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Neueste Nachrichten : 21.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189601215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18960121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18960121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-21
- Monat1896-01
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- Neueste Nachrichten : 21.01.1896
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Dienst-J ;- den 21. Januar x896. 44000 Alpen-Wes· U« » YDUM Ylamrichte us wiss-ist die kiuäaltiogie Petttzeile It) M» im eclametheil sc IX. Hanptsiseschäftsisllck Mllstiäer rast 4c. sernsgrecjketx Amt l, r. use. sit: R cksen m? nicht bestelltek Manuscrxpti bcknimmt die edaction kein« Vekbindjcch sit. Gekesenste und verbreitetste Fageszeituug der Ftgc Haupt— « unFjsZFefldenzstadk Dresden und der Yororte sinke· ritt: Vnkch VII Post vtektsljpäåkkich Mk. 1,50, mit »Ist-due! Fliegen« Unter( VII. l,9(·). Für Dresden inlgoköplrte Iåtsctstlkch 00 Pf» Si« way-UT; k---Y-ti7«åst. t,--«:;«k-sp. un« —eutfme Breit-Wie: Nr. Wiss, Ospejtckknzkisss Uupavtekllehk unabhängige Zeitung fis; Jedermann. . und lkltsttmutlssuus-l-eltleuelo finden durch das Treuen u. Lqmettcvllnkerkleivet m. reinen weißem Schaftoollfutter die denkbar· größte Lisidcrictxkx Sicberet Schutz gegen strengste Mitte. sähen-o Its-lieu a. Tlsokmulssocliea u. Strümpfe als bestes Mino! Ecke-o lmlus Fasse. Nur echt, wenn jedes Stück mit Schutzniarte und u. Firma deutlich versehen ist. Zablretche Anerkennungsfchreibesi liegen zur Einsicht aus. Auetntge Vcrkaiifosrru I s—- Grunsvaltl C: Icozminslch Dresden, Dlutsiossstisasse Z. » ,» · DIE hcgsij se Nur-Ihrer enthiixt 10 Seiten« " Zlaelxlilaicge zur Zubelfeler. So ist nun jener Tag vertauscht, an welchetn vor einem Viertel sabrhundert unser Dicht) erstand. Ein Lkierteljahrhundert eine lange Zeit im Leben des Eingehen, ein Augenblick im Leben der Völker. Was mit dem Blute unserer« Väter und Brüder errungen wurde, ist erstarlt nnd ausgebaut, wohlgefügt nach Außen und Sauen. Und· toenn and) Tiers-re Fseinde mit kieidiscneni Blick das Gedciheti und Blüt-en unser-o großen Vaterland« betrachten, und wenn- auch im zxitiiern der Fraun-i der Nieinungen über die witthschaftliclten Fragen heftiger denn je eittbraniit ist, - unseres Volkes Gesundheit und Lebenskraft sind start genug, nin Alles zu über-winden und über Alles zn trinnlphiren, was fiel) uns hemmend und hindernd in den Weg stellt. Die großen einmiitdigen Jubelseierm welche aus allen Gauen Deutschlands? und allen Ländern, wo Dentsche wohnen, der Draht meidet, beweisen, daß der nationale Gedanke, die Liebe zum gemein samen Vaterlande in der Stunde der Beaeisteruitg Alles sieghast überstrahlen und unser Volk Jdealionino genug besitzt, um sich an einem weihevollen Tage über die gewöhnlichen Alltiiglichteiten hin: wegzuseizem Nach Aufhebung der Tafel fand Cercle statt, wobei der steifer eine herzgeivinnetide Liebendtvürdigkeit entwickelte und zahlreiche Per sonen ins Gesvriich zog. Der Kaiser an die Deputatiou der Berliner Stndentenfrhafh Sonnabend Llliittag 1 Uhr wurde nach der Parade von dem Kaiser die Devutation der Berliner Studentenfchafi empfangen. Nach Vorftellung der Mitglieder der Devntation durch den Vorsitzenden wurde demselben die Erlaubniß ertheilt, die Adresse der Studenten: schaft zu verleiein Nach Anhörung derselben führte der Kaiser un-t gefähr Folgendes aus: ~!l)leine Herren, Jch danke Ihnen für die Bezeugung des Jdeali6mus, den Sie als Vertreter der akademischen Jugend, durch die soeben ge hörten Worte gezeigt haben. «.. eine Herren, Sie sind im Begriff in das öffentliche Leben hinauozlitretem bewahren Sie sich diesen Jdealiettiuo anch fernerhin, denn es giebt gerade heutzutage im Volke Pfanne, die diesen Jdealistnus dein Volke rauben wollen. helfen Sie tlliir die ideellen Ciiiter dem Volke zu erhalten, die isn Jahre 1813 unser Volk begeistertcn und die im Jahre 1870 ihre Wirkung thaten. Aienn Sie in diesen! Geiste in Jhrem öffentlichen Amte wirken werden, so werden Sie Mir helfen, denn Ich rechne auf Jhre Hilfe« beleidigung erkannte Strafen im Gnadenuege erlassen weiden sollen. Das ist eine ebenso edle wie kluge That Sie kann den Rilhns dcd ieutscheii Kaisertbiimo lnn so sicherer suchten, je weniger Allcnabuieii bei der Durchfitbrllng dieses Erlasseo gemacht werden. Wenn sin bier und dort Unbehagen über anscbeiimide Lievorziigiing des« Adelo zeigt, wieder ist der Grund kein anderer als der Wirt-im, das; das) neue Kaiserthuiti von Allein frei bleibe, was an dao Ciifarcntlunn erinnert. Ein welsaier lsafar hätte sitt) auf den ~Brodlvucber« ein— gelassen, um den Adel zu verbinden und dann vielleicht Geireidc vertheilt, um gleichzeitig die jUlassen zu befriedigen· Ein dentfclnst Kaiser konnte dem altvreilizischeci Grundsatz folgen, kein (k)enierl»e, keinen Stand besonders zu begünstigt-n und jeden der natürlichen Entwickliiiig zu überlassen. Je folg.ricl)tigel« dieser Gedanke bin-a«- gefiihrt wird, um so besser wird es um dac- Kaiferthiini bestellt fein« Liertreter der Presse sind zu der Feier im Weißen Saal uiklxt zugelassen worden, so das; die Zeitungen für ihre Tlierictfte auf :Ulil theilnngen des Ltiolffsctleii Lillrealio iiber den äußeren .L)ergang an: ewiesen sind. Tal« Ersucbeii nin Eintritt-kalten ist nach der »Nat gitgN von dem LUiiiiif!ei« v· Boetticber dahin beantwortet worden, das; die Categorien von LEersoneil, loelciie seitens der Reicbevermallung einzuladen waren, vom naifer bestimmt worden, und das; die An: glegenheil im Uebrigen vom Oberwzofinarscballamte ressoltire. Das sbersistosciiarschallanit bat erwidern das; der Weiße Saal kaum für die au Befehl des Kaisers neladenen skscsttheilnehsner ausreiche und daher die Zulassnng von Vertretern der Preise, für welche auch eine Tribiine nictit vorhanden, giinzlich ausgeschlossen sei. Jm Wtdersprlidi mit diesen Ilacbrichten entnehmen lvir der «Vofs. Ztg.«, daß der Be: richternatter dieses Blume, Herr Ludwig Pietsclh im Weißen Saal anwesend gewesen ist. Die Jubclfeicr und das Ausland. Aue« Friedrichs-sah. » Bei dem Fürsten Biomaick in Fiiedrichoruh waren bis Sonn: abend Abend über 600 Glihwunsebtelegraincne eingetroffen, darunter von den Souveränen Oesterreidpllttgarns und Italiens. Außerdem liefen singe-zählte Briesscndungen ein. Von 10 bis 2 Uhr eoncertirte die Sisliusikcauelle des Latienburgischeit Jägerbatailions Nr. 9 (i)iatze barg) im Park des Fürsten Bigmarclc Der Fürst brachte seine Freude über die Vorträge in einer Ansprache zum Ausdruck. Die illiusiker wurden mit Speise und Trank bewirthet und erhielten schließlich jeder ein Geschenk. Von einigen Hamburger Lkerehrern wurde dem Fürsten ein prachtvolleo Vluncemslrrangetuent übersandh welches im Speisezimnter Aufstellung fand. Die »O a m b. N a ch r.« sit-ließen ihren Festartiiel sum Ldjährigen Geburtsfeste des Reiches mit folgenden Sätzen, die als bündige Widerlegunådes Gier-United, Fürst Biemarck sei der vom Kaiser« im Weißen aale des königl. Schlosses z» Berlin veranstalteten Feier aus ,Verstimmung« fern geblieben, anzusehen sind: Fürs: Bismarck fehlt heute in de: glanzeuden Versammlung, die sich im Berliner Schlosse» « ser stimmt; aber wir ind über sagt, dak er sitt) »in»s«,· « ewissen für ver« flichtet gehalten ha en tvurdey a! . ger no lebender Repraskxntant der großen Ver« gan enhcit unseres Volkes: atrderäZFeier tl)eilzunehmen, wenn Stein Gefundheits ustand esilzm træendwce erlaubt hätte. der Testgottcssdiensh Tour, Tafel un wag er Tag sonst noch flir den Westen Bigxnarck gebracht haben würde, hätten höhere Anforderungen an seine ideri statrdstrat gefreut, als nach ärulichem Ermessen zulässig erschien. So bleibt er der osslicietten Feier, die seinem Werte gilt, fern.« Der ~Deutsche Verein in Wien« telegravhirte an den Fürsten Bismarch »Am 25. Jahreetage der feierlicben Ausrufung des deutichen Kaiserreichs zu Versatlles sendet dem größten deutschen Staatsmaitm dem Schövfer und ersten Ka let· des Deutschen Reiches ehrsurchtsi vollen begeisterten Gruß-J Glückwunsch der national gesinnten Deutschen Oesterreichd der« Deutsche Verein in Wien-« Und diese hehre nationale Feier war reich an belebenden und erhebenden Acten und Kundgebungem die noch geraume Zeit nnd)- kingen und, Wurzeln fassend ini Geiste des Volkes, nußbringend weiter wirken werden zu des Vaterlandes Besten. Ueber den Verlauf der Feier ist noch Folgendes zu berichten: Der Trintspruch des Kaisers. · Die Sah-Tafel, die am Sonnabend im Weißen Saale des königlichen Schlosses stattsand und zu der etwa 600 Personen, darunter alle früheren Reichstagssclbgeordneten und die gegenwärtigen Mit glieder geladen und in großer Zahl erichienen waren, begann um «« Uhr. - Als liebenswürdige Ueberraschung des kaiserlichen Gast gebers fand jeder der Geladenen auf seinem Couvert das genau nach geahmte Facsimile der Original-Depesche, die Kaiser-Wilhelm l. am . September 1870 Abends W« Uhr vom Seblachtfelde vog Sedan an dir.ttatsertn Atsktssttrjefchriedef hats« . « Der Trintskrucb des Kaisers hatte folgenden-Wortlaut: ~Deizheut ge Tag, ein Ta dankbaren Rückblickes, wie das ganze saht in llen seinen Feiern, iigt eine einzige große Dankcsfeier und edentfeier fiir den hochseligen großen Kaiser. lieber dem heutigen Tage ruht der Segen, schwebt der Geist Desien, der in Charlotten burg, und Dessen der in der Friedenstirche gebettet ist. Was unsere Väter erhafftem was die deutsche Fu end träumend gesungen und gewünscht-hat, ihnen, den beiden aiferm ist es vergönnt gewesenJ das Deutsche Neich mit den Fürsten sieh u erkämvsen und wieder herzustellen. Wir dürfen dan bar die Voitheile genießen; wir dürfen uns des heutigen Tages erfreuen. Damit geht auf uns jedoch die ernste Pflicht über, auch das zu erhalten, was die hohen Herren uns erkiimpft haben. Aus dem Deutschen Reiche ist ein Weltrcicb ge worden. Ueberall in fernen Theilen der Erde wohnen Tausende unserer Landsleutr. Deutsche Güter, deutsches Wissen,»deutsche Be triebsatnkeit gessen über den Ozean. Nach Tausenden von Millioncn beziffern sich ie Werth» die Deutschland auf der See fahren hat. An Sie, Meine Herren, tritt die ernste Pflicht heran, Mir zu helfen, dieses größere Deutsche Reich auch kfest an unser heiinisches zu g ie ern. . Das Gelöhniß, was Ich heute vor Jhnen ahlegte, es kann nur Wahrheit werden, wenn Zhre von einheitlichem, vatriotischem Geiste beseelte vollste Unterstützung Mir zu Theil wird. Mit diesem Wunsche, daß Sie in vollster Einigkeit Mir helfen werden, Meine Pflicht nicht nur Meinen engeren Landsleuten, sondern auch den vielen Tausenden von Landsleuten im Auslande gegeniiber zu erfüllen, das heißt, daß Jch sie schiitzeii kann, wenn Jch es muß, und mit der Mahnung, die an uns Alle geht: »Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen«, erhebe Jch mein Glas auf unser geliebtes « dentsches Vaterland und rufe: Das Deutsche Reich hoch! -- und nochmals hoch! und zum dritten Male hoch!« Die Liersainiiilung fiel mit hellem Beifall ein. Ahnenden und niißtrauisciien Gemüthern schien, wie das »B- T.« bemerkt, eine neue Zjlottenoorlage aus dieser Rede hervorzuwintem . - Ebenso wie die meisten österreichischen Zeitungen enthalten auch die ungarischrn Blätter Fesftartilel zum Jubiläilni fee) Deutschen licichcs und stimmen darin überein, daß das neue Teutsche Reich alle Hoffnungen üherflügeli habe: es sei ein Hort des Weltfriedens geworden: eo halte das Bündnis; mit Oefterreiclpllngarn zu Friedenezivecken geschlossen. Ucberall fei Deutschland vermittelnd aufgetreten, habe Kriege zu ver hindern gesuchtx darum bringe zur Feier des: Reiches auch das gleich: falls friedliebende Ungarn feinen Gluckwunfckx Gras, 18. Januar. Die Behörde verbot die Feier der Wieder geburt Deutschlands« auf Grund der vorgelegten Reden. Auch die italienischen Blätter besprechen in überaus shmdathifcser Weise den Jahrestag der Uleubegründung des Deutschen Reiches. Paris, 20. Januar. (Pridat.) Der officiöfc ~Temvs« widmet den Berliner Fesllichkeiten einen Leitartikeh dessen freundlicher Ton ausfällt. Das Blatt. meint, die bestehende Abneigung Frank reichs vor der deutschen Einheit und der Bildung einer· so sur-an baren Macht an seiner Grenze und auf seine Kosten wäre gewiß nicht ohne Grund entstanden, aber Frankreich erkenne doch - untcr Tsora behalt aller unvergänglicben Rechte auf die entrissenen Provinzen ehrlich und ohne Hintergedanfen die geemauisehe Einheit des Reiches an. Prefzftimmen zur· Thrones-e. « » Zu der kaiserlichen Botschaft, welche den miichtiasien Widerhall im gkctinzekfich dezxttsgven Ist? »und wert über dessen Grenzen hinaus erwe te, re as , . . : ,Die Welt hat es in dieser ernsten und erhebenden Feierstunde aus dem Munde des Kaisers erfahren, daß Deutschland seine: e s wies: tli en Mission getreu, ein Necch des Friedens zu bleiben entskglossen it, da es Jiiiemandein S( Liebe und Niemanden! zu Leide im Rathe der Völker eine Stimme zu unsten des Friedens? zu erheben berufen« ist. Hierin liegt die weltgeschichtliche Bedeu ung dieser Kaiserredex in diesem riedenss elöbnisz gerade heute liegt die weltge chichtliche Bedeutung d eseb estaiteQ ge: sich soeben im Weißen Saale abF pielt hat. Erhaltung der errungenen gaailichen Selbstständigteitz Entwi elung der geistigen und mater ellen räfte des deutscyhceii Volkes, Sicherung unparteiisch» achtung ebietender eLFtspslege, das find die drei aupizieiq welM der Ziegierung Kaiser ilhelms l. gesteckt sind. Das ind goldene one, die das deutsche Volk aus dem Munde seines Kaisers vernommen hat und die niemals aus der Erinnerung der Menschen schwinden werden» Einem »Cäsariemus und KaiserihunH überichriebenen Leiiartikel der «,Voss. Ztg.« über die Thranrede entnehmen wir folgende Sätze: London, 20. Januar. (Pridat.) Für die Stimmung gegen Deutschland ist beteichnend, das; die anläszlich des nationalen Fest: ta es erschienenen Preszerörteriingen übetwiegend in gehässigem Tone gegalten sind und die Einheit Deutschlands als eine Sache von problematischen! Werthe bezeichnem London, 19. Januar. ~Dailv Telearavh« sagt nacb einem Hin: weis aus die Thatsachr. daß am Vorabend der Feier England einen Vertrag mit Frankreich seines, der wenigstens eine lauganstchcnde französiscbe Beschwerde endgiltig beseitiget »Die britischen Glück wünsche an Deutschland können hedauerlicher Weise n iclit so herzlich sein, wie sie sicherlich gewesen wären, wenn die Deutschen uns nicht jüngst so deutlich mie möglich zu verstehen gegeben hätten, daß wir sie nicht länger als eine Nation betraditen dicrfcn, die fest und unerschütterlich entschlossen ist, uns im Nothfalle beizustehenN London, 11. Januar. Die Betonung des Beftrebens Deutsch: ’lands zur Aufrechterhaltung des euroväischen Friedens in des deutschen Kaisers Thronrede brauste an der hiesigen Börse einen ausgezeichneten Eindruck hervor und wirkt hervorragend dersöhnlich. xinnii und Wissenschaft. . ——-- «« i. « Neustadt« Hostheatm Mag man über den Werth der Strömung in unserer Literatur, die sieh die jung-deutsche nennt, od swohl sie sdeeisisch nationalen Geprägeö entbehrt, denken, wie zman will, aus dramatischein Gebiete wird man ihr das eine Verdienst nicht adsdrechen können, daß sie die Schausvieliiinst aus ihrem des» Quem-U- mis billige Esseetwirkungen abgestiiniiiten Schlendrian heraus gerissen und ihr neue Bahnen gewiesen hat. Mit deii Sentimentkn den Raiden, den Helden, den Ziitrigaiiteiipden Biütterii uiid , is der Himmel, wie die Species der Bühnenrollen alle heißen, ist gründ lich ausgerauint worden; aus den rubricirten Bühneiisigiiren sind handelnde Eilieuscheii geworden. Die besten Kräfte uiiter den dar stellenden Kunstlern haben diese Bewegung schnell genug begriffen, sind ihr gefolgt und haben es zu präcbtigeii Leistungen aus dein Gebiete der Nienschendarstelliing gebrachu Nur giebt ein seltsainer Umstand viel zu denken: Man sieht das neue Ziel vor Augen, aber es fehlt das Bewußtsein von dein orga nisclieii Zusammenhang des Azerdeiideii mit dein Geweseneir. Die Folge ist, daß tüchtige Kiiiistkeiz die Borziigliches leisten iii moderneii Stücken, bei der Darstellung klassisclier Stiicke alles Eirniigeiie plötzlich vergessen und sich wieder ganz aus dein Boden des- Friihereii bewegen, als gebe es nichts Anderes iiiid ich nehme nicht Anstand, es aus: zusdrecheiy nichts Besseres! Eiliag iuaiiaueh behaupten, daß nament lich die Versdraiiieii des ~alten Toned’« bediirsen . . . es nniß aber auch das alte Publikum vorhanden sein, wenn dieser Ton wirken soll. Uns·e re in ihreni Csebahreu wohl teiuiierirteii Mensclieii werden durch ein zuviel in dein Sich-geben aus ihrer Illusion viel mehr heraus: gerissen, als durch alles Andere. KVielleicht versucht iuan einiiial, unsere klassischeit Drauieii niit der Farbengebuiig dei- inoderiien Richtung dai«zustelleii. Die Direktion» eines Schiller wird an sich schon zur Eishbhuug des Colorits beitrageinßei Schiller ist eine Diiinvsiiiig viel eher aiii Plage als ein llgbeiyouchosuj der Rhetorib « Auch die gestrige Foitsekziiiig der. gigantitxhen WallonjtoimTrilogie ließ den günstigen Mangel einer Brust« visihen denfEinst und dem ; ·"«j,Nichts ist uns« den qestrigen Kundgebunqen des Herrschers erfreulicher als feine«- bodsherzige Mlttbeilsinh daß wegen Nckaieitätæ Jetzt wieder veinlicks sempfindem Jminerhcn darf man wohl sagen, daß, jemehr das Wer! dem Schlusz «udrängte, die Darstellung an Uiatürxichteit gewann. Fast klang es, als hatte das üherschäntnettde Pathos die Datstell ermüdet und als fiele man, ohne daß man’s eigentlich wollte, auRYe Erde surüch wo tnan hingehörtr. Autsällig war dieses Verlassen des gest-reizten Kothurns bei holthausil Wallenstetm der den Anfang wieder ganz in der letzthin be sprochenen Tonart nahm,.aber doch, des hohen Tonesstaty zuweilen recht igelutägene Scenen hatte. Von Auszug zu Auszug trat der Men ch allenstein mehr in den Vordergrund und das versöhnte mit ihm· WienesOktavio bot eine sich gleicht-leidend» abgerundet» von allem E centrischen sreie Leistung. Winke-Max zeigte sich gegen den ersten Abend etwas ermüdet, vielleicht an Pathos über sattigt. Fräulein Ulrichs Gräsin Terßv war namentlich im 7. Austritt des I. Actes (nach Kurz) von hlnreißender Gewalt. Jbre Niimit hat zuwelen etwas sorrirtepZßussnTerßv und Bauer: Jllo standen sicher aus ihrem Plan. Max Wundtt e. » «« Nesidcnztheaten Heute Dienstag wird »Der Glücksspetrgel« Mitttooch ~Die Chansonctte« und Donnerstag »Der Obersteiger« gegeben. Am Freitag gebt die Overeite »Girofls-Girofla« von Lecocq zum Benesiz für den Oberregisseur und terhniskhen Leiter Herrn Lllexander Rotter in «Scene. Zum Besten der Kinderheilaustalt und der Genossenschaft zur Gewinnung von Eselomilch hat Frau Director Karldie NnchinittagwVorstellung am Mittwoch, den P. d. M., bestimmt. Znrisilsisfiihrung gelant bei ermäkzigten Preisen das » Weihnachtsmärchen ~Jm ItixenschlogQ « Der Schriftsteller Eint! Dominiks ist am Donnerstag in Berlin nach schweren «Leiti.en..iln Es. Lebensjahre gestorben. Haupt; fächlich ist er bekanntjvokden bntch die Fekausgabe etlicher Familien blötter vornehmen Gutes, unter denen » ur guten Stunde« heut wohl das bekannt-Beste ist. «· Der Kaiser hat xsem Grafen du Chastel den Kronenorden zweiter Klasse verliehen. «Den Bemühungen des Grafen ist ed ganz kkionderis sujanken Feinden, daß die· Franzosen fich an de: vor xahrtgen Berliner Kun ausstellung betbctligtem « « Der fünfte KammcrsnufihAbend der Herren Rai-Volksi- Blumer—-Remmele Grützmacher findet Planke-g, den 10. Februar, im «,Mufenhaufe« statt. Vtlles bei F. Rieo Uiaiifhausx « Fräulein Clotitde Aleeberg giebt einen Clavier-Abend am U. Februar im ~Wkufeiihaufe«. Billeto bei F. Ries Uiaushausx Der dritte Laugc—-Frohberg—-Schrciter IJII und Stras- QuartetnAbenv findet am 17. Februar im Pckufenhauofaal statt. Billets bei F. Ries (Kaufhaus). ·« Aus der Or cniklasse des königl. Couscrvatorinmd ist auch die feinsinnige Ziederfängerln Fräulein Edith Bagg hervor gegangen. Jhr ist die Aufgabe zugeialleiy den gefanglichen Theil des Jubiläutnsconcertes ihrer Bildungdstätte (27. Januar« halb s Uhr im Pinfenhaufd zu übernebsnein Sie wird Lieder von Brahms, Nnbinsteim Schumann und Scvitbert fingen. · Fräulein Cathdrine v. Jatschinowöka bat für ihr Concett am 7. Februar folgendes Programm gewählt: Fuge in E-moll von Händel. -- Sonate in XII-eint, op. 31 von Beethoven. Melnde, Diufurka und Ballade in Gsmoll von Cbovim —— Humoreske von Schumann. - Chanson triste von Tfchaikatvskm Scherzo von Robiits ftein und Polonaife von Liszt. Bitte-to bei F. Rieö (Kaiifbauo). ·« Nächsten Dienstag» den 21. d. M» findet das Z. phil harmonifche vopnläre seiinttlewConeert im tsletvcrbchanse statt, in toelchesti die nortveaifche Sängerin Fräulein Pala Wiborg und der CellwVirtuofe Josef Hollmann ans London mitwirken werden. «« Wilh) Bitt-streitet, denen Concert am Sonnabend, den 25. d. M. im Getverdeliatcse stattfinden fvielt auf drittgektdes Ver: langen u. A. auch die Fanftcantaiie von Wieniakvoki und die Hexen tiinze von Paganini in seiner eigenen Liearbcitnng Billets bei Ries ;(Kaufl)aus). «« Raimund v. Zur Miihlety einer der bernfenften Tenöre nnd Coneeetfiinger der Gegenwart, veranstaltet Mittwoch, den 22. b. M» unter Mitwirkung des Pianifteit Viktor Beigel ans Berlin im Binsen: hause einen Lieder-Abend mit hochittterefsaiitettt Programm. Btllets bei Ries (Kaufhaus).
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