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Sächsische Volkszeitung : 04.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190611048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-04
- Monat1906-11
- Jahr1906
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- Sächsische Volkszeitung : 04.11.1906
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«r. LSI. Sonntag L November ^ xZanrtjauA. Sächsische Uolkszeitung »rlrbi-int täaltch nachm, mit Ausnahme der Sonn-und ssesttafte. H - ^ « e »» - «s HHch I I « H.H «« < Inserate werden die 6 neipalhPctitzeile od. deren Raum mit in Unabhängiges Tageb att snr Mahrhrch Recht «.Freiheit WM-O«: «n einummer lo Pf. - Redakttoirs-Sprechstmide: »L-1S Uhr. r» r «l , , ^ c-- , ^ ^ ! l Ptllniher Ltrahr 4:r. - Aerniprechcr Nr. 1NÜ. Die Fraktionen im Reich-tage. (Siehe Nr. 238. 2-tO und 2r«.j IV. Die Rationallibrrolkn. Links vom Zentruiu sitzen im Reichstage bie National- liberalen-, heute sind sie 52 Mann stark; einstens batten sie mit den ihnen »anstehenden Gruppen die Mehrheit im Reistage und nähten diese lediglich zum Kampfe gegen die katholische Küche ans. woran sie schließlich auch zu Grunde gegangen sind. Neben den Konservativen bilden sie die Regierungspartei; es kommt fast nie vor, daß die Nationallrberale» in Konflikt mit der Negierung geraten; sie sind immer zum Jasagen bereit, wie es ihnen auch ans dein Goslarer Parteitage vorgel>alten worden ist. Wenn sie von einem Minister ein scl-önes Wort erhalten, sind sie im dritten politischen Himmel; fällt eine auch noch so wenig sagende Anerkennung der Liberalen vom Negierungstisch, kommen sie schon in die fünfte Region; wird aber gar einer der ihrigen Minister, so sind sie in voller politischer Seligkeit nnd gehen mit der Negierung durch dick und dünn. Ti ; „Wahrung der Personalien" war immer das erste Prinzip der Nationalliberalen; mit anderen Worten: Wenn sie die besten Futterplähe an der Staatskrippe haben, sind sie zu frieden — das Volk aber nicht, da es etrvas anderes er- toartet. Die Naticnalliberalen geben sich gern als die reichste Partei ans; mag auch sein, daß sie im Reichstage, von einigen Beamten abgesehen, die reichsten Mitglieder be herbergt und so ihren Charakter als „Kommerzienrats- Partei " doki > mentiert. Der Besitzstand der Nationalliberalen ist sehr zu- saurmengeschmolzen; eigentlick-e Stammsitze haben sie heut zutage gar nicht mehr. Jur Jahre 190.9 erhielten sie im ersten Wahlgangc auch nur fünf Mandate, »xiS deutlich ihre Starke beweist. Sonst leben sie nur noch von der „Furcht" und sie verstehen es meisterhaft, diese „Furcht" den Wählern beiznbringen. Die heutige nationalliberale Fraktion ist das reinste Angstprodukt, wie wie sofort Nachweisen werden. Fast alle Mandate holen sie in den Stichwahlen; stehen sie mit einem Konservativen im Wettbewerb, so wird die „Furcht" vor der „Reaktion" an die Wand gemalt und recht kräftig der zerfetzte liberale Mantel geschwenkt; streiten sie mit dem Zentrum um ein Mandat, so soll die „Furcht" vor dem schrecklichen „Ultramontanismus" alles aufrütteln, um einein Nationalliberalen in den Sattel zu helfen und sie finden die schlimmsten Töne der Knlturkanipfzeit wieder. Ringen sie mit den Freisinnigen um das Mandat, so kehren sie die „Furcht" vor der ungenügenden nationalen Wehr fähigkeit heraus und berufen sich darauf, daß sie im Neickst- tage „immer alles für Heer, Flotte und Kolonien" bewilligt l-aben und es soll die „Reaktion" ihnen Helsen. Müssen sie aber mit den Sozialdemokraten um den Sieg streiten, so ist es natürlich die „Furcht" vor dem Ueberhaudnehmen der Umsturzpartei, die alle Bürgerlichen für sie begeistern soll, derweil sie in Baden mit diesen Noten hübsche Teckstclmeckstel abhalten. Auf die Werbekraft der eigenen Ideen hat die Fraktion schon längst verzichtet; immer nur die „Furcht" ist der Wahlzutreiber. Daß aber ein solches Angstprodukt sehr gemischt aus- sallen muß, ist gar nicht verwunderlich; die Angst macht Pilatus und Herodes zu Freunden und daher sehen wir auch sehr große Gegensätze in der Fraktion. Ter Bund der Landwirte l>at hier sehr viele Anhänger, namentlich unter den ans Süddeutschland und Hessen stammenden Abgeord neten, aber auch ausgesprochene Freihändler sitzen hier (Seniler und Büsing). Mau findet ein fnar liberal fortge schrittene Leute, aber noch mehr Reaktionäre, die ganz gut auf der äußersten Rechten sitzen könnten; in Sachen des Reichstagswahlreckstes sind sie absolut nicht hieb- und stich fest, es geht ihnen die „pupillarische Sicherheit" ab, die Fürst Bismarck sckion bei ihrem Führer Miguel vermißte, llnd nviin der Großherzog voir Baden kürzlich ihren Führer Vassermann wegen seiner nationalen .Haltung so sehr lobte, so wüssten wir in der Tat nicht, »>as Bassermann in dieser Beziehung mehr geleistet hätte, als das Zentrum. Weil so heterogene Elemente in dieser Fraktion sich befinden, des- l>alb muß sie auch sehr viele Sitzungen abhalten, um die Ge schlossenheit zu erzielen: aber trotz alledem fallen die Ratio- ualliberaleu sehr lstiiiftg auseinander; ihre steten Ilmfälle ?;abt'n ihr bekanntlich scl>on früher den Spottnamen „Frak- lionsdrehscki-cibe" eingebracht und Bebel nannte sie einmal unter Heiterkeit des ganzen Reichstages „Halbinenschen". WaS ihr Verhältnis zum Zentrum betrifft, so N>ar es 'vor zehn und fünf Jahren besser als jetzt; damals haben sie ähre Knlturkaiiipslnst ganz in den Hintergrund gestellt und -mit dem Zentrum an der Annahme des Viirgerlick)en Gesetz- buck>es und der Flottengesetze gearbeitet, in ihrer Mehrheit auch für die Aufhebung des 8 2 deS Jesuitengesetzes ge stimmt; heute sind sie um einige Sckx-ttieruugen kultur- kämpferisckx'r geworden. Tr. Hieber gibt sich namentlich in dieser Beziehung sehr viel Mühe; der Etxmgelisckx; Bund ist daher auch die beste Wahlstiitzc der alterssckstvachen Partei geworden. Nicht in Abrede läßt sich stellen, daß sie eine Anzahl guter Arbeitskräfte hat, die ihre Aufgaben mit viel Geschick lösen. Dtr Führer der Fraktion ist Basserniann, Neckstsan- Walt in Mannheim; ein sehr reick-er Mann; er bestrebt sich stets, die Fraktion auf einer mittleren Linie zu halten. Kulturkänchfer ist er schon gar nicht, und paßt deshalb zu seinen badiichen Gesinnungsgenossen sehr schlecht; dort er hält er auch kein Mandat, er muß überhaupt viel Wanderin Bis 1909 in Jena untergebracht, fiel er in Karlsruhe durch und kam erst 190-1 in Frankfurt a. O. wieder durch; es ist sehr bezeichnend, daß der Führer der Partei ein solches politisclx's Wanderleben zu führen hat. Neben ihm spielte der jüngst verstorbene Tr. Sattler eine Nolle; er tvar gegen das Zentrum sehr verbissen. Bekannt ist Tr. Paasche, der nunmehr Vicepräsidcnt im Reichstage ist, er w. llte gern Kolonialdirektor tverden, aber es hat nicht gereicht, jetzt ist er gut besoldetes Aufsickstsratsmitglied einer Berliner Bank und hat seine Professur niedergelcgt. Paasche ist der bei den Stenographen sehr gefürchtete Schnellredner des Reichstages. Cr verfügt über ein sehr großes Wissen und ist in allen Fraktionen beliebt. Graf Oriola gibt sich als Patron aller pensionierten Offiziere und Vftlitärinva- lideu aus; aber seine persönliche Eitelkeit l)ätte es im Mat 1900 nal-ezu fertig gebracht, daß das ganze neue Militär- pensiousgesetz gescheitert wäre. Tr. Hieber versteht sich nur auf das Blasen der Kulturkanrpstrompete, tvährend Patzig den trockenen langweiligen Professor markiert. Ums er nicht ist; allgemein aber wird er im Neicksttage für einen Professor gelxstte». Freiherr von Hehl ist ein hochchntz- zöllnerisch'r Grandseigneur, der vor 20 Jahren noch ein bürgerlicher Hehl war. Büsing ist als früherer Vizeprä sident in der Zolldebatte und als Vorsitzender der Steuer kommission bekannt: der alte freundliche Herr aus Mecklen burg dürfte wohl 1908 nicht wiederkehren. Tr. Seiuler ist das neue Licht ans Hamburg, der sich mit Kolonialpolitik befasst, aber im Mai so sehr schlecht abschnitt mit seinen ur- naiven Ausplandernngen; jetzt reitet er nun wieder in Süd westafrika. Tie Hanseaten haben natürlich das größte In teresse an der Kolonialpolitik, weil sie sehr viel verdienen, nicht draußen, sondern bei den Aufträgen in der Heimat. Die Zukunft der Nationalliberalen ist trübe; sie wer den als Mittelpartei von allen Seiten angegriffen und haben keine Widerstandskraft. Von der Einigung des Ge- samtliberalismns versprechen sie selbst sich am wenigsten und sind für diese deshalb anch nicht zu haben. Ta wir ft larheit im politischen Leben über alles Witzen, weil sie Offenheit veraussetzt, haben wir auch kein Interesse an der Eristenz dieser Partei. Die Reden De. Ernst Horneffers über die künftige Religion. Ter Nietzsche-Forscher Herr Tr. E. Hornefser aus Leip zig hielt in diesen Tagen im Saale des Nenstädter .Kasino drei Vorträge über: 1) Nietzsche und die Staatsphilosopheu als Erzieher, 2) Nietzsche oder persönliche Religion, 9) Ter Mensch als Sckst'Pser, die Religion des neuen Heidentums. Dr. Hornesser hatte diese Vorträge bereits im letzten Win ter gehalten. An den dritten Vortrag am 29. Oktober schloß sich diesmal eine freie Aussprache an. Herr Ingenieur A v e r d i e ck - Dresden trat ihm in der Diskussion entgegen. Seine Widerlegungen waren so zwingender Natur, daß anch das zahlreich anwesende Publi kum dem Vertreter des Christentums durch lebhaften Bei fall seine Zustimmung knndgab. Tie Ansichten des vorbe- zeichneten Redners, die ihn veranlaßten,' den Vorträgen des Herrn Dr. Hornesser entgegenzntreten, bringen wir im Nachstehenden zum Ausdruck. Ter Vortragende behauptet: „Es gibt keine geossen- barte Religion"; er verlangt die Beseitigung der christlichen Kirche und die Auslösung der christlichen Genustuden. Was aber bringt er uns als Ersatz? „Tie Religion des neuen Heidentums"; wir sollen Heiden werden, ein Leben fübren nach dem Vorbilde der Griechen und der Römer. Tie christ lich' Religion ist ihm zu sentimental, sie nimmt zu sehr Rücksicht auf die Cchrxich'ii und Leidenden, sie Predigt die Liebe und legt dem Menschen die Pflicht auf, zu helfen und zu lindern. Die Religion des Tr. Hornesser lehrt den rein sten Egoismus. Er verlangt, der Mensch solle sich aus - l e b e n , er soll frei sein von jedem Gewissenszwang, und damit er frei sei, muß das christliche Gewissen beseitigt wer den. Er muß von diesem unerträglichen Druck, unter dem nach Ansicht deS Tr. Hornefser ganz Eurofxr und ganz be sonders ganz Tcmtschland seufzt, befreit werden. Er ver langt für den „neuen Kulturmenschen" vollste Freiheit des Denkens und Handelns. Tie Freude am Genuß und das Genießen selbst erscheint ihm das Höchste, das Erstrebens werteste. Damit aber der Genuß des starken, sich auslebeu wollenden Menschen nicht getrübt werde, muß die christ liche Liebe und das Mitleid mit den Enterbten und SchNxr- chen beseitigt werden. Fürwahr eine schöne Kultur, die uns da gezeigt wird, eine Rückkehr zum Ackrbarismus, zur groben Sinnlichkeit wird uns als höchstes Ziel hingestellt. Aber, so soll es nach Tr. Hornefser werden, selbst ans die Gefahr hin, daß un zählige Menschen der Vernichtung Preisgegeben, dem Elend anheimfallen. Er sieht einen Abgrund vor sich, tief und klaffend (nach seinen eigenrn Worten) und dennoch soll es so werden, um den Starken und Mächtigen ein Sichausleben zu ermöglichen. Darum will er aufräuineu mit dem per sönlichen Gott, der uns zur Verantwortung ziehen kann und wird, darum lveg mit dem Gewissen,, das als ernster Mahner im Widerstreit der Gefühle und Pflichten berufen ist, unse ren Willen zu leiten, ihm Sammlung und Festigkeit zu geben, den Cl-arakter zu bilden. Niemanden soll der Mensch vorantlvortlich sein, die höckstte Freiheit im Denken und handeln soll er besitzen, satt soll er sich im Leben trinken und der Freude und des Ge nusses trunken — sterben; gibt es doch keinen Gott, keine Verantwortung, keinen Lohn, keine Strafe. So sieht das uns vorgetragene Kulturideal des Tr. Ernst Hornefser aus. Daß er dieser vollkommensten Freiheit gegenüber sich iwch ein geordnetes Staatsleben denken kann, ist wohl eine Fähigkeit, die Tr. E. Hornefser nur allein besitzt. Hören nur aber weiter, in welcher Form dieser Herr Hornefser uns seine Kulturideale vorträgt: Er behauptet: „Es gibt keiiw geofsenl'arte Religion". Ten Beweis ist er uns schuldig ge blieben, mit diesem Beweise aber lstitte er seine Belxmptun- gen, seine Vorträge stützen müssen. Ten gläubigen Christen, das heisst, die an eine geossenbarte Religion glauben, wirft er „Rückständigkeit" vor, und die Christen, die nicht mehr an eine geoffenbarte Religion Christi glauben und doch nicht aus der Kirche und der Gemeinde austreten, heisst er „Verbreche". Den Philosophen wirst er vor, daß sie nur theoretische Philosophie getrieben lstitte» und den Philologen — Unfähigkeit. Mit der Führung Preußens in Deutsch land ist er unzufrieden, und den Wert der Naturwissen schaften schitzt er gering ein. Tr. Ernst Hornesser erlaubte sich öffentlich ein hartes Urteil über Millionen Christen, über unzählige Gebildete der verschiedensten Stande. Er verlangt von allen Men schen, daß sie für das als wahr Erkannte eintreten und den Mut I>abe», ihre Ueberzeugung auszudrücken. Ter Dis kussionsredner hatte den Mut, seiner Ueberzengnng Aus druck zu gebe». Tr. Ernst Hornefser hat nicht das Neckst, den Christen, die an einen Gott und an eine geossenbarte Religion Cbristi glauben, „Rückständigkeit" vorzuwcrsen. Tas Recht hat er nicht, und beweisen kann er seine Behaup tung nicht. Tr. Hornefser hat nicht das Neckst, diejenigen Christen, die nickst mehr an eine geossenbarte Religion Christi glaube» und doch nicht aus der Kirche und der Ge meinde anstreten, „Verbrecher" zu nennen. Er durste von seinem Standpunkte ans den gläubigen Christen bedauern und dem nicht mehr gläubigen Christen, der nickst ans der .Kirche und Gemeinde anstritt, dem durfte er Charakter schwäche vorwerfen. Tr. Ernst Hornesser will uns eine höhere .Kultur bringen und vergisst sich so weit, in seinen öffentlichen Vorträgen große Beleidigungen ausznsprechen gegen seine Mitmenschen, die den hohen Kulturstand unse rer Zeit durch die Betätigung auf allen Gebieten des Wissens und des geistigen Schaffens beweisen. Er über sieht. daß das Cbristentnm der Forschung und der Wissen schaft nicht im Wege steht und auch dem »'eiteren Forschen nicht im Wege stehen wird. An einer Stelle wird unserem Forschen nach Woher und Endzweck aller Tinge eine Grenze gesetzt, und da könne» wir glauben, ohne rückständig zu sein, ('staubt Herr Tr. Hornessfer, es sei für uns wirklich gebildete Menschen leichter, das für »>ahr zu halten, »as er sich „in stillen Stunden" (nach seinen eigenen Worten) aus gedacht hat. als an eine geossenbarte Religion zu glauben? Nein, da schätzt er sich und die Arbeit seiner „stillen Stun den" zu doch ein! Möchten doch sämtliche Christen den Mut l-aben, sich als solche zu bekennen und ihren Glauben zu ver treten. Tie Lehre Cbristi besteht bald zweitausend Jahre, und wie haben die Meinungen der Philosophen, Tenker und Forscher über den Ursprung der Welt und des Mensch'» in dieser Zeit sich geändert! Materialismus, Natnralismus, Darwinismus, Monismus »nd andere Weltanschrnungen und Lehren wurden ausgestellt, lösten einander ab und be kämpften sich. Alle erheben Anspruch, »xihr zu sein, und die neueste Wahrheit ist die Lehre des Tr. Ernst Hornefser, der in „stillen Stunden" heransgesnnden lmt, daß cs einen organisierenden Weltwillen gibt, der znxir fortwährend ansbaut, aber >.die Zweckmäßigkeit vergißt und erst nach langem Irre» »nd ans Umux-gen zu einer gewissen Gesetz mäßigkeit gelangt. .Hat Tr. Ernst Hornefser kein Ver ständnis daiiir, daß demjenigen, welcher diese seine Ansicht über den Ausbau der Welt annimmt, ebenfalls nur — „g laub t"? Warum aber glaubt der Christ an einen Gott? Weil Christus der Menschheit diese alte Lehre bestätigt, weil er den alten Gottesglanben in eine neue Form umgegossen hat. Unter diesem Gottesglauben und seit dem fast zwei- tausendjährigen Bestehen der Lehre Christi hat eine so große Entwickelung ans den Gebieten der Wissen schilt, der Kunst und nicht zuletzt der »ähren Humanität slattgesun- den, daß das Christentum als ein Hindernis gegen die »'ei tere .Knlturentwickelung nickst betrachtet tverden kann. Ter TiskussioiiSredner Herr Ingenieur AVer di eck schloß seine Entgegnung mit folgenden Worten: „Wenn ich einer Partei angehörte, die ganz derselben Aufstauung wäre, wie Dr. E. Hornefser, so würde ich darauf dringe» denselben das.Halten von Vorträgen in dieser Richtung z» untersagen, andernfalls ich nickst eher ruhen würde, bis er oder ick» aus der Partei entfernt »stire, dem; Herr Tr. E. Hornefser ist kein Bringer neuer.Heilswahrheiten, er lat in seinen Vorträgen in Tresden beleidigt, er überzeugt nickst." Politische Rundschau Dresden, den .". November IstOS. Dir Erkältung drs Kaisers, die ihn veranlasste, ent gegen seiner ursprünglichen Absickst, an der Eröffnung der internationalen Antomohilausstellnng nicht teilzunehmen, gibt keinen Anlaß zu Besorgnissen, sie ist nur leichter Natur. Bettlägerig ist der Monarch nicht gewesen und lat auch dis Entgegennahme der täglichen Vorträge nicht unterbrochen.
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