem ehemaligen Staükdier beglücken. Inzwischen haben uns die kriegerischen Zelten ein anderes .EinheitSbier' gebracht. Einem verbürgten Ge rüchte zufolge soll es von den Bestandteilen, die sonst als zu einem richtigen Biere gehörig betrachtet werden, nur wenig enthalten. Ieden- salls hat es ein Gutes: man kann sehr viel davon zu sich nehmen, ohne befürchten zu müssen, daß einem die Haarwurzeln hinterher schmerzen. Was aber an der Qualität fehlt, das ist dem Preise zugeseht worden. Nickt wegen eurem schlechten Trank« Der Bursche rennt zum Rastcrschank«; Es ist des Mägdleins Nosenmund, Was ihn hinlockt zur Abendstund. Die Musensöhne leiteten den Namen des Leipziger Stadtbieres vom Lateinischen ab, wo raster und rastrum Karst oder Hacke bedeutet, brachten diese beiden Geräte jedoch nicht, wie es wohl möglich sein könnte, mit einem Wirtshausschild in Verbindung, sondern gaben sie den Bettlern und Straßenarbeikern in die Hände. Wer also vom Leipziger Raster trank, mit dem war es bis zum Graben, zum Bettler oder zur Strahen- arbett gekommen. Da die Klagen über das schlechte Leipziger Bier auch .von soliden Bürgern erhoben wurden und nickt verstummen wollten, versuchte man das Getränk zu veredeln, indem man es je nach Geschmack zucker, besten Verkaufspreis 15 bis 25 Pf. für ein Päckchen von etwa 5 Gramm Inhalt beträgt, besteht nur aus Zucker und enthält kaum Spuren von Vanillin. Vor dem Ankauf dieser Auslanöswarc wird gewarnt. * GesangSaofführung im Völkerschlachtdeakmal. Die am nächsten Sonntag, den 14. Iuli, nachm. 6 Uhr, im Völkerschlachtdenkmal statt findende Gesangsaufführung wird vom Neuen Leipziger Män nergesangverein unter Leitung seines Chormeisterü Max Ludwig ausgeführt. Frau Professor Klara Segnitz Hot ihre Mitwirkung gütigst zugcsagt. Einlaßkarten im Vorverkauf bei L. A. Klemm, Neu markt 28, und am Völkerschlachtdenkmal, am Sonntag am Denkmal er hältlich. ' Marmespiel .Klar zum Gefecht', Kristallpalast. Von den bisch« aufgeführten Marinespiclen ist wohl keins von solcher Vollendung wie .Klar zum Gefecht'. Die Bilder sind von der größten Naturkeue, und die Handlung ist äußerst spannend. Nur noch kurze Zeit können die Aufführungen stottfinden, und man wolle, um den abendlichen Kassen- andrang zu vermeiden, die Vorverkaufsstellen benutzen. * Polytechnische Gesellsclxftt, Gewcrbeverein für Leipzig. Die unter dem Vorsitz des l. Direktors Kammcrrat Patentanwalt Otto Sack in der Gastwirtschaft .Mctropol' abgchaltene diesjährige ordentliche Generalversammlung genehmigte den vorliegenden 93. Iahrcsbericht sowi« die Ia-Hrcsrechnung und sprach die Entlastung des Direktoriums aus. Wie der 2. Direktor Paul Guß mann in längerer Rede auSfükrte, ist das vergangene 93. Geschäftsjahr wieder sehr reich an Arbeit gewesen. Di« Bestrebungen des Direktoriums, die Interessen der Gesellschaft, der SonntagSgewerbeschulc und des Leipziger Kontorhauscs (frühere Gewerbe ausstellung) zu fördern und zu pflegen, sind seilens der staatlichen und städtischen Behörden in wohlwollendster Weise unterstützt worden. 28 Mit glieder konnten auf eine 25jährige Mitgliedschaft und zwei Mitglieder sogar auf eine 50jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Durch den Tod ver lor die Gesellschaft 45 Mitglieder, darunter das Ehrenmitglied Ober- bürgermeister a. D. Georgi, und zwei Mitglieder des Direktoriums, Fritz Stange und Paul Wiesener. Was die Sonntagügcwerbesckule der Polytechnischen Gesellschaft anbeirifft, so hatte diese in ihrem 89. Schuljahre eine Besuch vog 97» Schülern zu verzeichnen, deren Unter richt 46 Lehrer übernahmen. An Stipendien wurden wieder aus der König-Albert- und Wettinstiftung 360 <lt verkeilt. Vortragsabende wurden sechs veranstaltet, ferner drei gemeinsame Theaterbesuche. Bei der ErgänzungSwahl zum Direktorium wurden die satzungsgemäß aus scheidenden Herren Lchranstaltsdirektor P. Gußmann, Fabrikbesitzer A. Tretbar, Pianofortcbestandteilefabrikant R. Braune, Architekt E. A. Skehmann, Pionofort-efabrikant F. Stichel, Blattgoldsabrikant Th. Krause und Fabrikant F. Pfennighaus wicderacwählt. * Leipziger Turnerschast und Leipziger Schlachtfeldturngau. Für die gemeinsam durchzuführcnden Körn erspiele am 11. August in Großzschockcr, verbunden mit allgemeinem Wctturnen, wurden folgende Wettübungen bestimmt: 1. Dreikampf: Schneltauf über 75 dzw. 100 Nieter, Weitspringen mit Brett, Handgranakenwertwurs. 2. Einzelkämpfe: Für 14- bis 17jährige Turner Bockweitspringen. Für Turner über 17 Iahrc Sturmhochspringen. 3. E i l b ot e n l a n f in Fünfermannschaften. 4.' Fa u st - und F u ß b a l l k ä m p f e. An meldungen mit Angabe des Namens und Alters bis 1. August an Gau- turmvart H. Goldstein, L.-Volkmarsdorf, Mariannenstraße 91. * Linr 'Pilz-Ausstellung "N Dorttag über !>aS Linkochen und dl« Verwendung n»n Obst, GemüZe. Pilze usw. finde! heule Zreitag nachmittag 4 Uhr im unteren baal« des AünfUerhaule«, Bojesttahe S, statt. Der Eintritt ist frei » Paiinrngarten. Heute nachmittag 4 Uhr Vortrag de« Schriftleiter« Zohanne« SchoeiSer, aus den Hausfrauen besonders hingeirnesen seien. Am Abend Terrasteichonzert. Güstrow Riddagshausen Raheburg Iena Halle Helmstedt Kyritz Boitzenburg Hodcln Harburg Lübeck Wittenberg Breslau Stade Delitzsch Eisleben recht derbkomischen Bezeichnungen Kirchliche Nachrichten Israelitische Neligionsgemeinde zu Leipzig. SabbatgotteSbiensi: Freitag abend 8 Uhr; Sonnabend Friibaotteödienst 8 Uhr, Hauptaottesdienst 10 Uhr. — M«edk» d'»v: Vorabend Mittwoch abend 8 Uhr; Donnerstag vormittag 7 Ubr und nachmittag 1 Uhr. Talmud-Thora-Synagoge, Keilstrake 4. Freitag Wenbaebet 8 Uhr. Sonnabend Morgcngebet 8 s, Uhr. Minchagebet 5 Uhr. Saobat- ansgnnci 10" Uhr. - - -—— ' Unansehnlich gewordene 50 - Pfennig, und 10 - Pfennig - Gutscheine der Stadt Leipzig werden, wie uns milgeteilt wird, von allen städtischen Kaffen eingslöst. * Alle Sommerfrischler in Sachsen seien auf die Verordnung desKgl. MinisteriumsdesInnernim amtlichen Teile der vor liegenden Ausgabe hingewiesen. Ihre Nichtbeachtung führt zu strafrecht licher Verfolgung. * Beschränkter Dücherpaketverkehr nach dem Pofigebiek Ob. Ost. Aus Deutschland nach den im Post gebiete des Oberbefehlshabers Ost ge legenen Orten Bialystok, Grodno, Kowno, Libau, Mikau, Riga and Wilna werden fortan gewöhnliche Bü eherpaket e dis zum Gewicht von 5 Kilogramm zugclassen, die auch mit Nachnahme bis zum Betrage von 800 -Zt belastet sein dürfen. Für diesen VerLehr gellen di« Befilrmmmgen des internationalen Postpaketvertrags und des Paketposttarkfs- * Keine Erhöhung der Höchstpreise für Fröfchartoffeln. Auf mehr fache Anfragen teilt das Kriegsernähnrngsamt mit, daß eine Erhöhung der Preise für Frühkartoffeln über die in der Verordnung vom 9. März 1918 vorgesehene Höchstgrenze von 10 hinaus nicht beab sichtigt ist, zumal da in wenigen Lagen mit einer reichlicheren Anfuhr voll ausgereifter Frühkartoffeln gerechnet werden kann. (Wir wollen hoffen, daß sich das letztere bewahrheitet.) * Warnung vor Vanillin,zucker, «AuslandSware*i In letzter Zeit mehren sich die-Fälle, da ß Banillinzncker, .AuslarrdSwate' <Tqck«ui in französischer Sprache) tn den Handel gebracht wird. Der Danilkin den >7. Fyli - Mlnchaaebet 2 Ubr — Donnerstag, den t»»»v. Vorabend io Uyr- Morgengebei 7 Uhr; Minchagebet 8'/, Uhr; Eintritt der Nacht 10" Uhr. Leipzig und Umgebung , Von alte« Stadtbiereu e Vor einigen Iahren fand man beim Abdruck des Hauses .Goldener Apfel' in der Plauenschen Straße das Rezept eines alten Leipziger StadtbiereS, das bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts das Lieblings getränk unserer Vorfahren war. .Rastrum' oder auch kurzweg .Raster', wie es genannt wurde, erwähnen die Geschichtsschreiber unserer Stadt schon im Iahre 1580, denn die Leipziger wollten nicht hinter den Bewohnern anderer Städte zurückstehcn, die gleichfalls ihre eigenen Bier« hatten. Um diese vielfältigen Erzeugnisse der Braukunst von einander unterscheiden zu können, hotte jedes eine besondere Bezeich nung. Sie stammte entweder vom Nomen des ersten Brauers, vom Wasser, vom Brauhaus«, vom Orte der Aufbewahrung des Bieres, von dessen Farbe, Ansehen, Beschaffenheit, Kraft und Wirkung, von einem beliebig«» Wirtshausschikde oder auch von,einem zufälligen Schwcrzworte. Diese Namen alter Stadtbiere sind heut« ziemlich alle in Vergessenheit geraten, und nur gelegentlich tauchen sie noch in sprichwörtlichen Redens arten »der in der Brauersprache auf. So nannte man die Städte bier« in: Braunschweig Halberstadt Goslar Osnabrück Herford Königslutter Brandenburg Kiel Kolberg Zerbst Wernigerode Münster Wettin Erfurt Magdeburg Eckernförde Gegenüber diesen zum nimmt sich der Name des Leipziger StadtbiereS ziemlich zahm aus. Warum man cs gerade .Rastrum' oder .Raster' genannt hat, ist nicht mit Bestimmtheit sestzustcllen. Am meisten Wahrscheinlichkeit hat die Deutung für sich, Li: den Nomen in Beziehung zu dem Wappen der Bierbrauer bringt. In ihm besuchet sich oftmals ein Rechen (gleich bedeutend mit Raster). .Burgirastrum' oder ähnliche Biere kannte man übrigens schon in den allerältesten Zeiten. Aber die Mehrzahl der Leipziger Rastertrinker begnügte sick nicht mit dieser Erklärung; sie wußten cs besser. Die weniger Boshaften unter ihnen entdeckten, daß fick beim häufigen Genuß des dicken schweren Getränkes eine Trägheit und Schwerfälligkeit einstclltc, Li« ein noch längeres .Rasten' erforder lich machte. Man deutete Len Namen jedoch auch so, daß di« Bürger Leipzigs gewöhnlich erst Les Abends nach vollbrachter Arbeit sich bei einem Kruge Bier versammelten, um von den Mühen LeS Tages ,zu ruhen und zu rasten. Eine dritte Erklärung des Namens .Raster" stammte von Len zu allerhand Schelmenstreichen aufgelegten Leipziger Studenten. Diese Herren hatten eine gar fein« Zunge und fanden das Leipziger Stadtbicr nichts weniger als köstlich und wohlbekömmlich. Gingen sic aber doch zn Biere, so war es «in stärkerer Magnet, der sie onzog:
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