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Sächsische Volkszeitung : 25.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190601255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-25
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.01.1906
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5. Jahrgang. «r. 1V. Donnerstag, de« LS. Januar IVOS. Ettchcmt tSftlich ««ch«. mit kUiincchme der Sonn» u. Festtage.! V»1*»öl»««t», St^leijLhrl I Mt. SV Pf. lohne «, stellgetd). Se> »»^^ »enlsch. Posranstalten lt.?,«imugSvrc!«l !tn ^lt mnmec lV V> Redatt-an^-Edr.-Mtiuide: II- IS stk-» U»sbdS,gIger tsgrdlan». Wadrdrtt. brcdt u. Deibel«. Zosrrat« «erden die kgespalt. Petlkjetle oder deren Raum mit IS Ps. berechnet, det -Stederholung bedeutender Rabatt. V»chdra4»ret, «edattt»« »ad «eschält-ftell«, Dredde». Ptontt,,» Gteaf-e 4» — Fernlprecher Rr. ISS«. Vom Duell-Unsinn. II. Herkunft des Duells. Aber woher stammt das Duell, wenn es nicht auS dem Germanentum stammt? Der Ursprung des Duells ist in romanischen Ländern zu suchen. Spanien, das Land der Stierkämpfe, ist auch die Heimat des Duells. Die ersten sicheren Nachrichten über das Vorkommen des Duells in Spanien stammen aus den Jahren 1473 und 1480. DaS spanische Provinzialkonzil von Aranda sprach sich 1473 und ein Gesetz des Königs von -Kastilien 1480 gegen das Duell auS; auch Italien stellte ein ziemliches Kontingent Dnellan- ! ten, Nxls Julius II. 1609 veranlaßte, dem Unwesen energisch zu Leibe zu gehen. Das tridentinische Konzil schritt mit > Strafe gegen das Duell vor, und sein Vorgehen hat gute i Früchte getragen. Wäre damals die Staatsgetvalt in > gleicher Weise vorgegangen, so wäre das Dnellnnwesen . höchsttvahrscheinlich ansgerottet worden; aber teils nxir die ! Staatsgewalt zu schwach, teils begünstigte sie selbst das Duell, wie dies vor allem am französischen Hofe der Fall Ivar. Soll doch unter Heinrich III. beim d.-nnaligen franzö sischen Adel auf se zwei natürliche Todesfälle ein solcher durch Dnellmord gekommen sein. Das Land der Stierkänipfe die Heimat des Duells und die verlotterte, verbummelte französische Hofgesellschaft seine Verherrlicher und Verbreiter! — wir haben es herrlich weit gebracht! Wie würden jene Kreise, in denen die Duell- fexerei zu Hanse, sich entrüsten, wollte man sie des — „Nomanismns" beschuldigen, und siehe da! Entartungen des Nomanismus verherrlichen sie als Standesprivileg, das sie hoch hcranshebt über die profane, in ihren Augen satis- faktionsnnfähige Masse. Wann wird der Cervantes erscheinen, der mit einem neuen „Don Quixote" diese verderbliche Wirkling des Lesens der Nitterbücher, wie sie in dem Duellunsinn zu Tage tritt, wegspottet I „Bei Cervailtes kann man aber noch in vielen anderen Beziehungen die Erklärung für den Dnellstandpnnkt sin- den. Je mehr ich den „Don Quixote" betrachte, desto mehr finde ich das Duell donguixotisch. Wie „Ton Quixote" mit einem berühmten Helden zu kämpfen glaubte, wenn ihm ein ganz gemeiner Kerl das Fell verbläute, so glaubt der mo derne Duellant auf ritterliche Weise zu sterben, wenn er sich von irgend einem Schurken (der nur zufällig „satisfaktious- fähig" ist) zusammenschießen läßt. Und wie der Ritter von La Mancha die unbeschreiblich mißgestaltete und übel riechende Freundin eines Eseltreibers als schöne und er- Habens Dame, die nur der unvergleichlichen Dulcinea von Toboso uachstehe, anredete und zwei elende Dirnen als edle Jungfrauen verehrte, und keinen anderen Willen haben wollte, als ihr Diener zu sein, so glaubeil moderne Duellan ten, die sich wegen einer Chausonettensängerin von un zweifelhaft zweifelhaftem Rufe duellieren, in vollem Erliste einen wahren Ehrenkampf zu kämpfen, „ritterlich" für „Frauenehre" einzustchen. Alle diese Illusionen sind nur , dem möglich, dem, wie dein Ritter von der traurigen Ge- > stalt, das „Gehirn ausgetrocknct" ist, oder dem, der das ohne > Prüfung als richtig hinnimmt, was vor Jahrhunderten > Ritter mit „ansgetrocknetem Gehirn" erdacht l)aben. Voll den Verteidigern des Duells wird regelmäßig als angeblich wirkungsvollster Trumpf ausgespielt, daß eine befriedigende Sühne für Ehebruch nur der Zweikampf biete. Wenn aber Herr A Herrn B im Ehebruch mit seiner Frau in flagranti ertappt, ihn fordert, sich von ihm krumm schießen läßt, ein Jahr darauf vom Fahrstuhl aus ihn als Gatten seiner bis- herigeu Frau lusüvandeln sieht und dann die Ueberzeugung hat, daß die ganze Sache „vollkommen ehrenhaft" beigelegr sei — wird das ein anderer verstehen können als ein Ritter, dem das Gehirn „ausgetrocknet" ist, oder der, trotz besserer eigener Einsicht um jeden Preis die Gepflogenheiten alter spanischer Ritter mit „ausgetrocknetem Gehirn" nachahmen will? Wir kommen also immer wieder darauf zurück, daß das Duell eine Donquiroterie ist" (Below a. a. O. S. 31). Das ist tlxlhrlich eine Praxis, die einem Spötter, einem neuen Aristopl)anes, Stoff in Hülle und Fülle darbieten wollte. Der Aristophanes des 19. Jahrhunderts, H. Heine, hat ja die Richtung gewiesen, als er in seiner köstlichen Sa tire die Tuellfexe verspottet: »Zwei Ochsen disputierten sich «uf einem Hofe fürchterlich. Sie waren beide zornigen Blutes, Und in der Hitze des Disputes Hut einer von >dnen. zornentbrannt, Den andern einen Esel genannt. Da „Esel" ein Tusch bei den Ockfen. So mutzten die beiden John Bulle sich boxen. Auf selbigem Hofe zur selbigen Zeit Gerieten auch zwei Esel in Streit, Und heftig stritten die beiden Langohren, Bis einer so sehr die Geduld verloren, Datz er ein wildes I -a ausstictz. Und den andern einen .Ochsen' hieß. Ihr witzt, ein Esel fühl! sich tusrOert. Wenn man ihn Ochse tituliert. Ein Zwecka»pf folgte, die beiden stießen Sich mit den Köpfen, mit den Fußen, M-ben sich m rnchen Tritt in den Podex. Wie es gebietet der Ehre Kodex. Und die Moral? Ich glaub', es gibt Fälle. Wo unvermeidlich sind die Duelle; ES mutz sich schlage» der Siudent, Den inan einen dummen Jungen nennt.' Deutscher Reichstag. 1c. Berlin. 20 Sitzung am 23 Januar 1900. Der Reichstag hatte heute zuerst die polnische Inter pellation über die Feststellung der Soldatenbeichte in Polnischer Sprache. Der Polnische Abg. Stychel begründete die Anfrage mit dem bekannten Erlaß in Königsberg, wo nach der Beichte eine Feststellung stattfand, wie viele Soldaten Polnisch gebeichtet Huben. Recht erfreulich ivar heute die Antwort des Kriegs»,juisters v. Einem, wonach der katholische Mililärgeisttiche selbst die Feststellung vor- nahln, und die Zusicherung des Munsters, daß nichts ge- schehe, was einein Gewissenszwang auch nur im Entferntesten ähnlich sehe. Die Ausführungen klangen so beruhigend, daß eine Besprechung der Allfrage gar nicht für nötig er achtet wurde. Dann ging es in der ersten Lesung des Entwurfes über den Versicherungsvertrag Weiler. Zähe floß die Debatte dahin, nicht viel neues bringend. Osel vom Zentrum betonte, wie es gerechtfertigt sei. daß die öffentlichen Versicheinngsanstaltrn nicht dein Gesesetze unter stellt werden, da sie keine Dividenden bezahlen. Der all seitig gelobte Gesetzentwurf wurde an eine Kommission verwiesen. Die erste Lesung der neuen Maß- und Ge wichtsordnung konnte noch begonnen werden. Engelen (Zt.) beklagte sich mit Recht dauiber. daß die Beschlüsse der letzten Kommission zu wenig beachtet worden seien. Die Gemeinden verlieren nach seiner Ansicht durch die ge wünschte Vcrsiaatlicbnng viele Einnahmen. Morgen wird zuerst der Diätenantrag, dann der T o l e r a n z a n t r a g behandelt. Politische Rundschau. Dresden, den 24. Januar 1900. — Tie Vndgctkommissivn des Reichstages setzte am Dienstag die Beratung des Natnralleistnngsgcsetzes fort. Zur Debatte steht der Alltrag Erzberger, die Ent- sclsädigniig ans 1,20 Mk. festzusetzen statt 1 Mk., wie es der > Entwurf fordert: ferner 76 Prozent Erhöhung für Vor- spaniileistiliigen, sofern sie über 12 Stnnden dauert. Gene ral Gallwitz hält diese Sätze für zu hoch; die Vorspann- llistniigen werden schon bereits genügend hoch bezahlt. Auch der Satz von 1,20 Mk. sei zu hoch; Arbeiterfamilien können nicht so viel für ihre eigene Verpflegung ausgeben. 1,10 Mark dürfte genügen; für Unteroffiziere dürfte eine höhere Entschädigung angezeigt sein. Unterstaatssekretär Twele hält den Antrag für zu weitgehend; die neuen Steuern müssen noch mehr erhöht werden, wenn alle diese Wünsche erfüllt werden sollen. Liebermann v. Sonnenberg schlägt vor, daß für Gemeinden mit öfterer Einquartierung, namentlich in der Nähe der Truppenübungsplätze, eine be sondere Zone mit erhöhten Sätzen gegeben werde. Prinz v. Arenberg (Ztr.) fordert volle Entsclsädigung nicht nur Vergütung; für das Abendessen ist eine erhöhte Ver gütung sehr angezeigt. Für Orte in den Anmarschzollen der Uebnngsplätze muß ein erhöhter Satz gegeben werden. Bebel (Soz.) und Eickhoff (frs. Volksp.) stimmen den: Anträge Erzberger zu. Erzberger (Ztr.): Gerade für Abendessen sei höhere Entschädigung geboteil, wie es sein Antrag fordere; die Gemeinden müssen heute Zuschläge be za bleu, n>as sie belastet. Das Reich muß hier volle Ent schädigung gebeil. Der Antrag Erzberger wurde nach längerer Debatte einstimmig angenommen; hiernach sind die künftigen Verpflegungssätze folgende: für volle Tages kost mit Brot 1,20 Mk., ohne Brot 1,06 Mk.. für die Mittagskost mit Brot 00 >Pf., ohne Brot 66 Pf., für dn Abendtost mit Brot 60 Pf., ohne Brot 46 Pf., für die M'orgenkost mit Brot 26 Pf-, ohne Brot 20 Pf. Das Gesetz wird bis 1. April 1918 nach demselben Antrag Erzbergec befristet, damit nach diesem Zeitraum wiederum eine Prü fung der Vergiitnngssätze stattsinden kann. Es folgt der Gesetzentwurf bezüglich Entlastung des Jnvalidensonds. Referent Graf Oriola empfiehlt Annahme des Gesetzes; Korreferent Erzberger fragt an, ob nicht die Verlval- tmig des Reichsinvalidenfonds vereinfacht werden könne, 2. ob nicht der Reichskriegsschatz von 120 Millioneil Mark in den Neichsinvalideiifonds gelegt werden könne, was eine Erhöhung desselben herbeiführen würde und mindestens 3,8 Millionen Mark Zins mehr einbringen würde, 3. ans welchen Ursachen hat Bayer» im Vorjahr eine erhöhte Nach- sorderung n» den Reichchmralidenfonds gestellt. Staats sekretär Freiherr v. Stengel: Ter jetzige Zeitpunkt ist für eine solche Aendernng nicht geeignet; auch muß erwogen . werden, ob nicht der Fonds für Witwen- und Waisenver- ! sichernilg auch bier mitverwaltet werden kann. All dem j Fonds im Juliiistnrm sollte man nicht rütteln; er soll nicht ! „versilbert" werden, lyrischer Militärbevollmächtigter . Freiherr v. Gebsattel legt dar, daß Bayern hierzu be rechtigt war; eine Nachsorderung stehe nicht mehr bevor. ! Darauf vertagte sich die Kommission auf Mittwoch. — Das prcnßischc Hrrrrnhans befaßte sich in seiner ! ersten Sitzung nach Weihnachten am Dienstag mit der § Vorlage über die Anlagen der Cparkassengelder. Finanz, i Münster Frhr. v. Nbeinbaben betonte, daß die Besinn- ; iiiiing, daß ^ der Gelder in Staalepapiercn anzulegin > seien, im Interesse der Sparkasse» und des Reiches liege lind fand bierbei Uiitersiützimg duich v. Mendelssohn und dcil Neicbebaiikpiäsideiiten Koch, während du- Ober bürgermeister Körte und Struckniaiin Bedenken äußerten. Schließlich wurde die Vorlage an eine Kommission verwiesen. — Im preußischen Abgeordnetenhause wor Dienstag ans Anlaß der Beratung des Elats des Landnnrtklticifis- rninisterilims große Fleü'chnvld'batie, die jedoch mct-i viel Neues zeitigte. Mit lebhaftem Beifall und Interesse ist ! eine Rede des Abg. Sittart ausgenommen wo>->.„, der ! für Aachen eine Oeffniing der Grenze forderte, wie sie in Oberschlesicn gemährt ist; selbst der „Oberasmarter" von Oldenburg fand dich'» Wunsch b.-rechlü-t. Der nat -lib. j Abg Glatzel und der freisinnige Oeser schlugen Töne j der Volksversammlungen an; Minister v. Podbielski er widerte kurz und sachlich. Mittwoch islEratsberatnng. Eine Wartbur^-A-tel über dns Blut des hl. Jarr^ariis. Die „Wartburg", welche den Namen des Herrn Kir chenrats 1>. Meyer von Zwickau all der Spitze trägt, erzählt (3. November) folgende romantische Geschichte: „Bei einer Besetzung Neapels durch französische Trup pen im Jahre 1799 sollte St. Jannarins zur Revolution seine Zustimmung geben. Aber das Wunderfläschchen ver sagte. Da trat ein Mitglied der provisorischen Regierung mit gespannter Pistole vor dem zelebrierenden Kardinal Zurlo (statt Zurlo) und sprach: „Wenn das Wunder jetzt nicht sofort eintritt, Herr Kardinal, schieße ich Sie nieder." Und siehe da, das Blut des Heiligen ward sofort flüssig und Znclo (Zurlo) rief der Menge zu: „Seht, ihr Gläubi gen, St. Gennaro will die Revolution." Das Fläschchen enthielt Antimonvcrbindung, die durch den Zutritt der Luit flüssig wurde. Und das erzählt der französische General Thiöbanlt, also doch wobl ein Katholik, in seinen Denkwür digkeiten. Fürwahr, ein einwandfreier Gewährsmann." Diese Geschichte ist eine Secschlange, die immer wieder in der Literatur austaucht. Wir gedenken nicht in Erörte rungen über daS Flüssigwcrden des Blutes des heiligen Januarius zn Neapel cinzugehen. Das Histörchen von der Pistole aber ist eine reineFabel. Wie steht cs mit dem „Katholizismus" des Zeugen, General Thiöbauld, auf den die „Wartburg" pocht? Die „Köln. Volksztg." beleuchtet seine Eigenschaft als »emwand- freien Gen>ährsma»n", wie die „Wartburg" sagt, folgender maßen: Wer die Memoiren des Generals auch nur flüchtig ansieht, erkennt sofort, daß er es mit einem Religionsvcr- ächter, mit einem wahren Geisteskinde der französischen Re volution, zu tun hat. Weder die katholische Religion, noch irgend ein anderer positiver Glaube findet vor seiner Spott- sucht Gnade. Welche Auffassung er zugleich von der Moral lmt, lassen hinreichend die Abenteuer erkennen, die er von sich selbst zu erzählen weiß. Daß er ein ansgebildeter Anekdo- tenjäger ist, ist nicht das Schlimmste, Nxrs sich von ihm sagen läßt, aber diese Eigenschaft ruiniert doch das Ansehen seiner Memoiren als Geschichtsqnelle. Ist cs znm Beispiel kritisch, wenn er allen Ernstes versichert, die Katakomben von St. Sebastians, die er besucht habe, seien unterirdische Gänge von Sandgruben, die von Nom bis nach Civitavecchia reich- ! ten, eine Länge von 42 römischen Meilen? (Bd. 2 S. 192); oder wenn er eine Funktion mit dem JannarinÄblnte, die »ach den Tagebnchnatizen des Domes am 22. Januar 1799 stattfand, um die Hülfe des Heiligen gegen den drohenden Einmarsch der Franzosen zn erflehen, in Gegenwart des französischen Generals und seiner Truppen geschehen laßt? (S. 434.) In Bezug auf die Pistolengeschichte, die im nämlichen Jahre am 4. Mai nach Thiäbanlt stattgefundcn hätte, ist zunächst sestznstellcn, daß nach Zeugen ans jener Zeit, die noch 1864 lebten, kein Mensch zu Neapel von derselben das geringste wußte. Der General der eingerücklcn Armee Frankreichs, Macdonald, ivar anwesend, er beobachtete die Funktion aufmerksam, enthielt sich jedoch jeden Eingreifens und schenkte schließlich dem Tomschatze des heil. Januarius eine mit der Trikolore verzierte Mitra (Univers vom 22. September 1864; Bericht von Msgr. Eazast's). Dazu kommt, daß das von Thiäbanlt erzählte Stückchen in anderer Form bereits erzählt wurde, ehe der „einwand freie Gewährsmann" dasselbe dem Erzbischof Zurlo anhing. Nach TncloS, Vonage en Italic (Lausanne 1791, S. 109), hätte schon der General T'Avarcy, der zur Zeit des Snk- zessionskrieges Neapel mit französischen Soldaten besetzte, den österreichi'chgesinnten Erzbischof mit dem Galgen be droht, wenn das Wunder des Flüssigwerdcns des Blutes nicht einträte, « t I,- i»iruc!«> kit. Hinwieder weiß Dumas (Jl Corricolo, XXII) zu erMsien, »sie eine Bedrohung mit der Pistole vom General Ehampionnet, dein franzö sischen Vorgänger Macdonalds im Kommando von Neapel, bei ähnlicher Gelegenheit gescliehen sei. Nun aber die Einzelheiten von Thiäbaiilts Bericht selbst. Mehrere Verstöße gegen anderweitig feststehende Taten lassen sich darin Nachweisen, die, ziisaiiimengenommen, ihn um alle Glaubwürdigkeit bringen. Nach dieser Erzäblung (S. 610) wäre die Funktion eine außerordentliche gewesen, noch dazu veranstaltet, wie es die „Wartburg" wiedergibt, damit „St. Januarius zur Re volution seine Zustimmung gebe". Indessen die damalig" Funktion war die ganz regelmäßige und gewölmliche, die stets an diesem Termine stattfindet. Nevolutionsidcen haben die Prozession und den Ritus in der Kirche nicht
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