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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 188.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-188.1880
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188001884
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18800188
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18800188
- Sammlungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Paginierfehler nach S. 192
- Strukturtyp
- Band
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V. Gynäkologie n. Pädiatrik. 41 Die befriedigendsten Resultate von der Anwen dung des Jodoform sali M. bei Neuralgien im Kli makterium (7 P.); die Schmerzen wurden durch die lediglich äusserliclie Applikation gelindert, in 2 F. vollständig gehoben. Auch in 3 F. von sehr hart näckigem Eczema vulvae, deren eins jedesmal 2 T. vor der Menstruation anftrat, wurde wesentliche Er leichterung erzielt. Ebenso kann M. das Jodoform bei Carcinom der Portio vaginalis rühmen. Unter den 5 von ihm daran behandelten Pat. bekamen 2 Jodoform, nachdem M. die Recidive abgekratzt und mit Chlorzinkpaste geätzt hatte. Hier heilten die Granulationen rasch, die Sekretion war gering ; Schmerzen bestanden auch schon vorher nicht und sind auch bisher noch nicht aufgetreten. Bei den ändern 3 Kr. wurde der Geruch des Sekretes allerdings „umgestimmt“, aber weder seine Masse, noch seine blutige Beimischung zeigten eine wesentliche Aende- rung, und nur für kurze Zeit konnte das Morphium ausgelassen werden. Nicht unzufrieden war M. mit den Erfolgen des Jodoform in Fällen von Kolpitis adhaedva chronica, die Kr. gewöhnten sich allerdings nur allmälig an die Einführung der Wattekugel, fanden aber dann dadurch Erleichterung und brauchten, so viel M. weiss, die Salbe noch fort. Dasselbe günstige Re sultat hatte M. in 3 Fällen von Kolpitis und Endo metritis colli bei Schwängern; die lästigen Em pfindungen verschwanden, die Sekretion liess etwas nach und wurde weniger übelriechend, nach durch schnittlich 6 Wochen erschien die Schleimhaut ab geschwollen, in normaler Farbe. Bei Uterusßbroiden hat M. weder vom Jodoform, noch von einer sonsti gen medikamentösen Behandlung einen entschiedenen Erfolg gesehen. Unter 18 Fällen von Endometritis chronica, die durchgehend mehr oder weniger mit Metritis chronica verbunden waren und fast alle sogen. Ero sionen zeigten, trat selbst bei andauernder Anwen dung des Jodoform Heilung niemals, in wenigen Fällen vorübergehende Besserung ein. Bepinselung mit Tinct. jodi, mit Acet. pyrolignos., Scarifikationen und ändern Medikationen brachten mindestens eben so rasch solche vorübergehende Besserung zu Stande, ja zuweilen noch mehr als das Jodoform. Bei ent wickelter chronischer Metritis und Endometritis hilft nach M. nichts so prompt als Abschabung der Schleimhaut und Excision am Collum. In 39 Fällen war die chronische Metritis mit einseitiger Parametritis, mit Perimetritis oder aus gedehnter Peri- und Parametritis verbunden. In ein paar Fällen mit geringem Exsudat trat nach Anwendung des Jodoform deutliche Besserung, in den meisten nur vorübergehende Erleichterung ein. Solche Erleichterungen sieht man aber auch bei der Anwendung irgend eines neuen Mittels in solchen b ällen. Dasselbe wird eben dann einmal consecpient angewandt, die Pat. fühlen sich zeitweilig erleichtert, bis die nächste Menstruation, eine Erkältung ein ed. Jahrbb. Bd. 188. Hft. 1. Stoss oder dergl. die alten Schmerzen wieder bringt, wobei man erkennt, dass das Scheidengewölbe, das Beckenperitonäum doch noch nicht vollständig ad integrum restituirt sind. Dasselbe gilt von 31 Pat. mit Perimetritis und Parametritis chronica, von denen einige ebenfalls bald grosse Erleichterung zeigten, die Mehrzahl aber entschieden nicht ge bessert wurde. In den beiden letzten Gruppen er gab, zumal in schweren Fällen mit massigen Ex sudaten, die frühere Behandlung mit Jod, bes. aber mit dem Franzensbader Eisenmoor, und bei puer peralen Fällen mit Lohebädern und Umschlägen, die Eisbehandlung und die mit Priessnitz’sehen Um schlägen entschieden bessere Resultate. Bei Com- bination dieser verschiedenen Mittel mit Jodoform trat nur in vereinzelten Fällen rascher Erleichterung ein, als bei dem Gebrauch jener allein. Bei alten ausgedehnten Exsudaten ist nach M.’s Erfahrung vor Allem der Franzeusbader Eisenmoor zu em pfehlen ; das Jodoform bezeichnet er als ein für solche chronische Proeesse verwendbares Mittel, da es eine gerade hier willkommene Abwechselung in der Therapie ermöglicht. Es leistet in Verbindung mit den übrigen üblichen Medikationen in einzelnen Fällen Gutes, in der Mehrzahl nicht mehr als jedes einzelne derselben. Danach soll das Jodoform als eine Bereicherung unseres gynäkologischen Arznei schatzes beibehalten, sein Werth aber nicht über schätzt werden. (Höhne.) 527. Fälle von Tuberkulose der Uro genitalorgane beim Weibe; von M a 11 h e (Norsk Mag. for Lägevidensk. 3. R. VII. 10; Forhandl. S. 143. 1877), Finne (Daselbst X. 7 ; Forhandl. S. 116. 1880) u. Runeberg (Finska läkaresällsk. handl. XXII. 4. S. 300. 1880). Der von Malt he mitgetheilte Fall betraf eine 63 J. alte Frau; die Erkrankung ging vom Uterus aus und ihr folgte akute Eruption miliarer Tuberkel in den Organen des Unterleibs und der Brust. Die Kr. hatte ein Mal in vorgerücktem Alter geboren und seitdem immer Schmerzen in der rechten Seite des Unterleibs und im rechten Schenkel gehabt. Die Men struation war in Ordnung bis in die Mitte der 40er Jahre. Etwa 7—8 Mon. vor der Aufnahme waren ausgebreitete Schmerzen im Unterleibe mit Ascites, Oedem in den Unterextremitäten und Sehmerzen in der Brust aufge treten , nach Anwendung von abführenden und diureti- schen Mitteln verschwunden, seit 3 Mon. aber von Neuem aufgetreten. Der Zustand der Kr. wurde immer schlim mer und sie starb kurze Zeit nach der Aufnahme. Bei der Sektion fand man Pigmentinduration in bei den Lungenspitzen ohne Spur von Cavernen, käsigen Herden oder Kalkablagerungen, aber zahlreiche grauliche durchsichtige frische miliare Tuberkel, die nirgends ein Zeichen von käsiger Entartung zeigten. Der untere Lap pen der rechten Lunge war in seinen untern 2 Dritteln comprimirt von einem durch frische fibrinöse Pseudo membranen abgekapselten serösen pleuritischen Exsudat; das unterste Drittel war luftleer und zeigte keine Spur von Tuberkeln, während diese im mittlern etwas Luft enthaltenden Drittel aufzutreten begannen und in glei chem Verhältnisse zum Luftgehalt an Menge Zunahmen. 6
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