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02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 08.03.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18960308023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1896030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1896030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-08
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- 02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 08.03.1896
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Yeueste Yssåitkctitel WITH-FRAU sssswsskxkXshssisksigk ..:2.« « DIE-seis-sxxssgxkksksxsxsszgkszsgixsxpxxc HENN- « c« YUUKIIUH s« . VII! Gekesenste und verbreitetste Jageszeiiüng der Hist. Haupt« «7« und gkefldenzstadi Dresden und der Yorortr. - s unparteiische, unabhängige Zeitung M« Jedermann. HMPOI ssxiiztpi 11. sag-L«- tuumvnc tönt Inn-zu- Küsse-km sonst—m« · esse« n· M »Um-sägt« on. wo, It »Die-Inn Fliegen« Euer« Mk. 1,90. ««- "««««-«....««-sc::.:::. Ins-»F«- « «»- Zsk Max-if. sie-ists. Fu. 1,80·k·sp. Use: Wiss» Ort Mit« Nr. VII. deckte. VIII! DIIIZDIN , O. soc-kraus s· O. Tspjjjlk I« F. n E vssgx skksssqz aFcqj leich finden lassen, wenn von beiden Seiten auf llberttledene Fokderixttgett verzichtet wird. hoffentlich träg auch die dies« jährige Berliner Augstellung dazu bei, den us der deutschen Industrie zu befestigen und zu kräftigen. » Fu der ssinanzkrixis in Ftalieu wird uns in Vervoll stcknd gung un erer m em Le tartllel der ersten Sonntags- Ausgabe geltend gemachten Bedenken egen die günstige Auf« itahme einer neuen italienischen Anleibe in Deutschland von unserem Berliner BJCorrespondeuten geschrieben: ~Wiiren es nur Regungen des Herzens, die das Unglück unseres Bundesgenossen in den Beraschluchten Ilbessiniens bei uns wachriefe, so würden wir nach echt deutscher Weise bei bloßen Regungen es nicht bewenden lassen, sondern bereitwillig unsere Taschen öffnen, sobald der auch finanziell hart mitgenommene Freund bei uns-anklopft. Aber es ist sehr zweifelhaft, ob die deutschen Gläubiger nach den trüben Erfahrungen, die sie mit italienischen Pest-irren bereits gemacht, neuerdings bereit sein werden, eine Anleihe des Bruder staates aufzunehmen. Schon einmal befand sich Italien in einer schweren sinanzwirtbschaftlichen Krisis. Man mußte zur Ein führung driickender Steuern im eigenen Lande greifen, auch den; fremden Besitzern italienifcher Fonds legte man in Form von! Couponreduetionen Opfer auf, und durch diese Kraftmittel gelang es mit vieler Mühe, einigermaßen geordnete Zustände im Finanzwefen herbeizuführen. Der niedrigste Coursstaiid der italienischen Rente betrug damals 73 Procent. Yiacbdem die Niederlage in Afriia bekannt geworden war, fiel der Cours derselben Rente derartig, daß er von dem danialigen tiefsten nur noeb wenige Procent entfernt ist. Jn Jtalien stieg das Goldaufgeld in diesen Tagen auf über 13 Procent. Der Feldzug in Afrita hat schon Millionen verschlungen, und welche Summen er noch erfordern wird, läßt sich vor der Hand noch gar nicht absehen. Der Credit des Landes ilt unleugbar so erschöpft, daß Jdte Befürchtung, es könnte eine Katasttovhe eintreten, nichtsganz undegründet erscheint. Man weiß in den maßgebenden Kreisen selbst noch nicht, auf welchem Wege die großen Summen wohl zu be schaffen wären, iedoch davon scheiut man überzeugt zu sein, daß eine Anleihe im Ausland e,«wenu««üb»erba«utjt, zruvtmterssedingungenf ksnsglich sein würde, die Jtalieikteitreswegs zu erfüllen in der Lage ist. Das italienische Volk wird demnach allein die neuen schweren Opfer zu tragen haben, und daß es diese scharfe Prüfung aus eigener« Kraft bestehen möge, wünscht Niemand ehrlicher als die dcutsche Nation« THOOOOTT Ykntschlaniu -—« Eine Zusamt-vertraust der DreibundsMonarcheu wird wieder einmal als nahe bevorstehend angeküudigt Tit-Srna! tuaapt sich die ~Agentia Jtaliana« zur Verbreitetin derartiger (.öieriia)te, in: dem sie schreibt: ~Dttrch Jnsortttationett aus sichereti Quellen sind wir in der Lage, behaupten zu können, das; der feste Stamm des Dreihundes in der letzten Zeit durchaus« nicht erschüttert worden ist. Wir können schon ietzt eine Zuiammentunit der drei Monarchen von Deuischland, Oesterreich und talien als nahe bevorstehend anküudigetr. Ort und Zeit der Zusamtnentnnft find noch nicht bestimmt, im Uebrigen aber ist fie fest defchlossene Sache. —·" Die Mittel-umkreise des staiserpaareC Wie jetzt in» Wien bestimmt ver-lautet, ist der Bestimmungsort der von Stiel in; See geaangenen Yacht hohcnzoilertt nicht Abt-usw, sondern Cis-nun. Das deutfche Kaiser-paar wird von dort aus den«-nächst Fahrten im Miiteinteer unternehmen und bei dieser Gelegenheit deut italienischen Königs-paar einen Besuch abstatten. -—« Herr v. Ploctz über den Landwirthichaftsminister. Wie das ~Frantf. JnteUigenzdlN schreibt, hat Abg. v. Bitten, der Führer des Bund« der Laudtoirthy in einer Versammlung dec reiSvereinS des Bnndes in Frankfurt a. O. bei einer Schilderung der letzten Reichoiagsverhandlunkten über den Landtvirthfdpaftsntinistets sich wie folgt geäußert: »Diese: Minister hat schou soviel Dunimheiten aetnachti das wir nicht mebr zu folaen vermöge-u» lstanden und dampiten und die Pienichen standen und dampften auch: und die Pferde schüttelten nachdentlich die Köpfe und die Menschen thaten desgleichen: und so standen zwölf Pferde, in warme Rücken: decken qebüllh und kein Wagen bewegte sichn Ja, toat soll uns’ eener dotdi dhaitnF Man ealcullrte sehr scharfsinnig, daß ein kritischer Tag rund ein Schalttach sogar don der Sorte, doch immer nur ein Tag ist, und in diesem Punkte stimmte die Rechnnne am tsächsten Msvrqeiit fwiar rwiedler tounderschöneo Wetter. We man blos so un« e uld en ann g Nae ’s ist Alle« vorbei und der Frühling bat seine Bisitenkarte abgegeben. Zwar bat der Winter in der vorletzten Nacht nachdrücklich Protest erhoben, ofderDsxelliö das dSchneeäreiden auchf nurs eine Lkåsitek karte . .o. vor e enzqe icbte attern an un ern S kei - tiscly Fn gen Leidbäusein wird es lebendig, Sommerüdetzieber feiern ihre Auferstehung« sogar die Eanaleitostraße soll gepflastert werden es geschehen noch Feinden und-Wuikder·l· Nun, ariäieächHM Basis? der OR» un niu e , e. wen . Und daß die schöne Zeit des Lebens und des Lichtes tvirtiich kommt, das ist· jetzt auch in Striesen zu sehen. Kanten da in dieser Woche geheirnncßvolle Gestalten und begannen, die Erde izi langer Linie aufzusteigen, als suchten sie nach versteckten Schätzen. Otaunend iaben die guteii·Stri·eseiier, daß irian draußen in der Stadt sich der Existenz dieses! idyliiichen Erdenwinteis entsaniy und eines scdönen Tages stand iniinuigiirb staunend und die Kopfe idiegend vor einem riitiiseihasten Ding, das iiber Nacht gleich deni Jonasschen Wunder bauni aus der Erde Zeioacdsen war und anzusehen war» ivie ein Paiinenschaft oder ein iastdauiin Ein Heller, der schon. weit herum getoinnien und in Dresden der-esse Dinge schon gesehen baden rund-te, ertiarte der ausddrchenden enge. daß es ein Laternenvsadi sei und Striesen nun auch der Etieiichtunf die seht aike Weit ersiilld kheiidastig werden sollte. Zwar wußten d e Leute nigd ioas sie sit« dabei denken sollten. denn es gina idiien jegliche orgäiung don einer Laterne ad: als sie aber begriffen hatten, war des uens kein Ende. Man sang Loiiiieder ans den weisen und gtiiiaen Maaistrat und feierte Freudenfeste. Das heißt, die Freudenfeste hätte man auck so gefeiert, aber wen« tsian die« einen stdickiiidensMnied dafür Deutsche und englische Industrie tm Zsettliewerlia c Seitdem es ein Deutfches Reich giebt, hat auch die deutsche Industrie erfolgreiche Anstrengungen gemacht sich eine Stellung »F dem Weltmarkteszu erringen. Inwieweit ihr das gelungen ist, dafür giebt es kein besseres Zeugnis; als die, nichts weniger qta wohlwollend» Anerkennung, kurz gesagt: Den Neid der Gegner, die sich in ihrer bisherigen weltbeherrscheitden Position de« pkpyt sehen. Namentlich in England wird es chmerziich enmfundem pqß de sunge deutsche Jnduftrie der engiis en die Herrschaft im Auslande se länger se mehr streiti macht, und man wird kaum kht gehen, wenn man mit der Hieraus sich ergebenden Ver timmung manche Vorkommnisse erklärt, die zu einer Triibung der knndschaftiithen Beziehungen zwifchen beiden Mächten führten. Das rasche Emporblühen des deutschen Gewerbefleißes wird z» England nicht mit günstigen Augen betrachtet. Das werden wir uns gefallen lassen müssen, und wir können es um so eher, gis an der Thatfache nicht zu zweifeln ist. Man beschwert sich darüber, daß in England selbst in kaum eahntem Umfange im Verkehr des täglichen Lebens Gegenstänge gebraucht werden, die de Mark· made in Gern-any tragen, und zwar auch solche Gegenstande, die in England selbst hergestellt werden, also sticht aus dem Auslande eingeführt zu werden brauchten. Jn einer tiondoner Yeitschrist war türzlich eine ganz interessante Schilderung u lesen, w e ein Engländer auf allen den Gegenständen, die er im Laufe des Fuges zur Hand zu nehmen hat, überall den Stempel Insel« in Gar-many findet. Selbst wenn dabei etwas ertreibung mit unterläufh soviel ist sicher, daß die deutsche udustriexicd ein weites Abfaßgebiet erobert hat, auf welchem sie die engiis e Eoneurrettsz theils bereits schlug, theils recht bedenklich bedroht. steil? ver ankt sie das lediglich ihren eigenen Leistungen, und e würde ihre Stellung sicherlich nicht behaupten kämen, wenn fie nicht in Bezug auf Preis und Qualitätder Waare den Bergleiiiz mit Erzeugnissen anderer Länder aushalten könnte. Besonders emerkenswerth ist aus den Mittheilungen jener glischen Zeitfchrifh daß der deutsche Wettbewerb sich schon auf Eedieten bemerkbar macht, die die Engländer bisher als ihre un an eifdare Domäne zu betrachten gewohnt waren. So wird daiidielsweise erwähnt, daß Südamerika das ~irifche« Steinen, das es verbraucht, größtentheils nicht von England, sondern von Fbautdurg bezieht. Man darf aus diesen Thatsaclzen keine ertriebenen Folgerungen ziehen. Die englische Jndustrie ist weit iilier als die deutsche, und das giebt ihr neben niaucheii For-theilen doch auch unleugbare Nachtheile. Vielleicht ist sie zu alt geworden, und die Confumenten wenden sich daher einer neuen, init fu endlichem Feuereifer vorgehenden Coneurrentin Zu. Es wäre ein Szeälfchluß wenn man voraussehen wollte, daß ie Ideutfche Erports ndustrie sichsin gleichem Maße, wie während der l ten Deeenniem aus? fernerhin entwickelr. Das Tempo wird Ich naturgemäß we entlich verlangsamen müssen. Aber iimner in wird man schließen dürfen, das Deutschlands Industrie eine Zukunft hat, die sie sich nicht entrei en läßt. Es ist wohl an der Ze t, gerade jetzt darauf hinzuweisen. Die agrarische Bewegung, welche seit geraumer Zeit das öffentliche Interesse nach Gedühr in Anspruch nimmt, dar doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß Deutschland— unbeschadet der wichtigen und hervorragenden Interessen der Landwirthschaft doch auch ein industrieller Staat ist. Es wäre einseitig, wenn man das verkennen und so handeln wollte, als wäre Deutschland lediglich ein Ackerbaustaat Beides läßt sich wohl vereinigen; die ndustriellen und agrarischen Interessen haben bisher sich mit einander vertragen, und es wird sich auch in Zukunft ein, Aus ,« Rund um den Rreuzthurnr Da hiitten wir also unfern kritischen Tag erster Ordnung glück iitd hinter uns. Es ar wirklich ein kritischer Tag, nicht blos für die lockeren Herren seAgq die mit ihrem Monatsgebalt fchon vier lsdn Tage vorher fertig werden, ehe mal der Monat angefangen bat und die einen Ultimo von foicher Jntensitiit des Dalles glücklichets weise nur alle vier Jahre einmal zu erleben brauchen, - es war aus) wirklich ein kritischer Tag. Zumal für unser Schmerzenskinh die Straßenbahw Die stand gegen Abend-des Schalttaaes in einer tkvftios biiflofen Situation. Die gelbe war in diefem Falle tbatfäch lich die heitere, denn bei ihr fchwiirmten die edlen Hilfsroffe sogleich bei Beginn des wüthenden Schnectreibens zu Vorfpanndiensten aus, iiir die rothe gestaltete fich die Sache fchließlich unter aller Kritik. Its« Schritte zog das Pferd, 10 Schritteschoben die Jnhaber von Fabr edeinen, undfo brachte man’s in edlem Wetteifer bis zur nachftett Strasms ake, wo eine kleine Pause von 10 Minuten gemacht wurde, worauf das amüsante Svielvon Neuem begann, bis schliefzlich Thierund Mensch« in atnbulante Tbermen verwandelt, alle bewußten Viere von fiel) streckten und mit slie endem Atbem erklärten: Jch tann nitbt mehr. Nu, bei den armen ssferden mag man fcbon ein Auge zitdrückem daß aber das störrische Publikum fchließlich nicht mehr weiter fchieben wollte, das war eine Riickfichtsiosigteit gegen die Gefellfchafy die an Cgoicsmus idtes gieichen sucht» An! Fürftenviatz hatten fich um b Uhr etwa s Wagen eingefunden, die fämmtlich documentittem daß das Fahr« In jede-n andern Tage fcbon eine Last sei, daß aber vor Allem ein Stdalttag kein Recht besitzt, überhaupt da zu fein, noch dazu. wenn er, nur ein geduldeter unter den andern, gar mit derartigen kritischen ufiillen kommt. Ein Paffagier des vordersten Wo end machte der chsiscden Heiligkeit Ehre nnd schlug vor, doch die siferde der legt: tbengebliebenen Wa en, die ja so wie so nicht weiter könnten, als Vorspann für den eriien und zweiten Wagen zu benutzen, damit doch tdenigftens etwas geschähe. Pliiiilich aber verrietben die ktutscher der hinteren Gesuanne eine folcbe Liebe-zu ihren zukünftigen Schlatt-t- Isiitm daß sie.ertiärtea, fiel) von ibren Lieblin en nicht trennen zu - Ihnen. »Na, das dejrfen al’r nlchi« mit diefetn Widerspruch trdluxån l Mille Frei-verbot für ibre Pferd« aus dein-Je Und die Sd e « s und die leßte Dummheit wird die sein, daß er sieh selbst vom jllitnistea . sessel herunter-stürzt« -- Diese liiittheilung scheint uns unglaublich, »» bemer die »Nun-ZU« hierzu, aber wir wollen durch ihre Erwähnung Herrn v. Ploeß Gelegenheit geben, fich darüber zu äußern. -—· F« prenfztschru clbgevrdnetenharrse bekärnvfte gestern bei-dem avitel ~Universrtaten« des Cglttssæktats Hosorrdiger a. D. Gtb eker die Lehren der liberalen Professoren und forderte der. Mkinister auf, vor der Ernennung von Theologie-Professoren die Ostia-sie des Ober Ukirchenrathes einzuholen. Ferr Friedberg von den National liberalen erwiderte mit sachlichen stünden. Es entwickelte sieh dann eine kurze Debatte zwischen Professor Virchow und Herrn Stärker, bei welcher Gelegenheitzberr Madam, als er davon sprach, das; es auch heute noch Leute Fabr, welche sich den Himmel als eine große Wiese vorstellen, vom V ceoräsidenten v. Heeremoirn darauf aufmerksam gemacht wurde, dte Gefühle Derjenigen zu schonen, die eine bessere Auf fassung haben. Herr Virchow antwortete hierauf: »Ich beleidige Niemanden, ich lege eine Auffassung dar. Wer« sieh mit öffentiictjen Angelegenheiten beschoftigt, muß ein hartes Herz und einen harten Kopf haben«. —« Gerge! ctiicker veröffentlicht der conservative Landtags-z abgeordnete r. Klafing trat» ~aller Abneigung«, mit Stöcken« öffentlich zu discutiren eine Erklärung, in der er, entgegen der. Behauvtung Stöckers, der Ueherzeuaung Arsodrnck giebt, daß Stöcker wegen grundsätzlicher Nieinringsverfchiedenheiten und im Interesse· seiner völligen Ungebundenheit aus der konservativen Partei au«s-" scheiden wollte, es sei denn, daß diese sich seinem Willen unter warf. Stöcker habe an der von ihm geforderten Erklärung nichts Wesentliches auszufetzen gefunden, erklärt aber, in der Oeffent lichkeit nicht so weit gehen zu können. Mit der Wahrheit habe das nichts zu thun, meint Herr .iilafing. —«· Der evangclifchc Obewstirchcurath hat Mit, wie ver lautet, schort vor längerer Zeit mit einer Eingabe an das Cultusk Ministerium gewendet, bei der Berathung des bürgerlichen Gefes buches darauf hinzuwirken, daß der tirchlicheu Trauung die vvlle eheschließende Bedeutung zurückgegeben wird. - Der evanffelifche Oberxitirchenrath soll daraus von ern preußischen Cuitusurirci terium zu einem Clutachten aufgefordert worden sein. « -—«· Zur Affaire Katze. Wie wir schon meldeten, hat das Königsilllanenregimeirt in Hannover das ehrengerichtliche Urtheil in- »· den: Fall Kot-e gefällt. Jn Offieiersireifen vermutet, daß das Er kenntnißspzwar nicht so fcharf ausgefallett ist, wie »das desiitathenotver Hnfarenregimentess isnnrerhiu aber soll aueh das neue Urtheil nicht auf Frcisureetsunxg fondern auf schlichten Abschied (Verluft«d·er uniform) Punkten. Was die anonymen Briefe anlangt, so schernt auch das Ehrengericht angetromuten zu haben, daß Herr v. Koße nccht ihr Uierfafser ist. Schon längst macht sich in weiteren Kreisen die Lesart geltend, daß der Urheber noch in höherer gesellichaftlicher Stellung sitt) befinde als der vielgenannte Cerenionienmeister. Die Actendes Ehrengericlztsverfahrens find dem Kmser unterbreiten und es durfte die Ccutichließurrg des obersten Kriegoherrn nun bald zu erwarten sein. Tanrit wird dann die unerauickliche Angelegenhet endlich zu einem gewissen Abschluß gekommen sein. Zustand. cefierrcichsuugaem Pest, s. März. Gegen die Gemahlin. des Aiinifterpriisidetrtctc Baniiy wird, wie der Regierung naheftehende Blätter melden, von gewisser Seite eine denkbar-bereitet. weil sie von dürstet-lieber Hertnnft nnd früher Lehrerin im Haufe Banffhs war» Man fvricht ihr die Fähigkeit ab, bei den Millenniumsfeierlichteiten neben ihren! Gemahl zu revriisentirem Italien. Rom, S. März. iDer Feldzng in AfrikaJ Der- Reifende Franzoi. der mehrere Jahre am Hofe Meneliks znbrachty wurde bot· einigen Tagen zum König befohlen, um aus feiner Kennt niß der Tingc Rath zu erweitern: er if: tiiglich im Palast und vers; hehlt nicht, daß et den Krieg gegen Abeffitiien für aussichtslos bokteJ Jn Paoia fanden neue ichwere ltnruben statt. Da die Menge von der Abfahrt einer Anzahl Soldaten wußte, drang fiein den Bahnhof ein, riß die Schienett auf und warf diefetben in den Tetfiiiifltzfk fa daß der Jiöniifciie Schttellåtsg nicht abfuhren konnte. Ebenso wurden die Telegt«aphen- und elevhondriihte Her: riffen nnd andere Verheeruitgett angerichtet. Das anriickende Mil tät wurde mit Ooairufeik auf die Armee empfangen. Auf die die Schienen nnfreißende sllienge gab die Polizei fchare Schiifie ab. Alsdann findet, is« dort) noch bester. Ein iinverbesseriicher Ovtiniish der an deiii neuen Laternenbsabl vorüberging, berfing sich sogar zu der waghalsigen Behauptung: »Na wird’s Tags« No, bier wird ge sreit und anderswo begraben hier siellt uian einen Laternenvsabl auf und da wird das Wahlgesetz geniacht . . . Der liebe Gott sorgt . set-on dafür, baß die Bäume nicht in deii Himmeln-aussen. Das ist Licht und Schatten. Freilich ist’s iin Leben häßlich eingerichtet, daß der Schatten bedeutend i·iberwiegt. Dasjcheint auch sür unsere Dos tbeater, die boch sonst in puncio pocauia sehr ~licdtvoile« Momente baden, zu gelten. Herr· Gott, was wird der würdige Brieskastenontel bestürmt iiiit Notbschieicn von Tbcaierbrsuaiei-n, die sür gutes Geld »fchlechte Plätze bekommen. Einer von diesen rabiaten Briessastenneffen drobte uns ogar seine Schwiegermutter zuzuschickem wenn wir seinen Notbfchrei nicht veräffeiitlicheir. Und das .. . nee, das ertiag’·ich - nicht, das brecht nieris Herz. Aber es sieht in der That selir schlimm. Es giebt sartiscli tdeure Plätze, die cin verkraaiter Vauiiiiternelimer seinem Gericdtsvollzieber schenlen könnte in deiii Bewußtsein: Rache ist süß. Solche Billets sind geradezu Cinlaßkarten für den Tartarus und machen ihren Träger sum modernen Tanialus: denn - ~an der Quelle sitzt der Knabe, aber arti« er kaiiinit nikiit ’rau!« Wagner, ich meine den scbwereii Wagner, zubenainst Richard, erklärte es für », wünschenswertsh daß daa Orchester« dem Publikum verborgen bleibe: unser Hoftheater. gebt iii der Veruolltoiiiiiiiciiiig iiach eineiiSchritt »- weiter und sorgt» dafür, daß eineni Theile des Publikums auchdie » Bühne unsichtbar bleibt. Das geschieht niziit in böser Absicht— I»- s wahre, an coutrailsut iin Gegcntbeilx die Absicht ist sogar seh: »« iiiensrdensreundlicht Was man zu seben betänir. wär docssinanchnial zum Sternen« und warum Jeinandeii erst der Gesabr aussehen? Zwar äaloi - siir den Betaut-enden: aber non olet - fük di; ». Geitrpaldirertiam Und wenn nun in Zukunft unsere sltrtllchsn . Nlzchtkil und Rrsxen darüber seufzen, daß sie nirgends sicher seien vor« . den Augen der dsen Mann: und anderer Menschem so werden wie isnen s. B. snnte Ranploge Nr. s, IS. Platz iin Neiisiädter sof- -- teater empfehlen. Da eben sie keinen Menscher: uiidteinMensrb »« sieht sie, auf sieh seider sted’n sie da ganz allein. krobstura get! « E? ist?- 1895 n« ALLE-Es) 44000 gis «
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