XXIV. Wie Schauer eines Maienfrostes, der alle Blüten und alle Hoffnungen geknickt hat, ging es durch das ganze Herzogtum. Die Fahnen sanken von den Masten der Via triumphalis, die Triumphbogen und die weißen Bäume fielen. Die Rosengirlanden seiner Insel und die schwarzgrünen Tannenbäume seiner Berge schwanden. Kronburg, das sich schon in Erwartung der frohen Ereignisse mit Fremden gefüllt, wurde still und leer. Der Staatsanzeiger des Herzogtums brachte an seiner Spitze eine lakonische Bekanntmachung: „Die Verlobung Seiner Herzoglichen Hoheit des regierenden Landesherren Alfred mit Ihrer Fürst lichen Hoheit der Prinzessin Adelheid Emma ist in gegenseitigem Einverständnisse des Herzoglichen und Fürstlichen Hauses gelöst worden.“ Der Amnestieerlaß blieb in Kraft, die zwölf Brautpaare, die Alfred am Tage seiner Vermählung auszustatten versprochen, erhielten jedes eine reich liche Zuwendung aus der herzoglichen Privat schatulle. Die düsteren Nebelschleier, die sich im Laufe des vergangenen Sommers für ein paar glückliche Wochen zerteilt, sanken wieder über Fürst, Volk und Land. Unglaubliche Gerüchte, wie Adelheid