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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186910204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-10
- Tag1869-10-20
- Monat1869-10
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1869
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S666 Bekanntmachung, ^Le Anmeldung treueE Schüler in die Wendler'sche Kreischule betreffend. Diejenigen Eltern, Pflegeeltern rc., welche für nächste Ostern die Aufnahme ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen i, Wendler'sche Freischule wünschen, wollen sich persönlich mit den Kindern Montag den 25. October und Donners^ 28. October Nachmittag 3 Uhr im Schulgebäude der vereinigten Raths- und Wendler'schen Schule einfinden. Taufzeugnisse, sowie Bescheinigung über Einimpfen der Schutzpocken sind mitzubringen. Stoch wird bemerkt, daß ausgenommen werden können, welche zu Ostern 1870 das 8. Lebensjahr nicht überschritten haben. Leipzig, am 20. October 186S. ^ Das Direktorium der Wendler'schen Stiftung.! nm § k. Finanzieller Wochenbericht. Das Gewölk, welches den Börsenhorizont verdüstert, will sich nicht verziehen. Die schweren Herbstnebel haben sich zwischen den hoch aufgethürmten Bergemassen der Actienwerthe gefangen und zuweilen hineingelangende Sonnenblicke sind nicht kräftig genug ie zu lösen. Der Unterschied zwischen classirt und versetzt macht sich fortwährend geltend und reißt ein Stück nach dem andern von dem bunten Flitterstaate ab, der so lange die Augen der Börsengläubigen blendete. Alle Woche treten die Wunden, welche der Agiotageschwindel dem Vermögen geschlagen, in verstärktem Maaße hervor und eine Katastrophe reiht sich der andern an, als Beweis, daß noch Manches stürzen wird, was gegenwärtig mühsam sich aufrecht erhält. Trotz aller Niederlagen der Speculation nimmt aber der babylonische Thurmbau der Projectenmacherei fortwährend zu, und die Gier mittelst Gründungen und Actien- betheiligungen sich zu bereichern ist durch herabgestimmte Temperatur der Börse noch lange nickt abgekühlt. Das solcherweise immer größer werdende Mißverhaltniß zwischen den wirklich Anlage uchenden Ersparnissen und der Menge schwebender Werthe muß naturgemäß dem Aufschwünge der Börse feindlich entgegentreten, und dre Zukunft immer mehr verdüstern. Die Börsen haben während des Laufs der Woche ihre Po rtionen im Wesentlichen beibehalten; nur daß Berlin in Folge pecieller Gründe flauer geworden ist. Die jubelvollen, tumul- uarischen Melodien zur Zeit der Hausseorgien haben den Klage liedern um die Fleischtöpfe Egyptens Platz gemacht; und doch kann Niemand sagen, daß dre Course an sich selbst eigentlich niedrig sind; nur der Forcirung einer in den Verhältnissen nicht begründeten Hausse versagen die Kräfte. Die Bewegungen der französischen dreiprocentigen Rente redu- cirten sich auf einen äußerst kleinen Kreis. Ihr folgte gleich einemISchatten der italienische Werth: Rente 71,50. 71,40. 71,35. 71,17. 71,30. 71,20. Italiener 53,20. 53,30. 53,20. 53. 53,10. 53,15. Die Spannung bis zur Eröffnung der Sitzungen der Legis lativen, welche diesmal eine so bedeutende Rolle zu spielen be rufen ist, möchte nicht geeignet sein, die Pariser Börse mit großen Hauffegedanken anzufeuern; indeß hängen die dortigen Eoursbewegungen bekanntlich von künstlichen Einwirkungen ab. ' Neulich kam die schon Jahre alte Unterschlagungsangelegenheit des ehemaligen Exdirectors der unglücklichen Immobiliargesellschaft der Pereire vor der Jury zur Aburcheilung. Der Angeklagte hatte circa ^4 Millionen statt sie der Casse abzuliefern, für seine eigene Rechnung an der Börse verspielt. Wie m allen dergleichen Fallen war die Veruntreuung nur durch die crasseste Nachlässigkeit der Verwaltung möglich geworden, welche sich um die Eingänge gar nicht kümmerte und wenn Forderungen auch Jahre lang schein bar im Rückstände blieben, nichts that, um die Sache aufzu- Llären. Die Pereire hatten von der Defraudation längst Kunde, suchten sie aber, um die öffentliche Meinung gegen das Institut und sich nicht noch mehr aufzubringen, zu verheimlichen, und erst durch den Uebergang in die neue Verwaltung kam die Veruntreu ung anS Tageslicht. — Wie viel schmähliche Dinge bleiben aber unter dem Schutte und den Trümmern des Chaos, welches die Pereire hinterlassen haben, verborgen! Die Wiener Börse blieb ohne Erholung. Der Katastrophe des Präsidenten der Wiener Bank folgten andere Fallissements, und mahnten an den offenen Abgrund. Merkwürdig ist die Naivetät die ser Wiener Bank, welche das Publicum zu Geldeinlagen gegen Cassenfcheine aufzufordern den Muth hat. Der Verwaltunasrath sah sich genöthigt die Zusammenberufung einer Generalversamm lung zu versprechen, um Derselben den Status vorzulegen. Es ist ein DiSagio notirten, dadurch erleichtert, daß sie die verkauften Stücke auf längere Zeit pan in Casse nahm. Wo bleibt denn aber das Betriebscapital, um Geschäfte zu machen? — Angeblich sollen Verhandlungen zwischen Brestel und dem ungarischen Finanzminister eingeleitet sein, die Banklage betreffend. Folgend die Chronik der Woche: Montag: Die Börse wurde von einer gründlich flauen Stim mung beherrscht, die auf dem ganzen Verkehrsgebiete zur Geltung gelangte, in dem stärkern Rückgänge der Speculationswerthe und der jüngern Bankgründungen aber ihren entschiedensten Ausdruck fand. Hauptsächlich war es die Katastrophe des Präsid Wiener Bank, unter deren Druck die Börse heute stm Wirkung übertrug sich von den Actien des betreffenden auf die meisten jüngern Werthe, die in der Börsenmeimniz, mehr fast jedweden Credit eingebüßt haben. Analobanki 13 Gulden, Credit 5 Gulden, Wiener Bank 9 Gulden. Eisenbahnen und Staatseffecten erlitten Coursverluste. Dienstag: Die gestrigen Eindrücke hatten sich heute etwas abgeschwächt, daß namentlich Eisenbahnen und einiges geldinstitute eine bessere Haltung zeigten. Mittwoch: Contreminedeckungen waren es allein, die einiges Leben in die Börse brachten, und einige CourserhH zur Holge hatten. Sonst bewegten sich die Course in den Grenzen. Donnerstag: Der Verkehr trat aus den engsten Grenz«, j heraus, und die Course der meisten Papiere waren w Mitten in der allgemeinen Stille ragten nur die Actien der, ländischen Bank durch lebhaften Umsatz hervor. Ein Ber rath, der später veranlaßt wurde, seine unfreiwillige ( zu geben, hatte der Bank einen Waldcornplex zum, wie zwanzigfachen Gewinn für sich angeboren. Da nicht darr gegangen wurde, so suchte sich der Rachedürstende durch in Besitz von Zweidrittel aller Actien zu setzen, um die r der Bank zu beantragen. Dadurch wurden die übrig waltungsräthe gezwungen, auch ihrerseits eine genüaende zahl zu erstehen, um dem Gegner die gefährliche Waste Händen zu winden. Der solcherweise getriebene Cours der! wurde von der Couliffe zu Realisirungen benutzt. Gründern von neuen Unternehmungen zu wünschen, „Presse", daß sie nur Leute zu Geschäftstheilnehmern wah nicht blos das gesetzliche Alter der Großjährigkeit erreicht sondern die in ihrem Handeln auch wirklich majorenn imv. Freitag: Mattigkeit und Geschäftslosigkeit anhaltend, alleiniger Ausnahme der Rentenpcwiere, zum Theil de,' briefe waren fast alle anderen Werthe zu niedrigeren Cor dem Markt. Sonnabend: Dieselbe Geschäftsstille wie gestern; die Börse einen etwas festern Ton, welcher namentlich den < effecten zu gut kam, auf welche einige auswärtige Kaufordre lagen. Abends dauerte die Besserung in den beiden Rent, und auch Loose erfuhren wegen Nichtzustandekommens der schen Prämienanleihe eine Erhöhung ihrer Course. Die Zusammenstellung der (Annahmen der östem Bahnen im September ergiebt pr. Meile und Monat in Ziffern: für Ferdinands-Nordbahn 24,000 Gulden, Sta 15,000 Gulden, Sudbahn 10,000 Gulden, Böhmische s und Carl-Ludwigsbahn 8000 Gulden. Um die Concession für die serbischen Bahnen soll sich Allerweltsmann Strousberg bewerben. Als Hauptbedingu die serbische Regierung für ihre Garantieleistung auf, Subventionsverpflichtung erst dann beginnen solle, wenn kische Linie Abninetz-Salonik fertig gestellt worden, weil sie! ihren Beitrag zu verringern hofft; ferner daß das serWl von den Capitulationen eximirt und der Landesgerichtsbam terstellt werde. ES ist klar, daß die serbischen Eisenbahnen! wenig rentiren können wie die rumänischen oder türkische daß die Regierung ziemlich die ganze Last der Verzins,, tragen müssen. Diese Bürde muß aber durch die großen' der- und Baugewinne, welche die Hauvtriebfeder bilden, mehr anschwellen. Die Inanspruchnahme österreichischen " für dies weitsehende Unternehmen 'würde andererseits ' tigen Geldmarkt, der an der Last der einheimischen Eisen gaben noch für Jahre lang genug hat, immer kränker Es ist stets ein schlimmes Ding, wenn man einem Lande,! nicht im Stande ist, aus eigenen Mitteln Eisenbahnen zis fen, solche von auswärts importiren muß. (Schluß folgt.) Verschiedenes. — Zur Gewerbe-Verfassung. Nach § 13 der Gewerbe-Ordnung soll von dem Besitze des Bürgers Zulassung zum Gewerbe-Betriebe in keiner Gemein bei keinem Gewerbe abhängig sein. Hierdurch ist also A herige Verpflichtung desjenigen, welcher ein selbstständig" begann, das Bürgerrecht zu gewinnen und die " zu be kißverstär csümmun daher d Bürge kn Bürger j-bgeänder Wagend 'der Bunt j.Nach den ehenden rbetrei von dre Es da ebene odei diesem Sa »gend eine en wünsch zu gewähr ruck die s führen z Was de schon r tativer L ^offnunge l massenh Nur wa laßt sw rlbst bei a von Mit Als eir Richard lrtikels, unter roffentli bedeut euer „R tln wert» dlich zu sich erfoc rste, die ^iderunge die W Rede l ädonen, >0t. L. . pr. Ivv l > s.-r... 100 F pr. Iw i ft»* . . pr. Iw « H'k k s. IV. Ipr.SWUl pr'. 'l «0 r«. Iwa. 0« , . fl« »V.1VW NI«Io«i »7 i n >ä« »km, „d.-vo l<l».^Id«ri U»>.
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