Exkurs. 49 Exkurs. Wir haben oben ein Schreiben Alexanders III. an die Bremer Dom herren in die Diskussion gezogen, für welches wir noch eine nähere Datierung zu geben versprachen. Das Schreiben lautet: 1 . . Relatum est auribus nostris, quod cum laici quidam et clerici electioni antistitis vestri se ipsos indiscrete aliquando interponant, non potest eo modo quo debet ipsa interdum electio celebrari. Ideoque quorum sit electio, scripto nobis (vobis?) quesistis mtimari. Presentibus ergo literis innotescat, quod licet in electione pontificis favor principis debeat assensusque requiri, ad electionem tarnen laici admitti non de- bent. Sed electio est per canonicos ecclesiae cathedralis et religiosos viros, qui in civitate sunt et diocesi, celebranda. Nec tarnen ita hoc dicimus, quod religiosorum contradictio canonicorum votis debeat pre- valere, nisi forte electioni aut electo impedimentum manifestum et canonicum obviaret- Si ergo laici se voluerint immiscere, illius canonis memores existentes, in quo dicitur: docendus est populus, non sequendus, illis exclusis in electione eoncorditer et canonice procedatis. Datum Tusculani, 111. kalendas Julii. Lappenberg 2 setzt das Schreiben in das Jahr 1169 mit Rücksicht auf die Wahl nach Erzbischof Hartwichs Tode (11. Okt. 1168). Jaffe, Reg. Pontif. X. 8799 weist es dem Jahre 1180 zu. 3 Für Jaffe ist jedenfalls der Ausstellungsort maßgebend gewesen. Alexander III. residierte nachweislich in Tusculanum weder 1169, 1170 noch 1178 und 1179, in welche Jahre die nächsten Wahlbewegungeu fallen, sondern erst 1180. Jedoch scheint mir dies Jahr der histori schen Verhältnisse wegen nicht zulässig zu sein. Nach dem Schreiben haben sich bei der letzten Wahl vornehmlich Laien unbefugt eingemischt; jetzt soll mit Ausschluß der Laien eine neue Wahl vorgenommen werden. Nun war im Winter 1179/80 der Bischof Siegfried von Branden burg zum Erzbischof erwählt. Am 13. April erschien er auf dem Reichs tag 7'v Gelnhausen, wo in Gegenwart zweier Kardinäle seine Trans- 1 Lappenberg I, 215. 2 S. Anm. 1. 3 Seltsamerweise behauptet Dehio, d. Erzbist. Hamburg-Bremen II, Anm., S. 18, Jaffe setze das Schreiben auf 1179. — Hinscliius II, 566, A. 4 nimmt keine Notiz von Jaffe’s Datierung. 4 Von den clerici, die am Anfang des Briefs genannt werden, ist am Schluß nicht mehr die Rede. Es wird übrigens an die Chorherren von Hamburg (Lappen berg I, 321) oder von S. Willehad (Ehmck 1, 193) zu denken sein. Historische Studie«. XI. 4