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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.08.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180814023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918081402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918081402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-08
- Tag1918-08-14
- Monat1918-08
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. - . >—- ' — - ATV 412 A/ 7', Haupkschrifkleiker: Dr. Everlh, Leipzig Mittwoch, den 14. AttgUft Verlag: Dr. Reinhold L To., Leipzig 1818 ' - ' .7' ' ' ' 1 Kaiser Karl im deutschen Hauptquartier Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Großes Hauptquartier, 14. August. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Erfolgreiche Vorfeldkämpfe zwischen Bfer und Scarpe. Tödlich von Merris und südlich der Lys scheiterten Vorstöße des Feindes. Heeresgruppe Generaloberst von Boehn. Teilkämpfe beiderseits der Somme und nördlich der Avr e. Westlich und südwestlich von Lafsigny griff der Feind von neuem an Beiderseits von Canny brach der Angriff in unserem Feuer zusammen. Weiter südlich schlugen wir den Feind im Gegenstoß ab. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Kleine Infanterie-Gefechte an der DeSle und östlich von Reims. Leutnant Bolle errang seinen 30., Oberleutnant Lörzer seinen 29. und Leutnant Roeth seinen 20. Luftsieg. Der Erste GeneralquarNermeister. Ludendorff. (W. T. B.) Die Beratungen im Trotzen Hauptquartier tu. Berlin, 14. August. (Drahlbericht.) 3m Großen Haupt quartier beginnen heule die entscheidenden Beratungen über die poli tische Frage und weiterhin über die Gesamtheit der Ost frag en. Die Ankunft LeS Kaisers Karl ist sür die ersten RachmittagLstunden anzesctzt. Wie verlautet, wird der Kaiser schon morgen das Haupt quartier wieder verlassen. Daraus kann wohl geschlossen werden, daß die Erörterung der zur Entscheidung gestellten Fragen zwischen den Re gierungen soweit gesördert ist, daß Beschlüsse nunmehr schnell gefaßt werden können. Eine Entscheidung, ob und wann der Hauptausschuß zusaw.mentrcten wird, ist nicht vor Mitte nächster Woche zu erwarten. Wien, 14. August. (Eig. Draht bericht.) Die Beratungen im deutschen Hauptquartier, die heule nach der Ankunst Kaiser Karls beginnen, dürsten wahrscheinlich zwei Tage in Anspruch nehmen, da die Rückkehr des Monarchen nach Wien Ende der Woche erwartet wird. Kombinationen, die an diese Reise mit Rücksicht auf die militärischen Ereignisse der letzten Tage geknüpft werden, sind schon auS dem Grunde hinfällig, weil die Reise bereits in der zweiten Hälfte des Monats Juli in Aussicht genommen war. Die Begleitung des Kaisers Karl und die Namenlisle, der zu Len Beratungen zngezogenen deutschen Funktionäre deuten daraus hin, daß der eonze Komplex der mit dem Krieg zusamenhängenden Fragen in Erörterung gezogen wird. Die Anwesenheit unseres Berliner Botschafters Prinz Hohenlohe bei den Beratungen soll vor ollem den Gedanken der unbedingten Einheitlichkeit aller in Frage kommenden Maßnahmen zum Ausdruck bringen. Neben rein mili tärischen Fragen werden alle politischen Borgänge in den Entente ländern besprochen werden, mit Rücksicht auf die Aussichten, die sich auS dem Stand der Dinge in allen kriegführenden Ländern sür die Anbahnung des allgemeinen Friedens ergeben können. Erklärungen Hintzes an die Parteiführer? D Berlin, 14. August. (Drahtbericht unserer Ber liner Schriftleitung.) Ein Antrag auf Einberufung des Hauptausschusses ist, wie wir feststellen konnten, bis her noch nicht eingegangen. In den Kreisen der Regierung, auch 'n solchen, die der Reichstagsmehrheit nahestehen, scheint man eine Tagung des Hauptausschusses im gegenwärtigen Moment nicht sür augezeigt zu halten. Dafür wird, wie wir annehmen möchten, Herr von Hintze nach seiner Rückkehr aus dem Großen Hauptquar tier die Fraktionsführer und das Präsidium des Reichstages zu sich bitten, um ihnen von den Entschließungen und Entscheidungen dieser Tage, die sich auf den ganzen Komplex der Ostfragen und darüber hinaus vielleicht auf unsere Kriegs ziele über haupt beziehen dürsten, Mitteilung zu machen. Damit würde, wenn schon mit geringerem Apparat, im Grunde dasselbe erreicht werden, wie durch eine Einberufung des Hauptausschusses. * O Berlin, 14. August. (Drahtbericht unserer Ber liner S ch r i f t l e i t u n g.) Zu Len Äußerungen über die Ein berufung Les HaupiauSschusses bemerkt der .Vor wärts sehr nwliziöS: „Wir möchten das .Berliner Tageblatt' fragen, ob es annimmt, daß das Zentrum und die Fortschrittliche Partei bereit sind, gemeinsam mit der Sozialdemokratie etwas Gemeinsames zu tun, um Ordnung in die deutsche Politik zu bringen.' Der .Vorwärts' spielt da wohl auf die Vorgänge nach der Entlassung LeS Herrn von Kühlmann an, wo in den sozialistischen Reihen durchaus Neigung be stand, die Regierung Hcrtling und Payer zu unterstützen. Diese Neigung scheint aber heute so wenig wie damals vom Zentrum geteilt zu werden. Die „Germania' schreibt heute: .Man könnte es ver stehen, daß der Hauptausschuß Len Wunsch hätte, sich über Polen und die übrigen deutsch-russischen Fragen auszusprcchen.' Dann ober fügt das Zentrumsblatt mit Bedeutung hinzu: .Erwartet muß aber freilich werden, daß der Ausschuß, sollte er üb:r Kurz oder lang zusammen treten, mehr als zuviel daraus Bedacht nimmt, daß durch seine Be ratungen die innen- und außenpolitischen Fragen nicht noch mehr er- schwert und jede Beunruhigung dcS Volkes vermieden werde.' DaS klingt mehr nach einer Warnung als nach einer Zustimmung. Der «LA.' und die „Köln. VolkSztg.' wollen denn auch erfahren haben, daß tn maßgebenden parlamentarischen Kreisen' von einer Einberufung des Haupkmsschusses zum Awecke der Erörterung der Ostfragen durch- 18V0V Tonnen versenkt vid. Berlin, 14. August. (Amtlich.) 3m Sperrgebiet um England versenkte eines unserer U-Boote 18 000 Brutloregister- tonnen. Der Chef des Admiralsiobes der Marine. Paris, 14. August. (HaoaS.) (Amtlich.) Der Postdampfer .Djemnan' der MessagerieS Maritimes von Biserta nach Alexandria mit Passagieren und Mililärpersonen unterwegs, ist in der Nacht zum 15. Juli durch Unterseeboote aus einem Geleikzuge heraus torpediert und versenkt worden. 442 Personen werden ver mißt.-- Am IS. 3uli wurde gleichfalls im Mitlelmeer der Postdampfer .Au strallen' von derselben Gesellschaft von einem Torpedo ge troffen, in Vrand geschossen und versenkt. 17 Mann der Besatzung wurden getötet. 948 Fahrgäste sind gerettet, drei werden vermißt. In demselben Geleitzug wurde außer der .Australien' ein anderes Schiff torpediert, konnte jedoch floitgehalten werden. Zahl reich« Bomben wurden avf das Unterseeboot im Augenblick des Unter tauchens geworfen. Haag, 14. August. (Lig. Drahlbericht.) Reuter mel det aus London: Die Admiralität teilt mit, daß ein englischer Zer störer durch Anfahren im Mitlelmeer beschädigt wurde. Später wurde er torpediert und versenkt. Beim Anfahren wurden zwei Offiziere und fünf Mann gelötet. aus Abneigung bestehe. Dennoch, will unS scheinen, wird diese Ein berufung sich nicht gut vermelden lassen, wenn es im Zusammenhang mit den Beratungen im Großen Hauptquartier setzt zu endgültigen Entscheidungen über dle Dinge im Osten kommen sollte. Trotzki und Lenin zurückgetreten? Amsterdam, 14. August. (Ltg. Drahtbertcht.) «Han- delSbkad" meldet unter Vorbehalt aus London, dah Trotzki und Leniu zurückgetreten sind. (Irgend eine Bestätigung dieser Mel dung liegt bisher nicht vor. D. Schrifkltg.) . , Basel, 14. August. (Tig. Drahtbericht.) Der Korrespondent der .Morning Post' nimmt Stellung gegen die übertrieben un günstigen Berichte in den BerbandSländern über die Zustände in Rußland, die sich bereits zu Meldungen von der Flucht der Re gierung auS Moskau verdichtet hätten. Der Korrespondent be stätigt, daß am Montag die drahtliche Verbindung mit Rußland noch immer möglich war, daß in Rußland nach sicheren Nachrichten Verhältnis- mäßige Ruhe herrsche und daß auch in Sibirien die Bolschewik! noch immer über mehr als zwei Drittel des Landes verfügen. Der russische Botschafter in London erhält feine Püffe Amsterdam, 14. August. (E l g. Drahlberlcht.) «Daily Lhronicle" sagl, daß der Gesandte der fetzigen russi schen Regierung in London wahrscheinlich seinen Paß be kommen werde. Man wird ihn einladen, nach Rußland zurück zukehren. England erklärt die Tschecho-Slowaken für eine verbündete Nation Haag, 14. August. (Eig Drahlbericht.) Die britische Regierung erklärt offiziell: Seit Anfang des Krieges haben die Tsche- cho-Slowaken dem gemeinschaftlichen Feind mit allen zur Berfügung stehenden Mitteln Widerstand geleistet. Die Tschecho-Slowaken haben ein ansehnliches Heer mobilisiert, das an drei Fronten kämpft und versucht, den deutschen Einfall in Rußland sowie in Sibirien aufzuhallen. Mit Rücksicht darauf, duß sie für die Unabhängigkeit ihrer Nation Kämpfen, wird Großbritannien die Tschecho-Slowaken forlan als eine Ration betrachten, die mit den Alli ier t e n v « r b v n d e l ist. Die drei lschecho-slowakischen Truppenteile werden als einheit.iches kriegführendes Heer anerkannt, doS einen direkten Krieg gegen Deutschland und Oesterreich Ungarn führt. Großbritannien erkennt ferner das Recht an, einen lschecho-slo wakischen Nationalrat an sich als HilsSexkutiogewalt der tschecho-slo- wakischen Nolionalilät zu konstituieren, die nationalen Interessen der künftigen »sch.'cho slowakischen Regierung in berechtigter Weise zu vertreten und die Obergewalt über das tschecho slowakische Heer ous- zuüben. Die Entente gegen eine Verständigung Sie will eine Entscheidung erzwingen. (zk.) Basel, 14. August. (Eig. D r a h 1 b e r i ch t.) Der über die Stimmung in den maßgebenden Entcntekreisen stets ausgezeichnet informierte Pariser Verlreier der «Basler Nachrichten' meldet, in militärischen Kreisen sei man der Ansicht, dah die Schlacht noch im Anfänge stehe, und man habe den Eindruck, sic werde gigantischen Um fang onnchmen und so lange dauern, wie die gute Jahreszeit anhalte. Die Alliierten seien fest entschlossen, jetzt die Ent scheidung zu erzwingen, und die amerikanische Regierung denk« nicht anders als die britische und französische. Wer jetzt aus einen BerständigangSfrieden rechne, täusche sich schwer, und wer zu einem solchen rate, würde sich in diesem Augenblick der Deutschfreundlichkeit verdächtig machen. Dolkswut in Kanada Bern, 14. August. (Drahtbericht.) In Toronto hak die Zuchtlosig- keit der fanatischen Soldateska neue Ausschreitungen begangen. Ihr« Wut richtet sich gegen die Ausländer, namentlich Griechen und Italiener, die in Kanada nicht zum Heeresdienst herangezogen werden können, während der Mangel an Schiffsraum es verhindert, daß man diese Fremden in ihre Hermat zurückschickk. Der Bürgermeister drohte mit Verhängung deS Belagerungszustandes. Brest-LitWst und die russische Gegenmrt L. L Der Ernst der augenblicklichen militärischen und auch der politischen Lage wird einmütig in allen Kreisen und an allen leiten den Stellen Deutschlands anerkannt, mehr als jemals früher. Da mit ist nicht gesagt, daß er größer und schwerer sei^-als zu irgend einer früheren Zeit in diesem Kriege, aber man hat in der letzten Zeit auf vielen Seiten in der Darstellung der Dinge zugelernt und eingesehen, daß die Methode des Rosafärbens und der immer nur harmonischen Töne kurzsichtig und kurzfristig gewesen ist, dah dadurch unnötig oft peinliche Ueberraschungen geschaffen wurden, die man bei einer anderen Haltung der öffentlichen Verlautbarun gen hätte sparen können. Der Ernst der Sachlage, den man jetzt offener und rückhaltloser zugibt, als man es früher fertig bekam, legt natürlich jedem Politiker die Verpflichtung auf, bei den schwie rigen Fragen, die sich namentlich im Osten erheben, Vorsicht und Besonnenheit nach jeder Richtung zu wahren, also weder in den ehemals vielfach beliebten Ton albernen Hohns gegenüber den Unternehmungen der Entente zu verfallen, noch auch sich einer Nervosität zu überlassen, die niemals etwas bessern, sondern immer nur verschlimmern kann. In Kreisen nun, die seit langem für eine Revision des Brest- Litowsker Friedens geworben haben, wurden diese Bemühungen nach den letzten Ereignissen in Rußland und anläßlich der soeben abgeschlossenen Berliner deutsch-russischen Nachverhandlungen sowie der umfänglichen, schon nach Namen und Zahl -er Teil-^ nehmer besonders wichtigen Beratungen im Großen Haupqoartier, mit Hochdruck wieder ausgenommen. Und zwar geschah das nicht nur in -er «Dossischen Zeitung', -eren .östliche Orientierung' be kannt ist, oder etwa im .Vorwärts', sondern auch tn der .Kreuz- zeitung , die ausführte, wenn -te Ukraine und die anderen Staats- gebilde, die sich im Süden und OstenvonGroß-Ruhland losgelöst haben, einmal lhre Wiedervereinigung mit ihm anstreben sollten, könne eS nicht di« Aufgabe der deutschen Politik sein, dem enkgegenzutreten. Das Blatt dehnte die en Gedankengang ausdrücklich auch auf einen etwaigen An chlutz Polens anAußland aus. Das alles wäre, meinte die .Kreuzzettung', keine Revision des Brester Friedens, gegen die wir uns aufzu lehnen hätten. Anders liege es freilich bei den Randstaaten, die infolge des Brester Friedens in nähere Beziehungen zum Deutschen Reiche treten wollten, da würde eine Revision des Friedens im russischen Sinne unmittelbar deutsche Interessen berühren. Nun, bet den soeben beendeten Berliner deutsch-russischen Ver handlungen hat es sich jedenfalls noch um keine Revision des Brester Vertrages gehandelt. Andere Blätter konstruieren einen Zusammenhang zwischen dem Frieden von Brest und der inneren Zerrüttung des jetzigen Groß-Auhlands derart, dah sie in der Er schütterung der Ääteregierung vor allem oder fast auSfchliehlich eine Folge des ja von sehr weiten Kreisen Rußlands als unmög lich empfundenen Friedensschlusses sehen. Diese angeblichen Zusammenhänge und die Ratschlüsse, die daraufhin unserer Regie rung entgegengebracht werden, bedürfen, scheint uns, einer ruhigen Prüfung. Dah die Stellung der bolschewistischen Regierung durch Art und Inhalt des Friedensschlusses auf die Dauer nicht befestigt wor den ist, kann nicht bezweifelt werden. An der jetzigen Lage der Sowjets sind aber so viele, innere und äußere. Umstände beteiligt, dah der Friede von Brest-Litowsk nur eine Masse unter vielen anderen war, dle gegen sie geführt worden sind. Natürlich tst dieser Friede von ihren einheimischen und fremden Gegnern viel fach als Mittel im Kampfe gegen sie benutzt worden, er hat also ihren Feinden die Arbeit erleichtert; aber wahrscheinlich wären bei einem anderen Frieden die Dinge nur langsamer, nicht anders verlaufen. Und jeden falls können sie jetzt nicht rückgängig gemacht und kann in Rußland nicht Ordnung und Ruhe geschaffen werden durch eine Revision des Brester Vertrages. Man muß diesen Frieden und demgemäß auch den Gedanken einer etwaigen Revision unter weiteren Gesichtspunkten sehen. Als der Vertrag von Brest-Litowsk geschlossen war, haben wir an dieser Stelle mancherlei Kritik an ihm geübt, und zwar sowohl wegen der Art seines Zustandekommens wie wegen dcs Inhaltes, den er teils sogleich erhielt, teils hinterher bekommen hat. Die Art seines Zustandekommens: Er fiel anders aus, als nach den ersten deutschen Erklärungen gegen Ende des vorigen Jahres erwartet werden konnte, und wenn auch Trotzkis Auftreten bei den Unterhandlungen unmittelbar dl« Schuld daran trug, daß die Beratungen sich nach län gerer Dauer zunächst noch einmal ganz zerschlugen, und daß erst ein abermaliges militärisches Zwischenspiel nach helfen mußte, so war doch die Aenderung unserer Richt linien, die zwischen dem 25. und 28. Dezember zutage trat, unab- hängig davon und vorher geschehen. Dieser Wandel, der als solcher — von seinem Inhalt einmal ganz abgesehen — unbedingt zu bedauern war und bleibt, hat uns in der ganzen Welt erheb lichen Schaden getan. Er hat es unseren Feinden leicht gemacht, verallgemeinernde und entstellende Bilder von einer deutschen Un zuverlässigkeit zu entwerfen oder das Vorherrschen einer bestimm ten Richtung in unserer Politik zu behaupten, die eben mit den Festlegungen vom 25. Dezember nicht einverstanden gewesen sei, und mit der besonders schwer sür alle unsere Feinde zu paktieren sei. Der Eindruck, wie gesagt, war nicht günstig für uns, und unsere Politik vermochte ihn auch seither leider nicht zu beseitigen. Dazu kam, daß die politischen Bestimmungen des Friedensschlusses selbst von unserer Seite absichtlich, fast nach Art eines Mantel- gesetzeS, weit und vielfach offen gelassen worden waren, namentlich auch die Angaben über das Schicksal der Randvölker, und daß wir hinterher diesem Rahmen eine Ausfüllung geben halfen, dk>
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