Die technisch-industriellen Anlagen. 583 deutschen, 5 lateinischen, griechischen und hebräischen Schriftarten aufweisen konnte, ward die Hofbuchdruckerei nach Annaberg verlegt, aber schon 1591 war seine Firma wieder „Dressden,“ und zwar „auf der Moritzstrasse.“ In der Bergen’schen Familie, welcher auch Job. Eiedel (seit 1693) und Joh. Conr. Stössel (seit 1716) angehörten, verblieb die Hofbuchdruckerei, bis von der Wittwe des letzteren und deren Gesehäftstheilhaber Joh. 0. Krause im Jahre 1777 am 28. Januar Carl Christian Meinhold dieselbe unter seinem Namen fortführte; nach dem Tode der Wittwe Krause ward ihm auch 1784 das Prädicat eines Hofbuehdruckers. Seine Söhne wurden 1810 zu Hofbuchdruckern ernannt; unter diesen war Christian Immanuel M e i n h o 1 d, welcher bis 1855 im Geschäft thätig war. Ein Sohn des letzteren, der kgl. Hofbuchdrucker Carl Julius Meinhold, ist der gegenwärtige Besitzer der weit über Deutsch lands Grenzen hinaus bekannten Firma C. C. Meinhold & Söhne. Zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts zählte die Meinhold’sche Hofbueh- druckerei bereits 15 in voller Thätigkeit befindliche Pressen und beschäftigte über 50 Personen. Nächst glücklichen Verlagsunternehmungen waren auch andere elegant hergestellte Werke, die sächsischen und polnischen Cassenbillets und Staats papiere aus Meinhold’s Offiein hervorgegangen; sie führte die geschmackvollen Didot’schen Lettern ein und lieferte auch den ersten Notendruck in Dresden. Für das Wachsthum der kgl. Hofbuehd'ruckerei sprechen schon die An gaben, dass im Jahre 1840, am Gutenbergsfeste, 30 Personen aus derselben Tlieil nahmen, während am 28. Januar 1877, dem 100jährigen Jubiläum der Firma C. C. Meinhold & Söhne, das Personal auf ca. 100 gestiegen war. Die genannten Arbeitskräfte vertheilen sich auf die Geschäftszweige: Buch druckerei, lithographische Anstalt und Steindruckerei, Stereotypengiesserei und galvanoplastische Anstalt, sowie auf die Verlagsbuchhandlung. Neuerdings hat da^ Etablissement die polygraphischen Arbeitsmethoden um die Cliemitvpie vermehrt, welche bei Herstellung des vorliegenden Werkes vielfach Anwendung gefunden hat. Eine 15 pferdige Dampfmaschine treibt 9 Schnellpressen für den Buchdruck (worunter eine Zweifarbenmaschine von König & Bauer), 3 der gleichen für den Steindruck, ein Satinirwerk und verschiedene andere Hilfs maschinen. Die Buchdruckerei von B. G. Teubner (Zwingerstrasse Nr. 20), ein Zweiggeschäft der gleichnamigen Leipziger Firma, besteht seit 1831 und be findet sich seit 1875 in dem gegenwärtigen zweckmässig eingerichteten Ge bäude. Dasselbe enthält an Arbeitsmaschinen: 3 Handpressen, 6 einfache Schnellpressen von König & Bauer, 1 Schraubenpresse, 1 hydraulische Glätt presse, 2 Papierschneidemaschinen, 1 Aufzug; die Motoren — 2 Locomotiv- maschinen auf festen Fundamenten von je 6 Pferdekraft — sind in einem mit Glas überdeckten Lichthofe aufgestellt, der eine reichliche Lichtzuführung nacli den Drucker- und Setzersälen in der ersten und zweiten Etage vermittelt. Beschäftigung finden gegenwärtig 44 Setzer, 3 Maschinenmeister, 1 Pressen drucker und 20 andere Arbeiter. Das Etablissement besorgt u. A. den Druck des Dresdener Journals (Aufl. 4000).