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Dresdner Nachrichten : 02.01.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186401020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18640102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18640102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-01
- Tag1864-01-02
- Monat1864-01
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.01.1864
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sm»»«- «en t» d« «0ttw», u. iW«ch « »1» » HageökaLL für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaetemr Theodor Drobifch. Anzeige» >. die,. «t«rrr, da« znrZeu m vstvv «nnch» M«. S. Sonnabend, den 2. Januar 1864. Dresden, den 2. Januar. — Unsere Truppen — schreiben die Leipz, Nachr. — find einem Privatbriefe zufolge die Lieblinge der Holsteiner. Urberall, wo sie einmarschiren, werden sie mit unbeschreiblichem Jubel und Enthusiasmus ausgenommen. Der Commandeur des ganzen ExecutionscorpS, Generalleutnant van Hake, hat sich durch seine gewinnende Freundlichkeit und Ener gie, die er bereits einige Male zu zeigen Gelegenheit chatte, die Herzen unserer norddeutsqen Brüder erobert. Be sonders hat sein Auftreten bei einem seinen OffiziercorpS in Altona gegebenen Bankette, wo er den ersten Toast auf „die jenigen Regierungen, welche eS redlich mit Schleswig-Holstein meinen," mit kräftiger Stimme ausbrachte, ihm die allgemeine Zuneigung der Schleswig-Holsteiner erworben. — „Spät kommt Ihr, doch — Ihr kommt'." kaun man der Gesellschaft von Herren und Damen zurufen, welche noch vergangene Mittwoch für 18 arm« Kinder (8 Knaben und 10 Mädchen) im schönen Meinhold'schen Saale auf der Moritz straße eine Christbescheerung veranstaltet hatten. Und was war das für eine Christbescheerung! Erst wurden die Kinder in den glänzenden Räumen festlich gespeist, und da die Kleinen mit dem vielen und guten Essen und Trinken (denn auch Wein fehlte nicht) nicht fertig werden konnten, mußten die Großen, ihre Eltern, helfen, was diese denn auch recht gern thaten. Welch' großartige Bescheerung kam aber hinterdrein! Die Kin der bekamen von Kopf bis Fuß.vollständig neue Anzüge: Mützen und Hüte, Röcke und Westen, Stiefel und Schuhe, Strümpfe und Schürzen, kurz Alles, was man sich nur denken kann. Aber damit nicht genug, sie bekamen auch alle ein Körb chen der schönsten Aepfel und Nüsse, und ein gut' Stück Stol len fehlte natürlich auch nicht. Das gab denn eine Freude un ter den Kleinen und unter den Großen, unter den Bescheerten und unter den Bescheerenden, welch' letzteren die freudestrahlen den Gesichter der armen Kleinen und ihrer Eltern die schönste Belohnung waren. In diesem allgemeinen Jubel blieben Groß und Klein, Arm und Reich von halb 8 bis halb 11 Uhr Abends zusammen, und gewiß sie haben alle recht gut geschla fen. Und wer wollt« ihnen nicht dies und alles andere Gute von Herzen gönnen. — Der Eintritt des neuen Jahre» wurde, wie früher, in unserer Residenz durch feierliches Glockengeläute verkündet; und klar hinaus in die kalte Helle Winternacht drangen die Töne von der ehernen Zunge der Zeit. Auf den Straßen und öffentlichen Orten zeigte sich viel Leben und Bewegung und die ernst-feierliche Stunde geht über in den Rausch der Freude, in allgemeine Begrüßungen unter Freunden und Bekannten, die sich treffen und sich gegenseitig zum Tausch ihrer Hoffnungen und Wünsche vereinigen. Höchst belebt und von den feineren Ständen besucht, gestaltete sich das Belvedere auf der Terrasse, wo Herr Marschner nicht versäumt hatte, durch ein sinniges Transparent und weithinstrahlender Beleuchtung den feierlich heitern Moment zu verhirrlichen. So wäre denn aufgethan abermals eine neue Zeitenpforte, eingezogen der Genius der Zukunft, begleitet von frommen Wünschen und — wa» im Schooß der Zukunft schlummert, wer rnag*e» enthüllen? Ver trauen wir dem Lenker der Zeit und unserer eigenen Kraft. — a. Die Neujahrskartenliteratur hat Heuer da- Höchste auf dem Gebiete des Unsinns und des oft ordinären Witzes — anders können wir es nicht wohl bezeichnen — erreicht, und gar Manche mögen gestern beim Empfange von Reujahrs briefen ganz gehörig die Nase gerümpft und ein gar saures Gesicht gemacht haben, wenn sie von anonymer Seite diese oder jene paffend gewählte Witzkarte, wie sie sich doch für alle scandalösen Privatverhältnisse in reicher Auswahl vorfinde«, ins Hart» geschickt bekommen haben. So eine kleine Erinnerung am Neujahrstage ist oft ganz gut, wenn sie auch etwa« bitter und beißend ist. Um so eher hilft's! Vielleicht kann» bei Dem und Jenen heißen: „Eine Neujahrskarte als Medicin", denn Witz und Satyre ist bekanntlich eine ganz bewährte Curme» thode für moralische Krankheiten. — ». Gestern ging's bis noch spät in die Nacht recht laut auf den Straßen her. Aller Orten begegnete man frohen Sylvestergefichtern, die entweder aus Familienkreisen oder a«S Concerten und Wirthschaften, wo überall kleine Festivitäten und Ueberraschungen veranstaltet worden waren, nach Hause zurück kehrten. Bei alledem bewahrt auch Dresden in der Reujahrs nacht im Vergleiche zu andern großen Städten seine berühmte Solidität, welche Manche „Philisterhastigkeit" zu nennen belieben. — In Bezug auf die vorgestern erwähnte Frau in der Flemmingstraße, welche sich ohne Nachricht von den Ihrigen entfernt hat, ist jetzt ermittelt worden, daß die Annahme, als ob dieselbe sich das Leben genommen habe, dadurch widerlegt wird, daß ein Brief hier angekommen ist, aus welchem sich ergiebt, daß die Frau blos eine Besuchsreise in die Provinz ohne Wissen ihres Ehemannes unternommen hat. — Seit vorgestern befinden sich auf der alten Elbbrücke an der Rundung, wo die Wappen angebracht, links und rechts zwei neue Thermometer von Metall (Reaumur und Fahrenheit) welche vielfach von den Vorübergehenden zur Wahrnehmung der Kältegrade besichtigt werden. Gestern Morgen zeigte dep Thermometer (Reaumur) gegen 8 Uhr früh 10 Grad Kälte. — Ein neuentdecktes Mittel gegen die Schwerhörigkeit. Ein Landmann, welcher seit einem halben Jahre an Ohren brausen und damit verbundener Schwerhörigkeit litt, welche» sich so verschlimmerte, daß er gar taub zu werden befürchtete, war letzthin in seinem Garten beschäftigt, wo er an einem alte« Hollunderstrauche einige Hollunderschwämme gewahrte, welche bekanntlich das beste Mittel für hitzige Augen sind, indem man sie in frischem Wasser aufweicht, wovon sie in einen gallertar tigen Zustand gerathen und so auf die Augen legt. Da dachte er bei sich, waS für die Augen gut ist, könnte doch wohl auch gut für die Ohren sein, und da diese Schwämme grade vom Regen erweicht waren, steckte er einen in das Ohr, welches grade am taubsten war. Noch am selbigen Abende bemerkte
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