t I Formen gemeinsam mit den Studenten in praktisch Brauchbares umgesetzt. So entstanden 1920 mehrere Entwürfe für eine Rednertribüne, dekorative Ent würfe für Stoffdrucke, für Porzellan, für Agitationsplakate und für Aufrufe, die vor den Fabriken als Plakate aufge stellt wurden und sich an die Arbeiter wandten. Ebenso entstanden architek tonische Projekte und Modelle aus su- prematistischen Elementen und auch Aquarelle für die Figurinen, die El Lis- sitzky 1922 in Berlin ausstellte und 1923 als Lithografien der Figurinenmappe „Sieg über die Sonne" in Hannover druckte. Als 1921 El Lissitzky von Witebsk nach Moskau berufen wurde, um dort an der Architekturfakultät der WCHU- TEMAS zu lehren, brachte er die letz ten Ergebnisse der UNOWIS mit und machte die Mitglieder der INCHUK und der WCHUTEMAS auf sie aufmerksam. Die Lehrtätigkeit von El Lissitzky an der Architekturfakultät der WCHUTEMAS war nur kurz, da er Ende 1921 mit dem Auftrag, die Beziehungen zwischen deutschen und sowjetischen Kunst schaffenden aufzubauen, nach Berlin fuhr. w Arbeiterklub Gestalter: A. Rodtschenko, 1925 9/10 Skizzen für Stoffdessins Gestalter: W.Stepanowa 11 Tuch mit einer Borte „Fliegerstaffel" Baumwolle Gestalter: unbekannt, 1930 Anfänge des Konstruktivismus Das Jahr 1920 bezeichneten die füh renden Konstruktivisten als Entste hungsjahr des Konstruktivismus. Die Brüder Gabo und Pevsner, beide Bild hauer, verfaßten 1920 in Moskau das „Realistische Manifest", in dem sie die Grundprinzipien fixierten. 10 Sie sprachen im Namen „der Bauenden . . ., der Schaffenden, der Schöpfenden", beein flußt vom Pathos der Revolution, und verkündeten einen „neuen großen Stil" und den Bruch mit vergangenen Kultu ren. Interessant sind ihre Gedanken über die Negierung des „geschlosse nen körperlichen Umfangs", der „ge schlossenen Masse" als „plastischen Ausdrucks für die Gestaltung des Rau mes", über die Negation von „stati schen Formelementen" zugunsten eines neuen Elementes, der „kinetischen Rhythmen". Das „Realistische Manifest" soll hier nicht analysiert werden, aber es sei hervorgehoben, daß es neue, mit dem wirklichen Leben verbundene Begriffe enthielt: „Organisation des Lebens", „Zeitalter der Technik", „Ge genstand", „Ordnung" usw. Diese Wor te sind in allen frühen Arbeiten über Konstruktivismus zu finden. „Eine neue Kunst kommt, die das Leben organisiert“, und der Künstler wandelt sich vom „Nachahmer zum Er finder einer neuen Welt der Gegen stände", äußerte I. Ehrenburg im Sep tember 1921 in der eigenartigen lite rarischen Deklaration des Konstrukti vismus, in jenem Buch „Aber sie dreht sich doch". 11 In der Erklärung El Lissitz- kys und 11ja Ehrenburgs „Kunst ist das 32