Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 19.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190612191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-19
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.12.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»rlchrüit tSgltch nachm, mit «„»nähme der Sonn- und Festtage. »,-ua»pr«i«: «iertelj. 1 ^ 50 ^ (ohne «eslcllgeld) sürOester- reich« « 55 d. Bei a. a.Postanstaltenl.ZcitungSprelsllfteNr.«85S. «tA-rtnummcr 10 Pf. — Redaktions-Sprechstunde: 11—1« Uhr. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit is Inserate werden dte O gespalt-Petstzeile od deren Raum mit >81, Mekiamen mit 5t» 1 die Zeile berechn. b Wiederh. bedeut. Rabatt. Viichdrurkeret, Redaktion und tOeschäftSstelle > Drekde»« PiUniyer Strafte 1.1. — Fernsprecher Nr. 1SVÜ. Wie die Nebenregierungen in Wirklichkeit aussehen. i. Tie „Nebenregierung" des Zentrums. Die Wahlbewegung scheint unter dem Schlagwort ..Nebenregierung" arbeiten zu »vollen. Die Presse spricht hiervon im Tone der Entrüstung, übergeht ober mit Schwei- gen, daß die ersten und höchsten Rechte des Reichstages in GZakr sind imd daß das Prinzip des Verfassungsstaates, die Verantivortung der Volksvertretung, vom Reichskanzler über den Haufen gerannt worden ist. Angesichts solcher Be» strebungen ist eine systematische Zusaimnenstellung und ein offenes Wort nach jeder Richtung hin angebracht. Die ..Nebenregierung" des Zentrums sucht inan nach dem Vorgänge dcS Kolonialdirektors aus den Bemühungen des Abgeordneten Roeren um die Beilegung der Togoer Streitigkeiten zu konstruieren. Nun ist durch die steno graphischen Berichte des Reichstages vom 4. Dezember und 13. Dezember 1900 festgelegt worden, daß der Abgeordnete Roeren in dieser Frage nur für seine Person gehandelt hat, ob:re Wissen der Fraktion. Ter Abgeordnete Roeren tzat dies erklärt, der Abgeordnete Erzberger hat es unter Zu- lnmmung der gesamten Fraktion bestätigt: die Koloniakab- leilung konnte nrckits gegenteiliges behaupten, damit ist für jcd-en objektiven Menschen diese Angelegenheit erledigt, so wen die Zentrumssraktion in Betracht kommt. Hat nun aber der Abgeordnete Roeren eine unzulässige Einwirkung versucht? Tie stenographischen Berichte des Reichstages, ans die wir uns stützen, besagen ein anderes. Hiernach steht folgendes fest: 1. Ter Präfekt der Togoer Mission ersuchte im Sep- rember 1904 den Abgeordneten Roeren, ihm eine Be sprechung in der Kolonialabteilung zur Beilegung der dorti gen Mißhelligkeiten zu versciMfen. Ter Abgeordnete Rr-eren entsprach diesem Wunsche und ivandte sich mit der Bure um diese Unterredung an den Reichskanzler. 9. i^m 24. Oktober 1904 erhielt er die Antwort des Ko- iornaldircktors, daß inan dem Wunsckfe gern entspreche; es war dann noch angefügt: „Mit Euer Hochwohlgeboren bin ich der Ansicht, das; eine nochmalige mündliche Aussprache mit den: Herrn Präsekten die beste Gctvähr für die Beseiti- amrg der noch bestehenden Tiffercnzpunkte bieten würde, rar allem dann, Nx?nn Euer HocHvohlgeboren die Güte baden wollten, dabei gegenwärtig zu sein. 3. Also eich ans ausdrückliche Einladung der Kolonial- cwreilung nahm der Abgeordnete Roeren an diesen Be sprechungen teil und lnlf so einen Ausgleich zu erzielen, der in einer Vereinbarung vom 23. und 25. März 1908 nieder gelegt ist. l. Am 15. Dezember 1904 l>at der Kolonialdirektor den Abgeordneten Roeren weiter ersucht, seinen Einfluß auf den Togoer Bureauvorstcher Wistuba, der in die Angelegenheit der Mission verwickelt war. geltend zu machen, damit auch dieser sich beruhige. Auf grund dieses Ersuchens IM der Abgeordnete Roeren alle seine Schritte getan und den etats mäßig angestelltc Wistuba zu einem Verzicht auf seine An- irellung in Togo betrogen. Dafür hat der Abgeordnete Roeren der Kolonialabteilung die Wünsckfe des betreffenden Beamten unterbreitet, die allesamt nicht ans eine Verbesse rung gingen, sondern sich auf eine Verwendung in solchen Stellen bezogen, in die genannter Beamter wie alle seine Kollegen kommen kann. Ter Abgeordnete Roeren tvar, wie nn Reichstage festgestcllt worden ist. nur der „Brief träger zwischen der Kolonialabteilung und dem Beamten Wistuba". 5. Am 2. März 1906 sandte der Reichskanzler selbst dem Abgeordneten Roeren folgerrdes Dankschreiben: „Die erneute Erörterung dieser Angelegenheit, an deren fried- lick>er Erledigung Euer Hochwohlgcboren in dankenswerter Weise mitgewirkt haben, dürfte auch nach meiner Auffassung weder den Interessen der Kolonialpolitik noch denen der Mission dienlich sein." So noch im März 1900 der Reichs kanzler selbst! 0. Ter Abgeordnete Roeren hat nie in ein sckstvebmdes Verfahren eingegriffen, sondern auf grund der von der Kolonialabteilung selbst gewünschten Vermittelung nur dar auf hingewiesen, daß eine Tisziplinarunterfuchung gegen Wistnba auch den gesamten Missionsstreit ausrollen werde. Diese Tatsachen lassen sich durch nichts aus der Welt sckMfen. Wie sieht es nun niit dem Beweismaterial des Kolo nialdirektors aus? 1. Seine wiederholte mit aller Bestimmtt>eit aufge stellte Behauptung, daß ein vielgenannter Artikel der „Köln. Volt'szeitg.", der in den Auseinandersetzungen eine große Nolle spielte, von einem Missionar aus Togo stamme, ist falsch und unrichtig. Ter Kolonialdirektor hat diese falsche Behauptung nicht richtig gestellt, obwohl er hierzu reichlich Gelegenheit hatte! 2. Eine einseitige Aufzeichnung des früheren Kolonial geheimrates von König diente als Waffe. Diese Anfzeickr- nnng hat gar keine Beweiskraft, zumal der Abgeordnete Roeren sich nicht erinnert, sie gehört zu liaben. (Es ist der Ausdruck vom „kaudiuischeu Joch".) König ist aus dem Amte geschieden, jedenfalls nicht wegen zu großer Tüchtig keit; er t>atte allen Anlaß, dem Abgeordneten Roeren be sonders gram zu sein. Tie Aufzeichnung eines solchen Mannes ist nicht objektiv! Aber weiter! Wenn die Zen- trumsabgeordneten alle jene Mitteilungen, welche ihnen in vertraulicher Aussprache die leitenden Staatsmänner ge macht laben, jetzt in aller Oeffentlichteit wiedergebcn ivoll- ten, dann wäre wohl kein Minister lind Staatssekretär mehr 21 Stunden in seinem Amte! Aber die Herren Exzellenzen können ruhig sein! Tiefe Zeiitrumsabgeordiieten plaudern nicht; sie halten die Verschwiegenheit unbedingt ansrecky; cs sind Ehrenmänner, die auch jetzt im Kampfe keinen Der- trauensbiuch begehen. Was aber im Reichstage durch Mit teilungen solcher einseitiger Niederschriften zum ersten Male seit Bestehen des Reichstages durch den „neuen Herrn" ein- geführt worden ist, sieht einem Vcrtrauensbruch sehr ähn- lick, jedenfalls ist cs in den Reihen der Zeutrumsfraktiou so aufgefaßt worden. 3. Ter Beibericht des Assessors Brückner enthält eine angebliche Auslassung des Abgeordneten Roeren; wenn die Wistuba-Angelegenheit nicht in seinem Sinne beigelegt werde, so stimme das Zentrum gegen den Etat! Ter Kolo- nialdircttor hat am 4. Dezember selbst erklärt, daß er daran nicht geglaubt habe; der Abgeordnete Roeren hat diese an gebliche Auslassung als eine „Eselei" bezeichnet. Aber am 13. Tezember 1900 erklärte der Abgeordnete Roeren noch weiter: „Ich will die subjektive Glaubwürdigkeit des Herrn Assessors Brückner nicht bestreiten, aber ich behaupte eben so bestimmt, daß ick die Bemerkung auch nickt in dem ihr jetzt beigelegten Sinne einer Trohung gemacht habe und nach den obN'altenden Umständen auch gar nicht gemacht haben kann. Das ergibt sich schon daraus, daß für mich auch nicht die geringste Veranlassung vorlag, dem instruie renden Assessor, der ja keinen Einfluß aus die Erledigung der Wisluba-Sack>e hatte, damit zu drohen." Aber weiter! Dieser mehrfach erwähnte Assessor Brückner hat in der Tisziplinaruntersuchung auch den früheren Kokonialbeam- ten Pöplau vernommen und ihn nach seinen Beziehungen zu dem Abgeordneten Roeren gefragt. Als Pöplau sagte, daß der Abgeordnete Roeren geneigt gewesen sei. in PöplauS Lack>e mit dem Reictzstäiizler zu spreckien, sagte Assessor Brückner in Gegenivart des Protokollführers: „Hätte doch, Herr Roeren sich damals Ihrer Sache angenommen!" Er wollte damit sagen, daß es gut geivesen tväre, ivenn Abge ordneter Roeren es dahin gebracht l>ätte, die Sack>e Pöplarv beizulegen, n>eil dadurch der Behörde viele Unannehmlich keiten erspart geblieben wären. 4. Der Abgeordnete Roeren spricht in einem Briese vom 11. Februar 1900 davon, daß die Erörterung der Togo mission im Plenum des Reichstages eine „ungünstige Um stimmung" der Zentrumsabgeordnetcn Hervorrufen würde: er spricht hier nur seine Befürchtung aus. Aber damit hat der Abgeordnete Roeren nicht zu viel gesagt. TaS Zentrum lM in seinem Wahlaufrufe von 1903 ausdrücklich betont, daß es den Hauptivert der Kolonien in der „Ausbreitung von Kultur und Christentum" sehe! In >oelch großem Gegensatz zu dieser Forderung sich die Kolonialverwaltung in Togo befand, zeigte aber die Verhaftung der Missionare. Wenn solche Dinge bekannt werden, da verlangen einfach die Zentrumswähler, daß man den Daumen auf den Beutel hält. Und die Zentrumsabgeordneten selbst könnten es gar nicht mehr verantworten, für eine solche Politik Gelder des deutschen Volkes flüssig zu machen! Das muß einmal offen ausgefprochen werden! Welches jtapital Verb rechen hak also der Abgeordnete Roeren begangen? 1. Er IM auf eine Bestrafung der Schuldigen hinge wirkt und darin hat er recht gehabt; 2. er hat sich der Un schuldigen angenommen! Wenn eine Behörde diese Grundsätze nicht sckzan aus eigenem Antriebe verfolgt, wen» sie hierzu zu schlvach ist. soll sie dankbar sein, daß ihr ein Abgeordneter verhilft, das; der Gerechtigkeit eine (Nasse bereitet wird! Wie soll es denn ein Zentrumsabgeordneter ansaugen, wenn er offenkundige Mißftändc beseitigen will? Bringt er alle Anklagen öffentlich vor, so wird er von der liberalen Presse fast gesteinigt; der Abgeordnete Erzberger kann ein Liedlein hiervon singen. Sucht er unter der Hand die Besse rung zu erreichen, so geht cs ihm wie dem Abgeordneten Roeren! Soll man das alles laufen lassen, bis die Miß stände bergehoch sich anstürmen? Heute leugnet doch kein Mensch mehr dieselben. Aber Konservative und National- liberale taten nickt nur nichts zur Beseitigung derselben, sondern suchten noch die Besserung zu verhindern. Wenn aber eine Nebenregierung des Zentrums bestehen würde, so müßte sie sich dock zuerst darin zeigen, daß die leitenden Per sönlichkeiten in der Kolonialabteilnng dem Zentrum nahe stehen würden. Wie sieht es hiermit ans? 1. Iit der Kolonialabteilung sind zehn Vortragende Räte. Nur einer derselben ist Katholik; aber er ist ziemlich unschuldig an seinem katholischen Taufschein. Politisch steht er nicht ans dem Boden des Zentrums! 2. Wir haben sechs Gouverneure; kein einziger verdankt seine Ernennung dem Zentrum. Wenn auch zwei Gouver neure katholisch sind, so ist bekannt, daß der eine ausge sprochener Oibeil ist und daß der andere irgend eine poli Kicke Stellung bis jetzt gar nicht eingenommen hat. Aber wir inüssen »och ein sehr bezeichnendes Vorkommnis hier mitteilen. Im Jahre 1905 ist der Abgeordnete Erzberger von dem Kolonialgehcimrat Rose gebeten worden, doch den Laiideshailptmann Brandeis zu schonen und nicht anzugrei sen. da dieser Katholik sei und mit den Missionen gut stehe, letztere Behauptung hak Geheimrat Rose auch im Plenum Unpolitische Zeitkäufe. lN...chdru« v«»°!en., Berlin, den 17. Dezember IE N e b e n r e g i e r u n g!? Alte Zeitungen spreckien von diesem Ding, und viele erheben ein grantiges Geschrei über die Nebenregierung. als wenn die ganze Staatsord nung aus dem Leime ginge. Was ist denn das für ein schreckliches Gespenst — die sogenannte Nebenregierung? Ta geht ein Abgeordneter zu der Regierung, um eine Angelegenheit durch persönliche Rücksprache mit den Mi nurern oder den Abteilungsleitern kurzer -Hand zu erledi gen. so daß die umständliche und aufregende Verhandlung nn Reichstage selbst vermieden wird. Ist das eine „Neben- regierung"? Es kommt auf die Parteistcllung des betref fenden Abgeordneten an. Gebt ein Konservativer oder Frei konservativer oder auck ein biederer Nationalliberaler zu den Behörden, so findet inan das gut und sckPn. Aber wenn ein Zentrumsabgeordneter dasselbe tut. so schreien unsere zahlreichen Feinde und Neider Zeter und Mordio über die ultramontane Nebenregierung" oder „Zwangsherrfchaft". Auch die Herren von der Burcaukratie machen Unterschied'. Denn zum Beispiel der Zentrumsabgcordnete Roeren durch wine Verhandlungen im Kolonialamt den Behörden Hilst. . aus den Acrgernisscu von Togo herauszukommcn. dann ; Mreibt ihm der Reichskanzler, er habe an der friedlichen Beilegung der dortigen Streitigkeiten „in dankenswerter Weise mitgcwirkt". Denn nun aber derselbe Roeren dafür einckritt, man solle die Verfolgung des früher in Togo täti gen Bureauvorftchers Wistuba doch einftcllen, damit nicht dadurch die ganze leidige Togo-Sache wieder aufgcrührt iverde, dann macht man den „dankenswerten Mitarbeiter" zu einem Erpresser, der in dem Kolonialamt, ja im ganzen Auswärtigen Amte eine Schreckensherrschaft habe ausrichten wollen. Ich hatte bisher noch niemals bemerkt, daß der biedere Abgeordnete Roeren das Zeug zu einem heimlichen Des poten in sich habe, der die bureaukratifckc Staatsgewalt zu einem verzweifelten Kampfe um Sein oder Nichtsein nöti gen könnte. Ick soll mich an dieser Stelle nickt in die Po litik mischen und überlasse es deshalb unserem alten ver dienten Vertreter Roeren, seine Sache selbst auszusechten. Erstens ist er ja Manns genug dazu, und zweitens ist er fin den Herrn Wistuba persönlich eingetreten, nicht im Aufträge oder Namen des Zentrums. Ick möckte hier nur von der „Nebenregierung" im ge wöhnliche» Leben sprechen. Im allgemeinen imponiert es mir gar nicht, wenn einer mit Wehmut oder auch mit Wut darüber klagt, daß ibm eine Nebenregierung aus dem .Halse sitze und in seine Befugnisse sich drückend einmische. So zum Bcispiel, wenn ein Mann über die Nebenregierung seiner Frau oder seiner Schwiegermutter lamentiert, oder wenn eine Frau sagt, ihr Mann sei ein bärbeißiger Topfgucker oder Kleinigkeitskrämer oder Besserwisser, der sich in ihre häuslickx'n Angelegenheiten immer einmische. Solckve Kla- ^ gen deuten cmweder auf eine eigensinnige Herrschsucht, die > sich nichts sagen lassen will, oder auf eine Schwäche, die sckwn ins Zittern gerät, wenn ein anderer nur einen Wunsch oder einen Ratiblag ausspricht Im Familienleben gab cs früher, namentlich im heid nischen Rom. auch ein absolutes, persönliches Regiment des Hausvaters. Tic Frauen und die Kinder waren vor dem Gesetze rechtlos. Es soll freilich auch damals schon vorge kommen sein, daß die Frau sich eine tatsächliche Nebenrcgic- rung im .Hause verschaffte, die sogar zur vollen Pantosfcl- herrschaft auswachsen konnte, und daß die Kinder auch ge legentlich dem „alten Herrn" über den Kopf wuchsen. In der christlichen Ordnung ist der Hausvater auch noch das Oberhaupt der Familie, aber er darf nickt der Tyrann sein. Seine Stellung ist ähnlich, wie die eines Königs nach dem bekannten Aussprüche Friedrichs des Großen. Er erklärte sich einmal für den ersten Tjener des Staates. Ob Fried rich in seiner Herrschernatnr immer nach diesem seinen Aus spruch gehandelt bat, geht uns hier nichts an. Ter Aus spruch selbst aber ist sehr ickon. Ein guter Hausvater sollte sich auch immer jagen: Ich bin der erste Tjener der Familie. Tie Familie ist nickt meinetwegen da. sondern ich ihret wegen. Meine HerrsckMt soll darin bestehen, daß ick nach meinem besten Wipen und Können ranlos arbeite für das Wobl der Familie! Wer so seinen Herrenberuf auffaßt, der wird nickt in Eigensinn und Necktlxiberei verfallen, sondern gern die Wünsche, die Ansichten und die Ratschläge seiner Angehöri gen anhören und berücksichtigen. Er wird darin nicht eine Nebenregierung wittern, sondern den Vernich einer förder lichen Mitarbeit. Was zum Beispiel seine Fra» mgt, Prüll er unbefangen und gibt ihr Folge, wenn er erkennt, daß sie recht babe. Glaubt er aber nach redlicher Erwägung bei seiner Ansicht verharren zu müssen, so teilt er ihr das unter Angabe seiner Gründe freundlich mit. und die Angelegenheit iw erledigt. Wo es mit reckten Tingen zugebt, da soll man allezeit nur mit sacklicken Gründen und Gegengründen fick auseinandcrsctzcn und nickt Kompeteuznrciligkcitcn oder gar die sckxirse Macktsrage aufwersen. „Das kann ick mir nickt gefallen lassen, ick babe dock auck ctrvas zu sagen, du respektierst mick nickt, du liebst mick nickt" — iolckie und ähn- licke Redensarten -eigen, daß etwas faul ist in diesem Fa-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite