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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 5.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-5.1882
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188200006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18820000
- Sammlungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Inh.-Verz. hinter S. 8 eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Links
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71 selben zwei Frauen-Statuetten, ferner die Statuette eines jungen Mannes, der die Hände flehend zum Himmel empor hebt, zwei Frauen, drei bärtige Merkurköpfe, zwei Tigerköpfe, ein Löwe mit erhobener Tatze, ein Stück einer rechtwink ligen Röhre, ein römischer Wasserhahn u. s. w. Fast alle Stücke sind mit einer schönen grünen Patina bedeckt. Die Statuetten sind von trefflicher Arbeit und können mit den schönsten pompejanischen Funden dieser Art rivalisieren, die anderen Objekte sind hingegen ziemlich roh ausgeführt; erstere scheinen in Italien, letztere am Orte selbst angefertigt zu sein. Aus den Röhren und den übrigen Fundstücken, die eins über das andere geschichtet waren, ist mit Gewissheit zu entnehmen, dass sie Teile eines monumentalen Brunnens oder Wasserbeckens, welches den Saal oder Garten der Villa eines reichen Römers schmückte, bildeten. Nach der Ansicht bewährter Archäologen sollen die Gegenstände dem Jahr hundert der Antonine oder dem Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. angehören. Dieser Fund ist um so wichtiger, weil man in der Lütticher Gegend die Existenz römischer An siedelungen gar nicht vermutet hatte. Einige in den letzten Jahren zu Jupille und Juslenville, nahe bei Theux, gemachte Funde, die allerdings eine Menge römischer Objekte ergaben, sind gegenüber diesen neuen Funden zu Angleur recht un bedeutend. Eigentümer der Fundstücke ist Herr Emile de Leveleye, welcher dieselben bereits der belgischen Akademie der Wissenschaften vorgelegt hat. Hoffentlich werden die Ausgrabungen an jener Stelle weiter betrieben werden. (Dr. Anzgr. No. 46.) (Gand.) Zwischen der Stadt Gand und der Commission royale des monuments schwebten Ende vorigen Jahres Ver handlungen, die alte Kirche der Karmeliter, Rue Longue des Pierres, in ein kommunales Altertumsmuseum umzuwandeln. (Bull. mens, de Numism. et d’Archeol., sept.) Frankreich. (Paris.) Die Sachverständigen des Hotel des Ventes sind in der Regel selbst eifrige Sammler und haben auch mehr Gelegenheit zu glücklichen Funden als jeder Andere. Einer von ihnen, Herr A. Febvre, bringt jetzt seine Schätze selbst unter den Hammer. Die Versteigerung begann vor einigen Tagen mit den Gemälden, die mit wenigen Ausnahmen der französischen Schule des vorigen Jahrhunderts angehören. Es erzielten: Lancret, der ländliche Rundtanz, 51000 Frcs.; Boucher, die Toilette der Venus, 21500 Frcs.; Derselbe, die Wäscherinnen, 4150 Frcs.; Derselbe, die Musik, 7000 Frcs.; Pater, das galante Fest, 21000 Frcs.; Watteau, die Zauber insel, 20000 Frcs.; Greuze, der Schreck, 9500 Frcs.; Stevens, die Lecture, 7000 Frcs.; Troyon, die ruhende Kuh, 3000 Frcs.; Passaert, der kranke Kleine, 2550 Frcs. (Dr. Anzgr. No. 115.) (Paris.) Im Hotel Drouot wurde vor einigen Tagen mit ver schiedenen anderen alten Kunstobjekten eine dem 15. Jahr hundert entstammende Tapisserie prachtvollster Arbeit ver steigert. Dieselbe, von Gold und Silber durchwirkt, stellt die Taufe Christi im Jordan seitens Johannes des Täufers dar; sie entspricht hinsichtlich der Zeichnung dem Geschmack des Van Eyck. Die Hauptgruppe ist von zahlreichen Per sonen, gekleidet in kostbare Gewänder des 15. Jahrhunderts, umgeben. Die Szene trägt sich in einer von einem Fluss durchzogenen Landschaft zu. Im oberen Theile der Tapisserie erscheint Gott-Vater innerhalb einer Glorie und umgeben von Wolken, die den Unterkörper verhüllen. Der Rand, der die Darstellung umgiebt, ist aus Blumen und Vögeln zusammen gesetzt. Das prachtvolle Werk wurde für 13 000 Frcs. von Herrn M. P. Chevallier erstanden. Eine andere gothische Tapisserie, einen Angriff auf eine Stadt darstellend, mit reich gekleideten Personen, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert her rührend, wurde für 4000 Frcs. verkauft. (Berl. B.-Z. No. 189.) (Vaux-Castilles.) Man hat kürzlich, wie der Revue arcböologique von Saint-Quentin geschrieben wird, hier eine ganze Nekropole entdeckt, zahlreiche behauene Kiesel und Steinsärge sind gefunden worden. Am 6. Februar d. J. fand man einen ganzen Knochenhaufen. Bis jetzt ist man über das Alter des Fundes nicht aufgeklärt. (Limoges.) Die Altertümer von hier und Umgegend sind, wie F. Vallentin in der Revue epigr. de la Gaule schreibt, dem Untergänge geweiht. Denn die ansehnliche Stadt, einst Hauptstadt der Lemovices, hat wohl Interesse für ihr kera misches Museum, aber, trotz wiederholter öffentlicher An regungen, keines für die zum Teil kostbaren Inschriftsteine, die ohne Ordnung und ohne Angabe des Herkommens den Unbilden der Witterung ausgesetzt daliegen. (Beauclair.) Hier in der Nähe von Voingt, Dept. Puy- de-Döme, hat A. Tardieu Ausgrabungen machen lassen, welche Folgendes zu Tage förderten: 1) ein grosses römisches Ge bäude, 12 m im Quadrat, mit Portikus und wohlerhaltenen Wandgemälden; 2) eine unterirdische Wasserleitung aus Ziegeln, 5 Fuss hoch und 3 Fuss breit; 3) mehrere Häuser mit ihrem Impluvium; 4) eine Nekropole mit schwarzen Vasen, verziert mit Reliefs und zum Teil versehen mit dem Stempel des Fabrikanten, eine mit Inschrift; 5) Lanzenköpfe, Schmuck gegenstände und Scherben von Amphoren. (Bull, öpigr. de la Gaule. No. 1.) Italien. (Rom.) Die Ausgrabungen auf dem Forum schreiten rasch vorwärts. In etwa vierzehn Tagen, so berichtet man von dort, dürfte der letzte grosse Erdwall, welcher das Forum vom Faustinatempel bis zum Vestatempel quer durchschnitt und als Verbindungsstrasse von der Via Alessandrina und Via Bonelli nach dem Palatin und dem Titusbogen diente, ganz weggeräumt sein. Drei Viertel des Walles sind bereits ver schwunden, so dass der Blick über das Forum jetzt ununter brochen vom Triumphbogen des Septimius Severus bis zu Sa. Francesca Romana reicht. Die Spuren resp. die Sub- struktionen des Fabierbogens, welchen man unter dem Erd wall zu finden hoffte, traten jedoch bislang nicht zu Tage, Dagegen scheint die blossgelegte Strecke neue sichere An haltspunkte gegeben zu haben für die Feststellung des Laufes der Via sacra. Die Substruktionen des Fabierbogens würden dabei von entscheidendem Einfluss gewesen sein. Vielleicht begegnet man der Basis desselben noch unter dem bislang nicht blossgelegten letzten Viertel des Erdwalles am Fusse des Palatins. Die Gesimse und sonstigen Fragmente des ge nannten Bogens, welche vorgefunden wurden, lagen nicht an der Stelle, wo dieselben vermutet wurden. Wertvolle Skulp turen etc. wurden bei diesen neuen Ausgrabungen gar nicht entdeckt. Der einzige bedeutende Fund ist bis heute ein neues Fragment des römischen Stadtplans und zwar jenes, welches den nahestehenden auf dem Forum befindlichen Tempel von Castor und Pollux umfasst. Falls das italienische Parlament die erforderlichen Mittel gewährt, sollen die Aus grabungen auch der Breite nach auf der einen Seite nach der Via Alessandrina zu, auf der anderen jenseits des Vesta tempels fortgesetzt werden. Der Voranschlag dazu beläuft sich auf mehrere Millionen, weil unter Anderem der Abbruch einer ganzen Strasse erforderlich ist. Zunächst würde man die Kirche von Sa. Maria liberatrice unterhalb des Palatins an dem Abhange gegen das Kapitol abreissen. Die Aus grabungen erfolgen unter der Aufsicht der Archäologen I iorelli und Lanciani. (Dr. Anzgr. No. 110.) (Tivoli.) In der Hadrians-Villa wurde ein Werk der antiken Bildhauerei, eine Statue des Narziss aufgefunden.
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