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Sächsische Volkszeitung : 14.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190609148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-14
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.09.1906
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Freitag ^ n 14 Tcptcwler W Erscheint täglich nach«, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Be»uaSi»re,«i Bierley. L SO L lohne Bcslellgeid), sür Oester- reich2 XLS d. Bei a.a.Posianitallen l.Zcitungspreisliste Nr.«85S. LiuzeUiummcr 10 Pf. — Redaktions-Sprechstunde: LI—12 Uhr. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit I Inserate werden die 6 gespait. Petitzeile od. deren Raum mit lL L. i Retlamen nnt 50 3 die Zeile berechn . b. Wiederh. bedeut. Radau. 1 «uchdruikerei, Redaktion und tSrschäftsstrlle i Dresden« !>l Pillniher Strafte LS. — Fernsprecher Nr. 136«». .W r. „Schwarzseher dulde ich nicht!" Seit den bekannten Flottenreden bat sich die Presse nie so eingehend mit einem Worte des Kaisers befaßt wie mit seinem obigen Ausspruch in Breslau. Allgemein kommt die Anschauung zum Ausdruck, daß dieser Setz unglücklich gewählt worden.sei und daß der Kaiser in dieser Allgemein heit nicht jede Sorge um das Bestehen des Reiches verwerfe; auch streng konservative Blätter halten darin mit ihrer Kri tik nicht zurück. Zunächst erhebt sich die Frage, gegen »velck>e Schwarz seher sich der Kaiser gewendet haben soll. In gut unterrich teten Lkreisen erzählt man, daß es in der Regel persönliche Erlebnisse seien, die auf den Kaiser einen nachhaltigen Ein druck machen und dann sich unmittelbar in einer solchen Rede äußern. Man forscht also in eifriger Weise, welches Erleb nis und Vorkommnis den Anstoß zu dieser Rede ge geben habe. Da spricht man von den Alldeutschen und dem General von Liebert, die kürzlich auf ihrem Derbandstag in Dresden freilich sehr stark in Pessimismus machten. Aber wir glauben nicht, daß der Kaiser sich gegen diese kleine Gruppe von Heißspornen sollte gewendet haben. Es mag ja sein, daß diese Herren in höfischen Kreisen höhey. bewertet werden als in politischen, N>o sie es nicht einmal auf ein Reichstagsmandat gebracht haben. Man hat sie früher gern benützt als Vorspann für die Flottenvorlage. Auch in der Marokkofrage hörte man sie gern. Wenn nun die All deutschen über die internationale Stellung Deutschlands klagen, so treiben sie hiermit keinen besonderen Sport. Wir l-aben gestern schon nach.,ewiesen, daß der Kaiser selbst in der Thronrede vom November 1006 sehr ernst ge sprochen lmt. Wenn dann Staatssekretär Freiherr von Tschirschky in der dritten Lesung des Etats im Mai 1906 den politischen Himmel wieder voller Rosen malte, so hat man diese abgelesene Erstlingsrede nicht zu hoch eingeschätzt und sich nur gefragt: wie kommt der neue Staatssekretär zu einer solchen Verkennung der Weltlage? Es ist doch vom November 1906 bis Mai 1906 nichts vorgefallen, nxis Deutschland zu Jubelhymncn Veranlassung gibt. Es mag ja sein, daß in dieser Zwischenzeit die Schönfärber beim Kai ser Oberwasser erhalten haben, daß der Kaiser selbst die pessimistischen Ansckiauungen der Thronrede nicht mehr teilt, und er deshalb auch an diese nicht mehr erinnert werden will. Aber damit ist sür uns nichts gewonnen. Wer der für uns nicht günstigen politischen Konstellation der äußeren Politik klar ins Auge blickt, nützt unseres Erachtens dem Vaterlande mehr, als der, welcl-er diese Gefahren und Ab- gründe mit Potemkinschen Dörfern verkleiden will. In d r Umgebung des Kaisers gibt es genügend ernste Personen, die mehr dem Pessimismus als dem Optimismus zuneigen, mag sein, daß diesen der ernste Verbannungsruf ge golten lwt. Wir glauben nicht, daß der Kaiser mit dem Satze „Schwarzseher dulde ich nicht" alle begründeten Besorgnisse um die Weiterentwickelung des Reiches von sich weisen Nwllte, das paßt zu der ernsten Natur des Monarclxm ganz und gar nicht. Er ist das gerade Gegenteil jenes Fürsten, der den frevelhaften Ausspruch tat: „Nach uns die Sint flut!" Der Kaiser selbst bat ja ausgefordert zum Kampfe gegen den Unglauben, sieht also buch in diesem eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Gerade deslxüb darf man auch der viel beanstandeten Kaiserrede nicht die schärfste Aus legung geben. Andere bezeichnen die Drohung gegen die Schwarzseher auf den in weitesten .Kreisen des Volkes vorlxmdenen Kolo- nialpeisimisinus. An die Nichtigkeit dieser Deutung kön nen wir sclvon gar nicht glauben. Eine solche Auslegung ist getvaltsam herbeigezogen und paßt zu dem übrigen Inhalt der .Kaiserrede gar nicht. Der Kaiser meinte nämlich, die Uristrrbttchleit und Naturwissenschaft. Ddit dem sehr sicher und bestimmt lautenden Satze: „Ter Glaube an die Unsterblichkeit der mensclüichen Seele ist ein Dogma, welches mit den sichersten Erfahrungssätzen der mo dernen Naturtvissewchaft in unlösbarem Widerspruch steht" — beschließt (S. 2-12) Höckel jenen Abschnitt seines Buches „Die Wclträtsel", tvelcher von der Unstcrblickzkeit handelt. Wie billig und recht sucht man in Häckels Darlegun gen nach einem näheren Nachtveis sür diese seltsame Be- Häuptling, wenigstens nach einer Angabe über die „sichersten Erfahrungssätze der modernen Naturwissenschaften". Doch man sucht umsonst. Was Häckel bringt, berührt den Kern der Sache gar nicht. Denn Häckel weiß von solchen Ergebnissen der Natur- Wissenschaften nichts anzuführen, als daß eben das Gehirn das Organ der Seele ist. eine Binsenwahrheit, die noch kein Mensch bestritten lxit. Einzelne Seclentätigkeiten seien an bestimmte Bezirke des Gehirns gebunden und wenn diese durch Krankheit zerstört würden, sei auch die geistige Tätig keit zu Ende. Im Grcisenalter endlich finden „Rückbildun gen der Seele" statt, entspreckumd dem im Alter eintretcn- den Gehirnschwund. Und das soll etwas beNvisen in Sachen der Unsterblich keit der Seele? DaS wäre nur dann der Fall, wenn dm Seele ganz im Gehirn ausginge, das heißt Gehirn und > Schplarzseher sollten auswandern. Jenen Leuten aber, ! denen unsere Kolonialpolitik nicht zusagt, gefällt es ganz ' gut im deutschen Vaterlande, sie wollen nirgends anders s sein, besonders nicht in den Kolonien. Den Rat zur Aus- j lvanderung könnte inan höchstens jenen Kolonialoptimisten geben, die in unseren Schutzgebieten die reinsten Paradiese sehen. Der Kaiser hat sich überhaupt wegen der Kolonial politik nock) nicht in Aufregung bringen lassen. In den beiden letzten Jahren durfte man ihm von Afrika gar nicht reden, so unzufrieden war er wegen der Vorkommnisse da selbst. In der letzten Zeit lxft sich diese Stimmung ettvas geändert. Man hat in manchen Kreisen mit einer großen kolonialpolitischen Kundgebung des Kaisers gerechnet. Sie sollte in der Kolonialschule zu Witzenhausen erfolgen. Der Besuch des Kaisers ivar schon angesagt, als die schlimmen Enthüllungen dieses Sommers dazwischen kamen. Die Folge war, daß der Besuch wieder abgesagt worden ist. Eine dritte Sorte von Kritikern neigt zu der Aus legung, daß die ernsten Worte gegen die Scbtvarzseher in militärischen Kreisen gerichtet gewesen seien, die in der letzten Zeit viel Kritik an den Einrichtungen unseres Heeres geübt haben, man nennt die Namen Freiherr von Guhlen mcd von der Goltz. Gewiß geht der Militärschriftsteller von Guhlen gegen manche veraltete Einrichtung scharf vor, aber wir haben aus seinen Schriften immer nur lvarmes Emp finden für Heer und Vaterland herausgelesen. Guhlen ist auch „verbannt" und in keiner einflußreichen Stellung mehr.. Anders steht es mit Freiherrn von der Goltz, dem Kommandeur des ersten Armeekorps. Er erinnerte aus Aulaß des Jahrbundertstages der Schlacht bei Jena in sei nen Schriften daran, daß das preußische Heer damals auch im Crerzieren und Manöverieren groß gewesen sei und doch im Angesichte des Feindes rasch zusammeubrach; er sieht tatsäcküich schwarz in die Zukunft, und es ist nicht ausge schlossen, daß der Kaiser auf ilm abzielte. Wenn von der Goltz, der ein ausgezeichneter Heerführer ist, nach dieser Kaiserrede bald aus seiner Stellung scheiden sollte, wird man sehen, ob diese Deutung zutreffend ist. Wir meinen, man sollte auf dieses Kaiserwort nicht so viel Nachdruck legen, sondern mehr ans die in der gleichen Rede enthaltene Aufforderung, daß jeder an seinem Platze für das Wohl des Vaterlandes zu arbeiten habe. Daun ist es mit der ungesunden Schwarzseherei vorbei, die berechtigte Sorge um das Wohl des Vaterlandes aber bleibt bestehen. Und das dürste die beste Auslegung des Kaiserwortes sein De-r Regcut von Brauuslhiireig Prinz Al brecht von Preußen ist heute früh 6 Uhr 20 Minuten verschieden. Albrecht Friedrich Wilhelm Nikolaus Prinz von Preu ße» wurde als Sohn des im Jahre 1872 verstorbenen Prin zen Albrecht Friedrich von Preußen am 8. Mai 1867 ge boren. Mit dem 10. Lebensjahre trat er beim ersten (Harde regiment zu Fuß als Leutnant in die Armee. Im Jahre 1861 war er zum Obersten avanciert, vier Jahre später wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Jahre 1866, als der Krieg ausbrach, wurde ihm das Kommando über die erste schwere Kavallcriebrigade der zweiten Armee übertra gcir. Im Jahre 1870 zum Generalleutnant befördert, nahm er jetzt als Kommandeur dev zweiten Kavalleriebrigade an den Schlachten von Gravelotte, St. Privat und Sedan, nach her an der Zernierung von Paris und schließlich als Führer der dritten Reservedivision an den Kämpfen von Amiens teil. Drei Jahre nach Beendigung des Krieges wurde der Prinz mit der Führung des zehnten Armeekorps betraut und zum kommandierenden General ernannt, im Jahre 1876 wurde er General der Kavallerie. Am 21. Oktober 1886 wählte il,n die braunschweigische Landesversammlung einstimmig zum Regenten, und am 2. November übernahm Prinz Albrecht die Negierung- I» der Armee avancierte er Seele ein und dasselbe wären. Daß das nicht der Fall ist. zeigt die einfachste Betrachtung. Man vergleicht gern das Gehirn und den Nervenappa- rat. die Einmündung der Nerven ins Gehirn als das Zen- tralorgau der geistigen Tätigkeit des Menschen, mit einer Telegraphenleitung. Ter Sehnerv zum Beispiel, von außen her durch ein entgegenkommendes Fuhrwerk angereizt, ist dann vergleichbar der Aufgabestation eines Telegrammes. Der Sehnerv leitet seinen Reiz ins Gehirn — in die Ein lausstation und von dort erfolgt dann die Entscheidung zum Ausweichen nach rechts oder links, welche durch andere Ner ven in die Beinmuskeln weitcrgegebcn wird. Aber wo bleibt der Empfänger der Depesche, der von der Meldung des Seh nerv Notiz nimmt und danach entscheidet? Wenn jetzt die Naturnüssenscl>ast kommt und uns erklärt erstens, daß ohne Telegraphenleitnng das Telegraphieren unmöglich ist. zweitens, wie der elektrische Fnnken von der Aufgabestation zu der Einlausstation wirkt — dann wissen wir immer noch gar nichts von dem Empfänger des Tele gramms, wir wissen nichts von dem Inlmlt der Depesche und wissen nichts von dem Eindruck, den dieser Inhalt ans den Empfänger macht. Nüssen ebenfalls nichts von den Grün den, nvirum er sich so oder anders entscheidet. Und doch ist das alles erst die Hauptsache. Niemand also bestreitet, daß das Gehirn das Organ der Seele, genau so wie die Telegraphenleitung das Organ des Tel'-a'apbierenden ist. durch das er seine Gedanken weiter tragen läßt, aber damit ist der Empfänger des Tele- weiter. Am 26. Juni 1888 wurde er Generalfeldmarschall und gleichzeitig Inspekteur der ersten Armecinspektion, nach Moltkcs Tod Präsident der Landesverteidigungskommission. Prinz Albrecht war seit dem Jahre 1873 mit der Prin zessin Marie von Sachsen-Altenburg, einer Tochter des Her zogs Ernst, vermählt, und es ist erst eine kurze Spanne Zeit her, daß ihm die Gemahlin durch den Tod entrissen wurde. Mit dein Tode des Regenten taucht natürlich die Frage der NegcntsclxNt aufs neue auf. Die herzogliche Linie von Braunschweig ist im J-ahre 1884 ausgestorben; der nächste Thronerbe ist das Haus Hannover, die Weifenlinie. Der alte König von Hannover hat die Herrschaft nicht angetreten, weil er nicht eine Anerkennung des «tatu« guo aussprechen wollte; sein Sohn, der Herzog von Cumberland, l)at bis jetzt alle Annäherungsversuche des Kaisers kühl beantnwrtek. Seine Töchter ist bekanntlich mit dem Großk-erzog von Meck lenburg verheiratet und fand am kaiserlichen Hofe sehr warme Aufnahme. Seine zweite Töchter ist mit dem Prin zen Mar von Baden vermählt; es verlautete nun in der letz ten Zeit, daß der Sohn des Herzogs von Cumberland in das deutsche Heer eintreten wolle und zwar in ein badisches Regiment. Wie jetzt die Entscheidung fällt, ist noch fraglich Der verstorbene Regent hat es nicht erreicht, die berechtigten Klagen der Katholiken Braunschweigs zu beseitigen, hoffen wir dies von seinem Nachfolger! Hoffen wir aber auch, daß hier das Prinzip der Gerechtigkeit vollauf siege. Alle Ter neue Ies«ikerige«rral. Prophezeiungen der liberalen Blätter über die Person des Nachfolgers des verstorbenen Jesuitengenerals I'. Martin sind, wie üblich, nichtig gewesen. Statt der ge nannten Kandidaten ist der Professor an der Gregorianischen Universität, I'. Franz Paver Wernz, ein Deutscher, g - wählt worden. Nachdem bereits die Ordensgenerale der Franziskaner (!'. Dionys Schüler), Minoriten (!'. Dominikus Reuter), Kapuziner (!'. Bernard von Andermatt), Karmeliten (IV Pins Mayer). L^armherzigen Brüder (!'. Cassian Gasser) dem deutschen Volksstamme (im weiteren Sinne des Wor tes) angehören, wurde nunmehr auch ein Deutscher zum Ordensgeueral der Jesuiten gewählt. Ter neue 26. General dieses weltumspannenden, hocicherdienten Ordens ist von Ge burt ein Württemberger, denn I'. Franz .I'aver Wernz ist am 4. Dezember 1842 zu Rottweil geboren. Unter den sämt lichen Jesuitengeneralen ist seitdem nur ein einziger ein Deutscher im engeren Sinne des Wortes gewesen, nämlich der 10. Ordensgeneral, Goswin Nickel aus Jülich (1662 bis 1661), (der 16. General Franz Netz (1730 bis 1760) ivar ein Prager, der 21. Johann Noothaan <1829 bis 1863) ein Holländer, der 23. endlich Antonius Maria Anderledy (1883 bis 1892) ein Schweizer. Wernz genießt als Kanonist unbestrittenes Ansehen. Als Kirchenrechtslehrer war er zuerst zu Titton .Hall in England tätig. 188.3 wurde er als Professor an die Iliii- v-i-mlrm <!i«-rr"iünn:>, die berühmte Jesuiten-Hochschule in Rom berufen, an der er seither eine Zierde der Wissenschaft nxw. Hand in Hand mit der Tätigkeit auf dem Katheder aing aber seine praktische Schulung als Konsnltor der Eon- pn'puli" und 8. Okkic ii. Die Gutachten, die IV Wernz in dieser Eigenschaft lieferte, erregten mehr als ein mal berechtigtes Aussehen. Das Haupt- und Lebenswerk von Wernz ist dessen monumentales, großartig angelegtes und geistreich durch geführtes Kirchenrecbtswerk „.In« Iweimtulinin", von dem bisher vier starke Bände, zwei bereits in zweiter Auflage, j erschienen sind, zwei weitere Bände sollen noch hinzutömmen. ^ Das Werk ist in der Tat eine Fundgrube kanonistischer ! Wissenschaft. Ein ertremer „Knrialist", um diesen vul- ! gären Ausdruck zu gebrauchen, ist Wernz durchaus nicht. So unantastbar und klar seine Prinzipienlehre ist, so scharf gramms, der die eigentliche Entscheidung zu treffen hat, nicht überflüssig geworden. Störungen im Gehirn durch Krankheit bedeuten Stö rungen der geistigen Tätigkeit. Ganz recht: Störungen in einer Telegraphen- oder Telephonleitung, wenn zum Bei spiel Windvögel in den Drähten sich verfangen laben, be deuten eben Störungen in der Leitung, aber nicht Krank heiten des Telephonierenden! Bestimmte Sinne sollen an bestimmte Gehirnbezirke gebunden sein und wenn diese beseitigt werden, ebenfalls verschwinden. Natürlich — wenn ein Kabel durchgebrannt ist, hat die Stromzuleitnng ein Ende. Mehr folgt daraus nicht! — Und im Alter der Gehirnschwund und das damit ver bundene Kindischwerden des Menschen! Wenn in einer elektrischen Anlage die Elemente aufgebraucht sind, so ist eben wiederum die Leitung besckädigt, aber nicht derjenige, welcher sie benützt. Im übrigen ist es auch gar uicht tvahr, daß im Alter mit absoluter Notwendigkeit eine Störung, ein Nachlassen der Geisteskräfte beim Mensclven eintritt. Es hat zu allen Zeiten Menschen genug gegeben, die sich bis ins böckyie Greisenalter die vollste geistige Frisclx? betvahrt haben. Mit der Eristenz eines einzigen solchen Menschen ist dem Vernich, aus dem. Altersschwund Kapital zu schlagen für eine Gleichsetznng von Gehirn und Seele, der Boden entzogen. Häckel und seine Anhänger täten übrigens klug, von dielen Dingen zu schweigen. Häckel hat bekanntlich die
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