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Sächsische Volkszeitung : 28.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190612282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-28
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.12.1906
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^ Freitag den »8. Dczemder I»«»«. - ». Jahrgang. Mchststhe Kslks^ettung «rfchetnl v» ' rcio. dtszclmtmmer ZZWMWDKUI Unalchiingisks Tageblatt für Wahrheit, Recht ».Freiheit > N Wer hat recht? Berlin, 26. Dezember. Von, Kriegssckxuiplatz in Dvutfch-Sudwestafrika ist gestern folgende Meldung einge troffen: „Der Stumm der Bondelzwarts Hut sich unter worfen; Johannes Christian nnt feinem nächsten Anhänge ! bat sich dein Oberstleutnant v. Estorff in Heirachabis gestellt. ^ Die Zahl der Männer beträgt 126, der abgegebenen klein- ! kalibrigen Gewehre 105. Zerstreute Banden und Stammes- ' .. angehörige, die ans britischem Gebiete -uruckkehren, sind in ' die Unterwerfung einbezogen. Kein Bondelszivart darf - - SÄMtzwasfen tragen. Die Unterworfenen sollen bei Keet- ' nrunshoop und Kalksont-ein Lokationen erhalten und dort unter militärischer Aussicht in Lagern gehalten werden. Die Durchführung der Unterwerfungs-Bestimmungen wird noch einige Zeit erfordern. Auch stehen noch einzelne Banden non anderen Stämmen, ,vie Simon Copper und Fielding, im Felde." Dazu bemerkt das offiziöse „W. T.-B.": An den hiesigen leitenden Stellew hegt man in Uebereinstimmung mit dem Oberkommarrdo in Siidwestafrika die Zuversicht, daß nunmehr der Kriegrasch zu Ende gehen wird und die kolonisatorisch^ Arbeit in den weiten von ihm be rührten Gebieten wieder beginnen kann. Berlin, 26. Dezember. Nach einem heute aus Kect- nmnshoop cingegangenen Telegramm find am 25. Dezember in Heirachabis weitere 35 Männer mit 19 kleinkalibrigen Gewehren eingetroffen. Zur Unrechten Zeit kommt für die Wahlkampagne des Regierungsblocks die Beendigung des Aufstandes in Siidwestafrika. Der Reichskanzler hat in seiner ersten Wahl rede im Reick-stage am 13. Dezember zum Fenster hinaus das Schlagwort gerufen: Tie nationale Ehre steht ans dem Spiele, weil das Zentrmn 8 900 060 Mark von dem Nach tragskredit abstrich und verlangte, daß vom April 1907 von der Regierung Vorbereitungen getroffen werden, die Truppen allmählich bis ans 2500 Mann zu vermindern. Die so rasche Adiedcrwersrrng des Aufstandes beweist besser als alles, daß die Negierung mit dem Worte „nationale Ehre" ein unlauteres Manöver getrieben hat. Im Novem ber hatte der Reichskanzler selbst erklärt, das; die Wider standskraft der Rebellen gebrochen sei, daß nur noch 300 Ge wehre im Felde stehen. Das Zentrum zog in Wahrung der Volksrechte daraus die Konsequenz und verlangte, daß die ' Heimberufnng der Truppen in dem vo r der Negierung vor- gefchlagenen Maßstabe bis 1. April geschehe, dann aber Vor kehrungen getroffen werden, um nur noch 2500 Mann da selbst zu rückzulassen. Ter Zentrumsantrag forderte also die volle Beendiaung des noch bestehenden Kleinkneges, ver langte die Verwendung von Polizeitruppen für das Trans portwesen. technischen Arbeiten, Wegebauten nfw., denn der Polizeisoldat kostet im Jahre -1000 Mark, ein Mann der Schntztruppe aber 10 000 Marck. Die Beendigung des Auf standes gibt der Zentrnmspolitik recht und beweist standes gibt jetzt der Zentrumspolitik recht und beweist den Leichtsinn, mit dem kostspielige Forderungen im Namen der lich nur um finanzielle Operationen der Landgesellschaften in Sudtvestafrika und die Truppenlieseranten handelt. Da bei sind aber konservative und national liberale Männer engagiert, kein Wuirder, »venu diese Parteien, deren An hängern die Rationen von der Reichshaushaltstafel ettvas schniäler bemessen werden, gegen das Zentrum Front „rachen. Dem Herrn Kvlonialdirektor Dernbnrg droht durch die Unterwerfung der Bondelzwarts die Wahlparole fort zuschwimmen. Er wollte es durchsetzen, daß die Komma,,do- gcwalt allein die Höhe der Truppenzahl bestimme und der Reichstag nur das Geld dazu zu bewilligen habe. Er glaubt, wenn die Kommandogewalt und die Autorität des Gcneralstabes 100 000 Mann für diese oder jene Expedition erforderlich halten, so müsse der Reichstag ungeprüft alle Gelder bewillfipm. Er meint, der Geueralstab könne sich nicht irren; für die Maßnahmen „tragen die Parteien keine Verantwortung" sagte Fürst Bülow an, ominösen „13." De zember. Ihm antwortete der Zeutrumsabgeordnete Dr. Spahn sofort, daß der „Reichstag sich für vollkommen mit verantwortlich" hält. Tie voraussichtliche Beendigung des Aufstandes bat die Kommandogewalt desavouiert. Sie li ß es lieber zur Auflösung des Reichstages kommen, als daß sie sich inil einen, Abstrich von 9 Millionen und einer mehr gebundenen Marschrute einverstanden erklärt hätte. Sie wollte mit aller Gewalt ihre Forderung durchsetzen, die dahin geht: Die Bekämpfung des Airfstandes fordere noch bis 1. April 1907 8268 Ddann. Das Zentrum fügte sich diesem Urteil, verlangte jedoch von diesem Zeitpunkte an die Vorbereitung zur Truppenverringenmg, wie wir oben dar legten; das aber wollte die Kommändogeinalt nicht. Nun stellt sich heraus, daß das Zentrum die Sachlage richtiger be urteilt bat als die Komma,,dogewalt. Die Niederwerfung des Aufstandes wird Len dicksten Strich durch» die Rechnung der Landgesellschaftcn und der Armeelieferanten nrachen, welche den Vorteil daraus in klingender Münze zogen, und denen an der Fortdauer des jetzigen Zustandes möglichst viel lag. Aber an der zweiten Stelle hat sie den Gegnern des Zentrums vor der Wahl ürg das Konzept verdorben. Mit der Wahrung der „Ehre der deutschen Waffe", nne der kon servative Verein zu Dresden in seinein Wahlaufruf sich ver nehmen läßt, ist es nun nichts niehr. Unsere wackeren Sol daten haben das viel besser allein besorgt, denn die Hilfe von finanziell beteiligten Parteimännern ist sehr zweifelhafter Natur. Pollttsjrrre Nunv?tyan — Prinz August Wilhelm von Preußen hat sich mit der Prinzessin Alexandra Viktoria von Schles wig-Holstein verlobt. — Dem Braun!chweiger Staats»,inister Dr. v. Otto wurden am 23. d. M. anläßlich seines 70. GeburtS:azcs zahlreiche Kundgebungen und Ehrungen zuteil. — Die Veilängerung des kommerziellen modus vivendi zwischen Deutschland und Spanien ist NM 21. d M. unterzeichnet worden. Düse läuft bis zun, 30. Juni 1907. — Kein Kulturkampf! Fürst Bülow läßt Kund gebungen publizieren, die ihm von, Stammtische zugehen. Heute wollen wir einen „Gruß aus Amerika" Mitteilen, de, einen, bisherigen Zentnimsabgeordneten zugegangen ist und der zeigt, wie in manchen Kreisen die Siination aufgcfaßt wird; dieser „Gruß" lautet: „Auch Ionen, Vaterlandslosei, Gesellen (vielleicht verkappter „Genosse") einen frohen Gruß! Haben Sie noch gesunde Augen und Glieder? Ja, leider. Sie Lump, Sie Beschmutzer der deutschen Flagge. Ich wollte, Sie wären hier in Amerika, dann hätten Sie sicher schon himmelblaue Augen. Aber warte, balde, ach balde kommst auch Du. Wenn in Deutschland die Jugend erst mal das Boxen lernt, dann hat Dir und Deinen römischen Dienern die letzte Stunde geschlagen. Wäre ich in Deutschland, dann brauchtest Tu Heuchler und Pharisäer, Du dreckiger Polensängec die Reichstagsauflösung nicht niehr abzuwarten. Ich schlüge Dich, mit meinen ..deutschen" Fäusten kröplig, und setze Dir auf Deine römischen Dienerangen deutsche Hühner augen. Aber Dir schlägt auch die letzte Stunde. Hier schlagen 10jährige Kinder solche Nationalverächter, wie Du es bist, kröplig. Dreckfink, katholischer blöder Kircken- strumpf." — Für eine „Fortsetzung" der Publikation solcher und ähnlicher Zuschriften könnten wir bis zun, Wahltage Sorge tragen — Das 500 060-Mark-Geschcnk. Die „Nordd. Allgeu,. Ztg." schreibt offiziös: „Seit längerer Zeit wird in der Presse unter Berufung auf eine Stelle in, Manuskript des unveröffentlichten Teiles der Denkwürdigkeiten des ver storbenen Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfurst die Behanptirng erörtert, daß in, Jahre 1893 in, Zusammen hänge mit der damals den deirtschen Reichstag beschäftigen den Militärvorlage Papst Leo XIli. von Deutschland ein Geschenk in Höhe von einer halben Million Frank erhalten oder erbeten habe. Es sind hierüber eingehende Ermitte lungen angestellt worden, die sich nicht nur auf die Durch- sicht des amtlichen Materiales, sondern auch auf die Be fragung von Persönlichkeiten erstreckt haben, die von der Angelegenheit, wenn w-ahr, Kenntnis haben müßten. Nach Abschluß dieser Ermittelungen stellen wir fest: es hat sich nicht der geringste Anhaltspunkt dafür auffindcn lassen, daß dem Papst Leo XIII. unter den angegebenen Umständen von Denksckstand eine Geldsumme angeboten oder zugewcndek worden ist. Auch über die angebliche Aeußerung- eines dahin gehenden päpstlichen, Wunsches hat nichts sestgestcllt werde,, können. Richtig ist, daß kein, Jubiläum -es verstorbenen Papstes nach der allgemein und auch von anderen Höfen und Negierungen beobachteten Sitte ein Jnbiläumsgeschenk ge maltst worden ist, das in einen, künstlerisch ausgeführtcn Schmuckstück bestand." — Es bleibt also nur übrig, daß die Nationallibcralen, die mit der „Enthüllung" ans Hohen lohes Denkwürdigkeiten einen schweren Stein gegen das Zentrum zu schleudern dachten, die Regier u n g getroffen haben. Denn daß die Negierung in, Jahre 1893 versucht hat, durch den Papst auf das Zentrum zu Gunsten der Mili- tärvorlagc einwirken zu lassen, das Zentrum aber seine Selbständigkeit und Unablstingigkeit in politischen Dingen zu wahren gewußt hat, wird nicht bestritten. — Der vati kanische „Osservatorc Romano" erklärt zu den, Dementi der „Nordd. Allgem. Ztg.": „Wir haben davon abgesehen, diese unwürdige Erfindung zu dementieren, weil wir glaubten, den gesunden Menschenverstand und das Urteil unserer Leser dadurch zu beleidigen. Wir nehmen aber gern von diesem offiziellen Dementi Akt unter Anei-kennung des Zart gefühles, von den, es eingegeben ist." — Tie konservative Presse bemerkt bereits, daß die Negierung bestrebt ist, den Natioiialliberalen den Hasen in die Küche zu jagen. So schreibt die „Kreuzzeitung": „Welch rin Wechsel der Konstellation! Vor wenigen Wochen „och glaubte diese Partei am besten ihre Rechnung zu finden, wenn sie voll Mut und Kraft gegen den Fürsten Bülow Front machte. Heute gefällt sie sich noch ,veit besser in der Rolle einer goiivernciiientalen Partei, die freilich ihre Dienste nicht umsonst tun will. Die Sonne der Regierungs- gnade hat ihre Ansprüche an die Parteien rechts und links dermaßen anwachsen lassen, daß es auch für die Konscr- tmtiven oft nicht ganz leicht ist, ihnen mit der wünschens werten Ruhe cntgegenziitreten. Wir bestreiten den, Ratio- nchlibcralismus seine Bedeutung und seine Verdienste als Mittelpartei durchaus nicht. Je mehr die freisinnige,, Gruppen ihre so oft zitierten „Wählernmssen" an die Sozial- demokratic verspielen, desto erfreulicher lväre es für uns, wenn wenigstens der „ichtprolctarischc Rest dieser Massen zum Nationalliberalismns überginge. Aber die national- liberalen Agitatoren verlangen vielfach von unseren Wählern im Namen der „in der Mitte liegenden Wahrheit" eine erste werden die S gespalt. PetlizrUe od. deren Raum mit lL I. amen mit St» z die Zeile berechn., d. L-ie'derb. bedeut. Rabatt. Buchdrulteret, Redakttou und lgcschäftSstclle: DreSdkU« Pilluiycr Strafte tS — Fernsprecher Nr. 1UVÜ. Selbstverleugnung, die einem Opfer des Intellekts gleich- käme." Deshalb suchen die Konservativen wieder mehr Fühlung mit dem Zentrum und die „Kreuzzeitung" fährt fort: „Wir brauchen wohl nicht erst zu sagen, daß wir ge rade deshalb, weil ein starkes Anwachsen der liberalen Man date die Negierung uud die» konservativen Parteien zwingen würde, liberale Forderungen stärker zu berücksichtigen, eine Sck)wächuiig der konservativen Elemente in, Zentrum nicht wünschen können. Vom Mandpnnkt des Liberalismus ist dies freilich „um so bedaüerlicher"; da wir aber bekanntlich den konservativen Standpunkt vertreten, müssei, wir wohl oder übel den „Störenfried" spielen und es den National- liberalen allein überlassen, wie tveit sie uns und die Regie rung zur stärkeren Berücksichtigung liberaler Forderungen zwingen können. Aber die naive Selbstverständlichkeit, mit der hier schon bei den Wahlen die Konservativen zur Selbst- entäiißerung zu Gunsten der liberalen (nicht etuxr der natio nalen) Forderungen verpflichtet werden sollen, ist ckiaraktc- ristisch für die Ansprüche, mit denen die Natioiialliberalen von jeher das Kartell belastet haben. Ter Nationalliberalis- niils ist der Löive, den, die ganze Beute gehört, auch trenn er sie nicht selbst gemacht hat." Jedes Wort trifft den Nagel auf den Kopf; was an uns liegt, soll geschehen, um den Liberalismus unten zu halten! Er liat seine Rolle aus gespielt; er ist eine veraltete Erscheinung. Die Zukunft gehört ilnn nicht. Für unser Vaterland wäre es das größte Glück, cs gebe nur noch Konservative, Zentrum und eine Linke; alles andere ist überflüssig! — „Die nationallibcrale Nebenrcgiernng." Die Fest- stell,»,g deSHerrnM.Erzberger über dasTreibenvonnational- liberalen Abgeordneten haben in der nalionallibeiale,, Presse gewaltig eingeschlagen; man kann kein Wort ab- lelignen. Es handelt sich eben um lauter feststehnide Tat- sachen. Wir wiederholen nur eins: in der Oeffentiichkeit hat man das Zentrum sehr angegnffen, weil es das Reichs- kolonialamt ablehnte. Unter der Hand aber haben, wie unser parlamentarischer Berichterstatter mitteilt, national- liberale Abgeordnete an Zentrumsabgeordnete den Wunsch gerichtet, doch dafür Sorge zu tragen, daß die bahrischeu Zentrumsabgeordneten da seien, damit das Reichskolonial- amt sicher falle! Eine solche politische Heuchelei steht un- erreicht da. Nun versuchen einige natlonalliberale Blätter es mit folgenden Verdrehungen: „Ein Umstand vor allen scheint uns da „och sehr der Aufklärung bedürftig. Das Zentrum hat sich die Sache zu seiir bequem gemacht: es Hut Herrn Roeren sozusagen „auf Zeit dimittiert", um ihn alsbald wieder zu Gnaden anzunehmen und gar als Mar- threr zu feiern. Es gibt aber Leute. d,e durchaus nicht daran glauben wollen, die Zentrumsfraktion habe von den Schritten die Herr Roeren zu Gunsten seines Schützlings Wistuba tat, so gar keine Ahnung gehabt. Sie meinen es sei dock sonderbar, daß die Zentrnmsfroktion das Wistubasche Material ein volles Jahr lang gekannt habe, und daß dochnickts davon in die Oeffentlichkeit gedrungen sei. Die Herren seien doch sonst so zurückhaltend nicht, undesmüsseschon seinen guten Grund gehabt haben, wenn diese Pandorabüchse von der gesamten Fraktion ein Jahr lang so sorgfältig gehütet und erst in diesem Monat in, Reichstage feierlichst geöffnet wurde." Hierzu schreibt uns einbisherigerZentrumS- abgeordneter : „1. Tie Zlnlriimssrokiiol, hot^ ton den Schritten des Abg. Roeren keine Kenntnis gehabt; den Biiefwechfel und s« weiter erfuhr sie erst im Reichstage; wer etwas anderes behauptet, der lügt einfach! Der Abg. Raren hat zweimal erklärt, daß er nur für seine Person gehandelt habe; der Abg. Erzberger hat unter Zustimmung des gesamten Zentrums bestätigt, daß die Fraktion nichts hiervon gewußt habe. Es ist daher im höchsten Grade unanständig, an diesen wieder holten Fest stellungen etwas bemängeln zu wollen. 2. Es ist vollständig unwahr, das die ZentrumSfraktion das Wistubasche Material ein volles Jahr gekannt habe; die Zentrumsfraktion kennt bis heute nicht dieses Material! Der Abg. Roeren hat Ende November 1906 über die Togoer Verhältnisse — die Ver haftung der Mission, die Prügelstrafe und andere Scheußlich- ketten — in der Fraktion berichtet und daraufhin ist der Wunsch ausgesprochen worden, daß diese Dinge im Plenum behandelt werden. Der Abg. Roeren erhielt hierzu den Auftrag. Das Wistubasche Material bat weder Abg Roeren noch ein anderer Zentrumsabgeordneter der Fraktion vor getragen. Wer Gegenteiliges behauptet, sagt die Unwahr heit. M. Eczberger. Mitglied der Zeiitrun.sfraktion der letzten Legislaturperiode." — Die Stimmung innerhalb der ZoiitnimSpmtei des Wahlkreises Bochnm-Gelsellkirchcn>H«ttingcll-Witte« für die Reichstagswahl ist die denkbar günstigste. Den Beweis lieferte eine am 23. d. M. in Bochum abgehaltene Vertrauen?- rnäimerversamlnlunq. Trotz der Weihnachtszeit waren aus allen Teilen des Niesenwahlkreisiö gegen 1000 Vertrauens- männer erschienen. U-ber die Hälfte gehörte der Arbeiter schaft an. Der Vorsitzende, Jnstizrat Diekamp. gab in seiner Ansprache einen kurzen ttebcrblick über die politische Lage und schlug dann als Kandidaten für den Wahlkreis den Arbeltersekretär Kloft-Esscn vor. (Stürmischer nicht enden wollender Beifall und Händeklatschen.) Die Diskussion er öffnte der früher« Kanditat des Zentrums Bergmann Derse-Eickel, die Kandidatur Klofts warm befürwortend. Die Arbeiterschaft danke dem Zentrum für das entschiedene Eintreten für die Arbeiterrechte, Die Ausstellung einer Arbeiterkandidatur beweise abermals die Arbeiterfreundlich-
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