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Dresdner Nachrichten : 24.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186309248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-09
- Tag1863-09-24
- Monat1863-09
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1863
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— Im Hotel de Laxe zu Leipzig wird diese Messe ein« ganz eigene Meßwaare -um Verkauf ausgestellt sein. Wilhelm Bauer hat nämlich ca. 200 Gegenstände aus dem von ihm im Bodensee gehobenen Dampfschiff „Ludwig" hierher gesandt und eS werden dieselben an mehreren Abenden, wo Ludwig Würkert hierbei entsprechende Vorträge halten wird, dem Publikum zum beliebigen Ankauf wie zur Ansicht ausgestellt sein. Diese Gegen stände, worunter sich eine halbe Flasche Wein, Gläser, Flaschen, Bestecke, 2 Suppenkellen, eine Schiefertafel, ein Reibeisen und verschiedenes anderes Hausgeräthe, sowie diverse aus der Schiffs kaffe herrührende Münzen befinden, sind sämmtlich jeder einzelne in vom Schiffe stammendes Papier (Fahrbillets) geschlagen und mit Wilhelm Bauers eigenem Petschaft von diesem selbst be siegelt. Der Verkaufserlös soll ohne jeden Abzug an Bauer verabfolgt werden, als Beitrag, damit dieser seine Erfindung, eine der größten in Deutschlands Neuzeit, weiter verfolgen und ausbauen kann. — Als sicheres Mittel gegen Brandwunden wird von einem Herrn I. B. in Dresden folgende Vorschrift empfohlen: „Man vermeide alles Kalle oder Kühlende und nehme von 20 Gr. — 28 Gr. Rcaumur warmes Wasser mit Kochsalz (auf 4 Kannen warmes Wasser eine Obertasse Salz) und lege oder stelle den verbrannten Theil hinein; der Schmerz wird anfangs viel heftiger, fängt aber sehr bald an nachzulassen; nur höre man nicht eher mit der Vorschrift auf, als bis aller Schmerz vorüber ist. Selbstverständlich kann man die gebrannten Stellen auch mit cingetauchten Läppchen belegen, nur lasse man es nicht kalt oder trocken werden, dasselbe thue man auch, wenn die Haut weggebrannt und schon Eiter da ist." — Der Schleußenbau auf der Josephinengasse wird zwar jetzt mit etwas mehr Arbeitskräften betrieben, scheint aber an „Einfällen" reicher werden zu sollen. Denn während gestern Mittag die Maurer ruhig an ihrer Arbeit sind, nimmt einer der Arbeiter eine der Steifen, welche den Einsturz der Erd wände verhindern sollen, hinweg und gleich fällt ein ziemliches Stück Wand auf die erschrockenen Maurer hernieder. Zwar ist dieser „Einfall" noch so glücklich abgegangen und hat Niemand verletzt, doch befürchtet die betheiligte Nachbarschaft, ob mit oder ohne Grund, daß bei gleichem Vorgehen der Bau eine Winterarbeit abgeben könne. Die so enge Gaffe, das bevor stehende Ausziehen zum Viertcljahrswechsel und der gestörte Verkehr lassen aber schleunigste Beendigung wünschen. — Vorige Woche stürzte in einem Hause der Großenhainer Straße ein Pferd in die mangelhaft überdeckte Grube und mußte das sämmtliche Maurerpersonal eines nebenan gelegenen Neubaues herzugerufcn werden, um das Thier durch Abtragung eines Seitentheils der Grube herauszubringen. — In vorvoriger Nacht stiegen drei Diebe über die Gar« tenverzäunung des Polnischen Brauhauses in der Neustadt und stahlen in den dortigen Parterreräumen Geld, Kupfergeschirre, Eßwaaren re. Der Bierausgeber daselbst, welcher die Diebe abwehren wollte, konnte aber die Frechen leider nicht festhalten, so daß sie mit ihrem Raube entkamen — Kosten des Leipziger Turnfestes. Die Ge- sammtausgaben für das Leipziger Turnfest betrugen 69,100 Thaler, wovon 3000 Thlr. für Bureaukosten, Drucklegungen und besonders für den erheblichen Posten der Porti bei den verschiedenen Ausschüssen entfallen, 53,000 Thlr. für Umfrie digung des Platzes, Bau der Halle und andere bauliche Ein richtungen (1000 Thlr. weniger, als vorher veranschlagt worden), 1000 Thlr. Gehalte für Beamte, Billeteure, Einnehmer, Auf seher u. s. w, 3300 Thlr. für das gesammte Turngeräth und dessen Aufstellung, 6500 Thlr. für die beweglichen Decorationen, z. B. die im Zuge getragenen Standarten, Kränze u. s. w., 2000 Thlr. Zuschuß zu Freiquartieren für Turngäste. — Die gesammte Einnahme betrug 49,600 Thaler und entsprang aus 47,500 Thlr, welche für Tribünen und Eintrittskarten (mehr, als ursprünglich veranschlagt worden) und 21-00 Thlr., welche für Pachtgelder eingenommen wurden. Somit bleibt der Stadt kasse nur noch das geringe Deficit von 19,500 Thlr. zu decken, welches voraussichtlich noch eine Minderung erfährt durch Ein nahme des Verkaufes der Materialien re. Rechnet man nun ,u dm Kosten de- Deficit- die Au-gaben hinzu, welch« et Stadtrath aus dem ihm besonders bewilligten Credit für inrichtung eincS FiacreplatzcS, für Schmuck drt öffentlichen Gebäude, für Mehrverbrauch an Gas wegen ununterbrochener Beleuchtung während der ganzen Nacht u. s. w. verausgabt, und welche etwa 5000 Thlr. betragen, so würden die Gesammt- kosten des Festes für die Stadtkasse etwa 24,000 Thlr. sein. — Zu Leipzig starb am Dienstag der Stadtälteste Friedrich Fleischer, lange Jahre unbesoldeter Stadtrath und Vorsitzender der Buchhandelsdeputation, vor 1848 auch Vertreter der Stadt Leipzig in der Ständeversammlung. Um die Leipzig-Dresdner Eisenbahn, um die Leipziger Buchhändlerbörse, um den Buch handel überhaupt hat er große Verdienste. Seit mehreren Jahren hatte er einen großen Theil seiner ausgebreiteten Buch handlung an seinen Sohn, Karl Friedrich Fleischer überlassen. — Zu Borna hat der Soldat bei der 1. Compagnie des 7. Jnfanteriebataillons, Gustav Leichse.rring, 22 Jahr alt, den bei derselben Compagnie gestandenen Obersignalist Eduard Trenn- wolf, muthmaßltch infolge des von Ersterm gegen Letztem ge hegten Haffes, erschossen. Letzterer war 32 Jahr alt und hinterläßt eine Wittwe und zwei Kinder. Um der S'ra^e zu entgehen, hat sich Leichsenring unmittelbar darauf durch einen Schuß selbst entleibt. — In Rücksicht darauf, daß zu der am 18. und 19. Oct. stattsindenden Gedenkfeier an die Völkerschlacht aus allen Ge genden Männer nach Leipzig kommen werden, ist der Wohnung«. Ausschuß daselbst beauftragt worden, die zu deren gastlichen Aufnahme nöthigen Vorkehrungen zu treffen. Derselbe macht bekannt, daß er an alle diejenigen, von denen er glaubt, daß es deren Räume gestatten, Gäste für die Zeit vom 17. bis 20. October gastlich aufzunehmen, das darauf bezügliche schriftliche Gesuch mit Beifügung auszufüllender Anmeldezettel übersen den wird. — Aus der Provinz. Am 20. d. M. Nachmittag- Würde der Leichnam der ledigm 40 Jahre alten Friederike Höckel aus Schönhaide, welche sich beim Schönhaidaerhammer in die Mulde gestürzt hatte, herausgezogen und gerichtlich auf gehoben — Am 21. d. M. früh erschoß sich in seinem Quar tier zu Wurzen mit dem mit Wasser geladenen Dienstgewehr der Soldat Stamm der 2. Comp, des 12. Jnf.-Bat. Stamm hatte den Nachmittag vorher seine Garnison ohne Urlaub ver lassen und war erst am gedachten Morgen, nachdem die Com pagnie bereits in's Cantonnement ausgerückt war, ohne Seiten gewehr von einer Liebschaft zurückgekehrt. Sonach scheint Furcht vor zu erwartender Strafe das Motiv zu diesem Schritte zu sein. — Am 17. d. M. fand man den im Gasthofe „zum goldenen Stern" in Dippoldiswalde einlogirten vormaligen Kauf mann, zuletzt Diätist an der sächs -böhm Staatseisenbahn, Liebscher außerhalb seinem Bett im bewußtlosen Zustande auf. Nach dem Eintreffen des sofort gerufenen Arztes war er bereits todt. Man vermuthet eine Vergiftung durch Bittermandelöl, denn eS wurde ein mit solchem geleertes Fläschchen in diesem Zimmer aufgefunden. Er lebte seit längerer Zeit getrennt von seiner Familie. — Stereoskopen gehören zu den anmuthigsten Unter haltungen und haben sich, ihren Platz mit dem Album theilend, zu einer Nothwendigkeit des Boudoirs aufgeschwungen. Ejnxr» seitS gewähren sie in ihren, der Natur bis in die kleinsten Einzelnheiten abgestohlenen Bildern Demjenigen, dem es ver gönnt war, ferne Länder zu sehen, die freundlichste Rückerin nerung, z. B. die effectvollsten Ansichten der Nheingegend, der Schweiz, Savoyen, wie sie in dem reichhaltigen Löbelschen Stereoskopen-Lager zu finden, andererseits sind sie allen Denen, die das Geschick an die Heimach fesselte, ein freundlicher Führer in die unerreichbare Ferne, die sie dem Beschauer treu vor den sehnsuchtsvollen Blick hinstellen. Seitdem man übrigen- in Paris die Aufnahme akademischer Bilder nach lebenden Personen für Stereoskopen streng verboten hat, scheinen sich die besten französischen Photographen vornehmlich darauf zu be fleißigen, schöne Damen im Costüme nach dem Leben zu Phohq», graphiren. Bei Herrn Optiker Loebel in der Schloßstraße Mn Wir reizende DamenporiraitS am Schaufenster, da-
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