IV. SILBERZIMMER. Die grüne Farbe der Holzverkleidung der Wände des Silberzimmers ist zweifellos im Anschluß an eine schon früher vorhanden gewesene grüne Bemalung der gewölbten Räume der alten kurfürstlichen Schatzkammer zur Zeit Augusts des Starken gewählt worden. Dieses Zimmer war mit dem vorangegangenen auch von Alters her der Ort der Schatz= kammer, für den zuerst in einem Verzeichnisse des Jahres 1638 der Name »Grünes Gewölbe« gebraucht wird. Aus den Räumen des Obergeschosses führte früher hierher, »zur ge= heimen Verwahrung« eine Wendeltreppe. Als dann im 17. Jhdt. eine planvollere Aufstellung erfolgte, erhielt das Zitnmer gleichzeitig auch den Namen das Büffettzimmer. Es wäre wohl möglich, daß die heute noch vorhandene Holzverkleidung der Wände mit ihrem Rahmenwerk, in das auch die Türen einbezogen sind, und mit ihren in großzügig geschweiften Umrissen gehaltenen Spiegelfällungen der einzelnen Wand= felder schon in der Kindheit Augusts des Starken unter dessen Großvater Kurfürst Johann Georg II. zur Zeit der »Durch= lauchtigsten Zusammenkunft« aller Linien des albertinischen Zweiges des Hauses Wettin im Jahre 1678 entstanden sein könnte. Sie unterscheidet sich jedenfalls einigermaßen von der deutlich die Zeit ihrer Entstehung in den zwanziger fahren des 18. Jhdts. bekundenden Pilasterarchitektur der Wände der übrigen 1721 bis 1724 ausgestatteten Räume und kann wohl früher, oder auch von anderer Hand noch gleichzeitig mit dieser entstanden sein. Der Name Büffettzimmer läßt darauf schließen, daß die Räume des Erdgeschosses, insbesondere der anstoßende große Saal, nicht bloß als Sammlungsräume, sondern als Prunkräume bei Festlichkeiten benutzt wurden.