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Sächsische Volkszeitung : 13.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190610139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-13
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.10.1906
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-K 2:;i Sonnabend ven 13. Qkcober r». «iu^numm.r lo P,. -«-dal.to„S-Lprcch,!„„>>.: »1-12 Uhr. s ^ Unabhänsigcs Tageblatt ftr Wahrheit, Recht u. Freiheit Aiisrratc wl-rl»',, dio SncspnIt. Pl-iitzl-ile od. deren Nuinn mi> 15 4, NeNnmen „NI 5«» ,z die geile berechn. b. jchederh. deüeni. illndlUl. Viichdriirierci, ZM-dakiiu» und <ttcsch>if»^stelle! 2r»Sd«u, Pi»>»l,rr Strafe I!t. — sjernlprecher ^>c. ISM. r. Die zurnckqestoßene Friedenshond. Der Essener Lkatholikentag bat durch nicht tveniger als vier Redner' die Notwendigkeit des Zusainmenarbeitens der Konfessionen betont; der anwesende Kardinaler zbisckzof Fischer stimmte eigens dein bei, wie er schon wiederholt die Parole ansgegeben lxitte. In dem Begrüßungstelegramm ^ an den Kaiser tr-ar diese Forderung und dieser Wunsch be sonders lebhaft betont worden, und der Kaiser ging in seiner Antwort sehr verständnisvoll darauf ein. Alle Kundgebun gen in dieser Richtung fanden den ungeteilten Beifall der ganzen Versammlung. Tie Ogganis<stion der katholischen Presse im Augustinusverein belzandelte in diesen Tagen eigens die Frage, Uns die Presse zur Verbreitung toleranter (Besinnung beitragen könne. Auf dem ganzen Essener Ka tholikentage fiel kein einziges Wort, das Andersgläubige hätte verletzen können; niemand anders, als der protestan tische 'Oberbürgermeister von Essen hat dies feierlich be- stätigt. Unter solchen Umständen mußte man auf die Ant wort aus dem anderen Kager doppelt gesswunt sein! Zuerst erfolgte sie von seiten der Presse. Tie kouser- vativen Zeitungen haben in ihrer Mehrheit das Bestreben des Katholikentages um den konfessionellen Frieden aner kannt; sie hoben eigens hervor, das; so viele Beteuerungen und Versicherungen sicherlich ernst zu nehmen seien, sonst müßte man ja alle Teilnehmer als Heuchler ansehe». Di - liberale Presse dagegen hat mit Acrger und Verdruß davon Kenntnis genommen, ging aber sonst auf den Punkt nicht ein. Aus den Reihen des Protestantismus kam in den ersten Septembertagen eine Antwort; in der Versammlung der evangelischen Psarrervereine, die in Dresden tagte, ist ganz offen der Sah gefallen, daß der Ultramontanismus schlim mer und gefährlicher sei als die Sozialdemokratie. Man fordeiste daher keine rückhaltlose Bekämpfung der Sozial demokratie, weil hiervon unter Umständen der Katholizis mus den Vorteil haben könnte. Zwei rheinländische Pasto ren sprachen dies unumwunden aus. Immerhin lag darin noch kein vollständiges Versagen der Friedensideen. Nunmehr aber ist die von katholischer Seite ausge streckte Friedenshand ungestüm und rücksickstslos zurückge- stoßen worden. Es blieb selbstverständlich dem Evangeli schen Bunde Vorbehalten, eine solche Tat auszusühren. Auf seiner Graudenzer Tagung konnte er an der mächtigen Wir kung des Essener Katholikentages nicht ruhig vorbeiziehen. Es wurde erörtert, ob man die angebotene Friedenshand annehmen soll. Einige Redner forderten die Weiterführung des Kampfes gegen Nom und schließlich kam die von uns gestern gemeldete förmliche Resolution zur Annahme, deren Wortlaut hier folgen möge: „Ter Essener Katholikentag hat die Losung auSgegcben: Zusammenschluß der Gott- und EhristnSgläubigen aller Konfessionen zum Kampfe wider den Unglauben und Um sturz. Demgegenüber geben wir zur 10. Tagung des Evan- gelückzen Bimdes versammelten Protestanten folgende Er klärung ab: Mit den Ehristen aller.Kirchen und Konsessio- ue», die in dem Herrn Ehristns allein das Heil sehen, füh len wir uns im Geiste eins. Jene Essener Losung ist in dessen nur eine Wiederholung der seit Gründung der kon fessionellen Zentrnmspartei stets von ihr erlassene» Ausfor- dernng znm politischen Zusammenschluß der „glänlügen Ehristen". Dieses Ansinnen weisen wir als verhängnis voll für unser Vaterland und unsere etxuigelische Kirche zu rück. Wir erachten es vielmehr als GewissenSpslicht, unsere etangelischen Volksgenossen und insbesondere die von jener Seite als „gläubig" angesprochenen Kreise vor einem Ein gehen aus das angebotene Bündnis zu Karnen. Tenn bei aller Anerkennung der Ehrlichkeit, mit der viele fromme Katholiken meinen, uns ans diese Weise die Hand zu bieten, können wir doch in jener Tendenz des Katholikentages nicksts anderes erkennen als den geschickten Versuch, die Macht der die römischen Interessen in erster Linie vertretenden Zen- trumspartei zu stärken und „jene Freiheit der Kirche" er obern zu helfen, die unvereinbar ist mit den Grundlagen des souveränen nationalen Staats und eine beständige Be drohung des konfessionellen Friedens bedeutet. Unsere evan gelische Losung dagegen ist: Freie Entfaltung der Lebens kräfte der Reformation, trwlche sich von jeher als Volks- und staatserlxsttend erwiesen laben; Zusammenarbeiten mit allen Sclzasfeusfreudigen, welche dem Valetrlande dienen wollen, auf allen Gebieten der christlichen Gesittung und Volkswohlsahrt. Aber kein Bündnis mit dem Zentrum und keinerlei politische Unterstützung dieser parlamentarischen Interessenvertretung der römischen Kirckze. Denn die rö mische Kirche ist kein Bollwerk gegen Revolution und Um sturz, und noch jeder politisckze Verbündete des Ultramonta- niSmuÄ war schließlich der Betrogene." Ter Inhalt dieser langchmigep Resolution ist eiiw volle und runde Absage; der Evangelische Bund warnt sogar förmlich vor einem Zusammenarbeiten mit der Mehrheit der deutschen Katholiken! Freilich greift er zu einem ganz verzweifelten Mitlelchen, um seine Unfriedsertigkeit in ein fadenscheiniges Gelrand zu hüllen und sich »ach außen nicht zu sehr ins Unrecht zu sehen; er verschiebt die ganze Sache auf das parteipolitische Gebiet und spricht von einem Zusammengehen mit dein „Zentrum". Demgegenüber er- fordert die geschichtlich Wahrheit die Feststellung, daß der Ruf nach einem Zusammengehen nicht vom „Zentrum" aus- ging, daß ans dem Katholikentage von einem Zusammen gehen auf Politischen! Gebiete gar nicht gesprochen worden ist. Es ist in der Resolution auch viel von „Ultramonta- uiSmus" die Rede, um zu täuschen; selbstverständlich handelt es sich hier stets um den Katholizismus. Solch Verschleie rungen und Machinationen werden die Tatsache nicht ver hüllen. daß man aus dieser Seite eben ein Zusammenarbei ten mit den deutschen Katholiken nicht wünscht. Ter Evan gelisch Bund hat sich mehr als je wieder als eine Kampses- organisation gegen die Katholiken gezeigt, er l>at wieder be wiesen, daß er der Hehbnnd ist, wie ihn König Albeist ge- nannt hat; er müßte ja. sofern der Essener Wunsch erfüllt war, „abrüsten" und das will er nicht! Teir Evangelischen Bund hat die Antwort sehr ver schnupft, welche der Kaiser ans die HnldigungSdepesch sandte. Während er in dem Telegramm an den Katholiken tag in Essen seine ansrichtige Freude über die Versiche rung znm Ansdruck brachte, daß die Generalversammlung der „Versöhnung der Konsessionen und sozialen Gegensätze zu dienen bestrebt sein werde", und seinen „wärmsten" Tank Persönlich anssprach, läßt er sich in der Antwort an den Epangelischen Bund nur „bestens bedanken". Aber war es denn möglich, daß der Kaiser an die Grandenzer Bundesver sammlung anders telegraphierte? Oder hatte man sich etwa in der Hoffnung gewiegt, der Kaiser werde seine Freude darüber anssprechen, daß der Bund die in Essen ansgestreckte Friedenshand so entrüstet znrückstieß? Zwei protestantische Organisationen haben somit be reits die Friedenshand ,zn> ückgestoßen; erst die Pfarrerver- eine und dann die erweiterten Psarrervereine im Evange- lischen Bunde. Demgegenüber kommt es nicht allzu sehr in Betracht, daß jüngst ans der Gustav Adolf Vereinsver sannnlnng freundlichere Worte gefallen sind. Wir wollen jedoch keineswegs annehmen, daß damst nun eine Ge-aintantwort des Protestantismus vorliege; mit Der S'rchsenkiirsürst des HOjähr. Krieges. (Zum 2,0. 7od-'K )ge FoSarn SZ.-orqS l. von Sechser.) 1<joN — ll. cklvber — IBS. Von Philipp Neuer. (Fortsetzung.) Gustav Adolf batte bei den bedeutenderen deutsch?» protestantischen Fürsten bisher kein Glück; keiner wollte sich ihm anschließen, obgleich er ihnen den Raub der katholisch'» .Kirchengüter in Aussicht stellte. So gelang er in großen Geldmangel. Er wandte sich an deu größten Erzfeind Deutschlands, an Frankreich, und fand dort ein bereitwilli- ges Gehör. Am "li. Juni 1l>l!I kam der schmähliche Ver trag zu stände, der Gustav Adolf den Lorbeer von der Stirn reißt, mit den, ib"> der Protestantismus gern schmück-., möchte. Frankreich versprach dem König die jährliche ^h- lung von einer Million Livres bis zum I. März UllUl. Ta- für versprach Gustav Adolf, in allen Orte», die er eroberte, die Ausübung der katholisch'» Religion, wo er sie antrisst. nirgends abznändern; mit der katholischen Liga sollte er Frieden halten, sofern sie ein Gleiches tut. Für die bis herigen .Kriegsauslagen erhielt Schweden sofort liOOstOO Livres. Gustav Adolf lrvir also ein Werkzeug Frankreich ge- worden, um dessen Politische Pläne durchsetzen zu Helsen. Er, der stets als begeisterter Heller des Luthertums ge priesen wird, versprach, die Katholiken zu schützen! In Schulden verfolgte er sie auS Politik, in Tenlschland schätzte er sie aus Politik! Schveden und Frankreich handelten aus Eigennutz. Gustav Adolf wollte den Krieg gern zum Re- ligionskrieg stempeln und als Retter der bedrängten Re- ligion auftreteu, um seine egoistischen Jeldzugspläne zu be- mänteln. Frankreich gebrauchte den Vorwand, daß er die deutsche Freiheit retten und die deutschen Fürsten schützen wolle. Wer lwlte die beiden Mächte als Retter ins Land gerufen? Inzwischen bahnten sich in Leipzig wichtige Verhand lungen an, die den ganzen Krieg eine andere Wendung geben und Deutschland vor namenlosem Elend hätten be wahren können. Am t>. Februar 1G.I wurde ein Konvent dorthin einbernsen. Man wollte besonders ans Betreiben des brandenbnrgischen Ministers Grase» Scl.uarzenberg eine l!. Partei, die der bewaffneten Neutralität, bilden, die dem Kaiser wie den Schveden Gesetze vorschreibe» und de» Frie den wieder Herstellen konnte. Tiefe sollte das Schicksal Deutschlands in der Hand laben. Wenn sie sich ans die Seite des Kaisers schlug, so konnte sie den Schveden ver jagen; wenn sie sich znin Schveden schlug, so hatte der Kai ser in Wien sich zu fürchten; beiden konnten sie also Be- dingnngen vorschreiben. Allein die ganze bewassnele Neu tralität verlief im Sande bloß durch die Schuld Johann Georgs, der kein klarer, kein Willensstärke!' Mann Var. wo!>l aber ein gewaltiger Nimrod und wackerer Trinker. Beim volle» M-cher überströmte der Mund des Kiirsürsten von kühnen Pläne», sonst war er kleinlaut. Es wurde also die Sache ans die lange Bant geschoben. Hierzu trug der Vertrante des Kiirsüsten, Arnim, bei. Dieser Var auch der Vertrante Wallensteins und in dessen Interesse lag es. daß des Kaisers Mach erschüttert wurde, damit dieser ibn wie der znin Generalissimus mach'. Auch Gustav Adolf hatte Unterhändler bei der Versammlung. So löste sie sich am Ist. April ziemlich resultatlos verlies. Hätte der Kurfürst vom Kaiser die Zusich-rung der Bistümer Münster, Merse- burg, Naumburg und Magdeburg erlangt, so väre er sicher einer solchen hätten wir erst zu rechnen, wenn der deutsch Etangelische Kirch»ansschuß sich ebenso ablehnend verhalten wollte. Man wird deslzalb noch abvarten müssen, tvas die ser auf seiner nächsten Sitzung beschließt. Hier sprechn dann die Vertretungen aller deutsch'» protestantischen Lau- deskirchn. Es gibt aus protestantischer Seite einige wenige Leute, die sich gegen den Beschluß von Grandenz wehren. So meinr die „Deutsche TageSzeitg.", daß der Evangelische Bund gut daran getan haben würde, wenn er die in Elsen gebotene Hand nicht so scl-arf zurückgestoßen hätte, wie es in Grau- denz geschehen ist. Man werde nichts dagegen haben können, daß der Evangelische Bund seine Anhänger zu tveiterer Wachsamkeit mahnte; das sei seine Pflicht. Aber daß er diese Mahnung so begründete, wie es in Grandenz geschehen sei, daS bedauert das Blatt vom Standpunkte der evangeli schen Kirck>e aus. Wohin solle es führen, wenn in den kon- sessionellcn Kämpsen die Aufrichtigkeit bezweifelt werd-, und de» Angehörigen des anderen Bekenntnisses Beweg gründe untergeschoben würden, für deren tatsächliches Vor handensein jeder Beweis fehlt? „Wir haben uns der ver söhnlichen Stimmung, die dem Essener Katholikentage das Gepräge ansdrückte, aufrichtig gefreut, weil wir es ange sichts der bevorstehenden Kämpfe für unbedingt notwendig ballen, daß die beiden großen christlichen Kirchen sich ver stehen und dulden lernen. Solckzes Verständnis und solche Duldung sollte doch nicht schwer sein, wenn man erwägt, daß das, v>as beide Bekenntnisse eint, viel wesentlicher ist, als das, leas sie trennt. Ter überzeugte evangelische Ehrist, der fest in seinem Bekenntnisse wurzelt, hat mit dem gläubi gen Katholiken viel mehr Berührungspunkte, als mit dem moderne» Unglauben, der sich vielfach in de» Mantel des Protestantismus zu hüllen liebt." Das Blatt spricht noch ganz unnniwnnden sein Bedauern ob dieses Beschlusses aus. Freilich ist diese Stimme noch ganz vereinzelt; hoffentlich bleibt sie es nickst. Wie aber muß die Wirkung aus die deutschen Katho liken sein? Daß sie die Graudenzer Resolution wie einen Faustschlag ins Gesicht empfinde», ist klar. Sie sind ja vom Evangelischen Bunde nie verhätschelt worden; die fckxir- sen Töne dieser Organisation ist man seit Jahre» gewöhnt. Aber die Graudenzer Musik geht doch „übers Bohnenlied". Nicht so sehr die schroffe Ablehnung ist es, die uns schmerzt, als vielmehr die Art der Begründung. Man stellt die deut schen Katholiken als eine Sorte von Hcmchlern hin, denen cs nicht ernst ist mit ihrem Anerbieten, die mir den Anders gläubigen Sckzaden znsügen wollen. Eine solche Antwort ist tief bedauerlich. Sie wird aber auch in der Geschichte einstens entsprechend beurteilt werden. Was sollen nnnmehr die Katholiken tun? Sollen sie nn» auch in die Kampsesreihen abrücken und ein verstärkter konfessioneller Streit ihre Antwort sein? Mit nichten. Wir sind davon überzeugt, daß unserem deutschen Volke der konfessionelle Friede mehr als je nottnt; wir müsse» jetzt mit verdoppeltem Eifer daran arbeiten, nw diese Ansckzciii- nng auch in anderen Kreisen zur herrschenden zu machen! Ein solcher Sieg ist der edelste und schönste, der über den Epangelischen Bund errungen werden kann. Sammeln, wir jetzt erst recht feurige Kohlen ans dessen Haupt; sie mögen ihm so lange brennen, bis seine Anhänger das Un schöne in der Handlungsweise stirer Bundesführer einsehen. Unsere grundsätzliche Ansckzannng von der Notwendigkeit des Zusainmenaibeitens der Konfessionen wird durch Be schlüsse, wie die i» Grande»;, nickst geworfen, wohl aber bleibt diese Kampsesresoliilion ein trauriges Blatt in der Geschiclste des Evangelischen Bundes. ans die Seite der Liga getreten! Vielleicht Halle er den Leipziger .Konvent nur als Schreckmittel gebraucht, um den Kaiser zu dieser Schenkung zu bewegen. Es gelang nicht, und der Krieg begann von neuem. Inzwischen balle sich in Magdeburg eine UniNxilznng der Polilstchen Verhältnisse vollzogen. Es hatte dst- Partei der Schweden Oberwasser bekommen, getäuscht durch das Vorgehen des schwedischen Oberste» Falkenberg, daß Bran denburg und wachsen sich den Schweden angeschlossen hätten und andere Fürsten bereits im Bunde seien, daß es sich bloß uni die Religion handle und daß Gustav Adolf die Stadt mit Geld und Mannscliast nnlerstützen wolle. Tilly und Pappenheini iclnilten zur Belagerung der Stadt, um den Schweden dortbin zu ziehen. Doch der König blieb in Brandenburg, und schickte nicht eine» Soldaten znm Ent salz der bedrängten Stadt. Binnen zwei Tagen konnte er vor Magdeburg siebe», doch es war ihm nickst ernst, mit dessen Entsatz. Taiür suchte er Johann Georg und den Kurfürsten von Brandenbnrg mit Hinweis ans die Gefahr, in der Magdeburg schwebte, zu gewinne». Kursachsen aber ent schuldigte sich mit seinen Pflichten gegen Kaiser und Reich. So vollzog sich denn das Schicksal Magdeburgs. Pappen heim nahm es am R>. Mai ein und die schwedischen Ver bündeten in der Stadt steckten es an allen Ecke» und Enden in Brand, so daß den Kaiserliche» uni ein Trümmerhausen in die Hände siel. Alles. Vas Tillv vorgeworsen wird, daß er die Plünderungen und Grausamkeiten den Soldaten er laubt habe, ist Lüge und Legende. Tie unparteiische Ge schichte bat endlich der Wahrheit eine Gasse gesckzasfen und die Ehre Tillizs gerettet. Nach dem Fall Magdeburgs suchte der Kursürsk den Frieden zwisckM dem Schwedenkönig und dem Kaiser noch-
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