Graf Hohenthalr Ich bitte ums Wort nur in Be zug auf die Abstimmung. Ich glaube, der Antrag des Herrn v. Erdmannsdorf wäre vor dem meinigen zur Ab stimmung zu bringen, weil ich, wie ich gleich im Anfänge meiner Rede ausdrücklich bemerkt habe, wenn derselbe nicht angenommen würde, um die Erlaubniß bitte, einen Antrag einzubringen, der mit dem v. Erdmannsdorf'schen ziemlich conform ist. Ich trete jedoch gern »zurück; der v. Erd- mannsdorf'sche Antrag ist auch zuerst eingebracht worden. Präsident v. Schönfels: Die Chronologie des Ein gangs ist hier niemals maßgebend gewesen, sondern nur die Logik und hier verlangt die Logik, daß der v. Hohen- thal'sche Antrag als eine Modifikation des Deputations gutachtens als zweiter bei der Abstimmung betrachtet werde Graf Hohenthal: Dann lasse ich ihn fallen. Präsident v. Schön fels: Ich bitte, mich nicht zu unterbrechen. Ich thue dies selbst nur in den dringendsten Fallen von meinem Platze aus und muß um gleiche Be rücksichtigung bitten. Ich wollte noch hinzufügen, daß es dem Herrn Grafen freisteht, gegen seinen eignen Antrag zu stimmen und den des Herrn v. Erdmannsdorf anzuneh men. Denn wenn die beiden erstem Anträge abgelehnt werden, wird der v. Erdmannsdorf'sche Antrag zur Ab stimmung kommen. Sie haben gehört, daß der Herr Graf seinen Antrag zurückziehen will und ich habe zuvörderst zu fragen, ob die Kammer mit dieser Zurückziehung sich ein versteht? — Einstimmig I a. Es fällt nun der v. Hohenthal'sche Antrag weg und es stehen nun noch zwei Anträge, nämlich der Antrag der Deputation und der des Herrn v. Erdmannsdorf. Die Deputationrathetan, diePetition der hohen Staats regierung zu baldthunlichster Berücksichtigung zu empfehlen, und ich frage die Kammer, ob sie sich mit diesem Anträge einversteht?— Der Antrag der Deputation wird mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Es würde nun die Frage auf den Antrag des Herrn v. Erdmannsdorf zu richten sein, der, wie schon erwähnt, die Petition der hohen Staatsregierung zur Er wägung anheimgeben will. Ich frage, ob die Kammer sich mit diesem Anträge einversteht? — Wird gegen 1 Stimme angenommen. Es wäre somit dieser Gegenstand abgethan. Meine hochgeehrtesten Herren; ich habe nun zu erwähnen, daß ein Gegenstand in der letzten Sitzung von mir als ein sol cher angekündigt wurde, welcher heute zur Berathung ge langen werde und zwar der Bericht über eine Petition der Schullehrer der Ephorie Werdau. Diese Berathung kann heute nicht stattfinden, weil die Deputation der Kammer die Beschlußfassung darüber anheimgeben will, ob der be treffende Bericht gedruckt werden soll oder nicht. Es wird daher die Berathung dieses Gegenstandes heute wegfallen. In Bezug auf die nächste Sitzung bemerke ich, daß dieselbe nächsten Donnerstag früh 10 Uhr stattfinden wird. Ge genstände der Berathung werden sein: erstens die soeben erwähnte Schullehrerpetition und sodann als zweiter Ge genstand das Einnahmebudget. (Schluß der Sitzung L2 Uhr.) Mit der Redaktion provisorisch beauftragt. Ed. Gottwald. -—Druck von B. G. Teubner. Letzte Absendung zur Post: den 20. April 1855.