Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185811187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18581118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18581118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-18
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5711 lund die heftige Explosion dieses Gase- damit bewies. — Die folgenden Versuche bestanden nun darin, daß er die Erfindung vonOersted benutzte, um ein Hufeisen, welche- mit einem 500 Ell. langen Kupferdraht umwickelt war, durch den elektrischen Strom aus blos 10 Elementen zu einem Magneten mit 500 Pfd. Trag kraft machte. Er wies nach, daß die Anziehungskraft des Magneten nicht bloS in unmittelbarer Berührung, sondern auch bis auf ge wisse Entfernung wirke; er brachte in die Nähe des Magneten einen Eisenstab und hing an denselben mehrere Schlüssel, die der selbe dann zu tragen im Stande war. Ganze Massen von Schlüsseln und Nägeln, die er au- größerer Entfernung nach dem Magneten warf, blieben an demselben hängen; eben so überzogen sich beide Pole mit Eisenfeile. Zuletzt machte er noch zum Scherz durch Berührung an seinem Elektromagneten die Messer vieler Zuschauer magnetisch, wobei er auch zugleich die Güte de- Stahls prüfte. — Ferner sprach er über die Anwendung der Magnete zu Rotationsapparaten, indem eine Veränderung de- elektrischen Stromes eine Veränderung der Pole erzeuge, und dadurch, daß gleichnamige Pole zweier Magneten einander abstoßen, ungleichnamige Pole dagegen einander anziehen, können Maschinen zur Bewegung construirt werden. Bi- jetzt baden wir es noch nicht dahin bringen können, Maschinen von mehr als 4 Pferdekräften zu verfertigen. Er brachte nun 1) ein kleines Rad durch elektrische Anziehungskraft zur Bewegung; 2) das clektro-magnetische Glockenspiel, bei welchem durch Anziehung und Abstoßung zweier Magnete nach dem Systeme von Prof. Ritchie laus Edinburg ein horizontaler Hebel abwechselnd nach der einen und nach der andern Seite in Bewegung gesetzt wurde; 3) eine kleine Maschine, um die Unterbrechung de- Strome- dem Auge sichtbar zu machen; 4) da- Modell einer elektro-magnetischen Maschine nach Prof. Jacobi; dabei meinte er, daß diese Er findung von Jacobi wohl schwerlich wegen der bedeutenden Kosten jemals zur praktischen Anwendung kommen würde, da eine Maschine von 3 Pferdekräften mit Elektricität eben so viel zu unterhalten koste, als eine Dampfmaschine von 10 Pferdekräften; 6) ein Modell von Thomas Allan aus Edinburg construirt und von dem Amerikaner Page erst vor kurzer Zeit erfunden> bei diesem waren zwei hohle Cylinder mit einem sehr langen Kupferdraht > umwickelt, und durch den elektrischen Strom wurden von denselben zwei eiserne Kolben, wie bei einer Dampfmaschine, abwechselnd eingesaugt und au-gestoßen und so die Bewegung fortgepflanzt; 7) zeigte er ein Modell eine- Wagens, welcher durch dm elektro magnetischen Strom auf einer elliptischen Eisenbahn herumbewegt wurde; die Unterbrechung des Strom- zeigte sich durch die elektri schen Funken. — Eben so lehrreich waren auch die sehr bekannten Versuche der ReibungSelektricität, da- Anziehen und Abstoßen leichter Körper, z. B. Hollundermarkkugeln, da- Entfalten eines Bündels aus feinen Glasfäden oder Papierstreisen, der Puppen- lanz. Sehr schön gelangen die Lichtenbergschen Figuren nach der neuen Erfindung, indem er statt eine- Harzkuchen- einen Siegel lackkuchen, auf welchen er den elektrischen Funken vermittelst eine- Messingringes hatte übergehen lassen, mit Staub au-Ultramarin und Schwefel überstreute. — Zuletzt stellte er noch einige Versuche mit dem Modelle einer Centrifugaleisenbahn an, welche in Paris praktisch ausgeführt sei. Hier fährt der Wagen von einem Thurme von 25 Fuß Höhe zuerst durch einen senkrechten Kreis von 20 Fuß Durchmesser in einen zweiten Kreis von 10 Fuß Durchmesser auf einer schiefen Ebene von 17 Fuß Hohe herauf. Er wie- nach, daß die Dimensionen dieser Bahn und die Belastung des Wagen- ganz genau geordnet sein müsse, und zeigte durch Versuche, daß bei Überlastung der Wagen herabfiel und bei zu geringer Be lastung hin- und hergeschleudert würde. — Die Experimente selbst warm vollkommen gelungen, der Vortrag äußerst klar und deutlich, so daß Jedem, der Interesse an der Physik findet, zu rathen ist, ja die Vorlesungen de- Herrn Finn nicht zu versäumen. vr. Hering, Kriegsdienst - Setohnung in den Vereinigten Staaten. Deutsches Interesse dabei. Unter dieser Ueberschrist liest man in der „Deutschen Aus wanderer-Zeitung", ä. 6. Bremen 2. November, Folgende-. Unterm 22. Februar vor. I. theilten wir den Lesern d. Bl. «mm Artikel der „New-Porker Handelszeitung" Mit, worin auf d,e »edeutung aufmerksam gemacht wurde, welche die bekanntm remuneratorischen Congreßbeschlüffe für eine Menge deutscher Fami lien gehabt habe, die als nächste Angehörige in den letzten Kriegen der Union gebliebener deutscher Einwanderer berufen waren, jene Wohlthaten, insbesondere Witwen-Pension, 160 Acker Land und 3monatlichen Soldbetrag zu reclamiren. Es wurde darin die That- sache herausgestellt, daß schon damals allein von der von allen Seiten deshalb angegangenen Consular-Agentur de- Herrn Alfred Schücking zu Washington über 230,ttv0 Doll, nach Deutschland übermittelt seien. — Obgleich diese Summe seitdem bedeutenden Zuwachs erhalten haben und fortwährend erhalten soll, so sollen doch, wie wir glaubwürdig vernehmen, noch gegen IvttO Namen Gebliebener sich im Register jenes Hauses finden, nach welchen aus Deutschland noch immer keine Nachfrage gestellt, somit keine Veranlassung zur Reklamation der gedachten Zuständig keiten gegeben ist. Da die Betheiligten in Deutschland allergrößtentheils keineswegs in der Lage sind, auf einen liquiden Anspruch von durchschnittlich 225 Doll, für jede Familie (exel. Witwen-Pension) verzichten zu dürfen und zu wollen, so ist ihr Zurückbleiben nur au- Unbekannt schaft mit den wohlthätigen Congreßbeschlüssen, oder aus Mangel an Adressen vertrauenswürdiger Sachwalter zu Washington, welchen sie die Reklamation auftragen könnten, zu erklären. Es wäre daher im allgemeinen deutschen Interesse, besonders aber im Interesse vieler dürftigen Familien in allen Gauen Deutsch lands, welche mit einer solchen Summe selbst für einen dauerhaften bessern Zustand Grund gewinnen könnten, sehr zu wünschen, daß sie von der ihnen angebotenen Wohlthat und dem Wege, auf welchem dieselbe bereits über tausend Berufenen ohne Schwierig keit und Kosten zugekommen, sicher unterrichtet würden. Unseres Erachtens würden die geehrten Redaktionen der gelesensten Blätter in Nord- und Süddeutschland und die Herren Beamten und Pfarrer den Dank der Humanität von Hunderten von Witwen und son stigen, der Erleichterung und Hilfe bedürftigen Landsleuten ver dienen, wenn jene dem hier besprochenen Verhältnisse Raum in ihren Spalten zu geben, diese demnach die Hinterbliebenen von Auswanderern nach den Der. Staaten (besonders solcher, welche füglich an dem Kriege gegen Mexico, 28. April 1846 — 4. Juli 1848, theilgenommen haben könnten) über ihre Auständnisse und die geeignete Verfahrungsweise*) zu belehren die Güte haben wollten. *) Das Begchrcu um Aufschluß über das Geschick Ausgewanderter wurde, wie wir vernommen, bisher bald direct an ^Itreck Soliüekinx, L8g., Wr^Iünglon, I>. 6a., häufig aber auch an dessen Vater, Herrn vr. 8eliüekinfi, ttimuen. zufolge dessen gütigen VermittelungS-Erbietens, gerichtet. Geffenlliche Gerichtssitzungen. In der am 15. d. M. abgehaltenen Hauptverhandlung, bei welcher Herr Gericht-rath I)r. Wenck den Vorsitz führte und die Staatsanwaltschaft durch Herrn Staatsanwalt Gebert vertreten war, erschienen die Handarbeiter Johann Michael V. von hier und Carl August B. aus Lindenhain als Angeklagte. Als Beide eines Sonnabends von ihrem gemeinsamen Dienst herrn das Wochenlohn ausgezahlt erhalten hatten, wußten sie nicht- Besseres damit anzufangen, als sich desselben durch Besuch ver schiedener Wirtschaften noch an demselben Tage wieder zu ent ledigen. Noch in später Nacht und nachdem sie in verschiedenen Wirtschaften flott gelebt, kamen sie zuletzt noch in eine, wo ein Gast auf einer Bank in Schlaf versunken war, während sich die Uebrigen mit Kartenspiel vergnügten. Al- der Schläfer erwachte, vermißte er aus seiner Hosentasche ein Portemonnaie, in welchem sich dreizehn Thaler und eine goldene Nadel befunden hatten. Außer einem Dritten hatte man auch die beiden Angeklagten, welche sich vor dem Erwachen des schlafenden Gaste- au- der Wirtschaft entfernt hatten, in Verdacht, dem letztem das Portemonnaie nebst Inhalt entwendet zu haben und al- daher nach erfolgter Anzeige des Diebstahl- bei D. AussuchunA gehalten wurde, fand man die vermißte Nadel bei ihm vor. Er gestand darauf nach anfäng lichem Läugnen auch den Diebstahl zu. Wie er behauptete, hatte B. ihn auf da- au- der Hosentasche des schlafenden Gastes heraus hängende Portemonnaie aufmerksam gemacht und aufgefordert, dasselbe herauszuziehen, weil ihm selhst wegen seiner großen Finger solche- nicht gelungen sei. Jedenfalls in Hinblick auf seine schon richterte Pörse hatte er der Verlockung nicht widerstehen ziemlich erlei können, sich deshalb neben den schlafenden Gast auf die Bank hingesetzt und demselben unvermex-t da- Portemonnaie nebst In-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder