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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-20
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1871
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Erscheint täglich früh 6'/r Uhr. uuö Trpcditloa Johannisgasse 4/d. vrraittw Nedacleur Fr. Hiiltircr. Spnchstunde d. Redactton »VN n —12 Ukr M»ch»>nat« vo» 1 —L Uhr. Annahme der für die nächst- spende Nummer bestimmten Inserate in den Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags. Freitag den 20. Januar. Auslage 88VE. ^bonaemeaisprrt» viertel,Shrlich , Tblr. 7'/, Ngr. tacl. Bringerlohn > Thlr. lu Ngr Inscrale die Spalkzcilr l'/« Ngr. Urciamra uotcr d. Nedacr>oa»liltch Li« Spaltzeil« 2 Ngr. Filiale Otto klemm. UniversilLttlftraße 22, Local-Comptoir Hainstrabe 21. 1871. Bekanntmachung. Alle Militairpslichtiaen, welche bei der Musterung 1870 disponibel geblieben sind und bis 24. Ja nuar 1871 noch keine Ordre zum Eintreffen erhalten haben, werden hierdurch aufgefordcrt, sich den LS. Januar 1871, früh tt Uhr, auf dem Marienplap zu Leipzig unfehlbar zu gestellen. Leipzig, den 18. Januar 1871. Königliches Landwehr-BezirkS-Comniando. v. Süßmilch, Oberstlieutenant. Bekanntmachung. Die Vergebung der unterm 17. Oktober v. Ä. zur Submission ausgeschriebenen Eisenarbeiten rc. str den Ueberbau der Portaltreppe an dem ehemaligen Waisenhaus (neuen Krankenhaus) ist erfolgt. Leipzig, den 19. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Di-. Koch. Eerulli. Bekanntmachung. Zur Vorstellung zum Besten des Theater-Pensionssoiids haben wir gewählt: Nathan -er Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Acten von Lessing. Nathan — Herr Iaffö, Königlicher Hofschauspieler zu Dresden. Die Vorstellung wird Sonnabend den 21. d. M. stattfinden. ist, daß der genannte gefeierte Künstler die hiesige Bühne betritt. " ' ' k. I Leipzig, den 17. anuar 1871. Der Verwaltungs-Ausschuß deS Theater-PensionSfondS. Holz-Auction. Freitag am 27. d. M. sollen Bormittags von 1» Uhr an in bonnewitzer Revier, und zwar aus dem Kahlschlage in der sog. Gautscher Spitze an der Zwenkauer Ehaussee, 5 buchene, 3 ahorne, 43'/, eichene, N/n rüsterne und 4 erlene Scheitklaftern, sowie 128 Abraum- und 78 Langhausen unter den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 17. Januar 1871. DeS RathS Forstdeputation. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch in Erinnerung, daß bei Fünf Thaler Strafe für jeden Contra- ventionsfall Schnee und GtS aus den Grundstücken auf die Straßen oder öffent lichen Plätze nicht gebracht werden darf, vielmehr sind zur Ablagerung von Schnee und EiS nur folgende Orte bestimmt: 1) daS an der Kreuzung der Waisenhausstraße und der Verbindungsbahn südlich gelegene Feldstück; 2) ein Theil der Ranstädter Viehweide unmittelbar hinter dem Frankfurter Thore; 3) die den Steinmetzmeister Einsiedel'schen Erben gehörige, außerhalb des Tauchaer Thorrs am Wege nach dem Händel'schen Bade gelegene Wiese ; 4) daS vor dem Gerberlhore an der Kreuzung der Berliner Straße und der Thüringer Eisenbahn gelegene abgegrabene Feldstück. Gleichzeitig «erden die Grundstücksbesitzer, beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: bei Schneefall und Frost längs der Straßenfront- ihrer Grundstücke den Fußweg und die Tagerinnen von Schnee und GiS zu reinigen und bei Glätte durch Streuen von Sand, Asche oder Sägespanen für Er haltung eines sicher gangbaren Fußweges zu sorgen, mit der Bedeutung aufmerksam gemacht, daß jede Vernachlässigung dieser im öffentlichen Interesse dringend gebotenen Vorschriften mit Geldstrafe bis zu Zwanzig Thalern oder entsprechender -Haft geahndet werden wird. Leipzig, am 17. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Reichel, Ref. Holzauktion. Mittwoch, am 2». d. MtS., sollen Vormittags von kt Uhr an in Purgauer Revier, und zwar auf dem Kahlschlag in Abth. 31 u hinter dein neuen SchützenhauS, so wie auf den Durchstichen im verschlossenen Holze 71 eichene, 29 buchene, 43 rüsterne, 24 lindene, 5 ahorne, 9 eschene, 7 kirschbaumene und 3 erlene Klötze, 109 Sitlck Schirrhölzer, 1'/« Schock Schirr- stangen, 3»/i Schock X^ebebäume und 4 Klaftern eichene Rutzscherte unter den im Tennine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft »verden. Zusammenkunft: auf dem Kahlschlag hinter dem neuen Schützenhause. Leipzig, am 14. Januar 1871. DeS Raths Forstdeputation. Vorträge der Frau vr. Goldschrnidt. L , Leipzig, 18. Januar. In einer Zeit , die so reich an Stürmen, an Krieg und Noth ist, wie die unserige, sind die Gemüt her wenig aufgelegt zu Genüßen und Zerstreuungen, und selbst die Vor träge, welche man über wichtige Dinge aller Art hält, finden nicht immer die rechte Theilnahme. Eine Ausnahme davon scheinen die Vorträge zu machen, welche jetzt Frau vr. Golbschmidt über die Stellung der Frauen hält. Der erste, welcher gestern statt fand, war so besucht, daß der Saal tm Haugk'schen Hause die Zuhörer kaum fassen konnte. In der Thal verstand eS auch die Vor tragende ihren Stofs so nnt den Gefühlen und Snmmungen der jetzigen Zeit zu umranken, daß sie alle Herzen damit fesselte. Mit einer leben- .vigen Schilderung unserer Zeit anhebcnd, die groß fei, aber uns nicht berauschen dürfe, ging die Red nerin zu den Verhältnissen der Frau im Kriege über. Der Mann habe keine Ahnung davon, was die Frau denke und fühle, wenn der KriegSsturm anbreche und der Gatte, der Bruder aus dem Hanse hinaus müsse. Habe man sie auch nicht zu einer Staatsbürgerin erzogen (in der Zeit , wo so" in ihren Eigenthümlirbkeiten geschaut. Bei einigen dieser Stämme kommt sogar eine Art Trauungs rede vor, welche der Häuptling hält; aber alle zeigen dasselbe Merkmal der Frauensllaverei Daher scheuen auch die Mädchen die Ehe mehf wie den Tod; sie wissen ja iin voraus, daß sie m der Ehe zu Allem verpflichtet, zu Nichts berechtigt sind. Nach einem Hinblick auf Klemm'S Schilderung der Frauen in iyrer Passivität (welcher die Red nerin nicht ganz zustimmte) wurde die Behauptung aufgestellt, daß erst bei den Eulturvölkern »u sehen sei, was die Frau zu bedeuten habe. Der Vortrag schloß mit einer Verklärung der deutschen Frau, die nicht wie ein Kind bei den jetzigen Stürmen erzittere, sondern mit Muth den Geist erkenne, der durch ihr Volk gehe. Auch dieser Vortrag der Frau llr. Goldschmidt trug zwei ancrkennenswerthe Vorzüge: (die kommenden Vorträge werden darin nicht nachstehen): weiblickze Innigkeit und Zartheit und einen tiefen sittlich-religiösen Ernst in sich. — Wir sprechen rum Schluß den Wunsch aus, daß ein größeres Local für die nächsten Vorträge ge wählt werden möchte. «an sich des so viel annchme, fei ja Äusaab Alt seien. Darum wäre auch üver die deutsche Frau und Jungfrau plötzlich eine fast tolle Kriegs- begristerung gekommen, die gezeigt habe, daß die Frau auch hmsichtlich der Geschicke der Gesammt- heit de- Volke- und Vaterlandes ein Beaeisterunas- und Theilnahme - Bedürfniß in sich berge. Die Rcdnenn schritt zu der Bildung der Mädchen fort und zeigte dabei unter Anderm recht klar und wahr, »ir geschichtlicher Sinn im Mädchen gerade so wie im Knaben wohne und nur der rechten Ausbildung bedürft. Nach dieser Einleitung erfaßte sie das eigentliche Thema des Abend-, die Betrachtung der Frauen bei den Naturvölkern. .Aus einer solchen Betrachtung lerne man kennen, was unter natürlichen Zuständen ru denken sei. Zuerst wurde die amerikanische Race beleuchtet und gezeigt, wie bei ihr noch kaum von Frauenverhältnissen die Rede sein könne, da die größte Wildheit und Roheit herrsche. DaS FamiUenleben der Austra lier wurde ferner enthüllt und dabei eine Notiz aeaeben, die auf einen Punct unsere- socialen Lesens grade kein günstige« Licht wirft. Bei Ver gehen der Krauen werden die verleitenden Männer mit «straft. Die E-kimos weisen ihren Frauen ebenfalls ein hart«- Loos zu; obgleich diesel etztern jede Bürde M Leben- mit den Männern theilen müssen, besitzen sie doch keine Rechte und sind wie Sklavinnen Mästen. Tie Rednerin entwarf ein farbenreiche- And von der Erziehung der Töchter, die »an fo bunt als möglich zu tätowiren suche, um sie an den Mann zu bringen. (Und wir ? d. R) Auch die Regerstämme (wo die Frauen um Kleider u»d andere Dinge verkauft werden, nicht »st den Männern essen dürfen, alle Dienste den Männern kniend erweisen müssen rc), die Kaisern (bei »eichen dc>S Mädchen um ein Stück Rindvieh verkanst wird) wurden betrachtet und Neues Theater. Leipzig, 19. Januar. Bor einem zahlreichen und dankbaren Publicum kam gestern Mozart'- Oper „Die Hochzeit de- Figaro", dieses aus den Bühnen und in jedem gebildeten Kreise heimische nationale Kunstwerk, zur Darstellung. Mit Freuden begrüßen wir diesen Anfang in der Bildung eines mannigfaltigen Repertoire-, von dessen Anordnung zum mcht geringen Theil die Zufriedenheit der Kunstfreunde und die entsprechenden glücklichen Zu stände der Theatercasse abhängen. Stet- hat die Oper in Leipzig die größte Zugkraft auSgeübt, wenn nämlich die nöthige Abwechselung von Seiten der Direktion entfaltet wurde, und es läßt sich für die Zukunft erwarten, daß die künstlerischen Be strebungen der Oberleitung in der angedeuteten Richtung auch fernerhin einen ergiebigen Boden finden. Die sorgsame Vorbereitung des genannten Meisterwerkes läßt überdies erkennen, daß man neben der Mannigfaltigkeit auch die Gründlichkeit nicht aus den Augen verliert und mit gewissen hafter Rücksicht ans die Intentionen der Schöpfer das Wesen des Inhalts zu vermitteln trachtet. Nur einige Kleinigkeiten bemerkte die Kritik, welche für weitere Aufführungen der Mozart'fchen Oper nicht unverbessert bleiben möchten, weil eS jeden falls der Jetztzeit nicht zukommt, dem großen Ton dichter des Don Juan und Figaro durchCorrecturen zu nahe zu treten. So sang ». B. — um nur Einiges anzufvh- ren — Fräulein Preuß im vorletzten Tacte der ersten Arie des Cherubim das zweigestrichene ü an Stelle des zweigestrichenen v, tm fünften Tacte vor Schluß der zweiten Arie schlug die Sängerin für da- letzte Achtel das 6 der zweigestrichenen Octav« an, abgerechnet von manchen der Classi cität nicht ganz entsprechenden Phrasirungen im Frau Peschka-Leutner accentuirte im Duett klo. t, rn ich und bleibe mst falscher rhythmischer Betonung au- drücktej denn nicht die Sylbe wig, wenn sie auch eme Quarte höher liegt, ist zu markiren, sondern die Solde e, tveil letztere auf den zweiten shhthm'fcb aeoo4tuirtcu Haupuheil dev Taetes fällt und wig nur ei nein accentlosen Achtel zugebört. Ueber die Veränderung des Schlusses der Arie „Endlich naht sich die Stunde" darf man nicht streiten, weil sie bereits so lange auf den Bühnen eingebürgert ist, daß man fast an eine direcle Uebcrlieserung vom Autor glauben möchte, welcher bekanntlich in gewissen Fällen den Sängerinnen einige Noten zugab, wenn es nnt dem Inhalte und der Situation verträglich war. Alle einzelnen Fälle aufzuzählen würde zu weit führen; die Ab weichungen sind auch ohne kritische 'Nachlese leicht zu beseitigen, sobald sich Sänger und Sängerinnen die Mühe geben wollen, ihre Stimmen nach der Partiturauögabe von Breilkopf und Härtel zu re- vidiren, ein Zeitaufwand von etwa */» Stunde, welche dem klassischen Regenerator der dramatischen Musik schon geopfert werden kann. Im Ucbrigen verdient, wie bereits bemerkt, die Aufführung alles Lob, da so»»bl das Orchester mit Herrn Coneernncister David an der Spitze Vorzügliches leistete, als auch die Reproduktion der darstellenden Kräfte einen vorwiegend günstigen Eindruck hinterließ. Die „Susanne" der Krall Peschka-Leutner erschien trotz jener angeführten Kleunakeilen als eine Musterleistung in Gesang und Spiel; die Anhänglichkeit in ihrem verhättnitz zur Gräfin, die Schlauheit dem Gvafen gegenüber, die Schelmerei, Eifersucht und Liebe zu „Figaro" wurden bei Entfaltung der anziohenvsten Eigen schaften ihres so herrlich gebildetes StinnnorganS mit dem feinsten Tacte z,r Geltung gebracht, während Fräulein Besse al» „Gräfin" zwar e Mittel und DarstellungSiolt« entwickelte, Bortrag. richtta wig bi un ,.twtg „ewrg wo sie in dem Satze ich dein" da« Wort rnfc schöne aber durch unangemessene Tempoverfchlappuaaen ihren Bortrag nickst wenig beeinträchtigte. Kraul. Preuß (Cherubinol strebte nach richtiger und künstlerisch fertiger Ausdrucksweife, ovwohl das Material hienu nicht immer den nöthigen Konds befaß; die äußere Erscheinung entsprach ;edoch ganz der reizenden Figur des Componisten, welche fo oft den bedeutendsten Soubretten der Gegenwart zu vollständigen Siegen verhelfen hat. Das „Bärbchen" fand in Fräulein M ü h l e gute Ver tretung, Herr Krolop bekundete zu unserer großen Freude, wie seine geistigen Kräfte die technischen Schwächen überwunden und Haltung, Action. Ge sang die zur elastischen Musik nothwendige Aus bildung gewonnen haben, da seine Interpretation in der Partie des „Figaro" unbestreitbar als vor trefflich zu bezeichnen ist; Herr Schmidt führte die Rolle des Grafen reckt wacker durchund Herr Ehrke (Bartolo), Frau Bachmann (Marzelrne), Hm Rebling (Basilio) boten durchweg ausge zeichnete Darstellungen, gleichwie Herr Weber (Don GuSmann) und Herr Gilt Antonio- ihre Aufgaben sehr befriedigend lösten. vr. OScar Paul. Aus Stadl un- Land. r. Leipzig, 19. Januar. Viele Bewohner unserer Stadt sind nach dem herrlichen Thüringer Land >nv gewallfahriet und zu seiner Perle, der romantischen Wartburg, hinaufgestieqe», um eine prachtvolle Umsckau zu genießen und sich gleichzeitig ein glor reiches Stück deutscher Geschichte aufrollen zu lassen. E- will «ns jedoch scheinen, al- ob nur Wenige von dem im Stammbuch der Wartburg nieder gelegten Prophetenwort Kenntniß haben, welches in unseren gegenwärtigen ernsten und großen Tagen vollständtg in Erfüllung gegangen ist. Als Friedrich Ludwig Jahn 18l4 von dem Kampfe aus Frankreich zurückkehrte, schrieb er am 24. Oktober in das Srammbnch der Wartburg: „Der Baum fällt nicht auf einen Streich, das Wasser steigt nicht mit ei nein Hub. Den Deutschen kann nur durch Deutsche ge holfen werden; welsche und wendische Heiser bringen uns immer tiefer ins Verderben. Neuer dings ist die ganze Well znsammengetrvmmelt worden, vom Ural und Kaukasus bis ;n Herkules' Säulen, um die Franzosen zu zwingen. Nun tzat Gott den Deutschen Sieg gegeben ; aber alle Mit- gehcr und Mitesser wollen Deutschland bevor munden. Deutschland braucht einen'Krieg auf eigne Hand und auf eigne Faust, um sich in seinem Vermögen zu fühlen; eS braucht eine Fehde mit dem Franzosen- thum, um sich in ganzer Fülle seiner Volkstümlichkeit zu entfalten. Die Zeit wird nicht auSbleibrn; denn ehe nicht ein Land die Wehen kriegt, kann kein Volk geboren werden. Deutschland über Welsch land! Deutschland ohne Wendischland!" r. Leipzig, 19. Januar. Wir halten es für unsere Pfücht, eine Klage znr öffentlichen Mil- thoiluna zu bringen, welche «ir vorgestern auS dem Munde eine-durchpassirenden kranken preu ßischen Soldaten, der sich durchaus als ge bildeter und bescheidener Mann »igle, leider v«r- nehmen mußten. Die hier am Abend oder wäh rend der Nacht ankommenden verwundeten und erkrankten Krieger müssen, wenn der unmittelbare Weitertransport nicht möglich ist, auf den hiesigen Bahnhöfen in Räumlichkeiten übernachten, welch« sich in jeder Beziehung als ungenügend erweisen. Nicht nur, daß diese Räume manaelhaft erwärmt sind, sondern den Soldaten ist auch zu ihrem Lager Stroh angewiesen. Es ist erklärlich, daß dieselben, wenn sie narb langer Fahrt ganz durchfroren hier ankonnnen, schmerzlich enttäuscht sind. Wir waren biStzer der Meinung, daß die Unterbringung der Verwundeten und Erkrankten lediglich Sache- des iesigen Etappen-Cvmmandvs sei, sind^ indeß in le 2 olge der letzten Verhandlung im Städtischen Verein über diesen (Gegenstand zweifell-ast gewor den. Gleichviel, wer sich der Aufgabe zu unter ziehen hat, es muß im Interesse des Ruse-unserer Stadt dringend gewünscht werden, daß Abhülfe so rasch als möglich geschieht. * Leipzig, >9. Januar. Auf der Leipzig- Dresdner Eisen bat, n treten vom 22. d M einige Aenvernngen im Fahrplan ein, wegen deren wir auf die belr. Bekanntmachung des Direktoriums der erwähnten Gesellschaft verweisen. lH Leipzig, 19. Januar. Der Verein ehren voll verabschiedeter Militairs hatte am Mittwoch Abend in Esche's Restauration, seinem Vereinslocale, einer Anzahl hülfsbedürftiger Hinter- lassener ehemaliger Soldaten, sowie ewigen der
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