„Wundert mich", sagte MorvitiuS und sah ihm starr ins Auge, „Sie haben wohl vergessen, daß Agnes und i ch K o e s f i z i e n 1 e n z u m E r f o l g I h r e r magischen Wirksamkeit sind? Vielleicht wäre dieser noch besser gedient, wenn Agnes lieber mir zuge hörte?" MorvitiuS hielt den Atem an, um seine Gespannt- heit nicht zu verraten. Aber Sucram schien weit entfernt, hinter MorvitiuS' Worten mehr zu suchen als oberflächliche Neckerei; er lachte flüchtig und sprach von Dingen, die ihm offenbar wichtiger dünkten. MorvitiuS knirschte innerlich vor ge kränkter LiebeSeitelkeit: „Ihr sollt mich kennenlernen!" be- schloß er grimmig und betonte laut: „Nein, im Ernst, Sucram, ich frage Sie in vollem Ernste — wenn Sie Agnes und mich zu Ihren Zwecken verschmelzen könnten — würden Sie eS tun?" „Interessante Doktorfrage, MorvitiuS", antwortete Sucram, „zwar bin ich der Ansicht, Proteus allein herrscht, und jeder mit jedem ist gewiß von proteischer Identität, welche praktiziert werden könnte, wenn man die geheimen Kommunikationskräfte magisch ins Spiel versetzte, und vielleicht könnte ich's. Aber wahrscheinlich würde ich meinen besonderen Zwecken dann besser dienen, wenn ich Agnes mit m i r kombinierte." „Gut", beharrte MorvitiuS, „eine Doktorfrage. Aber dann gleich noch eine! Weshalb, da es sich doch gerade bei Ihren Zwecken um uns drei handelt, gesellen Sie Agnes nicht ebenso gern zu mir?" „Was ist das?" Der Doktor musterte MorvitiuS jetzt aufmerksamer, „ist das wirklich noch eine bloße Doktor frage? Oder äußern Sie da etwa einen richtigen Wunsch?" „Mein Lieber", MorvitiuS senkte seine Stimme ver traulich, „vielleicht beides?" Mynona, Magie 21 321