1*. Mcurer, X. A. Fig. Personenbahnhof Dresden-Altstadt der silchsisciiou Staatseisenbahneu. (Ansicht von der Bergstrasse). DRITTER ABSCHNITT. Die Wasser-, Strassen- und Eisenbahnbauten. Wa. Allgemeines. fas Königreich Sachsen vermag mit zahlreichen, über das Land ver- jtheillen, sogenannten „Ingenieurbauten“ jedem anderen Gulturlande ? ebenbürtig zur Seite zu treten; seiner Haupt- und Eesidenzstadt ist es aber weniger als mancher Schwesterstadt besehiedein mit vielen 'bedeutenden derartigen Bauten zu glanzen. Bauwerke der Ingenieure früherer Jahrhunderte, die in der Jetztzeit mehr als einen histo rischen Werth haben, besitzt Dresden nicht, und diejenigen der jüngsten vier Jahrzehnte sind mit einigen Ausnahmen unter dem Einflüsse einer weisen Sparsamkeit in der staatlichen und städtischen Finanzverwaltung als Bedürfnissbauten entstanden, zum Theil schmuck los von einer Stufe der Nothwendigkeit zur anderen vorschreitend, in sorgsamer Unterscheidung vorübergehender Ansprüche von den thatsäehlichen Erforder nissen selbst während einer in der deutschen Geschichte beispiellosen Steigerung des gesammten Verkehrswesens. Bis zum Anfänge des laufenden Jahrhunderts befand sich das „Ingenieur bauwesen" 1 Dresdens theils in den Händen von Baugewerksmeistern mit mehr künstlerischer Begabung als wissenschaftlicher Bildung, theils von Ingenieur- officieren, welche eine für die damalige Zeit in anderen Ständen seltene Summe mathematischer, naturwissenschaftlicher und baukünstlerischer Kenntnisse zu den namhafteren Leistungen im Baufache befähigte. Hieraus folgte, dass im