489 Verhandlungen der Sächsischen Volkskammer R5 Sitzung. Dienstag, den 25. März 1919. Seite Registrandenvorwag Nr. 00 489 R Entschuldigungen 489 8 Fortsetzung der Aussprache über die Regie rungserklärung 489 6 Blüher (v. Vx.) 4890 Itr Gradnauer, Ministerprüsident . . . 499 L vr. Kraft (vem.) 502 L Fleißner (II. 8.?.) 510 6 Lehnig (V -Xot. Vp ) 5210 Tagesordnung der nächsten Sitzung 5210 Am Ministertische: Ministerpräsident vr. Gradnauer und die Minister Buck, Heldt, Neuring, Schwarz und Uhlig. Anwesend 93 Kammermitglieder. Präsident Fraßdorf eröffnet die Sitzung 1 Uhr 10 Minuten nachmittags. Präsident: Die Sitzung ist eröffnet. Aus der Registrande ist mitzuteilen: (Sekretär I)r. Wagner (Dresdens liest:) (Nr. 60.) Anzeige des Beschwerde- und Petiiions- ausschuffes über die der Regierung zur Erwägung zu überweisende Petition des Zweigvereins Dresden des All gemeinen Deutschen Sprachvereins um Förderung der Bestrebungen des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Präsident: Die Anzeige wird gedruckt und verteilt. Entschuldigt für heute sind die Herren Abgeordneten Ziller wegen dringender Geschäfte, Hofmann wegen Krank heit am Orte. (l Mrrinnmm Auf der Tagesordnung steht: Aortsetzung der Aussprache über die Regie rungserklärung. Ich möchte ausdrücklich betonen, daß wir über die Regierungserklärungen zu verhandeln haben. Das Wort hat Herr Abgeordneter Blüher. Abgeordneter Blüher: Meine verehrten Damen und Herren! Wir haben gestern fünf Stunden lang verhandelt. Ich glaube, Sie werden nicht den Ehr geiz haben, daß ich auf die sämtlichen fünfstündigen Verhandlungen im einzelnen eingehe. Ich habe den Ehr geiz auch nicht. Ich bin vielmehr der Meinung, daß ich mich streng an das halten werde, was der Herr Präsident eben gesagt hat, an die Aussprache zu der Re gierungserklärung. Auch da wird es, glaube ich, nötig sein, sich auf Einzelheiten zu beschränken und nur über einige größere Gesichtspunkte sich etwas länger zu ver breiten. Ich beginne mit Einzelheiten. In bezug auf die Veränderung unserer Ministerialverfassung ist uns an gekündigt worden die Einrichtung einer Staatskanzlei. Wir begrüßen diese Ankündigung. Sie enthält ein Ver mächtnis des Kabinetts Heinze, und wir glauben, daß diese Einrichtung sehr wohl dazu dienen kann, die Ver tretung Sachsens und seiner Interessen im Reiche besser, ausgiebiger und tatkräftiger zu gestalten. Dazu wird namentlich die Einheitlichkeit dienen, die durch die Staats- kanzlei herbeigeführt wird. Ich möchte daran den Wunsch an die Regierung knüpfen, daß sie nun aber auch von den ihr zu Gebote stehenden Mitteln Gebrauch macht. In erster Linie handelt es sich um unsere Vertretung aus der Friedens konferenz. Nach der Liste, die uns vorliegt, wird Sachsen durch einen einzigen Herrn vertreten. (Sehr richtig!) Das ist der Herr Geh. Kommerzienrat Dodel in Leipzig, meines Wissens Sachverständiger im Rauchwarenhandel. 72