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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187102087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-08
- Monat1871-02
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1871
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Erscheint täglich früh 6>/r Uhr. Nidartto» oot Ervrdttto» JohanuiSgafir 4/L. Pcrartw. Redacteur Fr. ffSlwrr. Sprechstunde d. Redaction BinniNa-» von N — Ir Udr Rt»»i»la»« >>»ll 4 —i Udl. «nnalimc drr für die nstchri- folgnidc Nummer bestimmten Inserate in den Locheniagrn bis 3 Ubr NaLminags. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 39. Mittwoch den 8. Februar. Auslage 8800. ^bollurmcotrpret« Vierteljährlich l Ihlr. 7'/» Ngr. tuet. Bringerlvhn > Thlr. tl»Ngr. Zuftratr die Spaltzeilr l'/r Ngr. ko.tairnu »utcr d. NedtcHensSckch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale ktlv Klemm. NniversitätSstraße 22, Lucal ^vtuptuir Hainstraße 2t. 1871. Im Monat Januar 1871 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Frau Werl, Johanne Renate Caroline Charlotte verw., Hausbesitzerin. Herr Steiniger, Johann Carl, Hausbesitzer. - Hacker, Hans Hugo, Bucbl-alter. - Krüger, Heinrich Ferdinand, Buchhändler. - Vieler, Friedrich Adolf Theodor, Hand- lungs-Procurist. - Ibsen, Astolpho Ludwig Römer, Disponent. - Jungs, Johann Friedrich, Küster-Famulus an der Ricolaikirche. - Engler, Johann Traugolt Gotthold, Lein- wandsabrikant. - Richter, Ernst Anton, Band-, Garn- und Zwirnhändler. - VoUmer, Joseph Anton August, Mnsik- Director. - Pa bst, Max Alexander Paul, Buch- und Musikalienhändler. - Krusche, Carl Gustav Heinrich, Lehrer an der I. Bürgerschule. - Jhde, Julius Carl Friedrich. Buchbinder. - Grebe, Christian Eduard, Buchbinder. - Meiste, stkeinhold, Kaufmann u. Hausbesitzer. - Lehmann, Friedrich Wilhelm, Inhaber eines Handschuhgeschäfts. Fräulein Hausstein, Charlotte Sophie Elisabeth, Inhaberin eines Handschuhgeschäfls. Herr Köcher, Johann Ferdinand, Vickualien- händler. - Petz old, Fedor Otto, Tuchmachernieister. - Rohmer, Friedrich Otto, Hausbesitzer und Architekt. Frau Zothe, Friederike Erdmut he verehel., Haus besitzerin. Herr Ernst, Karl Ludwig Theodor, I)r. nu-ck. und praktisck>er Arzt. - 'Neu mann, Friedrich Wilhelm, Kaufmann. 'Frau Bauer, Friederike Wilbelmine verw., Haus besitzerin. Herr Ochse, Johann Wilhelm, Schuhmacher-. - Hehler, Emanucl Friedrich August, Ge schäftsführer eines kaufmännischen Ge schäfts. - Beyer, Carl August. Stellmacher. Fräul. Ol brecht, Emilie Anna, Inhaberin eines Putzgeschäftö. Herr Böhr, Carl Hermann. Mechaniker. - Langner, Karl Wilhelm, Schneider. - Schwabe, Karl Edmund, Restaurateur. - Burkhardl, Friedrich Hermann, Kaufmann. - Creuz, Traugott Leberecht, Mützenmacher und Kürschner. - La Roche, Conrad Heinrich Karl, Sattler und Wagenbauer. Frau Härtiug, Ernestine Wilhelmine verw., Hausbesitzerin. Herr Hering, Heinrich Theodor, Lehrer am Tauvstumen - Institut und Hausbesitzer. - Oelsch läget, Heinrich Gottlob, Kohlen händler. - Aul ich, Johann Gottlob, Hausbesitzer. - Mittelbach, Johann Christian, Gaftwirth. Frau Rößler, Emilie Louise verw.. Hausbesitzerin. - Dudensing, Eveline Wilhelmine Louise Elisabeth verw., Hausbesitzerin. - Marko, Johanne Dorothea Pauline verehel., Hausbesitzerin. Herr Saalbach, Johann Gottfried, Lohnkutscher. Im M»nat.Auwar ist bei« Stadtroth angesiellt morde«: Herr Alexander Emil Bölkel als Expedient bei der Stadtsteuer-Einnahme. Bekanntmachung. Die Entschädigung für das vom 1. bis mit 4. Januar dieses Jahres allhier in der Eisenbahn-, Georgen-, Lange, Marien-, Mittel-, Rcudnitzer, Schützen-, Tauchaer und Wintergartenftraße ein- quartiert gewesene Ersatz-Bataillon kann innerhalb der nächsten zwei Tage bei uns erhoben werden. Der das Ouartier - Billel Borweisende ist zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 6. Februar 1871. DaS Quartier-Amt. Bekanntmachung, ReichstagSwahl betreffend. Die wegen der Wahl eines Abgeordneten zum deutschen Reichstag für hiesige Stadt ausgestellte Wählerliste soll während der Zeit vom 1—9. Februar l. I. täglich Bormitlags von 8—l Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr im ersten Stock der Alten Waage, Kalharinenstraste Rr. 26, zu Jeder manns Einsicht ausgelegt werden. Wer die Liste für unrichtig oder unvollständig hält, iann dies innerhalb aeht Tagen nach dem Beginn der Auslegung, also bis zum 6. Februar l. I. bei uns schriftlich anzeige» oder bei dem in dem angegebenen Local anwesenden Beamten zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für seine Behauptungen, falls dieselben nicht auf Rotvrietät beruhen, beibringen. Leipzig, den 3l. Januar 187 l. Dev Ncrtl, der Stadt Leipzig. Ur. K o ch Schleistner. Bekanntmachung. Der am I. Febraar d.I. fällige erste Termin der (Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 7. März vor. Jahres erlassenen Ausführungs Verordnung von demselben Tage mit Drei Pfennigen ordentlicher (Grundsteuer von jeder (Orr.ndsteuereinkeit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgeforderl, ihre Steuerbeiträge von diesem Tage ab bis spätestens >4 Tage nacb demselben an die Stadt Steuer Einnahme allhier zu bezahlen, oa nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen einkreten müssen. Leipzig, den 36. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Koch. Taube. Bekanntmachung. Die Herstellung eines Dampf-Aufzuges für das neue Krankenhaus soll im Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, rönnen die betreffenden Zeich nungen und Bedingungen "im Bauburean (ehemaliges Waisenhaus, nordöstliches Eckzimmer) einjehen; auch sind daselbst ÄnMagsformulare gegen Entrichtung der Copialien zn erhalten. Die mir Preisen versehenen Anschlagsfvrmnlare sind versiegelt und mit der Aufschrift „Dampf- Aufzug" versehen bis zum 15. Februar d. I. Abends 6 Uhr auf dem Raths-Bauamt niederzulegcn. Leipzig, am 2. »Februar >87l. Des Raths Baudevutation. Realschule. Anmeldungen neuer Schüler für Ostern d. I. werden Donnerstag den 16., Freitag den 17. und Sonnabend den 18. Febr. Nachmittag 3 — 5 Uhr, sowie Sonntag den 19. Febr. Vormittag 10—12Vr Uhr gegen Vorzeigung des Taufzeugnisses oder Geburtsscheins, beziel>e»tUch deS Eonfirmnlionsscheins, eines Schulzeugnisses oder der letzten Schuleensuren in meinem Amtszimmer (1. Bürgerschule, rechter Hand, 1. Stock) von mir angenommen. Zu der Aufnahmeprüfung haben sich darauf die angemeldeten, in Leipzig oder dessen nächster Umgebung wohnhaften Schüler Mittwoch den 1. März früh 8 Uhr, mit Papier und Schreibsedern versehen, einzusinden. Nach neuerer Verordnung ist von Ostern d. I. au der Lehrenrsus der Realschule von 6 auf 7 Jahre erweitert, indem die Schüler der ersten Elaste zwei Jahre in derselben zu bleiben haben, > wenn sie die Reifeprüfung besteyen wolle», und ist von demselben Termin an die Theilnahme am Unterricht in der lateinischen Sprache für alle Schüler ohne Ausnahme verbindlich. Prof. De. Wagner, Director. Finanzieller Wochenbericht. Die ersten Tage der abgelaufenen Wocüe lieferten die Probe aus den alten Erfahrungssatz, daß die Börse alle Ereignisse im Voraus cscomplirt, und wenn das lang Erwartete endlich einlritl, gerade die entgegengesetzte Bewegung sich kundgiebt, als man sonst hatte erwarten sollen. Wer nichts von der Cavitulation der französischen Hauptstadt ge wußt, hätte nach den Börseunvtizeu meinen sollen, den deutschen Heeren sei ein großer Unfall zuge stoßen. Flau bis zur Panik 'hieß es aus Wien, und Berlin vermochte nicht dem Andrange der Verkäufer, welche realisircn wollten, Widerstand zu leisten. Die ganze Gebrechlichkeit der vvran- gegangenen Hauste trat in abschreckender Weise vor Aller Augen ins Licht. Die Naschheil der Coursrückgängc ließ keinen Zweifel darüber, daß die Position eine unhaltbare geworden war und daß die Kräfte der Spekulation aus Mangel an Unterstützung des großen Publicums gegen früher bedeutend abgenommen halten. CourShöhen, über welche die Haussiers ehemals verächtlich die Achsel zuckten, als wären es blos winzige Hügel, gellen jetzt als Montblancs, deren Erklimmung lebens gefährlich. Es ist darum auch nicht wohl anzu- «ehmen, daß die Leiter der Speculaiion die alten Kunststücke in so ausgiebigem Maße mit Erfolg in Anwendung zu bringen im Stande sein werden, wie vor der Zeit. An 'Neigung dazu fehlt es freilich nicht. Das beweist der schwindelhafte Ver such mit den Actien des Frankfurter Bankvereins. Uebcrhaupt, wenn man von der Verderblichkeit des Pariser Börscnschwindels stets viel zu reden wußte, Wien hat nicht weniger darin geleistet, und die Gefahr, welche von daher droht, wäre nicht gering anzuschlagcn, müßte man nicht annehmen, daß auch von Berlin her Versuche gemacht werden würden, das Versäumte nachzuholcn und dem Gründungsschwindel neuerdings eine Gaste zu bahnen. Man erinnert sich noch der Zeit kurz vor dem .Kriegsausbruch, als man es im 'Norden Wien im Gründen nachchun wollte unv ein Unter nehmen daS andere drängte. Das lange Fasten har gewiß die Lüsternheit der betreffenden Kreise „nach dem Gelde Anderer" nicht gestilli. Die Börse wartet auf die ersten Kundgebungen deS Pariser Marktes. In Marseille stieg der Renlemorirs in Folge des Waffenstillstandes um 4X- In Paris war Rente zwischen 51 und 52 und später I> niedriger. Ob die großen Ver käufe auswärtiger Effecten Seitens Frankreichs wirklich erfolgen und dadurch den Markt belasten werden, ist noch fraglich. Die aesammte finanzielle Lage Frankreichs bildet rin Eyaos, welches vor läufig noch nicht den geringsten Anhalt zur Ent wirrung bietet. Es ist also gänzlich unfruchtbar, sich mit Vermuthunaen über die Zukunft den Kopf zu zerbrechen, um so mehr, als" ja auch von der späteren Gestaltung der politischen Verhältnisse des Landes so viel abhängl. Daß diese nichts Gutes versprechen, liegt auf der Hand. Eine besondere Episode bildete im Laufe der Woche die Cvursbewegung der Rumänischen Eisen bahn-Obligationen. Wie eS scheint, wurden ab sichtlich allerlei Gerüchte über den bevorstehenden l sonst wohl begreiflichen) Rücktritt des Fürsten Karl vorbereitet, um den Coursrückgang zu fördern. Unerhört aber ist die im officielleu Bukarester Moniteur enthaltene Erklärung, daß die von dem ru mänischen Negierunascommistar Bcrgo und Strous- berg erlassene Erklärung, der fällige Zinscoupon würde am 1. April ausgezahlt werden, eine unbe fugte gewesen sei. Das würde einen förmlichen Betrug gegen das Publicum cvnstaüren. Noch wunderbarer aber ist, daß die rumänische Regie rung vier Wochen zn dieser Ableugnung brauchte. Dadurch machte sie sich zur Mitschuldigen des Attentats unv zerstört jeden Rest von Vertrauen, das Gläubige ihr vielleicht noch darbringen könnten. Die Note des rumänischen Ministers, rvelche die Slrousberaische Gesellschaft anfforderl. die vor handenen Baugebrechen abzusteUen, erscheint unter diesen Umständen blos als ein Scheinmanöver. Die Inhaber der Obligationen haben cs nicht mit Strousberg. sondern mit der rumänischen Regie rung zu thun, welche den Makel des Wortbruchs auf sich geladen. Berichte aus Rumänien schildern die Drangsale der Deutschen bei ihrem Verkehre mit den Ru mänen, deren Uebcrmnth und Deutschenhaß na mentlich auch Denen, welche ein Unterkommen im Eisenbahndienste gefunden, die härtesten Prüfungen bereitet. Die Anordnungen der deutschen Sla- tionschefs, Zugführer u. s. w. werden von den „gebildeten Rumänen" mit Fußtritten und per sönlichen Mißhandlungen aller Art erwidert, wo gegen ein Schutz Seitens der Behörden natürlich nicht zu erlangen ist. Dabei sind die unglücklichen deutschen Eisenbahnbeamien, welche sich verleiten ließen bei diesem barbarischen Volke, das den Boden Europas mir seiner Gegenwart besteckt, eine Existenz sich begründen zu wollen, nicht in der Lage ihre oft nur schwer errungene Stellung ohne Weiteres aufzugeben. Im Reichstanzleramt soll man sich mu einem Gesetz über Prämienanlehen beschäftigen, was be reits einen Angftrus auS den betreffenden Einst- sionskreisen herrorlockt; wenn dabei aber Schutz von dem Reichstage erwartet wird, so möchte die Täuschung nicht ansbleiben. Derselbe wird gewiß nicht anstehen, der Cemralbehörde das Aufsicht«!- rechl znzubilligen. Für das Publicum ist dabei nichts verloren. Es liegt kein Grund vor, warum das deutsche Capital für die Gewinnsucht gewisser Firmen die Kastanien aus dem Feuer holen soll. Wie so häufig, wenn eine große Hauste oder Baisse einlritt, wurde in Wien den angeblichen Operationen des Hauses Rothschild eine besondere Bedeutung beigelegt. Man wollte wissen, da« Welthauö habe Creditactien u. s. w. verkauft, und folgen? daraus die Richtigkeit der Baisteaussichten. Ganz abgesehen von der Wahrheit deS Factums selbst (und der Frage, für wessen Rechnung der Verkauf geschehen), ist klar, daß eine Firma dieses Ranges iyrc wirtlichen Absichten nicht den Augen der Menge preisgiebl, sondern eher das Gegen- theil. Uebrigens haben Beispiele genug bewiesen, daß Rothschild durchaus nicht unfehlbar ist. Die Stärke dieses Welthauses besteht in den erhaltenen Informationen aus höheren politischen Kreisen und in dep Allmacht seiner finanziellen Hülfs- mittel, wodurch es im Stande ist, ihm eonveni- rende Bewegungen in beliebigen Effecten zu Stande zu bringen, und das will-pben Alles bedeuten. Die letzte Hälfte der Woche verlief zwar in besserer Haltung, aber ohne einen besonderen Auf schwung in den Speculationsefseetcn zn nehmen. Ob die Sache des Friedens durch die Decrete Gambelta's ernstlich compromittirl werden wird, läßt sich in diesem Augenblick noch nicht ersehen. In Frankreich gilt freilich immer Derjenige am meisten, welcher am lautesten schreit, und es kann keiner Frage unterliegen, daß der neue Tyrann, der Frankreichs Gut und Blut gern sich noch länger dienstbar machen möchte, Alles daran setzen wird, um sich so lange wie möglich in der Macht zn erhallen, und daß er in der Maste verlotterter Subjecte, welcbc eben so wenig eine Vergangenheit haben wie er. willige Kumpane findet. Es heißt wahrhaft stark auf die Unzurechnungsfähigkeit eines Volks speeuliren, wenn man ihm einen „Wider stand bls zur Erschöpfung" proclamirl. Glück licherweise ist derselbe gänzlich aussichtslos. Der Weg nach dem Süden steht den deutschen Heeren offen, und sobald man auch dort, wo man bisher noch weit ab vom Schuß ohne große Gefahr Bravaden loslasten konnte, auS eigener Anschauung die Schrecken des Kriegs kennen l rnt, wird man auch dort andere Seiten aufziel)e>i. Die Losreißung t^ambetia's von dein anderen Theile der republi kanischen Regierung würbe Überdies Frankreich in zwei Laaer spalten und seine Widerstandskraft noch viel mehr schwächen Zuletzt würde der Krieg in einen bloßen Kamps mi> GueriLabanden ausarten und der allgemeine Ruin des Landes der einzige Erfolg sein. Es ist leichtverständlich, daß Gam- betta keine National-Versammlung znsanimentreien lasten möchte, welcher es etwa entfallen könnte Rechenschaft von ihm zu fordern. Die Regierung der Nativnalverlheidiguna soll bereits eine Milliarde von der Ban! erpreßt haben. Man darf darauf gespannt sein, wie die nächsten Schicksale Franl- reickö sich gestalten werden Bordeaux halten wir übrigens für einen sehr ungeeigneten Versammlungsort der znsammenzu- berufenden Constituante. Indes; blieb eben kerne andere Wahl, oder höchstens eine noch schlechtere. Den Börsen l-at cs unläugbar gefallen, daß Rothschild die auferlegte Contribution der Sladt Paris vorschießl. Anger Rothschild ist u. A. auch Jsaae Pereire in Paris zurückgeblieben, obgleich einst die beiden Brüder ans dem Gipfel ihres Ein flusses sich als solidarisch verbunden mit dem Kaiserlhum erklärt hatten. Was ist indeß aus dein Credi: mobilier und immobilier geworden? — 'An ein paar Ruinen mehr ist freilich nichts gelegen. — Uebrigens ist anzunehmen, daß, wenn der Friede wieder zurück gekehrt und der Sturm, welcher das Staatsschifs hin und her wirft, sich beruhigt, die Sucht das Verlorene sobald wie möglich wiederzugewinnen, das französische Publicum zur leichten Beute für den Börsenschwindel machen wird. Der Sangui- nismus des französischen Geistes ist ganz geeignet die Masten an das Messer der Agiotage zn liefern. Dieser Guillotine wird auch diesmal ohne Zweifel Arbeit nicht fehlen. Der Sonnabend schloß in Berlin fast durch gängig für alle Papiersorten und für die leiten den SpeeulativnsefseJen höher. Die erst am meisten geworfenen Franzosen marschinen allen anderen voran, ohne indeß den vvrwöchentlick-e» Schlußeours erreichen zu können. In den Wiener Zeitungen ward das Gerücht verbreitet, die Bahn wolle zur Legung eines zweiten Geleises auf meh reren Strecken und Anschaffung vermehrter Be triebsmittel neue Aetien ansgeben. — Wir haben schon angedeutet, weswegen wir leine großen Er wartungen von einer Börseuhausse hege» In Wien schloß Credit circa 6 Gulden schlechter, nachdem er bereits 10 Gulden verloren hatte. Aehnlich ging es auch anderen Effecten. Die Haustiers klagten wieder Vas „Perjonenspiel" an, die Niederlage verschuldet zu haben. Angloaetten wurden stark mitgenommen und büßten 15 Gulden rin. — Schivere deutsche Bahnaetien, Fonds u s.w. ! hielten sich belebt und blickten mit vlym^i'ckjer I Ruhe aus das Hin und Herwogen der Spiel lefserten herab -»In Rhein Nahebahn wurde
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