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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186903279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-03
- Tag1869-03-27
- Monat1869-03
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1869
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Amtsblatt deö König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. WM Freitag den 26. März 186S. 8titler Er steigt empor mit feierlichem Schweigen Der blut'ge Jahrestag von Golgatha, Der einst den Weisen aller Weisen neigen Zur Brust das Haupt, daS dorngekrönte, sah. Von deutscher Flur hin über Land und Meere Entrückt unS jäh sein geisterhafter Flug Zur stillen Höh', wo sonder Schwert und Heere Der Göttliche die Schlacht der Schlachten schlug. Erloschen ist deS AugeS mildes Feuer, Verstummt der Mund, mew'ger Wahrheit Born — Zu seinen Füßen zagt die Schaar Getreuer, Und ihre Rechte zuckt in heil'gem Zorn. Sie leben und ertragen'S kaum zü leben, Kaum fassen sie daS. stille Martyrthum; Scheint Helden doch ein fröhlich Schilderheben Mannhafter, als zu dulden ohne Ruhm. Keitag. ,,ES ist vollbracht!" Der Meister ist verschieden, Ein großer Tod wird großen Lebens Schluß: Der Friedenbringer fand den letzten Frieden, Nur Liebe weint im heißen Schmerzerguß. Sie' löst den Leichnam von dem Kreuzesstamme Und bettet sanft ihn in der Erde Schooß — Still wird eS; doch deS GotteSwerkeS Flamme Schlägt aus der Gruft zum Himmel riesengroß. DaS ist mit seinem feierlichen Schweigen Der blut'ge Jahrestag von Golgatha — ES trauern selbst die Vögel auf den Zweigen, Der Lärm verstummt, der frohe, fern und nah. Der Pflug, der Furchen auf dem Feld gezogen, Ec rastet — dumpf die Glocke tönt vom Thurm: Fromm beugen vor dem Kreuze sich die Wogen, Und seine Schwingen faltet fromm der Sturm. Wir eilen, an deS Meisters Gruft zu treten, Zu küssen sein vom Dom verletztes Haupt — Nennt'S nicht zu kühn, um gleichen Tod zu beten, Der mit dem Lorbeer unsre Stirn umlaubt! Gleich unserm Vorbild stark im Ueberwinden, O Gott, mit dir versöhnt und auSgesöhnt, Laß unS einst einen Stillen Freitag finden, Der unser Leben, unsre Wunden krönt! —r. Tagesgeschichtliche Ilederstcht. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", daS Organ deS Grafen BiSmarck, enthält zwei Artikel, von denen sich der erste mit Schärfe gegen daS von leichtfertigen und unverantwort lichen Bvrsenspeculanten und Nachrichtenfabrikanteu telegraphisch und sonst auSgespreugte Lügengewebe von Verhandlungen über den Abschluß einer aggressiven Tripel-Allianz zwischen Oesterreich, Italien und Frankreich wendet. Der zweite dieser Artikel bemerkt, daß die „Nordd. Allgem. Ztg." bisher sich der Angriffe auf die österreichische Politik unter der stlllschweigenden Voraus setzung der Gegenseitigkeit enthalten habe, daß aber, nachdem daS stillschweigende Uebereinkommen von Men auS längst nicht mehr gehalten werde (wobei daS mmisterielle Blatt insbesondere auf die „Neue Freie Presse" Bezug nimmt), auch für die „Nordd. Allg. Ztg." nicht mehr die Nothwendigkeit einer Beobachtung ihrer bisherigen Haltung vorliege. Sie wendet sich demgemäß gegen einen m dem genannten Wiener Blatte ohne jede Bemerkung ab- gedrucktev Artikel der „Demokratischen Correspondenz", welcher zu verstehen gegeben habe, „als wenn — gleichzeitig mit ganz Europa — auch Preußen und der Norddeutsche Bund sich um Oesterreichs Gunst bewerbe und zwar diesmal auf dem Boden ultramoutaner und feudaler Elemente". Die „Nordd. Allg Ztg." bestreitet diese Auffassung und bemerkt, daß „namentlich in Nord deutschland Jeder mit dem Gedanken vertraut ist, daß Preußen und seine Bundesgenossen sich auf die Feindschaft Oester reichs haben einrichte» müssen, und daß de-haiv daS Vertrauen, »it dem sie in die Zukunft blicken, durch diesen Gedanken in I keiner Weise mehr geschwächt wird." In einem neueren Artikel weist daS ministerielle Blatt die Wahr heit deS von Zeitungen gebrachten Gerüchts zurück, daß der gegen wärtige preußljche Gesandte iu Wien einer Annäherung Preußen- an Oesterreich im Wege stehe. DaS Blatt kann darauf unter den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart nur erwidern, „daß, so lange die Wiener Politik ihre daS öffentliche Vertrauen untergrabende Tendenz nicht auf- giebt, von neuen Annäherungsversuchen Preußen-, sei eS durch Vermittelung deS Freiherrn von Werther, sei eS ohne denselben, sicherlich nicht mehr die Rede sein w.rd." AuS Berlin kommt die Nachricht, daß dem Reichstage Vor schläge wegen Erhöhung der Branntwernsteuer und Einführung einer Steuer auf Börsengeschäfte, dem Zollparlament eia Vorschlag wegen Einführung eine- EingaugSzolleS auf Petroleum zugehen soll. Man erzählt sich, baß bei Gelegenheit deS Besuches, den vor einiger Zeit Graf BiSmarck zur Abhaltung einer Jagd dem Grafen Schimmelmann auf Ahrensburg abstattete, daS Gespräch, zufällig oder absichtlich, auch auf die Verhältnisse der Stadl Altona gekommen und von einem der Anwesenden beiläufig geäußert worden, der Stadt werde gründlich nur durch eine Ber einigung mit Hamburg zu helfen sein, welche Stadt da gegen ihr Lavdgebret an Preußen abtteten könnte. Graf BiSmarck habe hierauf zu verstehen gegeben, daß diese- Project vielleicht nicht so ohne Weitere- als unausführbar zu verwerfen sein möchte und sich darüber reden lasse. Seitdem soll dasselbe »och bei an deren Gelegenheiten Gegenstand der Unterhaltung gewesen sein, und wenn sich auch keiue-wegS behaupten läßt, daß die eventuell« Vereinigung Altona- mit Hmnburg zu Einem städtischen Gemein-
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