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Germania
- Bandzählung
- 1.1894/95
- Erscheinungsdatum
- 1895
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Germ.univ.158.m-1.1894/95
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411898116-189500009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411898116-18950000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-411898116-18950000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 10
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Germania
- Autor
- Links
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328 GERMANIA. thälern und steyge, vorst und wälde dermaffen berichtet wurden, dafs S. mt. dieselbigen für alle andere jeger- maister bey tag und nacht bereiten kunt. Diser herr Diebold vom Stain hett ain son, Philippus vom Stain zu Yetingen genannt, ritter, welcher durch rat und hilf des römischen königs herrn Ulrichen Fuggers tochter, Ursula genannt, auf disen tag verheurat und die hochtzeit ge halten worden. Das heuratgut was sibentausent guldin und tausent guldin für die fertigung, welches diser zeit ain vast groffer reichthomb gewesen. Dann die heurat- gueter under den edelleuten bey achthundert und tausent guldin diser zeyt vast gewonlich gewesen. Der römisch könig wolt, dafs dise hochtzeit, dieweyl S. mt. in Augs- purg were, gehalten werden solt. Also ward die hocht zeit auf primo decembris geleget, und hat von des römischen königs wegen graf Adolph von Naffaw und von der römischen königin wegen herr Niclas von Firmion die braut gefuert. Die braut hett ainen braunen seydin rock an, welcher mit ainem brayten berlin prem 1 ) gesticket was, und hatt vier groffer guldiner kettin am hals hangen, was auch sonst mit vilen köstlichen clainater gezieret. Auf dem tantzhaus was der tantz, darauf waren vil herren vom adel und sonst. Und als man das nacht mal huelt, da giengen etliche fürsten und herren in herrn Ulrich Fuggers haus zu dem tantz in ainer mummerey, und ergieng alles mit groffen frewden. Ain vast herlicher tornier zuAugspurg auf dem wein markt. Nach solicher handlung hatt sich die fafsnacht herzu genahent. Und haben die rom. kon. mt. mit etlichen fürsten und herren ain gestech auf welsch angerichtet. Und ward an dem weinmark ain langes gethill auf gerichtet; über welches dill der konig und herrn mer dann hundert spiefs zerprochen haben. Unter welchem welschen gestech pfaltzgraf Rueprecht auch gewesen, welchem sein stechen vast wol angestanden ist. Hertzog Albrecht von Munichen hat sich in dises gesellengestech nie eingelassen. Volgents über drey tag haben sich acht herrn zusamen gethan und ainen veldscharmützel auf dem weinmarkt gehalten. In welchem veldscharmützel waren die geschicktesten zu rofs, welche zuvor mermalen bey dem schertz gewesen, ausgeschoffen: erstlich der römisch könig Maximilianus, Ruedolf graf zu Anhalt etc , graf Georg zu Montfort, herr Leonhart von Frawenberg zum Hag, ain herr von Scheftenberg, herr Caspar Wintzerer zu Döltz, ritter, herr Georg von Sendhaim und ain truch- sefs von Waldburg. Dise herren sampt dem römischen könig alle haben sich bey herren Jacoben Fugger, wel cher des römischen königs rat und in dem haus auf dem weinmarkt, das seiner schwiger der Artztin gewesen, ge- wonet hat, angelegt und gerüstet. Die rüstung was also gestaltet, dafs alle acht personen in liechtem harnasch und plawen fliegenden seydenen röcklin darüber, also dafs über die geliger 2 ), so von stählinen liechten parsen 3 ) waren, gleichfahls plaw seydine deckin gemachet wurden. So fuert yeder ainen spiefs und ain kirifsschwert an der ') Verbrämung, Einfassung. 3 ) Lager. 8) unklar. seyten, und auf dem heim fuert ain yeder sein rechts angeboren wappenklainat. Der römisch könig fuert ain adler ob dem heim und alle seine erbland in dem gefider herumb, vast herrlich gemachet. So waren die geul auf, dem schwantz und Stirnen mit schönen federboschen be stecket. Also auf den sontag der herrn fafsnacht *) zohen die gemelte gesellschaft mit den hörbaugken und trom- metern daher auf die ban. Erstlich reyt der römisch könig voran, welcher gar ain schöner und männlicher könig zu rofs was; neben dem liefen vil herrn, grafen und vom adel, die S. mt. dieneten; volgents ritten drey und darnach allwegen zwen daherumb auf der ban. Und lag hertzog Albrecht sampt S. f. gn gemahel, sönen, töchter und frawenzimmer in herrn Jacob Fuggers haus und sahen dem veldscharmützel zu. Erstlich rennet der römisch könig und fürst Rudolph von Anhalt mit den spieflen zusamen und trafen einander so ritterlich, dafs die spiefs in die höhe aufflugen. Volgents warfen sie die geul herumb und schluegen mit den Schwertern zusamen welches aine gute weyl weret. Und ward nach dem helmclainat wie in einem thurnier gehawen; und welches das sein gantz darvon bracht, der hett ain grofse eer eingelegt. Gleichergestalt haben sich die ändern auch gehalten. Und zuletzt haben sie newe spiefs eingelegt, und hat ain yeder seinen mann für sich genommen, und seind alle auf einmal zusamen gerennt und darauf ein ander vast wol abgetroschen. Das alles der zeyt ain newes und fast holdseliges gestech gewesen ist. Es ist auch alles mit guetem friden, auch on schaden er gangen. Ain überaus costliche klaidung, darinnen sich der kayser zu rofs sehen lassen. Es seind auch auf disem reichstag vier churfursten und sonst bey sibenunddreyffig fürsten, gaistlich und weltlich, in aigner person erschinen. Vast vil köstliche malzeyten, nachttäntz und mummereyen, desgleichen vil rennen und Stechens auf allerlay art wurden in disem reichstag gehalten. Es hat auch der löblich kayser Maximilianus mit hertzog Friderichen churfursten zu Sachsen auf fünftzehnten may ain scharpfrennen zu halten angeschlagen, welches den frembden potschaften, als der königen von Frankreich, Engeland und Arragonia, auch bäpstlicher heyligkait und ändern fürsten, graven und herrn zu lieb und eern beschehen Zu solchem hat S. mt- mit hertzog Friderichen churfursten zu Sachsen in herrn Jacoben Fuggers behausung auf dem weinmarkt das morgenmal eingenommen und sich hernach daselben an gelegt und gewappenet. Es ist kaum zu sagen, wie sich S. mt. in disem scharpfrennen so köstlich angelegt sehen lassen. Das rofs was mit ainer rothen damastine deckin, auch umb das haupt und sonst gantz bed'ecket, auf welcher deckin nichts dann eytel grofe zalberlin förmlich gesticket waren. So war S. mt, gleichergestalt auch in ain rotes damastins röcklein, über den harnisch angelegt, das mit allerlay groffen hauptberlin und edel- gestainen übersticket was. Aber auf dem heim fueret S. mt. ainen aufrechten kayserlichen adler mit zwayen häuptern und diadem, welcher die wappen Österreich und : ) Sonntag Esto mihi (7. Sonntag vor Ostern).
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