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02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 02.02.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18960202020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1896020202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1896020202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-02
- Monat1896-02
- Jahr1896
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- 02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 02.02.1896
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Nr. PLJJMV Stamm» ;- den 2. Februar 1896. (2. Ausgabe) 44 000 Abouucutetu YEUM Yurlirictjten ««- p,» Gekesenste und perbreiieiiste Fagegzeitung der Ftgc Haupt— yiiipiszgzgxzsxzgdzsiizkiizgksgsztzk « und Yejidenzstadt Dresden und der Yororte HEFT-Tät«M«VIII»ZHTTZFBZJEIXREFLZIZ Usspssvtsmchks DMCVHTTIIOTSO ZOUOMO II« lOVMMMM Imago-presst Durch die Poft »vlektellähkl»tch Mk. 1,50, mit »Der-due:- Fltegende Siestri-« Mk. 1,00. Für Vtesdeap Vokokte monatlich 50 Pf» « »nur xpitzbkatz 60 Pf. gar O-si.-u»g.piekf-Ij. Fu. 1,8"0"--sp. 1,02 eutfche Pceioliftez Nr. 4913, Oeftekk.23Bo. Eis-arm swshitxsäf aimsunajcdhn Lmkzta umso-um M« EN Die heutige Numme- eukhiitt 18 Seiten. Yer neueste Jahrüartensehwtndec Wieder einmal sind die Behörden einem Fahrkarteiischwindel auf die Spur gekommen und wiederum sind es preußische Eisen hahnbealnte, die in unverantwortlitheni Leichtsinn und geblendet durch Hiijhelosen Gewinn sich und theilweise ihre Familien in das tiefste Elend gestürzt haben. Die sensationellen Schaffner-Processe in Hamburg und Stettin, sowie viele andere an die Oeffentlichkeit gelangte Beamteubestechungeti scheinen also trotz der schweren Strafen, zu denen die Angetlagten verurtheilt wurden, nicht warnend und belehrend genug auf das Hugpersotials eingelvirkt zu haben, sonst würden wir nicht aberma s vor einein Nionstre pkpcesz stehen, der, wie anzunehmen ist, noch viel schmutziger sein dürfte, als seine Vorgänger. Wie schon jetzt mit ziemlicher Be stimmtheit feststeht, wird der neneste Fahrkartenschiviiidel in Frankfurt a. M. das getreue Conterfei des Hamburger Schwindels sein; auch hier erscheinen auf der Bildfläche: Eisenbahnbeamte, uhälter und lüderliche Frauenspersonen, die zusammen ein Zomplot schmiedeten dergestalt, das; der eine Theil unentgeltlich hkzux gegen ein Trinkgeld zur Eisenbahnfahrt zugelassen wurde, während der andere Theil ··die verabreichten Trinkgelderl vereinnahmte und davon ein lustiges Leben führte. Weitesten Kreisen wird sich jetzt naturgemäß die Frage auf driingem wie war es möglich, daß nach Einführung der B ahn steigsverre diese zahlreichen Fälle von Veruntrettungem und war längere Zeit hindurch, unbemerkt stattfinden konnten? Hatte doch der preuszische Eisenbahnminister bei Einführung der ahnsteigsperre ausdrücklich betont, daß fortan Fahrkartenhinter le ungen so gut wie ausgeschlossen seien. Nun, gerade dort, wo dicke neue Einrichtung im vollen Umfange eingeführt ist, auf der Zessischen Ludwigsbahm der Preuszischen Staatsbahn und der eichseisenbahn und wiederum auf Hauptstatiotten wie Köln, Matmheinh Basel, Limburg, Mainz, Dingen, Frankfurt a. M» Hantburg sind Unterschleife aufgedectt worden, die in unmittel barem Zusammenhange mit der Bahnsteigsperre stehen. Denn es ist schon setzt zweifellos erwiesen, daß die an das Publikum verabfolgten Bahnfteigkarten die Vermittelung zum Betrug bildeten und das; außer mehreren Zugführern und Packmeistern vor Allem Bahnstelgschasfner in die Assaire vertoickelt sind. Der Fachmann kommt unbedingt zu der Crkenntniß, daß die neue rt der Fahrkartenprüfittig wenigstens wie dieselbe fetzt gehandhabt wird nicht die Gewähr bietet für eine absolute Sicherstellung der Eisenbahnbehörde gegenüber von Fahrtartem unterschleifetr. Dadurch, daß die Controle vor Abfahrt eines Zuges beendet-sein muß, und das; während der Fahrt keine ontrole stattfindet die zur Zeit geübte Controle durch Zugsrevisoren ist gleich Null ist eine eingehende Nachprüfung der verausgabten Fahr- und Bahnsteigkarten Er Controlirung der Passagiere und des Personals seitens der senbahnverwaltung so gut wie ausgeschlossen: Zugsschaffner und Bahnsteigschafsncr können leicht gemeinsame Sache mit einander und mit dem reisenden Publikum machen - der Frankfurter Fahrkartetischwindel bestätigt dies aufs Eclatanteste und der Proceß wird den Beweis führen. Die systematisch ein gefiihrte Controle durch höhere Beamte während der Fahrt, ein geeignetes Verfahren hinsichtlich der Kenntlicljnlachung der Fahr innen, wodurch ein Betrug sofort und zwar nicht erst nach Monaten aufgedeckt würde, ferner ein öfteres Controliren der Bahnsteigsazaffner seitens der Stationsvorstände dürfte wesentlich dazu anget an fein, den Unterschleifen Einhaltszu gebieten, bezw· denselben rechtzeitig auf die Spur zu kommen. I Rund um den Kreuzthuritis Es« Eaekgisohs Vertretung in Patsnt·siraitsaohea. Aber Fort) ein Moment möchten wir hervorheben. Verdienen die fortgesetzten Betrügereien der Beamten gewiß keine Ent schuldigung, so sind andererseits doch auch die Mittel nicht zu billigen, welche die Criminalbeamten anwendeten, um die Schaxsiier u. s. w. ~hineinzulegen·«. Genau wie seiner Be« in Haut nrg haben hier Beamte der Criminalvolizei eine ethode der «Provocation« gewählt, die unter allen Umständen vermieden werden mußte. Es ist sedenfalls keine besonders hervorragende That, niedrig besoldete Beamte zu tractiren, mit ihnen Sauf gelage zu halten, sie zu ~Dnzen« und dann sich von denselben als ~blinder Passagier« befördern zu lassen. Hoffentlich giebt der bevorstehende Process recht klarlegende Details auch in dieser Beziehung. « Hociakes aus Berlin. Ynserszserliner Jscsorrespondent fchreibt uns Das Frühjahr wird, allem Anscheine nach, den Berliner-n einen großen Streif bringen, den der Confection6-Schneidcr. Während des ganzen Winters bereit-Z sind auf beiden Seiten Vorkehrungen ge troffen worden, um gerüstet in den Kampf eintreten zu können. Daß die tvirthfchuftlich Schtoächerem die Arbeiter, mit der Hoffnung auf Erfolg den Ausstand erklären tvollen, basirt auf dem Umstand, daß die Sympathien des großen Publikums sich auf ihre Seite stellen werden. Jst dies der Fall, dann ist ihnen, wie zahlreiche Beispiele schon bewiesen haben, der Sieg sicher, denn dem Druck der öffentlichen Meinung vermögen die Arbeitgeber auf die Dauer nicht Stand zu halten. Die Agitation der Arbeiter richtet sich in erster« Linie gegen die Hausindus:rie, gegen die Zioischenmeistey sie verlangt die allgemeine Einführung von Betriebswerkstiittem Für dies Verlangen das große Publikum zu interessirem wird um so weniger schwer fallen, als die hogieiiische Gefahr, welche die Hausindustrie in sich birgt, Niemandcm verborgen bleiben kann. Unzählige Krankheitskeiine werden durch die verarbeiteten Stoffe binausgetragen in alle Welt und die Aerzte würden in vielen Fällen den Krankheitserreger an der Quelle ermitteln können, wenn sie wüßten, in welcher ~Schtvitzbude« der neue Mantel angefertigt worden ist, der vor Kurzem von de: Hausfrau gekauft worden ist. Die HirsclpDunckcrschen Gelverkereien der Schneidey deren Mitgliedern man sicher das leichtfertige »von! Zaun brechen« von Ausständen nicht nachsagen kann, haben sich bereits mit der Bewegung solidarisch erklärt und den Sireikenden vecuniäre Unter stützung zugesagt. Jn einer der letzten Versammlungen führte eine bürger liche Dame aus, daß die Hausindustrie unbedingt verschtvinden müsse. Geliinge es den Arbeitern nicht, derselben das Lebenslichtauszublasem dann werde das Publikum zur Selbsthilfe greifen. Es dürfe dann kein YKleidungsstück mehr gekauft werden, das nicht unzweifelhaft einer den sanitären Forderungen entsprechend eingerichteten Betriebsiverb stätte entstammt. Das Publikum dürfe nichts mehr kaufen, was in« der ~Schtvitzbude« gearbeitet worden sei. Werden diese Vorschlägei beherzigh dann werden die Schneider einen überraschend leichten Sieg erringen. Etwa 500 Tintenkulis giebt es in Berlin, welche bei der an gestrengtesten Thätigkeit sich pro Tag 1,25 Mk. zusammenscbreiben können. Es sind das die in den 12 AdressemComptoiren sitzenden Schreiber, denen für das Schrciben von 1000 Stück Adressen auf Briefumschläge 2,50 Mk. gezahlt— wird. Natürlich befinden sich diese armen Teufel in dem Zustand des langsamen Verbungerns Die kaufmännischen Vereine wollen sich jetzt ihrer annehmen, damit sie nicht schließlich ganz untergehen-« « » « - Da lob’ vEichY kljitsp noch elti ehriank Handwerk, dessen goldener Boden doch not-b nicht ganz verschwunden ist. Die Berliner Schlächter jjHyYgjezt jeYtTFYLS chjä etkjeg eilte: Stellungen beichafft in Deutschen in dieser Beziehung nichts anzufangen, da ist Jeder gern »ein Narr auf eigne Hund«! bis. l. schau: F« litt. OO seostknsso Z. DO Johannisburg (Transvaal), das in letzter Zeit anläßlich des Eistbrnchs der Jamesonschen Banditettbaitde in Transvaal viel genannt worden ist. Dort betreibt ein Berliner Kind, der Schläcljtermeister Thiel, ein flottgehendes Geschäsh der den Gesellen außer« freier Reise und freier Siation den vieriach höheren Lohn zahlt, der in Berlin üblich ist. Nach Valdivia (Südamerika) sind acht Gesellen gesandt worden zu dem Meister Thaterz dessen Wiege gleichfalls am grünen Strand der Svree gestanden hat. Auch hier wird es den Gesellen nicht schlecht ergehen. Den noch nkilitärpflichtigeir Leuten hat die Militäv behörde bereitwilligst 2 Jahre Urlaub ertheilt, - in dieser Zeit können sie sich soviel erspart haben, daß sie für die Soldatenjahre eine hübsche Zuduße bereit liegen haben. Ysutsiiilanix -—«« Ueber eine eigenartige Huldiguug für Deutschland nnd den deutschen Kaiser wird der »in-jin. Zrg.« aus Genua ge: meidet: »Aus Freude darüber, daß den wackern Vertheidigern von Llliakalle freier Abzug mit allen niilitärischen Ehren zugestanden war, fand am Sonnabend Abend hier eine Kundgebung zu Gunsten der Regierung statt. Mit fliegenden Fahnen und sannetternder Musik zogen große Pienscheiimasfeii durch die Straßen der Stadt und be tühtten auf ihrem Wege auch den Hafen. Die am deutschett Seeinannek heim gehifzte schwarzuveißckothe Flagge erregte vlötzlich die Aufmerk samkeit: man machte Halt, und mit kaum zu befchreibender Lebhaftigkeit und Begeisterung wurde dem deutschen Reich und dem deutschen Kaiser eine elesnentare Huldigung dargebracht Evviva la Germauial Evviva Pimperatoras (Hoch Deutschland! Hoch der Kaiser! - Red.) so srholPs in nicht enden wollendem Ruf durch die Lüfte. Die im Heim anwesenden Seeleute antworteten mit dem Ruf: Evviva Pltalial Evviva il re! (Hoch lebe Italien! Hoch der König! - Rein) und so gings fast eine Viertelstunde fort, bis sich der Zug allgemach wieder in « etoegung setzte. Der ganze Vorgang ist von fvmptomatii Jeder· Bedeutung. Kaiser Wilhelm hat fich durch seine Depesche an lKonig Hunibeit die vollste Svinvathie bei allen Jtalienern ertvorben.« » ———" Aus dem Reich-singe. Unser varlamentarifcher Corre sspondent schreibt uns aus Berlin, l. Februar: « Das bürgerliche Gesetzbuch wird am nächsten Montag auf die Tagesordnung gesetzt. Jbm sind drei bis vier Sitzungen gewid met. Da wird es wieder etwas stcifleinern im Reichstage hergehen, und die Herren Juristen putzen sich schon die Brillengläsein Hinter den Coulissen ist immer noch Streit darüber, in welcher Form man diese ungeheure xlliaterie am zwecktiiäßigsteii geschäftlich behandeln ioll. Jurislische-Vertrauensmänner der verschiedenen Parteien versuchen sich bereits mit dieser harten Nuß; namentlich erweisen sich das Centrum und die Soeiatdetnokratcn als entschiedene Gegner einer Unbesehen-Annahme. Die Abgeordneten S vahn und Stadthagen haben in einer Vertrauensmänner-Versatnmlung lan e Wunschzettel überreirht und will man auf die Abänderungen des Zaniiliem und Erbrechts eingehen, auch nur berathutcgsweise, dann it tiicht daran zu denken, daß das hiirgerliche Gesetzbuch in dieser Session zu Stande kommt. Wenn überhaupt die Juristen des Parlaments sich nicht im Zaume halten, ist die Lage des bürgerlichen Gesetzbuches geradezu hoiinutxgsxos ·· « ·· ·· ·· · · · · » ———« Ueber die Stellung Russland-s und dcr Türkei schreibt man der ~Staat6b.:Ztg.« von stets wohlunterrichteter Seite: »Der Alarmnachricht der ~Pall Mal! Gazette« von der Abschlicßung eines russischnürkischen Samt)- und Trutzvündnisses wird von officieller Seite in wenig entschicdener Weise entgegengetreten, nicht etwa, daß an dem Zuitandefontiiren dieses Bündnisseo etwas Wahres sei, sondern vielmehr aus dem einfachen Grunde, weil man sich an den Ufern der Newa und des Bosporus über die unangenehme Viertelstunde, welche diese Nachricht den verhaszten Engländern bereitet gut, im Stillen freut. ·- Die vatbetische Erklärung der »Pall Mall azette", daß sie trotz aller Ableugnungen ihre Meldung bezüglich des Bünd nisses aufrecht erhalten müsse, wird in den divlomatischen Kreisen aller europäischen Hanptstädte mit einem allgemeiiien Schütteln des Kopfes ausgenommen: man merkt eben die Adsicht des englischen Blattes·, welche keine andere ist als die, angesichts der eclatanten Eruvtion sehr leicht verständlich, undssEYift der Fafching auf die Welt gespitzt-Ists» « » »« « · » « Ein närrisches Capiteb Machbtuck verboten» ~Einmal muß der Mensch doch wirllich Mensch sein können«, sagten unsere Ahnen» und sie erfunden den Jus-hing. Man erklärte die Narrethei in Permanenz und freute si seiner wieder gefundenen Würde. Plan hasts schon auf alle möglichen Arten Vsksucbh sich selber ein bischen Geschmack abzugewittnenx tnan hatsich dem Jdealismus, der Tragih dem Reichegründety dem Schccksaltnachem der Forschung, der Tugendsexerei in die Arme ge worfen - ’s nuizt Alles nixs die Menschen gesielen sich immer am meisten in der Narrheit. Die Schildbiirger und die Ahderiteit sind Zvvhl die gliicklichsten Menschen gewesen, und instinktiv haben wir immer einen anz unwiderstehlichen Zug zur Narrheit empfunden. Wo nur eine Zunnnheit versteckt lag, aben wir sie herausgewitterh wo nur eine Dummheit sieh als nicht aanz unmöglich erwies, da wurde sie auch gemacht; ja, der Pienichengeist hat von jeher eine be sondere Ehre dareingesetzh das Unmögliche uiisglich Zu ntachen, und das! muß ihm der Neid lassen, auf dem Gebiete er Narrheit hat; Uss fast immer fertig gebracht. Es wäre hier nun vielleicht Gelegengs bei? gegeben, anf das Länaste und Breiteste all’ den gr Ben welt (und für den lachenden Philosophen auch zlverchfellyerschiitterndett Dukutnheiten nachzuspüren, denen unser Geschlecht irgend einen Fort: schrttt oder einen Rückschritt verdankt, also, mit anderen Worten, den Verlauf des nun schon mehr als 6000jährigen Carneval der Mensch heit zu regtstrirety aber ist die Gelegenheit auch günstig - ich voll« end’ es doch nicht: denn der Gipfel der Narrheit toiir’ es, die Msllschett an ihre Narrheit zu erinnern und sie ihnen wohl gar in ihren größeren und kleineren Posten vorzurechncm Eigentlieli wiire Dieser· Aerger ganz unbegriistdeh denn was ein rechter Narr sein wtll, der ist stolz auf seine Narrheit, und ich habe in meinen! innersten STIMME) noch nichts; dagegen einzuwenden gehabt, wenn ein comvletter Jiarr die Narrentracht für ein Ehrentleid hielt. Und wenn icdon einmal das Streben nach Uniiorntirtttt der gesanuuten Menschheit III! untergeordneten nicht deantteten Theil tnit einbe rissen) zntn iel kornmen soll, dann sclllag’ ich halt das Narrennglssrenkleid als U! Mal-menschliche Uniforin vor. Aber schließlich ist mit uns Jch weiß ntcht, weshalb wir uns gegen das Närrische so sperrten! Natürlich nur äußerlich, so vor den Andern! Denn wenn unser Schiller begeistert singt: »Mei- Elemente, tnnig gesellt, Bilden da« Leben, bauen dte Welt«, dann hat er sicher das fünfte, darum nicht minder wichtige, die Narrheit, vergessen, oder aber der Diplomatikus meinte, die vier Eleniente ergeben die Narrheit als Resultat eden so sicher wie 4 X 1 -4 ist? Kann schon sein! Aber genau genommen . . . was erhebt denn den Menschen so hoch über feine laufenden, fliegenden, kricchenden und schwiinmenden Genossen, über seinen ganzen thierischen Hofstaat? Sein Geist nicht: die Baumeisier. die Künstler, die Fabri kanten, die Philosophen aus der Thierwelt sind ihm oft genug über, und iiber Siaatcnoiygtnisation könnte ihm Collegin Ameise n. A; nianchen lehrteichen ermon halten. Die Freude auch, der Muth auch Mast, die Kraft auch nicht, das Trinken vnigo Sausen auch nicht, denn z. V. nannte ich in sruhester Jugend einen »siarnickelboik« mein eigen - ein Praphiexemplar —, der hesehwipsie sich in derselben kannibalischen Weite wie . . . na, wie eo eigentlich nur ein Mensch kann, und auch darin glich er auf ein Haar den Menschen, daß er es nichi that, wenn - die Gelegenheit sich nicht bot. Nein, das alles ist nichtöx aber haben Sie schon einmal ein Viech gesehen, das fuh so eine Art Carneval zugelegt hätte? Keine Llhnun davon! Sehen Sie, das is« eben . . . da Thier vermag schließliis beinahe noch so klus sein wie ein Mensch» - so närrisch wie ein Mensch aber ist ed nie, auch nicht beinahe! « Dafür lieben die Menschen ihre Narrheit, und sie können nicht enng davon kriegen. An der Alltagodosis is« ihnen nicht genug, He bekommen in irregnlären Zwischenriiumen einen iemitoriiren Narr« heitsasisalh der alles Dagewesene aus die Spitze treibt, als da sind Vdlkersrlihlin"getraumdhaniasien, lsigaliiiitsravtue d t- granao revolu tion, Verliediieity Reich6tagodebaiten, Vegetarianismuy Thau-Divis muo, Theatergrllndunsgetn tianißntriigezsächsische Verein« und Wahl« rechtskomddlem Sslve tervunssh eichegründusigaschwinse und Schwivse ohne besondere et·anlassung. Ader da ein solcher Olnsdrueh immer nur ein ~partieller« ist, darum ist das Verlangen nach einer »toialen« « Dasialso ist der lustige Geselle, mit dem die närrische Menschheit einmal ordentlich austoben möchte? Komischi Wir wissen uns doch Eil-fix fügt jebtei Sssiarrethei so sbchnelH so grbündäicik gründsittäi izur ertn wo Stimmung zu egeitern; aer ie er zum rri ein laåiestfigiirte Fasdzingkikgbewziiachti doch» äinögair zugläglgbesd Gesixiiti a r Ia gera e, a are en gne gr m ger vvo on er u er: geschnavvt nnd bäte mit der verbissensten Miene: ~Kitzelt mich mal; ich cnöchte für» mein Leben gern lachen!«· Aber der Riensch ist ja Fkftåichtz kittzlich ållkachf Efnår Ernst! F« läienschegt sind, eben g» m: e eue: o en. te i enma on ener re m von-en - patdbettiscbeccåchsåite zeigen, —l sschwavvs bazzzsiehderchNagrlaärc Irre-giesst, un ie een apvem utig in en» ei ran ne e er lt beräucherungs will aber der Niensrb einmal närrisch sein, dann hat »die Narrheit sofort ein Ende nnd er wird —— lächerlich. Pfui! Wie es keine rechten tragischen Helden mehr giebt, so gtebks auch keine Hechten Naärlenchmeilpckrx Bezine S) arrzen czistsisakretheekii Esk giebtätrakgige arren un ä erl e arren a er, o e’s e agt, einen rri en Narren mehr! Darum verstehen wir auch keinen Fasching mehr zu feiern. Herr Gott, war das ein Leben früher, vor drei-, vierhundert Jahren! Damals! verstand man need, den Narren zu zeigen, den man tm Innern ssssspsfkssichksgxg gesessen-«:skäskigxxsxxgskzgkssg Messer» - Man verstand närrisch zu sein bis auf die Knochen, beut geht die Narrheit nicht einmal bis? auf die baut. Das Kleid, sagt man heut, macht den Mann- lind inan glaubt schon ein ganzer Narr zu sein, wenn man nur die Narrentracht anzieht. Und hrntviederurn hat« man keine Lust, sicd sa »Ist-woran« zu ncachen und ahnt gar nicht wie tief uns die Narrheit im Blute sitzt! Wer hat immer Rechts Der Narr! Wer lacht zuerst und am letzten? Der Narr! Werhat die Lacher stets ·auf seiner Seite? Der Narr! Wer« darf allein noch die Wahrheit reden? - Der Narr! Wer darf Paar zum König »Du« kam? —— Der Narr! Wer hat den größten « rediger aemacht - Der S) arrl Siehe Adrahanr a Santa Clara. Wer sit den größten Poeten gemacht? Der Narr! Siehe Shakesvearel - esse: ein Narr: macht uns su etwas, als daß uns etwas zum Narren warst. Es steckt die Welt der Narren voll, nnd doch kommt bei un« kein Faschlaisu staat-e? Närriscih i« der That. sehr närrisch. san« Vor
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