Suche löschen...
Verhandlungen des Sächsischen Landtages
- Bandzählung
- 5. Wahlper. 4.1930/33
- Erscheinungsdatum
- [1933]
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 690-1932/33,4
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id30566771Z7
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id30566771Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-30566771Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- 1919 - 1933
- Wahlperiode
- 1930-07-10 - 1933-02-21
- Titel
- 88. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1932-10-18
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftVerhandlungen des Sächsischen Landtages
- BandBand 5. Wahlper. 4.1930/33 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Protokoll88. Sitzung 3857
- Protokoll89. Sitzung 3937
- Protokoll90. Sitzung 3965
- Protokoll91. Sitzung 3979
- Protokoll92. Sitzung 4025
- Protokoll93. Sitzung 4071
- Protokoll94. Sitzung 4125
- Protokoll95. Sitzung 4181
- Protokoll96. Sitzung 4215
- Protokoll97. Sitzung 4225
- Protokoll98. Sitzung 4281
- Protokoll99. Sitzung 4349
- Protokoll100. Sitzung 4359
- Protokoll101. Sitzung 4373
- Protokoll102. Sitzung 4429
- Protokoll103. Sitzung 4473
- Protokoll104. Sitzung 4501
- Protokoll105. Sitzung 4561
- Protokoll106. Sitzung 4589
- SonstigesTätigkeitsbericht des Landtags 1930/33 4685
- BandBand 5. Wahlper. 4.1930/33 -
- Titel
- Verhandlungen des Sächsischen Landtages
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
(Abg. Renner) (^.) Geld verpulvern. Es fand nun in Berlin eine Gesell schaft statt, an der sich auch kommende Thronauwärter beteiligten; noch nicht Wilhelm von Charleville, aber seine Gemahlin, die Kronprinzessin Cäcilie. Und auf einem solchen Konvent, wo die Kronprinzessin Cäcilie sich im Klub der feinen Leute und der Herren befindet, läßt auch Herr Goebbels feine Frau vorstellen (Lachen b. d. Komm.), und zwar der Kronprinzessin vorstellen als eine in die Sphäre der feinen Leute einrückende gesellschaftsfähige Dame. Herr Studentkowski, es steht Ihnen schlecht an, wenn Sie hierher kommen und erklären, daß Sie gegen den Klub der feinen Leute polemisieren und kämpfen. Denn dieser selbe Herr Goebbels, der seine Frau in den Klub der feinen Leute einführt, weist gleichzeitig den nationalsozialistischen Arbeiteranhängern eine be stimmte Aufgabe für diese feinen Leute zu. In einer Versammlung in München, die am Mittwoch vor acht Tagen im „Angriff" bekanntgemacht wurde oder über die dort berichtet wurde, erklärte Herr Goebbels folgendes: Da diese Herren vom Herrenklub keine Argumente für sich anführen können, sagen sie: wir sind von Gottes Gnaden. Nu», Adolf Hitler sagte ja auch letzthin, daß er von Gottes Gnaden ist. Er hat letzthin in München erklärt (Abg. Studentkowski: Das haben Sie wohl geträumt!) — nein, warten Sie, ich zitiere —, er hat in München erklärt, das kann man im „Völkischen Beobachter" nach lesen —, es sei nicht so wichtig, daß er zur Macht komme, aber er beuge sich vor keinem Menschengesetz. Wenn man das fortsetzt, beugt er sich nur vor Gottes Gesetz. Dann kommt man von Papen auf Wilhelm den Ge- M wesenen, und dann kommt man durch das ganze Lexikon der Größenwahnsinnigen. (Sehr richtig! und Heiterkeit b. d. Komm.) Goebbels sagt aber nicht nur das, daß der Herren klub von Gottes Gnaden sei, sondern er fährt dann fort: Sich die Hände reibend sehen Sie schmunzelnd, wie wir Ihnen den Dreck wegfegen. Herr Goebbels hat also nicht nur seinen breiten Rücken, d. h. nicht seinen, sondern den seiner Bewegung hin gehalten, damit die Papenleute über ihn hinweg in die Amtlichkeit klettern konnten; das hat der Vorredner schon gesagt, man mutz den Rücken Hinhalten, wenn jemand darauf hinaufklettern will. Auf unseren Rücken konnte Papen nicht in die Amtlichkeit klettern; wenn er das versuchen wollte, würde er Hals und Beine dabei brechen (Lebhaftes Sehr richtig! und Sehr gut! b. d. Komm.); er konnte nur auf den Rücken der National sozialisten in die Amtlichkeit klettern. Und die National sozialisten haben nicht nur den Rücken hingehalten, da mit Herr v. Papen in die Amtlichkeit klettern konnte, sondern jetzt „fegen sie auch noch Papen den Dreck weg", d. h. sie überweisen solchen nationalsozialistischen Propa gandarednern wie Herrn Studentkowski die Aufgabe, das zwar nicht theoretisch, aber agitatorisch zu tun, und den SA.-Anhängern die Aufgabe, das zu tun unter Um ständen mit Gummiknüppeln, Schlagringen oder Gold revolvern. Das sind die Aufgaben, die die National sozialisten für die Kapitalisten erfüllen. Und daun stand ja auch im „Freiheitskampf" — man braucht ja gar nicht fo weit zu wandern —, ausdrücklich unterstrichen, »daß die Papen-Negierung auf dem Miste der SA. aus gewachsen ist. (Heiterkeit links.) Im „Freiheitskampf" hieß es: Herr v. Papen verkennt hier seine autoritative Stellung (0) etwas. Ohne die Vorarbeit Adolf Hitlers säße Herr v. Papen heute nicht im Sessel des Reichskanzlers. (Sehr richtig! b. d. Komm.) Und im Thüringer NSDAP.- Organ schrieb man am 30. August: Herr v. Papen verdankt dieMöglichkeit, heute zu regieren, in erster Linie Adolf Hitler, der durch die Schaffung einer fanatischen nationalen 14 Millionen-Partei dem Reichspräsidenten die Möglichkeit gegeben hatte, Herrn v. Papen und sein Präsidialkabinett zu berufen. Herr Studentkowski, wenn Sie vor die Wählerschaft treten und der Wählerschaft erklären wollen, daß die Nationalsozialisten mit Papen nichts zu tun haben, dann müßten Sie Ihren Rednern sagen, sie sollten etwas klüger sein bei der Aufstellung ihrer Argumentationen. Alles das, was die Leute seit Juli und August von sich gegeben haben, schlägt sie ja mit ihren eigenen Waffen und Argumenten. Daran ändern auch nichts solche einst weiligen Verfügungen oder meineidsstattlichen Erklärun gen, sie ändern nichts an der Tatsache, daß die Papen- Regierung auf dem Rücken der Bewegung der National sozialistischen Partei groß geworden ist. Dann muß man aber zu der Frage Stellung nehmen, daß Sie sagen, Sie wollen in Sachsen auflösen, weil der sächsische Landtag nicht mehr dem Willen der Bevölkerung entspreche. Ich will Ihnen ganz gern zugeben, daß Sie in Sachsen bei der augenblicklichen Mentalität der Wähler schaft vielleicht sogar noch einige Mandate gewinnen können (Zuruf b. d.Natsoz.: Einige?), einige, jawohl, ich könnte das fehr deutlich beweisen; aber das, was Sie erhofft hatten, als Sie den Antrag einbrachten, das, was Sie erhofften bei der letzten Reichstagswahl, das bekommen Sie schon lange nicht mehr. (Sehr wahr!(v) b. d.Komm.) Es ist in den Reihen der nationalsozialistischen Wählerschaft in gewaltigem Nmfange die Erkenntnis an gewachsen, daß jene halben Helden aus dem Deutschen Reichstage und aus dem Braunen Hause, um die par lamentarische und außerparlamentarische Bewegung zu sammenzustellen, keineswegs Befreier der deutschen Ar beiterklasse, ja auch nicht „Befreier des deutschen Volkes" sein werden. (Sehr richtig! b. d. Komm.) Wo ist Ihr Göring in seinem Kampfe gegen Papen gelandet? Dort, wo auch Herr Severing gelandet ist im Kampfe gegen die Papen-Regierung. (Sehr gut! b. d. Komm.) Herr Severing, oder ich werde versuchen, noch besser zu argumentieren, Herr Braun, den man ja auch fortgejagt hat, wie Severing, schrieb, daß er zehn Jahre lang seine Pflicht getan hat, um das Reich zu stützen selbst gegen Bayern und andere Regierungen und daß man ihn dann fortgejagt habe wie einen Dienstboten, der gestohlen hat, Herr Braun, der damit also erklärt, die Preußenregierung war nicht ein Hort der Demokratie, sondern die Preußen regierung war ein Hort finsterster Reaktion und stützt die reaktionärsten Reichsregierungen ganz unabhängig von ihrer Einstellung, er ist mit Severing beim Staats gerichtshof gelandet. Was hat Göring erklärt? Wo will er Einspruch erheben gegen die Auflösung des Reichs tags? Beim Staatsgerichtshof! Sozialdemokraten und Nationalsozialist, der eine zwar mit, der andere ohne koui- Io mörite, landen beim Staatsgerichtshof und rufen die kapitalistische Justiz an. Beide wissen, daß man dort nichts gewinnen kann, aber beide tun es in der Absicht, ein klein wenig zu manövrieren. Ich stelle eine andere Frage. Es wurde schon hier festgestellt, sie hatten die Möglichkeit, ml-Hessen aufzu lösen. In Hessen haben sie nicht aufgelöst, weil ihnen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder