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Sächsische Volkszeitung : 09.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192806099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-09
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.06.1928
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Italien und die Mächte Mssoll«; vor dem Senat Rom, 6. Juni. Im zweiten Teil seiner grossen außenpolitischen Rede kam Mussolini ausführlich auf die allgemeinen Fragen der auswärtigen Politik zu sprechen und beschäftigte sich zunächst mit den Friedens vertragen. Kein Vertrag so führte der Ministerpräsident u. a. aus. ist ewig, denn die Welt schreitet vorwärts. Sogar der Völkerbundspakt schließt in dem Artikel, wo von der Möglichkeit von Revisionen die Rede ist. die Unveränderl'chkeit de^r Verträge aus. Niemand kann behaupten, daß die Friedensverträge ein vollkommenes Werk sind; es sind in ihnen Bestimmungen territorialer, kolo nialer, finanzieller und sozialer Art enthalten, die unter dem Gesichtspunkt von Verbesserungen erörtert werden können, um die Lebensdauer der Verträge zu verlängern. Mussolini be tonte, daß sich Europa zwischen 1835 und 1948 an einem sehr interessanten und heiklen Punkt seiner Geschichte befinden werde. Mussolini sprach darauf in längeren Ausführungen über das Re parations- und das Schulden Problem. Der italienische Standpunkt, so betonte Mussolini, gründete sich auf die enge Verknüpfung oder, besser gesagt, auf die wechsel- ieitige Abhängigkeit von Reparationen und Schulden. Mussolini ging dann aus die Frage der Abrüstung über und wies nochmals auf die italienische Auffassung in dieser Frage hin. wie sie bereits im November 1927 und im März 1928 von der italienischen Delegation auf der Vorbereitenden Ab rüstungskonferenz zum Ausdruck gebracht wurde. Sie beruht auf folgenden festgegrllndeten Säßen: 1. Es besteht wechsel seitige Abhängigkeit der einzelnen Rüstungsarten von einander: 2. das Verhältnis der Rüstungen darf nicht auf den statu» quo gegründet werden; 3. die Rüstungsbegrenzungen für Italien dürfen keinen absoluten Charakter tragen, sondern müssen im Verhältnis zu der Ecsamtbewaffnung der anderen Staaten stehen (Parität mit der ain stärksten bewaffneten Kontinentalmacht); 4. die italienische Regierung erklärt sich be reit, als Grenze der Bewaffnung jede Ziffer, selbst die niedrigste, anzunehmen, vorausgesetzt, da diese durch keine an- vere europäische Kontinentalmacht überschritten wird; 5. das Verfahren der Durchführbarkeit der Rüstungsbegrenzung muß van äußerster Einfachheit sein und darf nicht die Not wendigkeit einer Kontrolle von außen her in sich schließen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen wies Mussolini die Be schuldigungen zurück, daß der Faschismus gegen den Völker bund feindselige Gesinnung hege oder für ihn nur wenig Sym pathie übrig habe. Italien will den Frieden, aber es kann und darf nicht den notwendigen Waffenschutz seiner Ein heit, seiner Unabhängigkeit, seiner Sicherheit vernachlässigen. Es darf nicht verzichten auf die moralische Erziehung der neuen militärischen Generationen. Italiens Stern steigt langsam über se» Horizont, ein unbestreitbares Werk des faschistischen Regimes. Die Kleine Entente, die aus dem Wunsch der Ver teidigung der Friedensverträge entstanden ist, hat einen mehr negativen als positiven Charakter, denn der Wirkungs bereich der Entente ist klar abgegrcnzt, und mit Ausnahme der Verteidigung der Fricdensverträge besteht zwischen den Mit gliedern der Kleinen Entente kein« weitere sehr ausgesprochene Identität der Interessen. Nachdem Mussolini dann die mit den verschiedenen Staaten der Kleinen Entente bestehenden Ver tragsbeziehungen kurz aufgezählt hatte, widmete er eine ein gehendere Darstellung den Beziehungen zu Jugoslawien, wobei er u. a. sagte: Seitdem der Faschismus in Italien ans Ruder gekommen ist, hat Italien gegenüber Jugoslawien eine ganz gradlinige Politik verfolgt. Ich bin der Ueber- zeugung, daß zwischen zwei Staaten, die gemeinsame Grenzen haben, die Beziehungen immer einen ausgesprochenen Charakter tragen müssen, entweder den der Freundschaft oder den der Feindschaft. Italien hat sich grundsätzlich zu einer Politik der Freundschaft bekannt, hat sie gegenüber Jugoslawien betrieben und wollte ihr in dem Vertrag von 1921 die letzte Weihe geben. Dieser Vertrag wurde im Jahre 1923 durch die Nettuno-Konventioncn ergänzt, die zu beiderseitiger Zufrieden heit die sehr komplizierten und wichtigen mit den Beziehungen der beiden Mächte in Zusammcirhang stehenden Angelegenheiten I regelten. Seit drei Jahren wartet Italien auf die Ratifikation durch Jugoslawien. Man kann in der raschen und loyalen An nahme der italienischen Forderungen ein Zeichen des guten Willens sehen, von dem der. Minister dev An» wärtigen Marinkowitsch beseelt ist. und ebenso ein Zeichen dafür, daß er gewillt ist, die Freunoschaftsvolitik neu zu beleben, die Italien seinerseits ehrlich zu befolgen bestrebt ist, nicht allein im Interesse der beiden Staaten, sondern auch im Interesse des europäischen Friedens. Unsere Beziehungen zu Ungarn, fuhr Mussolini fort, haben in der letzten Zeit einen besonders Hohen Grad van Herzlichkeit erreicht. Ungarn, dessen ehemaliger Premier minister Tisza den Krieg nicht gewollt hat, hat unter den Folgen des Krieges ganz besonders hart zu leiden gehabt. Cie italienische Freundschaft hat sich betätigt bei der Herbeiführung der Beendigung der Mi l i t ä r k on tro l l e in Ungarn, bei der tragikomischen Episode der Zerstörung der Maschinen gewehre, in der Optanten frage und in den Erleichte rungen, die Ungarn im Hafen von Fiume cingcräumt worben sind. Ungarn kann auf die Freundschaft Italiens zählen. Ein anderer Staat, ein Balkanstaat, mit dem mir von aufrichtiger Freundschaft gekennzeichnete Beziehungen unterhalten, ist Bul garien. Unsere Beziehungen zn Griechenland kennzeich nen sich seit langem durch die darin zum Ausdruck kommend"» Gefühle der Herzlichkeit und der Zusammenarbeit. Es ist nicht ausgeschlossen, daß ein diplomatisches Aktenstück dies in kurzer Zeit besiegelt. Das Echo der Neds Die Dienstagrede Mussolinis vor dem Senat hat in Ber liner politischen Kreisen beträchtliches Aufsehen erregt. Der all gemeine Eindruck der Rede wird als befriedigend bezeichnet und es wird darauf hingewicsen, daß ihr Ton sich durch Voran stellung staatspoli-tischcr Erwägungen auszeichne. Allerdings glaubt man den Teil der Rede, der sich offensichtlich auf Süd tirol bezieht und in dem Mussolini davon spricht, daß unver antwortliche Kreise in Deutschland sich in innerpolitische Ange legenheiten Italiens einmischten, nicht unerwidert lassen zu dürfen. Es wird darauf hingewicsen. Laß mit dieser Süd tiroler Frage, wie Mussolini bekannt sein dürfte, nicht nur un verantwortliche Kreise Deutschlands sich beschäftigen. Die iia- lienische Negierung pflege ja auch für ihre Minder heiten amtlich einzutretcn. Alan brauche da nur an das Eintreten der italienischen Regierung für ihre Minderheiten tu Malta, Tunis, Algier, Zypern und sonstwo zu denken. London, 0. Juni. Mussolinis Rede hat in England einen sehr guten Eindruck gemacht. In politischen Kreisen ist man allgemein der Ansicht, daß Mussolini noch niemals so nachdrücklich seine Sorge um die Erhaltung des europäischen Friedens zum Aus druck gebracht hat, wie in seiner gestrigen Sonntagssenatsrede. Besondere Befriedigung haben naturgemäß seine Feststellungen über die italienische Freundschaft und die Herzlichkeit der Beziehungen zu Chamberlain ausgelöst, um so mehr, als sie gleichzeitig den britischen Außenminister von dem Verdacht be freiten, imperialistischen Bestrebungen des Faschismus geheime Unterstützung zu leisten. Die Hoffnung auf die Beilegung des italienisch-südslawischen Streites wird nach dieser Rede wieder stärker. Die größte Bedeutung mißt man jedoch der von Mussolini festgestellten günstigen Wand lung in den französisch-italienischen Beziehungen bei, da hierin eine der wesentlichsten Voraussetzungen nicht nur für ein italienisch-südslawisches Abkommen, sondern für den zentral- europäischen überhaupt erblickt wird. «Inguschen Pfund aus der Bank von England wird die Mög lichkeit von Kredithergabe der Bank in etwa der drei fachen Höhe verringert. Aber auch die Wiederherstellung der Goldwährung in Frankreich ist noch kein Allheilmittel, um den heutigen Devisenandrang abzustoppen und die vorhandene Kreditinflation zum Einschrumpfen zu bringen. Gewiß wird zunächst eine gewisse Erleichterung dadurch eintreten, daß die reinen zu spekulativem Zwecke, um von einer even tuellen Revalorisierung profitieren zu können, getätigten Devisenverküufe nunmehr kein Feld zur Betätigung finden und zum mindesten nicht fortgesetzt werden. Zweifelhaft dagegen ist schon, ob die jetzt bestehenden Frankenkreoite sich schnell durch Nückwandlung in Devisen vermindern werden und nicht zunächst weitere Anlagen suchen, teils in französischen Wertpapieren, teils auf dem französischen Warenmarkt. Letzteres ist um so wahrscheinlicher, als die französischen Warenpreise aus die Dauer ja doch nicht auf dem tief unter dem Weltmarktspreise liegenden Stand wer den verharren können und sich ein allmählicher Ausgleich vollziehen muß, ein Vorgang, von dem viele Kreise profi tieren möchten. Bei dieser Situation hat Minister Tardieu nicht ganz Unrecht, wenn er davon spricht, daß sich die fran- ojische Finanzpolitik zur Zeit vor äußerst chwierigen Aufgaben befindet. Die letzten Maß nahmen der Bank von Frankreich, durch welche der An kaufspreis fürs englische Pfund um eine Kleinigkeit herauf- aesetzt wurde (und zwar von 124,02 auf 124,20, bei genauer Berechnung müßte bei Zugrundelegung des Koefizienten 5 das englische Pfund 126,10 kosten) wird in hiesigen Finanz- lreisen dahin ausgelegt, daß der derzeitige Streit zwischen Len Anhängern einer sofortigen Stabilisierung von den jenigen, welche den Franken weiter revalorisieren wollen, endgültig zugunsten der Stabilisatoren entschieden worden ist und man die entsprechenden gesetzgeberischen Maßnah inen binnen Monatsfrist erwarte. Ser Wilna-Slrett vertagt Gens, l>. Juni. Der Völkerbundsrat hat i» der heutigen Nachmittagsfitzung nach Ablehnung eines Entschließungsentwurfs des Natspräsi- deni.'n und eines zweiten Entschiießnngsentwurcs von Wolde- maras in namentlicher Abstimmung eine Entschließung C h a »i b c r l a i n s angenommen, in der lediglich erklärt wird, daß der Völkerbundsrat den Beschluß faßt, die Frage der Be ziehungen zwischen Polen »nd Litauen aus die Tages ordnung der nächsten Sitzung des Völkerbundsrats zu setzen und de» Berichterstatter, den holländischen Außenminister, beauf tragt, aus der S c p i e ni b c r t a g u n g eine» Bericht über den Stand der Verhandlungen zwischen Polen und Litauen dem Rat vorzuicgen. Zu Beginn der Nachmittagsfitzung legte der Präsident dem Rat einen Entschließungsentwnrf des litauischen Minister präsidenten Woldeniaras vor. Der Entwurf des litauischen Ministerpräsidenten stellt lediglich fest, daß der Völkerbundsrat von dem Bericht des holländischen Außenministers Kenntnis nimmt und der Ansicht ist, daß die Durchführung des Ratsbeschlusses vom Dezember 1 927 im Interesse des Frie dens in Osteuropa uneingeschränkt in vollem Umfange in kürzestcr F r i st erfolgen solle. Der Vorsitzende, ohne auf die Erklärung Woldemaras' einzugehcn, stellte den An trag des litauischen Ministerpräsidenten zur namentlichen Ab stimmung: Woldemaras rief hierbei dem Präsidenten zu: ein derartiges Verfahren wäre nicht möglich, da der Antrag auf dem Artikel 11 des Völkerbundspaktes (Kriegsgefahr) beruhe. Der Präsident nahm jedoch die namentliche Abstim mung vor, indem er jedes einzelne Natsmitglied fragte, ob cs den Antrag Woldemaras annehme. Sämtliche Ratsmitgliedcr lehnten mit Kopsschütteln den Antrag Woldemaras ab, ohne das Wort zu ergreifen. Der Präsident stellt fest, daß der Antrag des litauischen Minister präsidenten mit 14 gegen eine Stimme abgelehnt sei und stellt sodann sogleich den von ihm in der heutigen Vor mittagssitzung eingcbrachten Antrag gleichfalls zur namentlichen Abstimmung. Sämtliche Ratsmitglieder erklärien, den An trag des Ratspräsidenten anzunehmen. Woldemaras lehnte ihn jedoch ab. Damit war der Antrag des Ratspräsidenten gleichfalls abgelehnt, da die im Rat erforderliche Einstimmig keit nicht erzielt werden konnte. In dieser äußerst schwierigen Situation ergriff Cham berlain das Wort und stellte fest, daß die beiden Entschlie- ßungsentwürfe infolge Mangels an Einstimmigkeit vom Dölkerbundsrat abgelehnt worden seien. Er erklärt, er lege nunmehr seinerseits einen neuen dritten Entschlie- ßungscntwurf vor, für den jedoch nach den Satzungen nur eine einfache Stimmenmehrheit notwendig sei. Der Antrag lautet: „Der Völkerbundsrat beschließt, die Frage der Bezie hungen zwischen Polen und Litauen auf die Tagesordnung der Nächsten Ratssitzung zu setzen und beauftragt den Bericht erstatter, hierbei einen neuen Bericht über den Stand der pol nisch-litauischen Verhandlungen vorzulegen." Dieser Entschlie ßungsentwurf wurde von sämtlichen Mitgliedern einstimmig ««genommen. Der Präsident erklärte, der Bericht sei mit Mehrheit angenommen. Woldemaras rief dem Prä sidenten wiederum zu, die Entschließung märe sogar mit Ein stimmigkeit angenommen. Damit sind die Verhandlungen über den polnisch-litauischen Streitfall für diese Tagung des Völker- bundsraies erledigt. Tschang leb; noch? Tokio. 6. Juni. Das japanische Kabinett hat beschlossen, zunächst die Ran- king-Regierung als zentralchinesische Regierung noch nicht anzuerkcnnen. Die weiteren Beziehungen zwischen Japan und Nanking seien von den Krlegooperationen der Nanking-Regierung in der Mandschurei abhängig. In Tsingtau sind 2609 Mann japanischer Verstärkungen eingetroffen, womit sich die Gesamtzahl der japanischen Streitkräfte in Schantung aus 1 7 800 erhöht. Der Kriegsminister teilte mit, daß das Befinden rfch « n »ts«li« » ernst sei, er sei aber noch am Lebe«. SaziMemolraler, zur derammsrlung bereit Der sozialdemokratische Parteiausschuß hat auf seiner gestrigen Kölner T-agung nach mehrstündiger Anssprache folgende Entschließung gefaßt: „In dem Ergebnis der Neichstagswahlen hat das deutsche Volk den Willen bekundet, daß die Sozial demokratie die Führung bei der Regierungsbildung übernimmt. Der Parteiausschnß erklärt sich damit ein verstanden, daß die Fraktion die notwendigen Ver handlungen hierfür einleite." Mit diesem Beschluß hat die sozialdemokratische Ta gung den erwarteten Ausgang genommen. Die Neichstags- sraktion ist ermächtigt worden, die Regierungsverhandlun gen einzulciten und an der kommenden Koalition führend teilzunehmen. Die Initiative liegt nunmehr beim Reichs präsidenten. Er wird, wie bereits bekannt ist, den sozial demokratischen Fraktionsführer Hermann Müller mor gen empfangen und die Führer der anderen Fraktionen werden diesem in den nächsten Tagen zu den ersten Vor besprechungen folgen. Verölungen der deutschen Volksparlel Der Parteivorstand der Deutschen Volkspartei trat am Mittwoch in Berlin zu einer Sitzung unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Kempkes zusammen. Aufgrund der Be richte der beiden bisherigen Fraktionsvorsitzenden im Reichstag und im Preußischen Landtag Dr. Scholz und Dr. v. Campe erfolgte eine eingehende Aussprache über die politische Lage. Es herrschte Einmütigkeit darüber, daß der Wahlausfall der So zialdemokratie die Verpflichtung auferlegt, die Verantwortung für di» Regierungsbildung zu übernehmen. Die Fraktionen der Deutschen Volkspartei im Deutschen Reichstag und im Preußi schen Landtag treten am nächsten Mittwoch zu einer gemein samen Sitzung zusammen, um zu der weiteren Entwicklung der Dinge Stellung zu nehmen. Zur Regierungsbildung in Württemberg Stuttgart, 6. Juni. Die Besprechungen zwischen den Parteien über die Regie rungsbildung haben zwar augenblicklich noch zu keinem Ergeb nis geführt, es läßt sich aber doch mit mehr Bestimmtheit als bisher sagen, daß ihr Ziel die Erweiterung der bisherigen Rechtskolition sein wird, unter Heranziehung der Deutschen Bolksvartei und unter Zustimmung der Abgeordneten des christlichen. Volksdienstes. Damit würde eine sichere Mehrsscü von 44 gegen 30 Stimmen der Linken und sechs der Kom munisten geschaffen. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß sowohl im Staatspräsidium als im Wirtschaftsministerium eine Aenderung eintreten wird, für die vielleicht die Deutsche Volkspartei in Betracht kommt, wobei unter Umständen auf eine frühere von den Parteien erwogene Lösung zurück gegriffen wird. Slan-orlmel-ung -er Malta? Ein Radiomonteur in Philadelphia namens Albert Byler hörte aus Kurzwelle 42 Meter folgende Worte: „Bringt eiligst Hilfe, Standort 84 Grad 15 Minuten 19 Sekunden nördlicher Breite, 15 Grad 20 Minuten 49 Sekunden östlicher Läng». Nobile." Das würde ungefähr einem Punkte 459 Kilometer nördlich von Spitzbergen entsprechen. Dreimal vom Zuge überfahren Limburg (Lahn), 0. Juni. Im Emmericher Tunnel stürzte von einem in voller Fahrt befindlichen Güterzug der Zugführer ab, ohne daß der Unfall von dem Fahrpersonal bemerkt wurde. Der Unglückliche kam zwischen Tunnelwand und Schienen zu liegen, hatte jedoch die Geistesgegenwart, sich sofort flach auf den Boden zu drücken, so daß der Zug über ihn hinwcgfuhr. Da er sich bei dem Sturz einen Arm- und Beinbruch zugezogen hatte, mußte er eine Stunde lang in seiner gefährlichen Lage verbleiben. Während dieser Zeit brausten noch zwei weitere Züge über den Schwerverletzten dahin. Als schließlich das Fahrpersonal des Güterzuges aus das Verschwinden des Zugführers aufmerksam wurde, und ein Beamter die Strecke absuchte, fand man den Unglücklichen in seiner Todesangst endlich auf. Dorfbrand bel Danzig Danzlg, 8. Juni In der Ortschaft Eischkau bei Danzig brach heute mittag ein Brand aus, der sich bei dem herrschenden Sturm rasch ans dehnte und in kurzer Zeit acht Gehöfte darunter die Mühle des Ortes, vernichtete.
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