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Das Neue Rußland
- Bandzählung
- 3.1926, H.1/2
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Hist.Russ.422.bg-3.1926
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id47771594X-192600109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id47771594X-19260010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-47771594X-19260010
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten in Sowjetrußland
- Autor
- Bronner
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Russland
- Sowjetunion
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDas Neue Rußland
- BandBand 3.1926, H.1/2 -
- DeckelDeckel -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- ArtikelDie Entwicklung der Wolgadeutschen Sowjet-Republik -
- ArtikelAus der Geschichte der Wolgadeutschen 3
- ArtikelDekret über die Autonomie der Wolgadeutschen 5
- ArtikelDas Volksleben der Wolgadeutschen 7
- ArtikelDie Literatur der Wolgadeutschen 14
- ArtikelDas Pressewesen in der Wolgadeutschen Republik 15
- ArtikelUnsere darstellende Kunst 18
- ArtikelSport und Körperpflege in der Wolgarepublik 18
- ArtikelDie Entwicklung der wolgadeutschen Industrie 19
- ArtikelLandwirtschaftliche Kulturen 20
- ArtikelDer Traktor in der Republik der Wolgadeutschen 22
- ArtikelDer Einfluß der deutschen Landwirtschaft auf die russische ... 23
- ArtikelDie neue Gebietseinteilung 25
- ArtikelDem Andenken Sergej Essenins 28
- ArtikelEssenin 29
- ArtikelDer Hooligan 29
- ArtikelZum 5jährigen Bestehen des Theaters Meyerhold 30
- ArtikelBühnenkunst im neuen Rußland 30
- ArtikelDer Film im neuen Rußland 32
- ArtikelNeueste Entdeckungen im Gebiete der Tatarenkultur 33
- ArtikelDas Reichsinstitut für Kunstgeschichte in Leningrad 35
- ArtikelDie Kirche in der Sowjetunion 37
- ArtikelRussische graphische Künste der Gegenwart 37
- ArtikelDie Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten in Sowjetrußland 40
- ArtikelDer allrussische Kongreß für Kinderschutz 43
- ArtikelNeues über und aus Rußland 44
- WerbungVerlag "Woprosy Truda" ("Arbeitsfragen") 51
- WerbungWirtschaftsdienst aus der A.S.S.R. der Wogadeutschen u.a. ... 52
- WerbungWolgadeutsche Bank 53
- WerbungRusgertorg 54
- WerbungGostorg - Leipziger Frühjahrsmesse 55
- WerbungHotel "Russischer Hof" / Russische Volkskunst 56
- BandBand 3.1926, H.1/2 -
- Titel
- Das Neue Rußland
- Autor
- Links
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Seite 40 Das Neue Rußland Nr. 1 '2 Professor Dr. Bronner (Moskau): Die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten in Sowjetrußland ln der 2. medizinischen Klinik hielt am 30. Januar 1926 auf Einladung ärztlicher Gesellschaften unter dem Vorsitz von Prof. Krauß, der Leiter der venerologischen Sektion des \ olkskommissariats fiir das Gesundheitswesen in Rußland. Herr Prof. l)r. Bronner, Moskau, einen Vortrag, bei dein u. a. auch der Präsident des Reirhsgesundheitsamtes Geh.-Rat Dr. Buinm sowie die bekanntesten Vene rologen anwesend waren. Bei der grundsätzlichen Bedeutung des Themas bringen wir hier eine aus führliche Darstellung. Der Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten ist in Rußland als Staatsaufgabe erst im Jahre 1918 zugleich mit der Entstehung des \ olkskommissariats für Ge sundheitswesen gründlich in Angriff genommen worden. Unmittelbar vor der Revolution gal) es in Rußland nur einige wenige, von der Polizeizensur streng ge prüfte Broschüren für die hygienische A olksauf klarung auf dem Gebiete der Geschlechtskrankheiten. Nach der Februarrevolution 1917 rief die Pirogow- Gesellscliaft eine Konferenz zur Erörterung der Frage nach der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ein, es wurde der Allrussische A erband zum Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten ins Lehen gerufen, das Zentralkomitee gewählt, das aus angesehensten wissen schaftlichen Autoritäten auf dem Gebiete der A enero- logie zusammengesetzt war. Aber ungeachtet der günstigeren politischen A erhältnisse konnte auch dieses Komitee nichts leisten, mangels ausreichender Unter stützung seitens der Gesellschaft und der damaligen Regierung. Erst nach der Oktoberrevolution wurde zugleich mit der Entstehung des A olkskommissariats für Gesundheitswesen die Bekämpfung der Geschlechts krankheiten als eine der Hauptaufgaben des Staates auf dem Gebiete der Gesundheitsfürsorge anerkannt. Aber es mangelte unter den A enerologen an sozial gerichteten Ärzten, die den Kampf gegen die Ge schlechtskrankheiten, als gegen ein soziales Übel, zu führen befähigt waren. Die Zentralbehörde sah sich daher vor die Aufgabe gestellt, zunächst die nötigen Leiter heranzubilden. Anfang 1919 wurde vom A olks- kommissariat für Gesundheitswesen das sogenannte „Instruktive A enerologische Ambulatorium“ ins Leben gerufen, dem Repetitionskurse für Ärzte angegliedert wurden. Für unsere Tätigkeit hat uns zunächst die „Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Ge schlechtskrankheiten“ unschätzbare Dienste geleistet. Im Jahre 1921 wurde die Organisation des Staat lichen A enerologisclien Instituts in Moskau in Angriff genommen, das bereits Ende desselben Jahres seine Tätigkeit begann. Die Hauptaufgaben des 1 Instituts waren: einmal die Schaffung eines wissenschaftlichen Zentrums zum Studium von Fragen der wissenschaft lichen A enerologie, zweitens aber die Gründung einer leistungsfähigeren Schule zur Heranbildung eines nötigen Kontingents von Venerologen, entsprechend den Bedürfnissen des Landes. Diesen Aufgaben ent spricht auch der Aufbau des Venerologischen Instituts. Es besteht aus zwei Hauptabteilungen, einer klinischen und experimentellen, ferner aus einer Poliklinik und einem Dispansair für Geschlechtskrankheiten. Die klinische Abteilung mit einem Stationarium für hundert Betten besteht ihrerseits aus vier Lehrstühlen: für Syphilis, Hautkrankheiten, Gonorrhöe des Mannes und Gonorrhöe der Frau. An der Spitze der Lehr stühle und der Abteilungen stehen fachmännische Autoritäten. Insgesamt verfügt das Institut über 12 Professoren. 65 etatsmäßige Assistenten, Laboranten und Ordinatoren und 60 nicht etatsmäßige Assistenten und Ordinatoren. Am Institut werden jeweilig durch schnittlich 125 Ärzte ausgebildet. Die bedeutenden Lehrkräfte, das Stationarium, die Polikliniken und der Dispansair, die täglich 900 — 1000 Personen ab fertigen, gewährleisten einen gediegenen Unterricht. Seit seiner Gründung hat das Institut über 600 Arzte ausgebildet, die gegenwärtig in verschiedenen Ort schaften auf dem Gebiete der Bekämpfung der Ge schlechtskrankheiten tätig sind. Das Institut entfaltet gleichzeitig eine beträchtliche wissenschaftliche For schungstätigkeit. Das A’enerologische Institut wurde von den bekannten deutschen Professoren Jadasson und Pinkus besucht, und in der deutschen medizinischen Presse objektiv gewürdigt. Die sowjetische Aledizin hat von den ersten Tagen ihrer Entwicklung an eine bestimmte prophylaktische Tendenz eingeschlagen: von der Gesundung der Einzel person begab sie sich auf die Bahn der Gesundung des Kollektivs, von dem Kampf gegen die Krank heiten schritt sie zum Kampf um die Gesundung der Arbeit und der Lebensgepflogenheiten, von dem Studium der Statik des Krankheitsprozesses zum Studium der Dvnamik der Pathologie der Massen. Diese Tendenz ist maßgebend für die ganze Tätigkeit des A olks kommissariats für Gesundheitswesen überhaupt und insbesondere für die Abteilung zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Das Gefühl, daß eine Geschlechtskrankheit etwas Schändliches ist, ist auch den Einwohnern Sowjet rußlands nicht fremd, aber dieses Gefühl ist bei uns zulande bedeutender schwächer. Das erklärt sich zu nächst damit, daß die Syphilis bei uns unter den Städtern zu einem gewissen Teil und unter Land arbeitern überwältigend eine Milieu krank heit dar stellt, die auf außergeschlechtlichem AA'ege erworben wird. Der Kranke sucht ohne Bedenken den Dis pansair auf, hei der Registration verheimlicht er nur selten seinen Namen und seine Adresse, häufig bringt er auch seine ganze Familie mit zur Untersuchung, setzt keinen Widerstand entgegen, wenn die Arzte seine Wohnung aufsuchen, um die Faindie zu unter suchen. Als Illustration mögen die Zahlen der vier Moskauer venerologischen Dispansairs dienen: im Jahre 1924 entfielen 25,1% aller Besucher auf Gesunde, die den Dispansair ausschließlich zur Nachprüfung ihres Gesundheitszustandes aufsuchten. Die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ist in der gesamten sowjetischen Republik auf dem Grund satz der vollständigen Unentgeltlichkeit aufgebaut. Dabei wird unentgeltliche medizinische Hilfe aus nahmslos geleistet, ganz gleichgültig, ob der Betreffende versichert ist (als Mitglied der Krankenkasse) oder nicht. Der zweite Grundsatz, der bei uns der Be kämpfung der Geschlechtskrankheiten zugrunde liegt, besteht in der Organisation der Sprechstunde, die so geregelt ist, daß dis Kranken, die gewöhnlich einer langdauernden Kur bedürfen, ihre Arbeitszeit nicht zu verlieren brauchen. In allen Dispansairs nämlich
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