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Neueste Nachrichten : 02.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189504022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18950402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18950402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-02
- Monat1895-04
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- Neueste Nachrichten : 02.04.1895
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NL 42,185 Aiitueutet Yeueste zllaclirikljli "«««-"«-?i«i-3"’« Oekeseuste undszveröreitetstee Fageszeiinug der Jst. Haupt— und— Aefldettzstadt Dresden und der Former. YiM as« m. m. am. Uupqrt-iikehe, unabhängige Zeitung fis-e Jedermann. " Mystik-is: »durch di« Pkrxjnertelj txt-sieh 111. Ldcp unt »Dr·idner ltesmde Blatt-r« 11. 1.90. «« swsszsxssxgk giesse-XIV«- 50 »« ZU Deß-»Na?- sqettelk sc« 1.80 nip- 216 cutsche Preis! sie: M. Mit-J. Heft-pp. ZHD «« «"«""«.«;.F.kk?å"-k. Cssssssss S« still-Z? T «« "«-"«"k«3 sgssssæsschssszgs sspswsps Tkazsssg ; « s, . . I. » s. e. aen c tgen re; en. gpmooidstfklttsp von 111. 109009 . pp» vhrMPOvt , sie's) IN) Führe um« die besten Fabrikqtzp kmd kxiste für jede then-o Kosten-Uhren von 111. 14,00. « - Ysprspm.» Mk· Kznz»,J»h«;spnn«Str» U«- «-’ Uhr eine streng reellc Zjahrtge G«kqnkik, jllj- -a . «. a. ..1« «—;" "" , " , , Die hepctige NummeYrYEiiihiilt 10 Seiten. den Unternehmern wie den Arbeitern gedient. Auch in Deutsch· land werden die Beispiele zahlreichen daß in verlschiedenen Ge werben eine kürzere Arbeitszeit gleichmäßi sowoh im Interesse der Unternehmer wie der Arbeiter zu wünschen ist. Berkurzuicgt der Arbeitszeit und Veredelung der Ge selligkeit m ssen allerdings Hand in Hand gehen. Darüber sherrscht bei Einsichtigen kaum ein Zweifel. Leider scheint aber gerade in den Großstädten nicht nur das »Schwitzsystem«, sondern» auch der Genuß beranschender Getränke sich immer mehr auszu b.reiten. So hat nach einer kürzlich in der medieinischen Academie in Paris lgemachten Mittheilung in dieser Stadt der Genuß des für Mora und Gesundheit« äußerst verderblichen Absynths sich in den Jahren von 1885 bis 1892 mehr als verdoppelt. Auch unsere schivarzen ~afritatiischen Brüder« haben bereits unter dem Fluch des Branntweins schwer zu leiden. Nach einer gegen wärtig in Belgien Aufsehen Inachetiden Schrift sollen im Congo staat mehr Menschen durch den Alcohol als durch Krieg, Klimmi Brand und Mord umgebracht werden. Man hat die Einge borenen bereits derart an den Schnaps gewöhnt, daß sie viel-s fach nur noch arbeiten, wenn sie Schnaps erhalten. Ost werden sie selbst in Schuaps bezahlt; sie bekommen, wie jene Schrist betont, je nach ihren Leistungen Z, 3 und 4 Flaschen täglich. Derartige »Cultnrthaten« der Weißen sind geradezu verwerflich nnd inüsseic von jedem Merischenfreunde tief bedauert werden. geführt. Dieser Tage hat die aus einigen Niinistern bestehende »besondere Eommisstonh welche die Darlegungen der Reichs controle und die Entgegnungen Annenkows zu prüfen hatte, be schlossen, ihre Thätigkeit einzustellen, da General Annenkotv dnrch Nichts die Reichscontrole widerlegen könne. Von der Entscheidung des Kaisers wird es abhängen ob General Annenkonz der be rühmte Eroberer des TranskasvkGebieteS sich vor dem Gerichte wird verantworten müssen. sei dem zum neuen Quarte-l eintretenden Moånungsmeklisel wachen wir unsere geehrt-n Leser wieder« holt darauf aufmerksam, das; wir mit der Dresdner Hanfapost eine Vereinbarung getroffen haben, wonach uns diesbezüg liche schriftliche Mittheilnngem Be« Hwerben über nnxegelmäßige Znftelllll Unserer Zeitung ·,» insbesondere auch Ilnnoncenk unkankirt zugesandt werdet: können. Im Falle des Woknungswechfels bittenwir den geehrtenxe er, er Hm a - heit halber sich des auf Seite 6 ab gedruckten Form-states bedienen zu wplleiu Hokjalpqljtijtkik Es gibt keinen deutschen Erwerbszweig an dessen» Ysurzeln die über das Reich dahinfahrenden sinagzpolitischen Sturme so »» gekiittelt haben, we dies bei der Dabtakiiiizrrirstrie der M! ist. Bald drohte ihr das Monopoh bal Zollm iohiiiigiiiid rikatsteuer. Der auf» unsere Heringen »Armeebedii»rsnisse· iisiihrenden Hieraus-wiss— · ches ssokl stxersadarxeine Kraftquelle werden. Es» mag) Ia aus den ersten Llugendlick ver ioiieiid erscheinenz die verme rten»Lasten des· Reiches auf eine Industrie adzutvalzem die»sich· mit der Befriedigung nicht un-z bedingt nothwendiger Bedürfnisse· beschastigt Aber ganz »ab-s gesehen davon, daß es viele ahnliche überflussige und noch schad iichere Bedurfnisse als den Tabak gibt, sollten die Kosten des verbesserten Heerwesenssz vom g anzen Volke, in erster Linie von he» steiiersahigsten hoher-en Klassen getragen werden«. sDie Geieotigkeit spricht gegen· das Herausgreisen einer einzelnen "J«nd·utrie; aber noch » wichtiger sind die soeialvolitischen Grund e, welche von einer weiteren-Belastung der Tabakiiidustrie dringend abrathen· Nur mit Bitterkeit kann man daran denken, vie leicht von einzelnen Freunden der hoheren Belastung des Eiibäiis in ddeiä bzsshtelriioen Erdrteåunoeiid übersgestiedllie di! Zool)- wen ig wer en e n a ung von an en eii un u iger rei er beurtheilt wurde. Augenscheinlich hat man in manchen Gesellschasts kreisen nur eine mangelhafte Vorstellung davon» was es heute ·lleißt, Tausende, und darunter» viele Faniilienvatetz arbeitslos giiiiiheni Mit solchem Werk« fordert man nicht die Versohniiiig der Klassen, sondern die leidenschastliche Verbitterung und den wlltiiskkn Ffas«·ai«sniusi« ip rrs Gr« s h tEu ia d ch , ieaii ieen oea oii en eieen, o a gn au lliiiitsiclsitlcilch der Arbeåtsloslilgkfedit iinddåzs Llkiotslikanskiess dietkrcskte neru uii von rö erem iii an eins er ee t. n ämm i e sdiirgeriitileiistger Vorllisendte voåigJrassiihdastsFäftheiiftiies Lakioeskist ziiiie am e nrage «er en mang er e ä gungsoigeit und ihre Folgen erwägen. Es sind hieraus 1124 Antworten ein gelaufen, die 210000 Menschen umfassen. Nach diesen Auskünsten errsiht in 454 Ortschasten init 10361000 Menschen ein »außer- Setkitidthnllilcilierg 73oöhBatB igh Folge dder ssdartkög Käalkeif U? . en en var er o an ei au Arbeitslosigkeit, auf das Darniederliegen der gewerbliageii und liuidwirthschastlichen Beschäftigungen in der gegenwärtigen Jahres- Zeit oder aus örtliche Ursachen zuriickzufiihrem Jn 596 Gemeinden mit 6797 231 Seelen herrschte ~keiii anszergewöhnlicher« Noth stand Ehe aus diesen wenigen ganz allgemeinen Zahlen Schlüsse Stillst« werden, müssen weitere eingehendere Mittheiluiigen abge viirtet werden. Denn die neuesten Berichte von: März lauten For! ganz anders und beri ten bereits von Ausständeiy die limer ein Zeugen sind, da? in einzelnen großen Gewerdeii nieder größere egteilungen vorliegen. Ein solcher drohender « Fstmpf zwischen Ar eit und Capital und ein Zeichen leidenschgæ Uchet Erhitzung ist die Arbeitsausschlieszung von«200 « !SJUhardeitern. Man will wieder einmal eine Kraxiprobc . -VF,TUchOU- Derartige Versiiche End soeialpolitich äußert ver- « llgttifjvoll, einerlei, -wer als ieger daraus ervorgeht. Die : iedsnchterliehe Schlichtiing des Streites der Schnharbeiter mit ; Unternehmern ist zuerst von einem Theil der ersteren und 1 dann auch von den letzteren abgelehnt. Ueberhaupt scheint man i iizunter dem verbitterndeii Einfluß der herrschenden ivirt schast- i II! en kmd poiitischeu Bechern-ists in Ekxgiaud von eine: chieds- : Uckikstltckzen Schlichtiin gewerdlicher Streitigkeiten immer mehr : VIII-en en. Die kii fiel) im englischen Unterhause eingebrachte s schxsåstsktixgiltsbliilltzvE sowohls von rdeitgedern wie von Arbe t- i eur e . . . . . . " Web! Beisall ais-die Schiedsgeeichtsbill findet das von der · «WTJIU Re erung dein Unterbause vorgelegte Fabrikgesetz · iIM Nr· Kinder, iugsändliche klrbeiter iiisttidbsråikkn »wirtkäinzerä 1 smniuii en ei renw . - ein nswe a ! « Gsfcgeitttvsixr sdilef—årde«itsgelit"«dlinders des alb««eibkiit·zen· i « - Uty urch ne Beschränkung der Kriistevers leuderung die . « lfudigkeit zu erhöhen. Mit diesem Standpunkte ist sowohl i Brutto-ums» —'« Der Kaiser bestäti te das aus Freisvrechung lautende Urthei des siriegsg3richts, betreffend den Majas: SchulHeElosterselde in des· bekannten Otraßenbahnafsairr. —’« Oeaeu den Willen des Reichskanzler-s Grafen Cavrivy so enthiillt die ~Nation«, hat der Kaiser im Jahr; 1892 darauf bestanden, daß jene Schriftstücke seitens der deutschen Regierung nach Wien gesandt wurden, welche dort jede offizielle Ovation für den Fürsten Bismarck bei Gelegenheit seiner Anwesenheit zur Hochzeit des Grafen Herbert Bisinarck in Wien verbindet-ten. --’« Die sozialdemokratische Reichstagsfraetion hat, wie Berliner Blätter schreiben, die Absicht nicht ausgegeben, die Deues ehe des Kaisers an den Fürsten Bismarck im Reichstage zur Sprache zu bringen. Man beabsichtigt nach den Osterferien bei der zweiten Lesung der Umsturzborlage aus diese Angelegenheit zurückzukommen. —« Der erste Vieepeiifideut des Reichstags- Abs Schmidh Elberseld wird, wie die Freis Ztg. mittheilt, der inladung zu der Tafel bei dem Kaiser am l. April nicht Folge leisten. Die B. N. N. bemerken dazu: »Wenn sich die Nachricht bestätigt, so würde dieser ~Männerstolz vor KönigsthroneM nur den erneuten Beweis dafür liefern, daß die Unversöhnlichen in ihrem blinden Hasse und ihrer eitlen Charactertoketterie selbst die elementarsten Pflichten der Artigkeit verletzen-« Das ~Neue Wiener Journal« beschäftigt sich mit dem Empfange und der Einladung des Neid-sings priisidiuins zu dem Festdiner zu Ehren Bismarcks in einem ~ Di e Diner- F a ll e « überfchriebenen Artikel, in dem es u. A. heißt: ~Kaiser Wilhelm bewährt sich nun auch als Humorist Es ist entschieden ein Lustsvieleinfalh wie aus dem Kopfe eines Sardou, nicht aber aus. dem eines deutschen Fürsten entsprun en, emandem mit guten Bissen eine btttere Pille m tschlueken zu lesen. enn wir diese Einladung ihres politischen Charakters entkleiden, so gksktszsichs eine Situation ähnlich der, in welcher sich ein geschiedener Mann befinden mag, der einem Diner bei einem Vorgesetzten bei wohnen muß- wobei dieser ein Hoch aus des Gastes verfloffene Schwiegermutter ausbringt Man denke, mit welchen Gefühlen der Unglückliche des verhängnisvollen Momentes harrt, da er fein Glas ans das Wohl der Schwiegermama leeren muß» Er kann sich dem snicht entziehen, denn er weiß, der gestrenge Ehef blickt aus ihn und Ifreut sich satanifch des widerwilligen Hochs, das sich ans der gepreßten Brust seines Gastes losringt, den er so schlau in die DinevFalle gelockt hat. Kaiser Wilhelm ist aus einen burscbikosen Einfall ge kommen, wie dem Reichstagsvtäsidinm den abgelehnten Glückwunfch zu vergelten. «,,Jhr wollt Bismarcketi nicht ehren; Ihr sollt und müßt! Jch soll Euch emvfan en, aber mir graut davor. Nun, Euer Empfang soll zur BismarchEkrung werden. Und so wählte er die in der politischen Etiauette bisher noch nicht dagewefene Form des Empfanges beim Diner notsbone BismarcbDiner - tvie man etwa Handlungsreisende zwifchen Braten und Mehlspeise abthut Die Thüre des Speisefaales soll zum kaudtnischen Joch werden« J· Ueber die deutfkhsrnssischen Beziehungen wird der ~Köln. Volksztgf aus Berlin geschrieben: ~Einige Blätter ~decnentiren« unsere Mittheilungen über das Zerreißen des Drathes zwischen Deutschland und Russland. Bis jetzt sind alle großen politischen Verschiedungen in der Zeit ihres Ent stehens von officiösen Bediensteten stets abgeleugnet worden. Als der Dreibund schon zu Stande gekommen war, wurde die Nachricht noch eben so kräftig dementirt wie die andere über das Aufhören des Drei-Kaiser-Bundes. Unsere Mittheilungen ruhen aus der s icheksten Grundlage. Es ist absolut unwahy daß Graf Osten: Saiten, wie die »Post« versichert, hier ~von vorn herein als genehm !gegolten" habe. Er ist hier nicht genehm und wird es niemals werden; wenn man ihn nicht ablehnte, so ist es in Ermangelung besserer Aussichten geschehen, Die ~Nat.-Ztg.« behauptet, General Richter sei von hier aus nicht gewünscht worden. Ja, man spricht solche Wünsche eben in der For-n von ~21nsühlungen« aus, so daß sie immer wieder desavouirt werden können. Hier wird ganz bestimmt behauptet, Gras Derbert Bismarck sei vor dem Abschiede v. Werders in St. Petersdurg als Botsthafter vriisentirh aber vom Zaren rund abgeflePnt worden. Daß der Draht zerrissen, ist nicht mehr zu de zwet e n . . . Die dem Fürsten Bismarck nabestebenben Berliner ~N. NR« be zeichnen dem gegenüber die Behauptung, baß Graf Perbert Bismatck als Botfchafier in Petersburg präsentitt worden ei, als »absurbe Unwabrbeit«: »ganz abgesehen davon, ist in allen unterrichteter: Kreisen zu: Genüge bekannt, daßCrafßismqtck an ben Wiedereintritt in den Dienst zur Zeit nicht denkt« —’ ne Linpefchen Oebfocqefragr. Die »Sie-n· Landes .«, die im Färftentbnm rofzen Einfluß bat, tritt offen und entfchcgen für den Grafen Ernte zur Lippeddiesterfecd gegenüber dem Prinsen Adolf su Schanmburassivve ein. Auf die Stimmung im Fürstentbum estattet der Empfang, der dem Grafen Bernzard sur Lippe-Diesin- Pcld und dein Grafen Friedrich Wilhelm su iesterfeld, dein Sohn und Bruder de« Grafen Ernte, bereitet wurde, als sie sur Beifeäsititäs des verstorbenen Fürsten Wo emar noch Detmold kamen, einen - Der «Rbei-t.-Wests.-Ztq.« wird hierüber aus Detrnold ge s r e en: Wte isb etst deute erfuhr» Festaltete sitb die Reife der erlauchten Grafen Bernhard und Friedri Wilhelm sur Lipwsiesterfeld am Sonnabend zu einer wahren Trinmpbfabrt Auf allen Bagnbbfen unseres Landes hatten stcb große Menfchmensen eingefunden, ie den Vertretern des Grafen Tbronfolseestürmge Ovationen darbraebtem Uederall bekeifterte Durrabrufe Hut und chekicbwentetk Als Graf Berngard n Schiitmar sum lenster hinan« antwortete: Ja, anf Wie ersehen, wir kommen toiederc kannte die Beaeisteruna keine Grenzen· »ein neuer Beweis, wie tief die Sympathie-r für die Viert-steten Linie, ver die Schaum-mer. un: aus-at. da« Sitar folqerecht streitig machen, im Lande geben! Di- Eutichiidussj übe: di« Auf-Ethik; de: verschiedene« gute» liest in etster Linie bei dem as: s. April sufantmentreteudeulhptfthm Russische Corruptioiu Man ist in Rußland daran gewöhnt, daß, wem Gott ein Amt, auch die nöthigen Nebeneinkünfte giebt, allein selbst in dem von der schleichenden Corruption unterwiihlten Riesenreiche machen die Anklagen, welche egen den Erbauer der Transkaspibahin General Annenkow, ergoben werden, das allergrößte Aufsehen. . Da es ein offenes Geheimnis; war, daß der »General« Annentvw » bei dem Baue große Mißbräuche begangen hatte, wurde eine « Untersuchungs-Comiuissiotreingesetzt, welche ,feststellte, daß Annen « kow nicht nur während der Nothstandsarbeiten der Jahre 1892 « bis 1894 sich einen außerordentlichen Vertrauensbruch hatte zu . «Srlniiden«kdmuten"»lassen, Essai-ern istwa 1112 Millionen Ruhe! unter-« schlagen hatte. Daß Annenkow so ungenirt wirthschaften konnte, war der Protection des damals allmächtigen Abafa zu danken, der mit der Schwester seines Schiitzlings gemeinsamen Haushalt« führte, und dem Bruder seiner Freundin gefiillig sein wollte. Am 18. November 1891, in dem schweren«Nothstandsjahr, wo weit über ein Drittel der bäuerlichen Bevölkerung Rußlands am Hungertuche nagte, wurde der Generallieutenant Annenkow auf Abasas Betreibeii zum Leiter der öffentlichen Nothstandsarbeitetr ernannt. Ein besonderer Conseil, aus Abasa, Wyschiiegradski und Durnowo bestehend, erwirkte den kaiserlichen Befehl, daß für diese Nothstandsarbeiten ein nicht zuriickzahlbarer Staats-credit von zehn Millioneic Rubel eröffnet wurde. Da es darauf ankam, für die Nothleidenden unverzüglich Arbeit zu schaffen, eventuell auch unter Hintansetzung anderer Staatsinteressen, so wurden dem General Annenkow weitgehende Vollmachten ertheilt. Unter den in Aussicht genommenen Arbeiten waren die bedeutendsten und zugleich diejenigen, bei welchen die meisten Mißbräuche vorkamem der Bau von Elevatoren und Getreidesueicherm wofür iiber zwei Milliouen Rubel bestimmt waren, der Bau der Chausfee Nowo rosiisk-Ssuchlim, auf zwei Millionen Rubel veranschlagt, und die Fällung von Holz in Kronswäldern und die Verarbeitung desselben. Schon im November 1892 war Dank der überaus eifrigen Thätigkeit Annenkows der Credit von zehn Millioneni Nubel erschöpft, und Herr Annenkow kam darum ein, ihm für« Fortführung der Waldarbeiteu weitere Eredite zu bewilligen. Er erhielt verschiedene Summen »leihtveise«. Als er aber im J. 1893 wieder 1 316 2653 Rubel forderte, wurde eine Commission eingesetzt, welche fand, daß noch zwei Milliouecr Rubel nothwendig seien, um in die» Arbeiten Annenkows einige Ordnung zu bringen. Unter Anderem waren z. B. Cautionen ~verausgabt« worden. Allcs in Allem hatte inzwisålzen die Krone« für die öffentlichen Ar beiten etwa 14112 Millioneii nbel bezahlt. Am I. August 1893 er folgte der Befehl, unverzüglich die Rechenschaftsberiehte Annenkows nachzupriifem Es wurden aber nur aus 3 (!) Gouvernements »die Kassenbiiiger vorgelegt, obwohl Herr Annenkow die öffentlichen sArbeiten in 2 Gouvernements leitete. Seine Erklärung, daß die übrigen Kassenbücher den Gouverneuren und Eontrolhdfen über geben wären, erwies sich als unwahr; 21 Controlhöfe konnten den Nachweis führen, daß see die betreffenden Bücher nicht erhalten Butten. Eine technische und materielle Rechenschaftslegung ist auch is heute noch nicht erfol i, ausgenommen für drei Gouvernements. Am 7. Januar. 1894 eilte der Minister des Jnnern Herrn Annenkow den allerhöch ten Befehl mit, daß die Verwaltung der dsfentlichetrjslrbciten un ihreAgenten die Rechnungen sofort zu schließen hatten, daß alle vorhandenen Baargelder in die Kraus renteien abzugeben und weiter einlaufende Zahlungen nur den Kassen des Fmanzministeriums zu leisten sind. Anneukow über· mitteltes diesen Befehl seinen Agenten erst am 7. Februar und gab der LiquidationssCommission keine Liste seiner Agenten, so daß die Fzklfe der Gouverneure in Anspruch genommen werden mußte, um ie Ageutcn zu ermitteln und sie zur Geldablieferuiig an die Krone klug-erhalten. Herr« Anztentow selbst. fuhr fort, Kraus gelder im anuar Fe ruar, Niarz hindurch gan ruhigeinzuziehen und zumsbsecl fiirzseinepersönlichen Bedürfnisse zu verstunden.- åur Erklarung dessen antwortete Annenkow - ver Li uidatios omnlissioii, daß lerifiir Arbeiten im Ssolottsehiasler Zorft aus - eigenen Mitteln -"-’21·11b Nubel 89 Kopeken zugeseyt habe. Die« Unwahrheit dieser Angabe. wurde ihm« nachgewiesen, . worauf der verstorbene Zur« Alexander ·1I1.,« dem die Erklärungen« Wirken-s unterbreitet wurden, zu denselben am Rand des Seh« iickess »Das ist einfach frech» niederschrieb. Die Untersuchung gegen General Annenkow wurde auch unter Nikolaus 11. fort« Dienstes! den 2. sril 1895. Ell.
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