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Sächsische Volkszeitung : 10.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190610104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-10
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.10.1906
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Kr. SSL Mittwoch, den LO. Qktober r». WMWWWZD^WD I Mubhiisigts Tageblatt für Wahrheit, Acht «.Freiheit Einzel,ninnncr 10 Ps. — Redaklioiis-Sprechstuiide: LI-tÄ Uhr. Inserate werden die an^paltPelli,eilend, deren Raum mit 15 Nellninen inu l»tt ,l die ,i> ile berechn i>. Liiederh. bedeut. RnbaÜ. Biichdruchelki, '.Uedattioi, »iid tsleschäsisstelle - Dreöde«, Pillnihcr Strahe 11. — Fernjprecher !>ir. ILA. „Ein Borstoß des Ultramoirtarnsiil«s in Sachsen." Als auf die Einladung der Geschäftsstelle des Volks- Vereins für das katholische Deutschland von Herrn Reichs- tagsabgeordneten Geh. Jnstizrat Tr. Noeren eine zust:,,,- uiende Antwort einlief, hätten wir hundert tiefen eins hier Ivetten mögen, das; dessen Rede in Dresden über den Kampf pelien die öffentliche Unsittlichkeit Veranlassung zu Angrif fen auf die Katholiken geben werde, denn in diesem Punkte ist man sehr leicht erregbar. Aber das; der „Dresdner An- zeiger" der Rufer im Streite werden würde, hatten wir nicht erUxirtet, wir hatten ihn höher cingesclPtzt. Bereits in der Montagnnminer beginnt das Dresdner Amtsblatt seine warnende Simme zu erheben. Unter dem Titel: „Ein Vorstos; des Ultrainontanismns in Dresden" hebt er sol- gcndernias;en an: „Wenn die ultramontane Partei in der Diaspora Propaganda machen will, erscl>eint sie immer in harmlosem Gewände und mit einer guten Sache. Für Dres den hat sie sogar eine sehr gute Sache gewählt: den Kampf gegen die Unsittlichkeit. Welcher wohlgesinnte Staatsbür ger wird nicht, wo es not tut, die Unsittlichkei bekämpfen wollen? Es kann daher nicht wnndernehnien, das; sich am Sonnabend im großen Saale des Keglcrheims eine statt- liche Versammlung einfand, um einen Vortrag des Reichs- tagsabgeordneten Noeren über den .Kampf gegen die Unsitt lichkeit zu hören, den die hiesige Organisation der Z?n- trnmspartei, die Geschäftsstelle Dresden des Volksvereins für das katholische Deutschland, veranstaltete." Wir nehmen dieses gespendete Lob dankbar entgegen, denn es ist eine Anerkennung der Tätigkeit der Katholiken in Sachsen, wenn ihnen bestätigt wird, das; sie stets damit für sich Propaganda machen, indem sie für eine gut e S a ch e eintret e n. Es mns; auch in der Tat das An sehen der katholischen Sache bedeutend fördern, wenn unsere evangelischen Mitbürger sehen, wie die Katholiken nirgends znrückbleiben, wo es gilt, für ethische und nationale Bestre bungen in die Bresche zu treten. Ta gibt es keine Kampfes- beslrebnngen gegen die Protestanten, keine Verhetzung An dersgläubiger, keinen Neid und keine Mißgunst, die Katho liken fordern direkt die Protestanten, welche gleiche Ideale haben, auf, diese mit ihnen zu verteidigen. Das muß ent schieden bei jedem ehrlichen Protestanten nur einen guten Eindruck Hervorbringen nnd die Achtung gegen die Katboli- len heben. Es nehmen sich die oben angeführten Sätze entschieden besser aus, als wenn der „Dresdn. Anz." den katholischen Organisationen das Zeugnis ausstellen müßte, daß sie, um Propaganda zu machen, die beiden Konfessionen in ihren Versammlungen verhetzen, die Protestanten ver leumden nnd beschimpsen, welche Mittel sonst ein gewisser Bund anzuwenden beliebt, um die Katholiken ihrer Religion „abzuringen". Im übrige» kann auch den Katholiken in keiner Weise die Absicht untersclwben werden, daß sie Prose- lhten machen »vollen, wie ans anderer Seite oft dieses Ziel in Wort und Schrift in der unverfrorensten Weise verfolgt wird. Nachdem der „Dresdn. Anz." diese dankenswerte, wenn auch vielleicht nicht beabsichtigte Tatsache konstatiert lmtte, haß der „Vorstoß des llltramontanisnins" in der Verteidi gung guter und edler Ideale besteht, kommt er ans den Ver laus der Versammlung zu sprechen und meldet: „Was Herr Roeren ansführte, war in der Tat geeignet, auf den oberflächlichen Zuhörer großen Eindruck zu machen. Er berichtete über erschreckende Fälle moralischer Ver seuchung bei der Jugend, über die Znnahnie der Zahl der Prostitnlierten. über das AnNxichseu der Verurteilungen wegen Sittlichleitsverbrechen nnd das Umsichgreifen der Ge- schlechtskrankheiten. Daraus schloß er, daß wir uns in einem sittlichen Niedergang befinden. Als Ursachen dieser Erscheinung wollte er die sozialen Mißstände, wie Woh- Die Or^el der Neuzeit. Von Paul Walde. Unter den in der Abteilung für Kirchenkunst der Dritten Deutschen Kunstgewerbe-Ansstellung in Dresden ausgestellten .Kunstwerken erregt ein von der Firma Gebr. Iehmlich, Hoforgel bau er in Dresden, erbautes Orgelwerk die Ansmert'samkeit weiter Kreise. Dieses Werk, ent- haltend <12 klingende Stimmen ans !! Manualen nnd Pedal, ist mit allen jenen Neuerungen ansgestattet, wodurch die Orgel eigentlich erst zu dem wurde, >:xis sie immer genannt wird, die Königin der Instrumente. Um diese Neuerungen richtig zu bewerten, wird vielen eine Beschreibung nebst einigen Worten über die Entwickelung der modernen Orgel- bankunst willkommen sein. Bekannt ist, daß die Orgel sich anS verschiedenen Ne- gistern oder Stimmen zusainmensetzt. deren jede eine gewisse ausgeprägte Klangfarbe nnd Tonstärke eigen ist. Je mehr Register eine Orgel bat, desto mannigfaltiger sind die Klangfarben. In kleinen Orgeln ist jedes der wenigen Re gister auch stärker gehalten, in größeren Orgeln. »rxckche mehr Register entlxilten, jedes entsprechend milder. Bei der Auf stellung und Intonation muß auf die Größe und Aknst'k des Raumes Rücksicht genominen werden. Lange Zeit fehlte es der Orgel jedoch an den nötigen Einrichtungen, die in ihr enthaltenen mannigfachen Klang färben, Klangmischnngen und Stärkegrade »ach Wunsch zur Geltung zu bringen, mit ihnen schnell zu wechseln nnd sie ;n nnngsnot, Schlafbnrschenwesen, die niedrigen Löhne der weiblichen Arbeitskräfte, die ungenügende nnd znm Ten verkehrte Erziehung der Jugend nicht oder doch nur in be schränktem Maße gelten lassen und erklärte, die .Haupt- Ursache des sittlichen Rückganges sei die Ueberflntnng des ganzen Landes mit dem literarischen Schmutz, mit unsitt- licli-en Bildern nnd Schriften, Witzblättern, Ansichtskarten, Mutoskopen und Kinematographen, Variötcks und Tingel tangeln. Dagegen müsse vor allem die Jugend geschützt werden. Leider zeigten jedoch die Behörden dem Schmutz betriebe gegenüber eine Lässigkeit nnd Zaghaftigkeit, wie auf keinem anderen Gebiete. Es fehle nicht an gesetzlichen Bestimmungen, aber an der genügenden Anwendung der bestehenden Gesetze. Deshalb müsse das Publikum zum Selbstschutz greisen und nach dem Muster des Kölner Ver eins auch in Dresden einen Verein zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit bilden. Nach einer belanglosen Diskussion wurde denn auch vom Dorstandstisch aus ange kündigt, das; im Laufe des Winters ein solcher Verein hier gegründet werden soll." Tie Ausführungen haben also großen Eindruck gemaclst, das ist zwischen den Zeilen des Berichtes zu lesen. Wenn der Berichterstatter sagt. Noeren habe die sozialen Mißstände nicht oder doch nur in beschränktem Maße als Ursache der Erscheinung gelten lassen, so hat er falsch gehört. Ter Red ner erklärte die Wohnungsnot, das Schlaistellenwesen, d>? niedrigen Löhne der weiblichen Arbeitskräfte ausdrücklich als einen Grund, der bei einem Teile der Bevölkerung ent sittlichend wirkt. Aber er gab den Verführern aus den besse ren Kreisen eine große Schuld und sah eine Hauptursache in dem literarischen Schmutze. Mit all den Aussübrnngen scheint übrigens der Artikler einverstanden zu sein, nur paßt »hm nicht, daß hieraus die praktische Nutzanwendung gezogen werden soll, die da heißt: Gründung eines Vereins zur Bekämpfung der öffentlichen Uusiltl'chteit in Dresden. Zunächst stellt er die oratorische Frage, ob denn wirtlich die Unsittlichkeit gegen früher größer geworden sei. Er meint, die Verurteilungen wegen Sitttichteitsverbrechen hätten zn- genommen, weil jetzt weniger Verbrechen verborgen bleiben. Wer die Schtvnrgerichtsverhandlnngen verfolgt, findet, daß die Zahl der mit Ausschluß der Oesfentlichkeit verhandelt?» Fälle in rapidem Maße ziinimuit gegen frühere Jahre. Wenn die polizeilichen Einrichtungen einerseits besser wur de», so haben auch andererseits die Gegeumaßregeln gegen eine Entdeckung an Raffinement eine große Ausbildung er- fahren. In der sechste» Hauptversammlung der „Inter nationalen Kriminalistischen Vereinigung" wurde die Be hauptung ansgestellt, daß nach der Ansicht hervorragender Juristen 90 nnd mehr Prozent aller professionellen Diebe unentdeckt bleiben (Mitteilungen der internationalen krimi- ualisiischen Vereinigung Berlin, V. 1800, Seite -lOü). Wenn also schon bei den Diebstählen aller Scharfsinn der Polizei kein besseres Resultat zeitigt, wiewohl sich hier Polizei und der Beschädigte verbinden, nin wie viel weniger nützt die Findigkeit bei Verbrechen, die vielfach im stillen Kämmerlein, ja im Schoße der Familie, gegen das keimende Leben vor- genommen werde». Daher legen wir aus die slatisiischen Nachweise, so wenig Wert, daß wir diese gar nicht hier als Beleg für die lwaclisende Unsittlichkeit ausübren »vollen; sie sind ja, »nie Noeren sagte, Spmptone für das, uxis sich im Geheime» abspielt, Dnnstblasen, welche erraten lassen, welche Masse von Morast sich in der Tiefe befindet. Im übrigen verweisen wir den „Dresdn. Anz." aus die von uns gestern mitgeteilte Stellc aus der liberalen „Münchner All- gern. Zeitg.", welche Roeren Recht gibt, »nenn er vom Nie dergang der allgemeinen Sittlichkeit spricht. Die Zahl sol cher Preßstinnnen und solche Urteile hervorragender Män ner beider Konse'sionen müßte den „Dresdn. Anz." doch zur Ueberzeugnng bringe!', daß er sich in recht schlechter Gesell- sclxut befindet, »nenn er als ernstes Blatt jener (Ritlung von oberflächlichen, seichte» Zeitungen angehören will, als welche sich die „Dresdn. Neuest. Nachr." in ihrer heutigen Nummer wieder einmal entpuppt haben. Der „Dresdn. Anz." fährt sodann in seinen: Artikel fort: „Aber angenommen, die Unsittlichkeit sei tatsächlich im allgemeinen gewachsen, muß sie denn auch notwendig in Sachse» und besonders in Dresden größer geworden sein? Dafür l>rt der Redner einen Beweis nicht einmal versucht. Ebenso wenig hat er bewiesen, daß es die sächsischen Behör den, daß es Schule und Kirche in Sachsen an der nötigen Entschiedenheit in der Bekämpfung der Unsittlichkeit fehlen lassen. Trifft aber ein solcher Vorwurf für Sachsen nicht zu, so entfällt damit auch die Notwendigkeit, in Dresden einen besonderen Verein zur Ergänzung der Tätigkeit der Behör den ans diesen: Gebiet zu gründen." «-:»< <l,-iix>ii!c>I'uncknin. Das ist des Pudels Kern, aus den des Blattes Ausführungen hinzielten! Herrn Tr. Roeren wird vorgeworseu, daß er von Sachsen nicht ge sprochen habe. Wir möchten das Zeter- und Mordiogeschrei hören, wein: er versucht hätte, 'chzuweiscn, Sachsen sei sittlich gesunken. So hat er von d.r zunehmenden Unsitt lichkeit im allgemeinen gesprochen und nicht die geringste Ursache, unser Vaterland rühmend anszunehinen. Einige statistische Taten »vollen »vir den: „Dresdn. Anz." hier in Er innerung bringen. Im Jahre 1001 gab cs in Sachsen 101.811 eheliche nnd 20 172 uneheliche Geburten; damit marschiert es mit 10,01 Prozent so ziemlich an der Spitze der deutsche» Bnndesslaaten. Preußen I>at trotz der Millio- nenstadt Berlin 7,7 nnd ganz Deutschland 0,1 Prozent auf zuweisen. Und was sagt denn der „Dresdn. Anz." dazu, daß unter den 10 III Erstgeburten in Dresden in den Jah ren 1.800 bis 1-80.1 -1018 oder 00 Prozent vor dem achten Monat nach der Eheschließung erfolgten? Von den übrigen (>000 Erstgeburten käme»: 11,2 Prozent ans den achte,: upd neunte» Monat, so daß unter diesen Erstgeburten mehr als '10 Prozent aller Wahrscheinlichkeit »ach ans einen: Ver kehr vor der Eheschließung herrühreu. Ter Prozentsatz der un ehelich Geborene» beläuft sich in Dresden auf 20 nnd mehr Prozent. Ter Prozen patz der unehelich n Geburten aber ist allein noch kein Gradmesser der Volkssittlichleit. Es gibt noch andere Forme» des anßerehel. Verkehrs, die meist ohne Folgen bleiben. In Dresden stehen zirka 000 bis 000 Per sonen unter sittenpolizeilicker Kontrolle. Jedoch wird die Zahl der geheimen Prostituierten von berufener Seite auf drei- bis viermal höher gesclx'itzt. In, wesentlichen Zusam menhang mit de», tiefen Stand der allgemeinen Sittlichkeit und religiösen Gesinnung stehen die Selbstmorde. Auch hier hat das Königreich Sachsen die zweifelhafte Eine, ziemlich an der Spitze zu stehen. Im Jahre 1001 haben nicht weni ger als 10-87 Personen ihrem Leben freiwillig ein Ende ge macht. Aber ei» noch schwererer Beweis als die unehelichen Geburten und Selbstmorde für die sittliche Gesnnkenheit eines Volkes ist die ungeheuerliche Zahl der Ehescheidungen; hierin stellt Sachsen unter alle» Bundesstaaten konkurrenz los da. Im Durchschnitt der Jahre 1-8.81 bis 1800 kamen ans je 100 000 bestehende Eben I >0,1 Scheidungen. Preu ßen zählte deren bloß 78,0 und das Deutsche Reich 7.">,0. I», Iabre 1001 wurden in Sachsen IOII Ehen getrennt. Das Amtsblatt der .Haupt- und Residenzstadt Dresden hat also gar keinen Grund, sich stolz in die Brust z» werfen und zu behaupten, es sei überflüssig, in Dresden einen Ver ein zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit zu gründen. In, übrigen bat Neichstagsabgeordneter Roeren an dem Herrn Pfarrer Mehling Frankfurt a. M.. der gestern in, evangelischen Vereinshause vor einer Versammlung von I I Vereinen der Inneren Mission sprach, einen Willkomm? neu Bundesgenossen gesunden. Auch dieser anerkannte nach den Mitteilungen unseres Berichterstatters die zunehmende Sittenlosigkeit und forderte zum Kampf dagegen ans. Wen«: steigern. Tie alte Orgel wird überhaupt als ein sehr schv r- sälliges Instrument angesehen. Ihr starrer, keiner Verstär- knng und Abschwächnng fähiger Ton bat bei vielen eine Ge- ringscliätzung, ja Abneigung gegen Orgelmusik hervorge- rnfen, insbesondere in unserer Zeit, welche die Ausdrucks- sähigkeit der Instrumente und des Orchesters anss höchste steigerte. Wenn eine einigermaßen größere Abwechselung in den Klangfarben gewiiuscht wird, ist außer dem Orga nisten noch mindestens eine Person erforderlich, die durch Ziehen nnd Zurücsstoße» der Register diese Veränderung'» Hervorbringen muß. Erst in neuerer Zeit ist die Orgel mit Vervollkommnungen ausgestattet worden, welche eine vollständige Umwälzung ihrer Anlage bedeuten. Die ersten derartigen Versuche wurden in England gemacht: in Deutsch land fanden sie ziemlich spät Eingang. Die älteren deutschen Orgeln wiesen auch verhältnis mäßig wenig unterschiedliche Klangfarben auf. Kraft war hier die .Hauptsache, >:x»s von der Orgel verlangt wurde, um den einstiniinigcn Gemeindegesang wirksam z» unterstützen. In den romanischen Ländern drängte das Ritual der Kirche ! die Orgelbauer mehr dazu, die Orgel mit schönen Solostim- j men zur Begleitung der Knltusgcsänge zu versehen. Tie he- s rühmte» Orgeln der Familie Silberiuaun besitzen mächtig? ! Pedalbässe nnd sind mit ausgezeichneten Prinzipalen ausgc- s stattet, in den Register» unterscheiden sie sich aber auch mehr durch die Tonstärke, als daß ihnen der vorgegebene Klang- clxwakter besonders eigen wäre. Andererseits ist aber bei ihnen wieder die gediegene Arbeit zu erwähnen, welche viele dieser Orgeln noch beute nach über 17,0 Jahren gebrauchs- säbig erhält. Kleinere Orgel» dieser berühmten Meister sind allerdings schon neueren Instrumenten gewichen, aber in einigen größeren Kirchen stehen noch Werke von ihnen da gleicht», als Denkmäler alter Zeit, hineinrageud in eine neue Zeit genialer Erfindungen ans dem Gebiete der Org'l- baukunst, längst überholt, insbesondere was die technisch'? Seite anbelangt, von mancher Orgel einer kleine» Tors- lirche. Der Zahn der Zeit bat auch an ihnen genagt, vieles an ihnen ist nnbrauchbar geworden und nur unter beständiger Aussicht und bei sorgfältiger schonender Be handlung wird sich ibr Verfall noch eine Zeillaug ausbalt n lasse». Aus Pietät bat mau ihnen keine der viel fachen Neuerungen und Verbesserungen binzugesügt, durch welche besonders in der letzten Hälste des- verflossenen Jahr hunderts der Orgelbautunst ein völliger Umschwung gege- bei: wurde. An die Stelle des monotonen langweiligen Orgelspiels ist ein unseren jetzigen Obren mehr zusagendes farbenreiche res getreten, die Orgelmnsik. die man früher floh, ist zu einen: Objekt gemacht, das des Anhörens wert erscheint. Die alte Orgel mit ihren: schreienden Mirturenklaiig?. ihre», dumpfen Mezzosorte ohne Uebergang znm Forte und ihren meist charakterlosen Solostimmen vermochte dies nicht. Erst durch allmählichen Ausbau in der Richtung, die der mo derne Orgelbau verfolgt, ist ei» in weiten Kreisen Interesse erweckendes Orgelipicl möglich geworden. Die neue Orgel- bankuust hat die Eigenheit, den Klangcharakter der einzelnen
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