MASKEN Bei Paraden oder Turnieren verwendete die römische Reiterei Gesichts helme, von denen manche Funde, vor allem der Schatzfund von Straubing, eine gute Vorstellung geben. Aus diesem Schatzfund stammen z.B. auch die beiden hier abgebildeten Gesichtsmasken (Bild 194 und 195), die in sieben Exemplaren in Straubing vertreten sind. Damit ist dieser Schatzfund, der 1950 ans Tageslicht kam, der reichste an derartigen Helmen. Die erste Gesichtsmaske ist die eines Jünglings mit stark gelocktem Haar, Koteletten und buschigen Augenbrauen (Bild 194). Auffallend sind die vier Buckel auf der Stirn, zwei oberhalb der Augenbrauen, ein Buckel über der Nase und einer unterhalb des Haaransatzes. Die Maske besteht, wie auch die zweite von Straubing (Bild 195), aus getriebenem Bronzeblech. Die erste gehört, da sie in der Anordnung der Stimlocken vom Porträt Alexanders des Großen abgeleitet werden kann, einem griechischen Typus an, während die zweite einen orientalischen Typ vertritt. Es ist deswegen anzunehmen, daß derartige Gesichtshelme bei Kampfspielen getragen wurden, wobei wenigstens zwei Parteien durch ihre Helmformen unterschieden wurden. Die zweite Maske zeigt eine merkwürdige Lockenfrisur (Bild 195), die sich in der Mitte hoch auftürmt. Wir werden daher fragen müssen, ob dieser eigenartige Kopfputz aus dem natürlichen Haar aufgesteckt ist oder ob es sich um eine Perücke oder sogar um eine Lammfellmütze handelt. Zu diesen Masken gehört jedoch jeweils ein Helmteil für den Hinterkopf, von dem sich auch ein Exemplar im Straubinger Schatzfund aus Eisen mit Bronze erhalten hat. Dieser Helm weist hinter den ausgesparten Ohren drei Inschriften auf, die beweisen, daß er nach dem ersten Inhaber noch zweimal den Besitzer gewechselt hat. Die Werkstätten für solche Maskenhelme werden wie auch für die später behandelten Paraderüstungen wohl in den Donauprovinzen gewesen sein. Nicht nur die Art der Technik, sondern auch der Fundort Straubing selbst machen dies wahrscheinlich. Die Herstel- lungszeit dieser Paradestücke wird vorwiegend in das 2. Jahrhundert nach 14' 211