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Germania
- Bandzählung
- 1.1894/95
- Erscheinungsdatum
- 1895
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Germ.univ.158.m-1.1894/95
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411898116-189500009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411898116-18950000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-411898116-18950000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 11
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Germania
- Autor
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358 GERMANIA. nach ihrer gehörigen couleur einige Edelsteine mit hineingesetzt, wie dann das Schnürleib und die auf beyden Seiten befindliche Agraffs schier durchaus mit Brillants überzogen waren. Die königl. Frau Mutter waren nicht weniger kostbar angezogen. Ahd. befanden sich in einem schwarz- sammeten manteau, welcher mit falbalas von dem kostbarsten Hermelin besetzt war; auf dem Haupte sähe man überaus viele unschätzbare Juwelen. Nach abgelegten Complimentern wurde der Train nach denen bey der Gallerie zubereiteten 9 Tafeln genommen. Das erste Paar waren Braut und Bräutigam, das zweite waren des Königs Maj. mit der Königin Frau Mutter, das dritte die regierende Königin mit dem regieren den Herzog von Wolfenbüttel.') S. M. der König liefsen überall in der Stadt unter dem Adel Billets mit Nummern austheilen, wie ein jeder paarweise an die obgemeldete Tafel sitzen sollte, wie dann noch desselbigen Abends umb 5 Uhr ein könig licher Leibjäger zu mir in mein Quartier kam und mir im Namen des Königs ein dergleichen Billet überbrachte. Allein ohnerachtet dieser Ver anstaltung so ging es dannoch so confus zu, dafs kein einziger seine moitie kriegte, sondern man mufste nur zufrieden seyn, den ersten den besten Platz zu occupiren. Neben des Königes Tafel liefs sich das ganze orquestre während der Mahlzeit hören. Gegen 11 Uhr wurde von Tafel aufge standen und nach dem weifsen Saale der Zug wiederum vorgenommen. Das königl. Brautpaar fing teutsch zu tanzen an und continuirte mit allen fürstlichen Personen durch. Während der Zeit hatten sich die Pagen mit denen weifsen Fackeln zum Fackeltanz rangiret. Als aber die Herren Generals eben im Begriff waren, ein jeder seine Fackel zu nehmen, liefs der König anstatt des Fackeltanzes französisch zu tanzen anfangen, womit dann auch 12 Uhr beschlossen ward. Hierauf brachten S. M. der König, die Königin Frau Mutter, die regierende Frau Königin nebst der ganzen königl. Familie das Brautpaar ins Schlafgemach. Das Gedränge aber war dabey so gross, dafs die Wenigsten mit hineingekommen sind, wie ich dann auch defswegen die Beschrei bung des Auskleidens und das Braut-Neglige zu machen nicht vermag. So viel ist indessen ge- wifs, dafs das Brauthemde der Braut vom Leibe ’) Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig-Wolfen- büttel, Vater der Braut. in unzehlig vielen Stücken ist gerissen worden, mit welchem reliquiis sich dann die meisten der hiesigen Prinzen und Vornehmsten vom Adel noch bis anitzo herumtragen. Des ändern Tages darauf, als am Sonntage, gegen Mittag erhob sich der ganze Hof in den Palais S. K. H. des Bräutigams und speisete allda. Abends war Redoute en domino auf dem Schlosse und gegen 8 Uhr wurde die Illumination auf dem Paradeplatz angezündet. Selbige be stand in einem mit etliche 1000 Lampen be- hangenen Gerüste, an welchem man die Buch staben L. W. mit einer königl. Krone sähe; oben darüber stunden die Worte: En nova progenies; zu beyden Seiten des Gerüstes befanden sich 14 gleichfalls mit Lampen erleuchtete, en per- specdf gestellte hohe Pyramiden. Während der Illumination wurden Canonen abgefeuert und viele Luftkugeln, Raqueten und Schwärmer ge worfen. Auf den zwey ersten Pyramiden nächst dem Gerüste zeigten sich künstliche Feuerräder und zwey feuerspeyende Fontainen. Gestern Abend ward die Opera Rodelinda mit einem wegen dieser hohen Vermählung verfertigten praeludio, wobey die Venus mit Cupido in den Wolken sich zeigte, wiederholet. S. M. der König aber wohnten dieser Lustbar keit nicht bey, weilen Ahd. wegen einer heftigen, mit starken Kopfschmerzen untermengten colique dero Zimmer noch bis anitzo hüten. 1742, Februar 13. Vorgestern als am Sonn tage ward bey Hofe in der regierenden Königin Gemächer der Geburtstag des Landprinzen von Würtemberg 1 ) mit einem Ball en masque cele- briret. I. M. waren en espaniolette von schwar zem Sammt, reich mit Juwelen besetzt, gekleidet. Die Prinzessin Ulrica hatte eine Kindermasque an mit einem Leitbande und auf dem Kopf einen Fallhut; die Hofdame bey der Königin Frau Mutter, Fräulein von Knesebeck, vertrat bey I. K. H. Kinderwärterin-Stelle. Prinzessin Amalia hingegen war als eine Wittwe masquiret. 1742, April 7. Der bekannte Marquis d’Argent 2 ), welcher in der Herzogin von Würtem- ') Herzog Karl Eugen von Württemberg, 1737 (zunächst unter Vormundschaft) bis 1793. Weilte damals zu seiner Erziehung am Berliner Hofe. 2 ) Jean Baptiste de Boyer, Marquis d’Argens, fran zösischer Philosoph und langjähriger Freund Friedrichs des Grofsen, 1704— 1771, 1744 zum Direktor der Ber liner Akademie ernannt.
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