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Sächsische Volkszeitung : 19.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190610195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-19
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.10.1906
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Erscheint täalich nachm, mit Ausnahme der Sonn- und >;esttane. UeruaSprei», Lieclelj. t ^ SV ^ <ohne Bestellgeld), für Oester- reich SKSSBei a. a. Pu,In,>s,alten l. ZettungSpreiSiiste Nr. Einzelnummer 10 Ps. — NcdaltionS-Sprechstunde: 11-12 Uhr. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht n. , Inserate werden die 6 gespult. Petitzeile od. derc>iRaum mit lS j Rellamcii nnl SO <i die Zeile berechn. b. ÜSiederb. bedeut. Rabatt. Buchdruckerci, Redaktion und t'lefchaft-dsreller Dresden, Pilluitrer Strafte IS. — Fernsprecher Nr. 1366. Die Kultvrkarrrpfsresahr im Qfte«. Wenn wir nicht irren, war es der selige Windthorst selbst, der in seinen letzten Lebenslagen das Zentrum darauf hinwies, ein recht sorgsames Auge ans die polniscl>e Wetter ecke zu l>aben, da aus dieser zuerst die Gewitterwolken eines neuen Kulturkampfes aufstcigen würden. Und der große Staatsmann Windtlwrst lxü sich wieder einmal nicht geirrt; schon mehren sich in höckstt bedenklicher Weise alle Anzeichen für einen neuen Kampf. Tie preußische Negierung wendet Gewalt an auf einem geistigen und religiösen Gebiete, ein Biscl>of besckstvert sich bereits öffentlich und reklamiert für seine Tiözcsanen die unveräußerlichen Naturrcchte; tvas wird der nächste Schritt sein? Es herscht beinahe ein Kriegszustand im Osten; erst wird dieser gegen kleine Kiuder geführt, die kaum ordentlich gehen können; dann gegen die Eltern; tvas ist das nächste? Tie unglückselige Ostmarkenpolitik, die wir schon so oft bekämpft haben, hat uns diesen Streit cingebracht; sie ist auf Unrecht aufgebaut und sckiafst immer neues Unrecht. Es ist ganz selbstverständlich, daß der preußische Staat mit seinen Machtmitteln sich gegen alle Gelüste aus Lvsreißung einzelner Gebietsteile zu wehren hat; er kann solck>e Be strebungen nicht dulden, ohne sich selbst aufzugeben. Wo das Nadikalpolentum deshalb mit solchen Ansichten auftritt, da mag und muß Preußen tüchtig zugreifen; cs kann ihm dies niemand verübeln. So wenig ich ruhig zusehe, wenn die Mietsleute mir ein .Haus abbrechcn oder um einen Stock niedriger machen wollen, ebensowenig kann ein Staat hoch verräterische Absichten eines Teiles seiner Bewohner dulden. Wir wollen nicht untersuchen, in wieweit solche unter den Polen bestehen: ihre Führer leugnen es, aber ihre Presse bringt offene Artikel, die darauf hinausgehcn; doch sei dem, wie ihm wolle: wo eine solche Gefahr zutage tritt, da muß der Staat bestimmt auftreten. Man kann es aber auch Preußen nicht verübeln, wenn es wünscht, daß seine pol nischen Bewohner sich immer mehr akklimatisieren und die Fortschritte der deutschen Kultur annehmen; ein national einheitlicher Staat hat immer eine größere Widerstands kraft als ein national gespaltener Staat. Man wird aber nur fordern müssen, daß dieser Wettbewerb zwischen deutscher und polnischer Kultur sich auf ideellem Gebiete vollzieht und daß der Staat nicht einseitig und rauh mit Polizeihunden dazwischen fährt. Hätte sich die Ostmarkenpolitik hierauf beschränkt, so hätte gewiß Preußen im Laufe der Jahre moralische Er oberungen gemacht und niemand hätte etwas ansznsetzen gehabt. Aber man ging andere Wege: der Ostmarkcnsonds mit 350 Millionen Mark stellte Staatsgelder für die Gcr- manisierung zur Verfügung; Gewaltmaßnahmen gegen die /Polen folgten, so das neue Ansiedlungsgesetz: dann erörterte man schon ein generelles Enteignungsverfahren gegenüber allein polnischen Grundbesitz. Tie Leute sahen sich in ihrer Eristenz bedroht; ein solcher Truck schaffte Gegendruck! Nun aber ging die preußische Politik noch zu allem Unglück auf das religiöse Gebiet über. Ihre Ansiedlungspolitik schuf in ganz katholischen Gegenden protestantische Gemeinden, so daß das Wort des Zentrumsführcrs v. Schorlemer leider wahr wurde, daß aus der Germanisation eine Protestanti- sation wurde. Man sucht dem Volke seine Muttersprache zu rauben, ein Recht, das ihm der Schöpfer gegeben hat und worüber kein Eroberer und kein Staat verfügen kann. Das Recht auf die Muttersprache ist älter als jedes Recht des Unpolitische Zeitkäufe. csr-»r>ru« v^»nr»n.> Berlin, den 17. Oktober IE Wir stehen gegenwärtig im Zeichen der Luftschifsahrt. Am Bodensee hat Graf Zeppelin, der zähe Erbauer von immer neuen Luftschiffen, bereits zwei erfolgreiche Rund fahrten gemacht und so nach manchen Fclilschlägcn den Be weis geliefert, daß bei mittleren Windverlstiltnissen in einem beträchtlichen Umfange sein Ballon sich lenken läßt. Zu gleicher Zeit hat man in Berlin interessante Versuche gemacht mit der Verfolgung von Luftballons durch Auto mobile. wobei die Segler der Lüste in drei von vier Fällen über die Töfstöffs glänzend gesiegt haben. Tem greisen Grafen Zeppelin, der jahrzehntelang seine ganze Kraft und auch den größten Teil seines Vermögens der Eroberung der Lust geopfert hat, kann man nur Herz- lich Glück wünschen. Aber wir dürfen uns nicht einbilden, daß nunmehr der Wolkenomnibus schon fertig sei. Ein Fortschritt ist gemacht, doch das Ziel ist noch nicht erreicht. Wird überbanpt die Treibmaschine, die unter dem Luft ballon hängt, sich so zuverlässig und stark machen lassen, -aß das lenkbare Luftschiff zum bürgerlichen Verkehr auf größere Strecken regelmäßig benutzt werden kann? Tas bleibt auch nach dem Zcppelinsckx'n Erfolg zweifelhaft. Ter Gasballon muß bekanntlich immer eine beträchtlich Aus dehnung haben, damit er die Menschen, dm Ballast, die Maschine mit all ihrem Zubehör und (bei dem Zcppeliu- schen System) auch noch die Versteifungen der Ballonhülle tragen kann. Je fester und stärker das Getriebe gebaut wird, desto schwerer wird die Last und desto größer muß also auch der Umsang des Ballons werden. Mit der Größe des Ballons wächst auch die Angriffsfläche für den Wind, und um den stärkeren Truck des Seiten- oder Gegvnwindeü zu überwinden, müssen die Maschinen wieder stärker und also auch schwerer werden. Gibt es einen Ausweg aus die- Staates; Staatsgcbilde können vergehen, die Mutter- spräche aber bleibt Wir wollen nicht alle Einzelheiten in diesem Kampfe aufzäblen. Eine der schlimmsten Wirkungen der letzten Maßnahmen trxir, daß die religiöse Unterweisung der polnischen Jugend sehr not litt und der Erzbischof von Posen klagte bereits in seinem jüngsten Hirtenschreiben auch über die Abnahme des religiösen Sinnes. Er konstatiert eigens, daß es ein unan tastbares Recht sei, daß das Volk in seiner Muttersprach die Heilswahrheiten erfahre; er beruft sich auf das Konzil von Trient und auf deutsche und polnische Nationalkonzile. Jedenfalls kann man von protestantischer Seite gegen diesen Satz nichts einwenden, denn von hier ans müssen wir oft genug hören, daß in der katholischen Kirch zu viel Latein und zu wenig Tentscb vorhanden sei! Tie Kirche hält auch heute noch überall daran fest, daß die Predigt und der Reli gionsunterricht in der Muttersprache zu geschehen haben; wir erinnern nur an die Missionstätigkeit. Die Missionare lernen zuerst die Eingeborenensprache, ehe sie etwas anderes tun. Es ist auch ganz klar, daß namentlich hm kindlichen Gemüte die religiösen Wahrheiten nur in einer solchen Sprache zugänglich gemacht werden tonnen, die es gut der- steht und deren Begriffe es kennt, das aber ist die Mutter sprache. Jedoch der preußische Staat hindert dies und lütter be klagt sich der Erzbischof darüber; er fordert deshalb die Eltern auf, im eigenen Heim das Versäumte nachzuholen; Hs ist freilicb nur ein Notbehelf, weil nicht alle Eltern Zeit und Geschick dazu babeu, um die Lücken auszufüllen. Wächst nun so ein religiös verwildertes Volk heran, so hat der preußische Staat den Hauptanteil. Jedenfalls stimmen diese Maßnahmen sehr wenig mit der kaiserlichen Forderung überein, daß dem Volke die Religion erhalten bleiben müsse. Tie gesamte akatholisch Presse muß nun anerkennen, daß der Erzbischof von Pisten mit der Abfassung des neuen Hirtenschrcibcns sehr vorsichtig gewesen sei und dem Staate gar keinen Anlaß zum Einschreiten gegeben habe; nur ein jüdisch-freisinniges Blatt, das ans einen neuen Kultur kampf hinarbeitet, macht dem Erzbischof von Posen den Vorwurf, daß er sich auf polnische Nationalkonzile beruft und siebt darin eine Ausreclüerbaltung des Anspruches daß der Erzbischof von Posen ..Primas von Polen" sei; Hs Blatt weiß natürlich in feiner Beschränktheit nicht, vag z. B. der Erzbischof von Salzburg auch den Titel „Primas von Deutschland" führt! Oder ist auch dies ein Hochverrat? Tie hakatistjsche Presse ist nun auch ganz ratlos gegenüber der neuesten Wendung der Tinge; ein geh'altsanies Einschreiten des Staates gegen den Erzbischof fordert nur Hs „Berl. Tageblatt"! Echt jüdisch-freisinnig! Alle anderen stehen kopslos umher. Aber wohin führt schließlich diese Politik? Zu neuen GeNxiltmaßnahmen des Staates und dann zweifelsohne .znin neuen Kulturkämpfe. Wenn der Staat in das Heiligtum der Familie eingreist, hier eine religiöse Unterweisung in der Muttersprache zu verhindern sucht, so ist das Umsturz von oben, so legt der Staat die Art an die Wurzeln seiner Kraft. Jedenfalls könnte das Zentrum hier nicht mehr mit machen. sondern müßte in schärfste Opposition abschwenken, weil es sich dann um eine Prinzipiensragc handelt und da gibt es kein Nachgeben. Mögen also die leitenden Stellen sich dessen wohl bewußt sein, was auf dem Spiele steht! Politische Rundschau Dresden, den 18. Okioder 1A>«. — Sr. Majestät der .König ist am 17. d. M. abends 7 Uhr -17 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug: von Altona wieder nach Dresden znrückgereist. — Tie Fahrt des Dampfers „König Friedrich August" dehnte sich bis nach Norderney aus und verlief bei leickstbewegter See und herr lichstem Wetter in vorzüglicher Weise. Bei dem heute mittag 1 Ubr an Bord des Tampfers stattgefundenen Tiner hielt der König eine Rede, in welcher er der Direktion der Ham- burg-Amerika-Linie seinen herzlichsten Tank für das schön: Vergnügen aussprach, welches ihm die Probefahrt bereitet habe. Er wünschte dem Schisse weitere glückliche Fahrten sowie der Hamburg-Amerika-Linie ferneres Gedeil>en. Zum Schlüsse forderte der König die Anwesenden auf, ihr Glas auf das Wohl der Linie zu leeren. Direktor Wolf dankt: für die freundlichen Worts und brachte ein Hoch auf den König ans, in das die Anwesenden jubelnd einstimmten. Während der Fahrt besichtigte der König die Einrichtungen des prächtigen Schiffes eingehend und sprach wiederholt seine freudige Anerkennung aus. Auch die ersten Maschi nisten und ein Teil der Mannschaften erhielten Orden und Medaillen. — Um -1 Ubr nachmittags traf der Dampfer „König Friedrich Angust" mit dem König von Sachsen an Bord von Helgoland wieder in Eurhaven ein. Tas Fort Grininierhöven salutierte die Königsstandarte mit 21 Schuß. Um 4 Ubr 30 Minuten legte der Dampfer an dem westlichen Hafenkopse fest, worauf der König unter den Klängen des Heil dir im Siegerkranz an Land ging. Tie Forts feuerten wiederum den Königssalnt und die Königsstandarte wurde auf dem Tampfer niedergeholt. Der König schritt darauf die Front der in zwei Gliedern aufgestellten, gestern ans Teutsch - Südweftafrika zurückgekehrten Mannschaften der Scl.utztruppe ab, begrüßte die Offiziere und unterhielt sich mit einzelnen Mannschaften. Als sich der König von den Truppen verabschiedete, brachten diese ein Hurra auf ihn aus. Hierauf begab sich der König mit dem Bürgermeister Burchard, seinem Gefolge und den übrigen zahlreichen Gästen zur Wartehalle des Bahnhofes, von wo um 5 Uhr mit Sonderzug die Rückfahrt angetreten wurde. — Nach einer Automobilfahrt über Godesberg, Remagen, durch die Eifel nach Maria reaacu oegav um ner Kulsl» m Couleur der Bonner Borussen zur Korpskneipe, wo ein Essen staltfaud. — Rrichskanzscr Fürst Bülvw erhielt bei seiner An kunft in Berlin recht sonderbare Begrüßungen. Ei» Teil der freisinnigen Presse hofft, daß er jetzt mit der Agrar- tolilik brechen werde; daS kann der Reichskanzler gar nicht, denn die neuen Handelsverträge sind bis 1917 unkündbar. Tie freisinnige Preise wird doch wohl keinen Krieg fordern, um dies .'fiel zu erreichen? Tie agrarische Presse spottet deolalb auch mit Recht hierüber! Anders stellt sich die „National Zeitung", die da meint: „Fürst Bülow und die Offiziösen pflege» oft und gern vom Bürgertum den Zu sammenschluß gegen die Sozialdemokratie zu verlangen. Tas ist angesichts der Gefahren, die ein ungehemmtes Wachstum der Sozialdemokratie für alle ruhigen Ne- gierungsmöglichkeiten bedeutet, nur zu begreiflich. Stellt die Regierung aber zielbewusst und beharrlich dies Ver langen au die bürgerl. Parteien, so haben die bürgerlichen Parteien das Reckst, von der Negierung zu fordern: daß sie ihnen den Boden, worauf der Widerstand zu organisieren seu Schwierigkeiten, die sich gegenseitig steigern? Ich weiß es nicht, (straf Zeppelin bat gezeigt, daß sich zeitweilig unter gewissen Verhältnissen ein brauchbares Gleichgewicht zwischen dem Winddrnck und der Triebkraft erzielen lässt. Man wird nun weiter studieren und probieren müssen, um die Lenkbarkeit ans größere Entfernungen und ungünstigere Verhältnisse auszudebnen. Andere Forscher und Erfinder haben bekanntlich versucht, den umfangreich'» Gasballon überbanpt zu beseitigen und eine reine Flngmaschine zu bauen, das heißt, möglichst getreu den Vogelslng nachzn- ahmen. Ter Vogel braucht keinen Willoii, der ihn in die Luft erhebt, sondern er vermag durch seinen Flügelschlag bei wunderbar geringem Kratlverbrauch sowohl die An ziehungskraft der Erde, als auch den Widerstand des Win des zu überwinden, wirklich spielend zu überwinden. Ter Vogel ist der wahre Segler der Lüste. Kühne Pioniere der Technik werden gewiß fortfahren und den Versuchen, »am dem Muster des Vogelkörpers Flugme.schinen zu bauen. Da zu gehört allerdings noch mehr Waghalsigkeit, als zu Probe fahrten mit einem Ballon. Im vorigen Jahrzehnt hat be- kanntlich der Ingenieur Lilienthal, der es im Fliegen von einem Hügel herab schon auf einige hundert Meter gebrach: hatte, bei einem kleine» Bruch in seiner Flngmaschine sofort einen Todcssturz gemacht. Toch ein Mann, der das Er- sindungssieber im Leibe hat, lässt sich durch Unglückssälle nickst abschrecken. Lohnt sich denn die Waghalsigkeit? Als in der Urzcil ein WagcbalS in einem ausgeböhlten Baumstamm auf das wogende Meer binaussubr. werden viele biedere Bürger den Kopf geschüttelt haben. Daß diese tollkühne Probe sich noch answachson würde zu dem modernen Riesendampserverkebr. konnten sie natürlich nicht ahnen. Von einem Luftballon, der eine gewisse Lenkbarkeit bat, können wir unS einen vorläufigen Nutzen schon jetzt klar machen. Namentlich der militärische Vorteil springt in die Augen. Im Kriege werden jetzt schon Luftballons benutzt, sowohl zur Ueberwindung von feindlichen Umzingelungen als zu Späherdiensten. Jetzt muß man aber solche Ballons dem Spiele der Winde preisgeben: man weiß nickst, wohin sie vcrsckstagen werden. Wenn aber der ansgelassene Ballon über dem feindlichen Lager oder über der feindlichen Festung einen Kreis beschreiben und zu seinem Ausgangspunkte znrückkebren kan», wie Zeppelins Luftschiff bei der Rund fahrt um den Bodensee. so erlxilt das wichtige Knndsckxrster- wesen eine ungeheuere Förderung. Wer die meisten und die besten llEillons l>at, ist bedeutend im Vorteil. Tie Mit- führnng solcher Späbballons würde sich auch dann schon lohnen, trenn sie nur bei mäßigen Winden zn gebrauchen sind. Daß es bei dem Wettbewerb der Millons von beiden Seite» zu Gefechten in der Luft kommen kann, lässt sich leickst ansdenken. I» Tegel bei Berlin bat man nun über die Verwendung »»lenkbarer Ballons im Kriege Versuche gemacht. Man ließ vier Ballons in kurzen Pansen aufsteigen unter der An nahme, daß sie ans einer eingeschlossenen Festung Nach richten oder Personen heransbewrdern sollten und ließ nun durch bereitgebaltene Automobile diese LEillons verfolgen, um z» seben, in wieweit sich diese Fahrzeuge zum Einsangen von feindlichen Luftballons eignen. Tas vielgepnesene Automobil bat dabei keine Ebre eingelegt, obschon der klare Herbsttag die Beobachtung der fliegenden Ballons sehr er leichterte. 'ie Automobile Naren Minuten vor dem Ausstieg „ihres" Ballons entlasse» worden und brauchten erst eine halbe Stunde nach dem Fall des Ballons an der Landnngsstelle zn sein. Aber trotz der günstigen Be dingungen vermochte nur ein Automabil das Ziel zu er reichen, und auch das nur 22 Minuten nach der Landung des Ballons. Im Ernstfall wären also die Nachrichten oder die Personen, die den Ballon gebracht batten, schon in Sicherheit gewesen. TaS Versagen der Verfolger erklärt sich
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