Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 08.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192406087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-08
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.06.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresimcr Nenefte Nachrichten M os- « M W «-——";«.M p..’ is- W« «- MOKFJM w Uvabbckugsge Tageszeit-me W Ykwirszwsxsxkzsz M Zog-W mWM AAMMFOVI BLINDE-T n d l d d i äu WITH-F ERKMYF IF zægsothkst MMMJTIYMFMEZ · . k. . euz m u ea- n AND-w JRWOÆ M Osm es- tm ZU Ustk esse US sag-ZWEIFng Mem-IM- « Oispsssiisg Redakiiow M sind Woefchsflsstelle IMM- sekdinmdstn 4. · Fee-umf- 22 Wo, 2 Ism, 2 I 982, 2 2 Ass. «- Telegmmme: Reueste Dresden. · postfchech Dresden 2060 MWM WÆ«LW-»Ls MON- «L——-———————M«WWWWWWWW WW M. 154 Otnmth s. Juni 1924 lel Jahrg. Neuec außenualitiimec Pfingsten sen Geh. Obatpnsistorialrat Dr. com-act Oerltty Pfingsten ist und bleibt das unver stqndenste Fest des ganzen Jahres. Viele scheinen überhaupt nicht mehr zu wissen, das es ein cheiftliches Fest ist, das diesen Namen trägt. Ihnen jss Pfingsten nichts andres als das wundervolle Früh mgsfesn wo alle Vogel singen und alle Knospen springen, an dent man Erholung sucht in Wald und Flur nnd den Körner gesund badet in reiner Luft. Gewiß, das will Pfingsten auch fein, wie jedes Fest: eine Oase- in der Wüstenwanderung des Lebens, ein Atembolen nach Mühe und Arbeit, eine Kraftstation sü- die kommenden Tage. Aber daß Pfingsten der Geburtstag der christlichen Kirche ist, die fast zwei Jahrtausende ein Machtfaktor ersten Ranges war und geblieben ist bis auf den heutigen Tag - wer denkt daran? Daß an ienein ersten Pfingfttage, von dein gis unsre Pfingstfeiern ihren Namen haben, in einein verborgenen Winkel des Grdballs, unter einem ver achteten Volke, elf schlichte Männer, ohne jedes An sehen nnd ohne jede gelehrte Bildung, von einer un sichtbaren Macht getrieben. einer ganzen friedlichen Welt den Fehdehandschnd hinwarfen, nnd die Predigt, die sie damals gehalten haben, hat die Welt bid in ihre letzten Fundatnente umgewandelt --, wer denkt daranh Pfingsten ist nnd bleibt dad nnversiandenfie Fest deg! ganzen Jahres. I Aber zugleich ist esdas wichtigste aller Feste, wenn. wir uns überhaupt eine Abstufung in der Bedeutung; der christlichen Feste gestatten dürfen. Denn es ist das Fest des Geistes-, und auf den Geist kommt alles an. So schlagend wie kauin jemals in der Weltgeschiihte hat uns das unsre Zeit bewiesen. Eine veränderte Staats forin tut es nicht, wenn sie nicht erfüllt und getragen ist von einein neuen Geist- sAndre Gesetze und Ord nungen tun es nicht« wenn hinter ihnen nicht eine geistige Macht steht, die ihnen Respekt und Geltung verschafft. Reden machen es nicht« wenn in ihnen nicht ein Geist lebt, der sie zu Taten werden läßt. Menschen schaffen es nicht, wenn sie nicht geisterfüllte Persönlich ieiten sind. Wohin wir fehen - cs fehlt uns an Geist, und dieser Geistinanael ist unser Unglück. Nicht, daß es uns an Intellekt, an Wissen und Können acbrächei Staunend nnd bewundernd stehen wir vor den Werten unsrer geistgewaltigeu Denker und Erfinder, und wir tun recht daran. Aber haben sie uns das ersehnte Glück gebracht? Haben sie und aus unserm Unglück heraushelfen können? Einen neu en Geist brauchen wir, Gottes Geist, den heiligen Geist. Wir brauchen ein neues Pfingsten, wenn es anders und besser inii uns nnd unserm Volke werden foll. Wenn mich einer fragt, was blau ist, zeige ich ihm den blauen Himmel- Wenn einer wissen will, was heiliger Geist ist, verweise ich ihn anf die Gestalt Jesu Christi. Was er tat und was er nicht tat, was er redete und was er verschwieg, das ist heiliger Geist. Was ihn erfüllte, muß auch unser Leben werden. Was ihn trieb, muß auch unser Motiv fein. Eine neue Ge sinnung, feine Gesinnung, ein neuer Geist, s ein Geist muß in uns hinein; sonst hilft und alles nichts. Es muß Pfingsten auch in unserm Volke werdens eine neue Geistesausgießung muß über uns kommen; sonst sind wir erledigt. Die Aenderung der Verbölmisse beginnt in nnd bei dem einzelnen Wir schreien alle nach einer Um gestaltung der verschiedensten Gebiete des Lebens. Sie dann nur in uns anhebens Soll es besser mit unserm Volke werden. fo müssen wir selber besser werden. Soll eine andre Gesinnung in unser Volksleben einziehen so muß sich unsre eigene Gesinnung ändern. Und diese Asenderuna muß radikal sein. muß biss in die lebten Wurzeln unsres Denkens neben. wir müssen vdllig uwlernetn mästen uns anne- nen ein stellen. Eine todale Umweriunn aller Werte muß in uns entstehen. Was wir bisher liebtetn mästen wir hassen lernen. nnd umgekeer Hinweg auch alle Selbstsucht, die nur an sich selber deukt und für sich selber sorgt- wir brauchen heiliqu Opfersinnt Wen mit aller Feigheit die sich nur schonen möchte; wir brauchen heiligen Matt Binwea mit aller Brqu nnd Verdrossenheit: wir brauchen heilige Hoffmnai M arit aller set-anrichten nnd allein Schlatt-rinn- unfre Zeit braucht wetterseste. Amte-liebe pienicheni nene Menschen mit neuer Oe Æua mit heiligen- Oeiiti Itn neu-es W tut not. BUUMWL UMMIMQMM Möctuusmumkdmpkumutekmocmmo W« Owccmnebtmäimcdurchmsmdr. Æmnwwwmwwmgw übermwceftälthmsmäm Mist-d UM MM MMKMME .. Gnaftiue Aufnahme ver Rede ! W. Lo ndo n . k. Juni. (Dnrch Inntinruthl lDas Ergebnis der gestrigen Abstimmung im Reichstag wird von der Presse als ein Erfolg des deutschen Kadi nettd und als ein Sieg des Reichskanzlerß» tharx bezeichnen Streieniannö Rede wird non deu; Hanntdliittern in langen Ausztigen neröiieutlithrl I»Titnes« schreiben in einein Leitartikel, die Lage in «Dentcthland iei in ihrem Einfluß ani das allgemeine Tenronäiiche Problem mindestens ebenso wichtig wie die Lage in Frankreich. Die Mehrheit. die Mars gestern itn Reichstag erzielte. lei zwar gering nnd iei nur mit der Unterstützung der Sozialdemokraten erreicht wor den, ans jeden Fall aber habe die Regierung Mars ein Vertraueusootum erzielt nndz ldnne vorläufig ihre Bemühungen iiir Dentichland, dies praktiicden Schlüsse ans dem Sachverständigeuberichtz zu sieben, iortietzern Die Dentirhnationalen nnd ihre Alliierten schienen bis zn den letzten Tagen wirklich daran gedacht zn haben. daß die Annahme oder Ver werfuug des Dawes-Berichtes ohne Bedeutung lei nnd daß iie der Regierung nnter ihren eigenen Bedingun gen iuit einein T i rn itz als Führer beitreten könnten. Die patriotiitheren nnd desier nnterriihteten Mitglieder aller Parteien müßten einiehem daß die Politit Millkklllllls We Hllssllllllllt tecegramm unsres esti. Paris, 7. Juni. Während die teaktioniiref Presse Millerand weiterhin ermuntert, feine Präsident-. schaft bis zum äußersten zu verteidigen und, falls nötig, Gewaltutaßnahmen anzuwenden, ließ Millerand gestern erklären, daß er als alter Republikaner an einen aktiven Widerstand nicht denke. Man merkt, daß die Ultranationalisten den Präsidenten in eine gefährliche Richtung treiben wollen, die unbedingt zu öffentlichen Unruben führen würde. Millerand ist jedoch klug genug, die Ratschläge der Reaktionäre abzulehnen. Es entzieht sich gewiß nicht seiner Kennt nig, daß die Pariser nationalistischen und militaristis schen Treidereien durch die öffentliche Meinung in der Provinz aufs allerschärsste ver-urteilt werden. Millernnds Rücktritt wird in der Provinz, die ietzt den Ton angibt, absolut gefordert Je länger der Präsident Widerstand leistet, desto schärfere Sprache führt die provinzielle Pres s e. Die Pariser Ultranationalisten werden schließlich doch nor der linksrepublikanischen Provinz die Waffen strecken müssen. Millerand weigerte sich zunächst, zu demifsionierem Er sucht aber heute durch einen Ausweg auf konstitutionellem Wege das Elyfee zu verlassen. Wie er das anstellen wird, läßt sich noch nicht klar übersehen. Bringt Millerand ein Kabinett zustande, so muß er damit rech nen, daß diese aus der Minderheit gebil dete Regierung auch dann von der Kam mer abgelehnt wird, wenn sie ein schein bar linksrepudlikanisches Programm entwickelt. Im Senat käme eventnell eine kleine Mehrheit für die Regierung zustande. Dieser Um stand würde aber nicht genügen, die Regierung arbeitsfähig zu machen. Sollte Millerand auf Grund der Verfassung die thägige Vertagung der Kammer beantragen, so würde die Kartellmehrbeit in einem verfassungsmäßig zugelassenen Mehrheitsbeschluß sor dern, dasz das Parlament nicht vertagt werden darf. Der Kam-f Millerands gegen das Kartell der Linken führt unvermeidlich zur Niederlage des Präsidenten Dieser Meinung find fämtliche Abgeordneten und Sena toren, die Millerand im Laufe des heutigen Tages zu fich berief. Den Gefallen, ein Notftand d r a b i - n ett zu bilden, wird wohl ein Senator, vie l l eicht Marseil, dem Präsidenten erweisen. Ader ed kann sieh dabei nur uni eine tonftitntionelle Formfache han« deln. Daß Millerand dem Vorbild Mae Mahons folgen nnd ein halbes Jahr feinen Pofien gegen den Instnrni der Mehrheit und der öffentlichen Meinung verteidigen follte, ift fehr nnwahrfcheinlich Die Hoff nung, daß in letzter Stunde ein Gewaltftreich der deut fchen Nationaliften den Vormund fiir die Stärkung der! Position Millerandd liefern werde, dürfte fich nicht ver-» wirklichen. Ein größerer Gefallen könnte den fran zdfifchen Reaktionären nicht erwiefen werden. Die nationaliftifehe Preffe wartet ihren Leiern mit alari mierenden Nachrichten anf. Sie veröffentlicht die Phantasien der Warfchaner «Gazette« iider einen nahe bevorstehenden siqu Dentfchlands und mißt den Angaben des politisch-französischen Des dlatted iider die Rüstungen Deutschlands auf raffi icheni Boden unbedingten Gianden dei. Der poins Jeqriiiifche Deputierte Pera erlöst einen Warnung »mi, in dein er erklärte man dürfe die Bedingungen M WUMM namentlich W M chlllll lll«. Slkkfkllllllmz M NUMBER AUZEUMIIIMM des Reichs kenslees Mark die einzige P oli t it te i. die Deutschland vor dein finanziellen Abgrund retten könne, dein jeder Tag des Zögerns es näher bringt. Das Angebot der Alliierten lei ein feste-s Angebot, das als Ganzes angenommen oder verworfen werden müsse Mars sehe die Litcken, die ausgefüllt werden müßten. Es set zn hoffen. ,dab diese Einschränkung nicht die kühne nnd pattiotifche Politik beeinträchtigen werde, ans die der Kanzler Metze mutig keine nnd feiner Anhänger politische Existenz geletzt habe- « Statt Abbau - Erhöhung? Der Kampf um vie Aussessegebühr B. Berlin, 7. Juni. (Eig. Drahtbertchtf Zu dem Gerücht, daß eine Verdoppelung resp. eine Vers dreifachmtg der Austeifegebtthr von der Regierung be absichtigt let, erfährt das »B. T.«. da ß tr geu d - welche bestimmte Beschlüsse nach diefer Richtung hin noch nicht gefaßt feten. Eine Klärung dürfte in dieer Tagen überhaupt kaum et foläTw da der Reichsfinmmiuifter gar nicht la Berlinl we Mc Manch Nlllllllllllmcll Korrespondenten nmng der Ruhr, nicht annehmen, weil dann die Deut schen sofort zu den Waffen greifen würden. Sogar das Gespenst eines amerikanischesapanischen Krieges wird herangezogen, um die Notwendigkeit der An wesenheit des Präsidenten Millerand im Eli-see be greiflich zu machen. Krampfhast suchen die französischen Reaktionäre nach sogenannten Krieggsy tn p to - m en. Jn Stresemanng Rede finden sie keine An haltspunkte Deshalb erklärt der «Temps«, daß es sich wieder einmal um eine deutsche Maskerade handelt. Die linkgrepublikanifchen Kreise erklären hingegen, daß sie mit Stresemanns Rede durchaus zu xfrieden seien. Was wird der Linksblock tun? Siyungen auch während der Psingsttage Entsetzung einer prov forifchen Kommission X Putz s. Juni. Heute vormittag haben Ver-? treter der zum Linksblock gehörigen Gruppen der Kammer, darunter Vriand, öerriot, Rev naudel, Hennesso und Varenne eine Konfes renz abgehalten, um über die Stellung zu beraten, die bis zur Bildung des Kabinetts eingenommen werden soll. Ueber das Ergebnis wird Stillschweigen gewahrt. hat-as berichtet aber, daß sich zwei Meinun gen geltend gemacht haben. Die eine habe sich du gunsten eines Eingreifens bei einer der nächsten Kam mersihungen ausgesprochen. Die zweite Gruppe wolle vorläufig abwarten. Es scheine, daß die Fraktionen heute selbst endgültige Entscheidungen treffen wollen. Die Sozialisten hätten den andern linksstehenden Fraktionen sur Annahme einen Vorschlag unterbreitet, wonach die Kammer täglich. auch während der Pfingstfeiertage, Sitzungen abhal ten solle. Auch foll eine provisorische Kom mission eingesetzt werden, die gewisse Kredite be willigen könne« selbst wenn eine neue Regierung nicht gebildet sei. Nach den Abendblättern soll die entscheidende Sitzung, die über diefe Vorschläge zu bestimmen hat, heute nachmittag 4 Uhr zusammentreten Es wird mit geteilt, daß der sozialistische Abgeordnete V are n n e sich geweigert habe, mit den andern neugewählten Bis-e -vräsidenten der Kammer dein Präsidenten der Revublik den üblichen Besuch abzustatteir Kein Kredit für Mkllerand D Pa r is, 7. Juni. (Eig. Drahiberichu Der Litiksblock hat gestern beschlossen. einen Antrag einzu dringen wonach den Präsidenien der Reini blit und der Regierung jeglicher Kredit euig o g e u werden soll. Außerdem ioll eine wußte otheuiliche Kommission gebildet werde-, die die Bet mlumg des allgemeinen Vudgets iibmtiumh Berg-mun- als Tellhaber eines Bauch-wies B. Berlin 7. Juni. Ei . Drabtbericht.) Unter Zinweis auf Melduu en das Staatsietretäe eka wann old Tethaser in das Bankkaug Läqtg Spezer nnd Ellisen wagrantcfutt q. M. ein reteu rh, bat te Deutschnatton By tqurtet eine Antrage an »die Reicheregiemns gerichtet, ob sie eh unter diesen jumständeu nock »für angängig hält, Herrn Zeig-nun »als Venustrag en der egieeuu bei engste enden lVerWlungen außenpolittschee N r, insbe song E Luegkgbgtrgae gx gxxxgg is Weg-« Die Welt der Wirklichkeit Oft schon hat man sich in den letzten Jahren wegen mancher Tat der Feigheit und der Grbärmlichleit für sein deutsches Vaterland geschämt. Ab e r so bre n - nende Scham wie in diesen Tagen der ersten Sitzunggperiode des neugewähl ten Reichstagek hat man wohl noch nie e m p f u n d e n. Besonders hoch war das Niveau unsres deutschen Reichstages seit vielen Jahren, ja seit Jahr zehnten nicht mehr. Aber dieser Rekord an Würde losigleit nnd Tiefstand der politischen Debatten ist bis her niemals erreicht worden. Es sind Leute in den Reichstag hineingekommen die den Sitzungsfaal der obersten Vertreter eines 60-Millionen-Volkes mit ihrem Stamm t i s ch in Krähwinkel oder dem Bierstand einer Vorst a d t - kneipe niedrigster Ordnung zn verwechseln scheinen. Man wälzt sich förmlich wollüstig in den sniedrigsten Gossenausdrücken, die man nnr erdenken kann. Man scheint seine Phantasie teilweise sogar förmlich anzu strengen, um die möglichst nnztichtigsten nnd u n a nst ä n d i g ft e n Ausdrücke für Zwischenrufe "zu finden. Den Reiord schlug ein kommunistischer Abge ordneter, der die dritte Farbe der jetzigen deutschen Reichdfahne in effener Reichs tagssitzung mit dem niedrigften nut gärften Ausdruck für menschliche Ex kremente bezeichnete Das vor den Augen der fremden Vertreter in den Diplomatenlogent Und gegen diefe Personen, die, ausländischen Be fehlen gehorchen-d, das Mittel des Parlamentarisnmz benutzen, um das Parlament unmöglich zu machen, nnd darbei nicht zurückscheuen, Deutschland der Ver achtung der ganzen Welt anöaulieferm ha t da dentsche Parlament bisher noch nicht die durchgreifenden Mittel gefunden. Will man es sich ruhig gefallen lassen, daß die Saht-teure auf der äußersten Rechten nnd der äußersten Linken W Parlament durch ihr Gedaren totschlagen? Will man ihnen sevbst die Handhaben bieten, den Parlamentariss mus, den sie bekämpfen dunch ihre Sahoiage nd ab surdum zu führen? Oder will man endlich energisch zunacken und sich nicht durch die Zwirnsfäden veraltetex Geschäfts ordnungen nnd Rechtsbedenlen hemmen lasse n ? Jeder- der diese Szenen, die sich in den Parlamenten der einzelnen deutschen Länder zu wieder holen beginnen, mit erlebt hat, weiß, daß diese Zustände nnr noch ganz kurze Zeit fortdauern können. Dann ist der Kredit des Parlaments dahin! Dann schreit alles nach dem Dictaton der mit eifernem Besen ansfegtl Aus die-sen Niedermiqen des neuen deutschen Par laments ragen einsam nnd würdig nur zwei Reden hervor: die Regierungserklärnng des Kanzle rs nnd die Siestri-gen Ausführung des Reichsaußenministers Dr. S t r e s ent a n n über feine Stellungmbme onus Sachverständigengntachtm die man ohne Zögern als eine der besten Reden über Außenpolitik bezeichnen kann, die jemals in der nachbisinarckisrben Zeit ac halten worden sind. Vom Blase des Reichs anßemninistevs Haben nach Bis-mutet entweder Diplomaten vom Fack- aesprokben die die Aussen politik eines großen Volkes intt Taschenspielerkunst ftiicbchen verwechselten, oder - lesteres noch 1918 —- J d e o l o g e n , fitr welche die Ansenpolitik ein Teil des Parteidognms war. Gestcrn aber sprach ewdllab ein Mann, der die Realitäten des wirklichen Lebens klar erkennt und sie zu meistern sucht. Dr. Stresenmrn zog gestern absicht litb einen scharfen Strich mischen seiner Außemiolitit nnd der. wie er sub ausdrückte. veraltctcn Diolomatir. Das war ein offenes und ein lic freienides Wort. Es wurde endlich auch einmal in Deutschland gesagt was man in der übrian Welt schon längst weiß, daß in der Außenvolitik die Zeit der Kniffe nnd Winkelzüac im Stilc Metternicbs und Tallenrands vorüber ist« daß es nach neuen Methoden In suchen gilt und daß man benizntasae die Interessen eines großen Volkes nicht mehr mit lächerlichen Aus l e g n n g s - spitzfindigkeiten vertreten kann, wie sie Gras W esta ro in seiner R.ei(bstaaäredc vorbrachte I Weg til-so non der veralteten Diploniatiel Weg aber antb von den Idee-losem die da meinen, das Welt· getriebe werde von den Gesetzen der Liebe nnd der Ge rekbttgkeit bewegt. De. Strefetnann meidet dieses sei Mrlitbe Wolkenkncknckshetnr. Für ihn gibt es M Interessen, nnd er erkennt, daß die einzige M die der Unheimitnifter eines wassenlosen Volkes W in dem Interesse der andern Völker liegt, das Weh ilnnd nicht ganz ruiniert wird· Härten sie ke tu We daran, dann würden sie ums trotz allen Deklamation twet GereWeih Kriegsschuld nnd W wiiq verkennnen lasset-. Deswegen if die Diskussion über Ue W striegsskbnldtrase zwar außerordentlich M aber immer wieder Uns betont werden, wie es an dies- MUKMMILMMIM M
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite